Anevay
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Ich habe nicht über links oder rechts gesprochen, sondern mich nur darüber gewundert wie Du argumentierst und formulierst. Denn anfangs war Deine Frage ja "Wo ist die humanitäre Lage in GR katastrophal?". Seit 5 Jahren Krise, seit 6 Monaten Dauerberichterstattung und Du stellst so eine Frage.
Und als ich Dir Artikel dazu brachte hast Du unterm Strich argumentiert, die vorherigen griechischen Regierungen hätten eben nicht auf den IWF hören sollen, insofern sei das hausgemacht, aber dann auf die aktuelle Regierung verwiesen mit der Frage: "wieso ist der griechischen Regierung ihr Volk dann egal?"
Das ist echt ne kreative Art der "Argumentation"
Und jetzt, nach den ganzen Kämpfen die Syriza extrem offensiv ausgefochten hat um diese kranke Sparpolitik zu beenden oder mindestens nicht so extrem weiterzuführen, behauptest Du, niemand wisse ob Syriza wirklich etwas für das Volk tun wolle. Meine Vermutung ist: Die können in den Augen vieler gar nichts richtig machen. Folgen sie den "Ratschlägen" von EU und IWF sind sie selber Schuld und die Scheiße die daraus entsteht ist dann hausgemacht. Tun sie es nicht brechen sie Verträge die Vorgängerregierungen geschlossen haben und sind "reformunwillig".![]()
Ich argumentiere ja nicht für oder gegen, sondern zeige auf, dass die Armut in Griechenland nicht erst durch die EU entstanden ist. GR kann ja auch austreten und alleine zusehen, wie es klarkommt. Das wollen sie aber doch wieder nicht, weil ja dann keine Gelder mehr fließen und der Karren noch mehr im Dreck steckt. Humanitäre Hilfen werden auch dann nicht in Milliardenhöhe fließen. Tut es auch nicht für andere Staaten in Afrika, wie man bei Ebola sieht und wo selbst bei dieser richtig heftigen Katastrophe, die nicht hausgemacht war, nur sparsam geholfen wurde.
In Afrika leben etwa 1,1 Milliarde Menschen, auf die sich im Jahr 2007 insgesamt etwa 37 Mrd. Dollar Entwicklungshilfe insgesamt verteilt haben. Staaten, denen es oftmals sehr viel schlechter geht als Griechenland. Wenn die Gutmensche nglauben, alleine nur für Griechenland würden dann 50 Mrd. jährlich an humanitären Hilfen fließen, denkt an der Wirklichkeit vorbei. Sicherlich wird es Hilfen geben, das Allernötigste für die, die nachweislich wirklich nix haben.
So funktioniert das in der Welt, viel zu viele Menschen, viel zu wenig Ressourcen, Lebensmittel usw., da kann ein Europa, selbst hoch verschuldet und auf Pump lebend, geschweige denn die wenigen Zahlländer, die Welt mit Milliarden durchfüttern. Da kann man noch so humanitär eingestellt sein, die Realität holt diesen Idealismus einfach ein.
Wir könnten klarkommen, natürlich mit reduziertem Lebensstandard für alle Menschen, würden wir weniger werden. Das ist die bittere Realität, denen sich Idealisten nicht stellen wollen, die permanent von ihnen geleugnet wird und wo nur von einem Verteilerproblem geredet wird. Das stimmt aber nicht, weil man Geld nicht drucken und essen kann.
Noch flüchten sich Menschen aus überfüllten Ländern dorthin, wo sie meinen bessere Lebensbedingungen zu finden, das würden nach einem Austritt auch sicherlich viele Griechen versuchen, schnell noch "in der noch satten Rest-EU" unterzukommen. Aber auch hier bekommen wir jetzt schon Probleme mit der Völkerwanderung.
Wir werden alle hier im Thread Mitschreibende die nächsten 20-30 Jahre noch eine sehr spannende und leider auch grausame Zeit miterleben denke ich.
LG
Any