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Damura schrieb:Weißt Du, Lotusz.
Wenn man nun Vergleiche zieht - der Buddhismus - vertrieben aus Indien - grausam verfolgt in Tibet und zb. die Judenverfolgung immer wieder - wenn wir nun die südlichen Länder betrachten, die einfach keinen Frieden finden, Irland, aber auch Amerika, das sich immer wieder in Kriege verstrickt, dann frage ich mich langsam, ob es nicht tatsächlich Zeit für eine neue Religion ist und vielleicht auch für ein paar neue Lehren.
Die westlichen Länder beten den Reichtum an und sichen dahin, in Krankheit und Sinnentleerung.
Ich plädiere mal für die Religion des Herzens, die friedvoll ist und als Grundlage das Wissen hat, dass alles Eins ist.
...
Oder gilt es einfach alle Religionen der Welt aufzuheben, die Lehren in den Müll zu schmeißen ? Ich will damit sagen, dass ich einen starken Zusammenhang zwischen Glaube und Realität erkenne. Wenn dem so ist, dann sind die "Lehrer" entweder unfähig die Lehren richtig zu interpretieren und den Schülern zu lehren oder aber die Lehren sind im Grunde schon falsch und für die Menschen so nicht verständlich, irreführend. Damit haben sie ihre Berechtigung verloren und müssen entweder ganz verschwinden oder aber neu geschrieben werden.
?
Lotusz schrieb:Hallo Damura
Das ist fürwahr schwere Kost, die Du zum Frühstück servierst. Wenn Du die Kriege und die Vertreibungen ansprichst, dann sind sie wohl Ausdruck innerer Unzufriedenheit, die Zufriedenheit im äusseren Wohlstand sucht. Ich nehme jedenfalls an, dass diese Kriege und Vertreibungen immer auch eine sehr materiell ausgerichtete Komponente haben, also sehr am materiellen Wohlstand und an der Macht orientiert sind. Und die kommt besonders dannn zum Ausdruck, wenn die innere Seligkeit nicht vorhanden ist.
Ich glaube nicht, dass es unbedingt Zeit für eine neue Religion ist. Eigentlich hat Buddha uns doch schon das Wesentliche gelehrt. Ich halte es für sinnvoller, herauszufinden, wie der Weg Buddha's und all der anderen Erleuchteten ausgesehen hat.
Die meisten Erleuchteten sind leider mit einem religiösen Mythos umgeben, der das Wesentliche verschleiert. Ich selber orientiere mich gerne an den 8 Stufen des Raja Yoga:
1. Yama (Die 5 Enthaltungen): Nicht töten, Wahrhaftigkeit, Nicht stehlen, Enthaltsamkeit, Kein annehmen von Geschenken
2. Niyama (Die 5 Verhaltensregeln): Reinlichkeit (Läuterung), Zufriedenheit, geistige Disziplin, Studium, Hingabe an Gott
3. Asana (Die rechte Meditationshaltung, Yogaübungen)
4. Pranayama (Beherrschung der Lebensenergie - Kundalini)
5. Pratyahara (Verinnerlichung)
6. Dharana (Konzentration)
7. Dhyana (Meditation)
8. Samadhi (Erleuchtung - Glückseligkeit)
Dabei halte ich aber eigentlich nur 3 Punkte für wirklich wichtig. Da sind die Yamas und Niyamas und die Meditation. Damit reduzieren sich die acht Stufen eigentlich auf 3. Auf die erste und zweite und auf die siebte. Und wenn man diese 3 Wege konsequent beschreitet, kommt man meiner Meinung nach auch zum Ziel.
Was mir beim achtstufigen Raja Yoga Pfad allerdings noch fehlt, ist eine gesunde Ernährung. Eventuell könnte man sie den 5 Verhaltensregeln zuordnen. Und mit der Hingabe an Gott, wie sie ja auch bei den Verhaltensregeln zu finden sind, muss jeder selber sehen, wie er dazu steht. Ich habe für mich selber in dieser Frage keine Antwort gefunden.
Die Religion des Herzens hört sich zwar gut an. Aber ich mag es lieber etwas praktischer. Ausserdem glaube ich, dass wir erst lernen müssen zu lieben. Wenn wir ohne Liebe in uns zu haben, versuchen zu Lieben, so wird das unehrlich sein und vielleicht nur ein Ausdruck unseres Verlangens, geliebt zu werden. Haben wir aber Liebe in uns, so strömt sie von ganz alleine nach aussen.
Ich glaube nicht, dass die Lehrer unfähig sind zu lehren und ich glaube auch nicht, dass die Lehren alle falsch sind. Vielmehr sehe ich auf der einen Seite einen grossen Mangel an wirklichen Lehrern und auf der anderen Seite kaum Schüler/Interessierte, die wirklich ernsthaft an einem spirituellen Weg interessiert sind. Nicht die Religionen sind wichtig, sondern die spirituelle Praxis. Es würde andererseits nicht schaden, wenn man die alten Lehren an die heutige Zeit anpassen würde.
Alles Liebe. Gerrit
Lotusz schrieb:Hallo Damura
Die Raja Yoga Sutras von Patanjali sind übrigens hier etwas ausführlicher beschrieben. Patanjali gilt übrigens als der Begründer der Yogaphilosophie. Aber er war eigentlich nur der erste, der sie schriftlich festhielt.
Ich habe hier im Forum übrigens jemanden kennen gelernt, der hatte sie bereits 15 mal durchgelesen. Ich habe es erst zweieinhalb mal geschafft.
Alles Liebe. Gerrit
Lotusz schrieb:Es würde andererseits nicht schaden, wenn man die alten Lehren an die heutige Zeit anpassen würde.
elbenohr schrieb:Hallo,
Wenn Du einen Lehrer oder Meister hast, wird er die Lehre an Dich anpassen und nicht an die heutige Zeit, denn jeder von uns lebt in einer anderen Zeit.
Dieser Anpassungsgedanke kommt auf, weil man glaubt, die Lehren seien zu kompliziert oder zu hoch. Tatsache ist jedoch, daß der Geist der Anspruchslosigkeit und des Konsumverhalltens alles schön in kleine übersichtliche Portionen serviert bekommen will, wenn überhaupt.
Für uns Westler ist eine sprituelle Lehre oftmals ein Service des Anbieters und keineswegs eine geheimnisvolle Wissenschaft, die es zu erobern oder zu erforschen gilt. Dieser Wissensdurst ist aber notwendig, um zu kristallisieren.
Daher kann eine Anpassung oder Vereinfachung keinen großen Erfolg bringen.
Gerade die Lehre Patanjalis ist in sich zeitlos und benötigt keine Anpassung außer vielleicht, daß man heute sicher keine Tigerfellmatte benötigt.
Meiner Meinung nach sind es die ganzen verschiedenen Auslegungen und Interpretationen, die Verwirrung stiften.
Jeder versteht unter einem bestimmten Wort etwas vollkommen anderes und nur wenige sind sich ihrer Subjektivierung bewußt.
Gruss, elbenohr