Hallo!
Nun folgt meine Psychoanalyse zu Ed Gein:
Der US-amerikanische Mörder Edward Theodore Gein wurde im Jahre 1906 als zweites Kind von George Philip Gein und Augusta Wilhelmine Gein geboren. Während Geins Vater eine hohe Tendenz zu cholerisch-aggressivem Verhalten aufwies, handelte es sich bei seiner Mutter um eine ausgesprochen religiöse Person mit dominantem Charakter. Täglich verkündete Mrs. Gein ihren beiden Söhnen, dass sämtliche Frauen auf Erden moralisch degenerierte Huren seien. Ohnehin erzog Mrs. Gein ihre Söhne ausgesprochen sexualnegierend und freiheitsberaubend. Gein und sein älterer Bruder durften den Hof beispielsweise lediglich zum Schulbesuch verlassen.
Die Beziehung zwischen Gein und seiner Mutter war geprägt von einer tiefen emotionalen Abhängigkeit. Jener psychischen Bindung konnte Gein sich auch nach dem Ableben seiner Mutter nicht erwehren. Nachdem Geins Mutter verstorben war, ermordete er schließlich zwei über 50 jährige Frauen, schändete ca. 15 Leichen, die er auf lokalen Friedhöfen ausgrub, und konstruierte aus Leichenteilchen Kleidung, Trommelbezüge und Gesichtsmasken. Sukzessive stellten sich psychotische Symptome in Form akustischer Halluzinationen ein.
Auf psychischer Ebene verharrte Gein auf einem infantilen Niveau, denn mangels positiver väterlicher Identifikationsfigur gelang es Gein nicht, eine maskuline Identität zu etablieren. Gleichzeitig blockierte die pathologische Symbiose mit der Mutter die Individuation und die Autonomisierung Ed Geins. Er blieb ein seelisches Kind im Organismus eines biologisch Erwachsenen.
Aufgrund der enormen Bindungsgewalt und der emotionalen Abhängigkeit, die zwischen Gein und seiner Mutter herrschten, darf man davon ausgehen, dass Gein den Tod der Mutter kaum hätte verkraften können, wäre der direkt und offen mit selbigem konfrontiert worden. Sein Unbewusstes mag deshalb Abwehrmechanismen aktiviert haben, die zu den halluzinatorischen Psychosen führten, denn Gein vernahm nicht selten die Stimme seiner Mutter, die ihm religiöse Instruktionen erteilte. So suggerierte Geins Unbewusstes, dass seine Mutter doch noch "irgendwo" existent sei. Die extremen negativen Emotionen der Abschiednahme, des Verlust- und Trauerschmerzes sowie die aus dem abrupten Aufbruch des symbiotischen Systems resultierende Unsicherheit, Haltlosigkeit und Einsamkeit hätten wahrscheinlich eine reale Bedrohung für Geins Leben darstellen können. All diese unerträglich anmutenden Gefühlszustände konnte er abwehren, deren Empfindungen weitgehend vermeiden, indem er scheinbar Aufträge seiner Mutter erhielt und auf deren Geheiß handelte. So soll seine imaginäre Mutter auch die Ermordung seiner Opfer befohlen haben.
Meines Wissens trug Gein in manchen Nächten die aus Haut, Brüsten und Intimbereich bestehenden "Gewänder", die er selbst zu diesem Zwecke kreiert hatte. Dieses Verhalten könnte darauf hinweisen, dass sich Gein innerlich im Stadium der ödipalen Phase befand. In jenem Abschnitt der psychosexuellen Entwicklung des Kindes richtet der kleine Junge seine sexuelle Aufmerksamkeit und Energie nämlich auf den gegengeschlechtlichen Elternteil, also auf die Mutter. Da sein Vater zu Gewalttätigkeiten neigte, stand Gein selbigem ablehnend gegenüber. Deshalb wandte er sich ausschließlich der Mutter zu und es entstand eine immense Fixierung an sie. Der Ödipus-Konflikt blieb also bestehen, da es aufgrund der destruktiven Familienkonstellation und -situation unmöglich zu einer Sublimierung der ödipalen Liebe kommen konnte. Indem Gein sich später selbst zur Frau machte, holte er sich in seinen Fantasien das Objekt seiner kindlichen Begierde (seine über alles geliebte Mutter) zurück, indem er für jene Momente selbst zu seiner Mutter wurde und eine Fusion/Einheit mit ihr erfuhr. In diesen Stunden erlebte er wohl zugleich sekundärnarzisstische Zustände durch die Identifikation mit dem omnipotenten, mütterlichen Objekt, die zugleich zur Neutralisierung sämtlicher Ohnmachtsgefühle führte.
Viele Grüße
Lamia
Nun folgt meine Psychoanalyse zu Ed Gein:
Der US-amerikanische Mörder Edward Theodore Gein wurde im Jahre 1906 als zweites Kind von George Philip Gein und Augusta Wilhelmine Gein geboren. Während Geins Vater eine hohe Tendenz zu cholerisch-aggressivem Verhalten aufwies, handelte es sich bei seiner Mutter um eine ausgesprochen religiöse Person mit dominantem Charakter. Täglich verkündete Mrs. Gein ihren beiden Söhnen, dass sämtliche Frauen auf Erden moralisch degenerierte Huren seien. Ohnehin erzog Mrs. Gein ihre Söhne ausgesprochen sexualnegierend und freiheitsberaubend. Gein und sein älterer Bruder durften den Hof beispielsweise lediglich zum Schulbesuch verlassen.
Die Beziehung zwischen Gein und seiner Mutter war geprägt von einer tiefen emotionalen Abhängigkeit. Jener psychischen Bindung konnte Gein sich auch nach dem Ableben seiner Mutter nicht erwehren. Nachdem Geins Mutter verstorben war, ermordete er schließlich zwei über 50 jährige Frauen, schändete ca. 15 Leichen, die er auf lokalen Friedhöfen ausgrub, und konstruierte aus Leichenteilchen Kleidung, Trommelbezüge und Gesichtsmasken. Sukzessive stellten sich psychotische Symptome in Form akustischer Halluzinationen ein.
Auf psychischer Ebene verharrte Gein auf einem infantilen Niveau, denn mangels positiver väterlicher Identifikationsfigur gelang es Gein nicht, eine maskuline Identität zu etablieren. Gleichzeitig blockierte die pathologische Symbiose mit der Mutter die Individuation und die Autonomisierung Ed Geins. Er blieb ein seelisches Kind im Organismus eines biologisch Erwachsenen.
Aufgrund der enormen Bindungsgewalt und der emotionalen Abhängigkeit, die zwischen Gein und seiner Mutter herrschten, darf man davon ausgehen, dass Gein den Tod der Mutter kaum hätte verkraften können, wäre der direkt und offen mit selbigem konfrontiert worden. Sein Unbewusstes mag deshalb Abwehrmechanismen aktiviert haben, die zu den halluzinatorischen Psychosen führten, denn Gein vernahm nicht selten die Stimme seiner Mutter, die ihm religiöse Instruktionen erteilte. So suggerierte Geins Unbewusstes, dass seine Mutter doch noch "irgendwo" existent sei. Die extremen negativen Emotionen der Abschiednahme, des Verlust- und Trauerschmerzes sowie die aus dem abrupten Aufbruch des symbiotischen Systems resultierende Unsicherheit, Haltlosigkeit und Einsamkeit hätten wahrscheinlich eine reale Bedrohung für Geins Leben darstellen können. All diese unerträglich anmutenden Gefühlszustände konnte er abwehren, deren Empfindungen weitgehend vermeiden, indem er scheinbar Aufträge seiner Mutter erhielt und auf deren Geheiß handelte. So soll seine imaginäre Mutter auch die Ermordung seiner Opfer befohlen haben.
Meines Wissens trug Gein in manchen Nächten die aus Haut, Brüsten und Intimbereich bestehenden "Gewänder", die er selbst zu diesem Zwecke kreiert hatte. Dieses Verhalten könnte darauf hinweisen, dass sich Gein innerlich im Stadium der ödipalen Phase befand. In jenem Abschnitt der psychosexuellen Entwicklung des Kindes richtet der kleine Junge seine sexuelle Aufmerksamkeit und Energie nämlich auf den gegengeschlechtlichen Elternteil, also auf die Mutter. Da sein Vater zu Gewalttätigkeiten neigte, stand Gein selbigem ablehnend gegenüber. Deshalb wandte er sich ausschließlich der Mutter zu und es entstand eine immense Fixierung an sie. Der Ödipus-Konflikt blieb also bestehen, da es aufgrund der destruktiven Familienkonstellation und -situation unmöglich zu einer Sublimierung der ödipalen Liebe kommen konnte. Indem Gein sich später selbst zur Frau machte, holte er sich in seinen Fantasien das Objekt seiner kindlichen Begierde (seine über alles geliebte Mutter) zurück, indem er für jene Momente selbst zu seiner Mutter wurde und eine Fusion/Einheit mit ihr erfuhr. In diesen Stunden erlebte er wohl zugleich sekundärnarzisstische Zustände durch die Identifikation mit dem omnipotenten, mütterlichen Objekt, die zugleich zur Neutralisierung sämtlicher Ohnmachtsgefühle führte.
Viele Grüße
Lamia