Ich argumentiere ja nicht für oder gegen, sondern zeige auf, dass die Armut in Griechenland nicht erst durch die EU entstanden ist. GR kann ja auch austreten und alleine zusehen, wie es klarkommt. Das wollen sie aber doch wieder nicht, weil ja dann keine Gelder mehr fließen und der Karren noch mehr im Dreck steckt. Humanitäre Hilfen werden auch dann nicht in Milliardenhöhe fließen.
1. Natürlich ist nicht ausschließlich die EU Ursache der jetzigen Situation. Aber die griechische Bevölkerung wurde zweifach betrogen. Erstens von den eigenen Oligarchen-Polit-Cliquen und dann durchaus auch von der EU. Denn Du selbst hast kritisiert, dass sie auf den IWF gehört haben! Hätten sie also auch Deiner Ansicht nach nicht tun sollen... Dazu kommt: Der Euro ist eine Ursache der Verschuldung, denn der passt nicht für Griechenland. Der passt aber auch nicht für Spanien, Italien, Frankreich! Ökonomie ist viel komplexer als das man all das mal eben auf "Die hätten eben nicht so viele Schulden machen sollen" reduzieren sollte.
2. Ganz sicher würde humanitäre Hilfe in Milliardenhöhe fließen! In vielfacher Milliardenhilfe.
Tut es auch nicht für andere Staaten in Afrika, wie man bei Ebola sieht und wo selbst bei dieser richtig heftigen Katastrophe, die nicht hausgemacht war, nur sparsam geholfen wurde.
1. Griechenland ist EU... Griechenland ist NATO. Da sind die Interessen ganz andere als in Afrika. Der Vergleich ist in etwa so sinnvoll als wenn mir jemand sagen würde: Was Du hilfst der Familie nebenan? Du hilfst aber niemandem in Hamburg!
2. Wenn Du die ökonomische Krise in Griechenland als hausgemacht bezeichnest, Ebola wiederum nicht... das zeigt wieder einen gewissen Mangel an Wissen. Denn natürlich ist Ebola zum großen Teil hausgemacht. Es würde z.B. schon helfen keine Flughunde halb verdorben zu essen und v.a. hygienische Standards sind wichtig um die Sache einzugrenzen. Westliche Mediziner als Teufel wahrzunehmen ist auch nicht besonders hilfreich usw. Was ich damit sagen will: Wenn schon denn schon... wenn Du unbedingt "Selbst Schuld" sagen möchtest, dann solltest Du das konsequenterweise auch bei Ebola tun.
In Afrika leben etwa 1,1 Milliarde Menschen, auf die sich im Jahr 2007 insgesamt etwa 37 Mrd. Dollar Entwicklungshilfe insgesamt verteilt haben. Staaten, denen es oftmals sehr viel schlechter geht als Griechenland. Wenn die Gutmensche nglauben, alleine nur für Griechenland würden dann 50 Mrd. jährlich an humanitären Hilfen fließen, denkt an der Wirklichkeit vorbei. Sicherlich wird es Hilfen geben, das Allernötigste für die, die nachweislich wirklich nix haben.
Du bist da wirklich naiv. Wie gesagt: Griechenland ist NATO!!! Und Griechenland ist EU. Möglicherweise sitzt Griechenland auch auf einigen Bodenschätzen. Griechenland ist geopolitisch eines der bedeutendsten Länder der EU.
Und die Formulierung "Gutmenschen"... das ist auf irrationale Art herablassend, weil das Naivität implizieren soll. Du bist es aber leider die hier einiges an Naivität und wirklich sehr viel Unwissenheit beweist.
So funktioniert das in der Welt, viel zu viele Menschen, viel zu wenig Ressourcen, Lebensmittel usw., da kann ein Europa, selbst hoch verschuldet und auf Pump lebend, geschweige denn die wenigen Zahlländer, die Welt mit Milliarden durchfüttern. Da kann man noch so humanitär eingestellt sein, die Realität holt diesen Idealismus einfach ein.
Ich argumentiere nicht mal wirklich idealistisch. Ich argumentiere v.a. ökonomisch und auf Basis von absolut berechenbaren Dynamiken. Und was mir besonders auffällt ist, dass all jene, die hier gegen Griechenland wettern sich total darauf konzentrieren müssen, da sie sonst erklären müssten warum es akzeptabler ist ne Billion in den Bankensektor zu pumpen.
Der Oberwitz ist für mich wirklich, dass jene die hier pseudomäßig abgeklärt andere als Idealisten oder auch Ideologen oder als Gutmenschen bezeichnen, im selben Boot sitzen... auch "ihr" gehört zu jenen die verarscht werden. Ich sehe da keinen echten Unterschied zwischen Dir und irgendeinem Griechen. Du hast vielleicht mehr Geld und einen höheren Lebensstandard.. aber Du wirst auch abgezockt. Die Frage ist: Will man mehr über Hintergründe wissen oder es sich besonders einfach machen? Ist man aus dem naiven Glauben heraus, es könne vielleicht irgendwelche Vorteile haben, konformistisch, oder macht man sich die Mühe eine wirklich eigene Einstellung zu den Dingen zu finden die auf mehr basiert als oberflächlichen Überschriften. Und Konformismus mit einem sterbenden System ist als ob man zu den letzten gehört die noch Aktien kaufen... kurz vor dem Crash.
Wir könnten klarkommen, natürlich mit reduziertem Lebensstandard für alle Menschen, würden wir weniger werden. Das ist die bittere Realität, denen sich Idealisten nicht stellen wollen, die permanent von ihnen geleugnet wird und wo nur von einem Verteilerproblem geredet wird. Das stimmt aber nicht, weil man Geld nicht drucken und essen kann.
Es geht dabei gar nicht ums Geld. Geld ist nur ein Symbol... es ist mehr oder weniger real gedeckt. Und natürlich kann man Geld drucken. Das verändert nur nichts an den Basiswerten. Es geht auch nicht wirklich um die Verteilung von Geld-Vermögen sondern um die Verteilung dessen was für uns wirklich wertvoll ist... Das sind Energie, Nahrungsmittel, Land, usw. Und ja, es gibt zu viele Menschen auf diesem Planeten. Aber warum sollte man einfach akzeptieren wenn Ungerechtigkeit nicht nur zu Normalität wird, was sie im Grunde immer war, sondern auch noch wie eine Ideologie verteidigt wird? Denn nichts anderes tust z.B. Du und einige andere hier. Ihr zeigt auf die Schwachen und sprecht von Hausgemacht. Ihr zeigt nicht auf den Bankensektor. Ihr zeigt nicht auf die ökonomische Architektur der EU. Ihr zeigt nicht auf die ökonomischen Zusammenhänge des Euro. Ihr zeigt nicht auf Juncker und sein Steuerparadies. Ihr zeigt nicht auf die Profiteure all dessen sondern verteidigt das... obwohl ihr zu den Opfern gehört. Mutmaßlich weit mehr als z.B. ich.
Noch flüchten sich Menschen aus überfüllten Ländern dorthin, wo sie meinen bessere Lebensbedingungen zu finden, das würden nach einem Austritt auch sicherlich viele Griechen versuchen, schnell noch "in der noch satten Rest-EU" unterzukommen. Aber auch hier bekommen wir jetzt schon Probleme mit der Völkerwanderung.
Natürlich wird das passieren... es passiert auch schon seit Jahren. Nicht nur in Griechenland. In Irland z.B. wird immer mal wieder was von besseren Arbeitslosenzahlen erzählt. Die sind v.a. deshalb besser weil unglaublich viele junge Menschen das Land verlassen haben. Für Griechenland gilt dasselbe. Und das Prinzip ist immer gleich: Wenn Länder kaputt gehen und zum Teil eben auch von außen kaputt gemacht werden, dann werden die Menschen aus diesen Ländern zu uns kommen. Dasselbe gilt für den nahen Osten....
Wir werden alle hier im Thread Mitschreibende die nächsten 20-30 Jahre noch eine sehr spannende und leider auch grausame Zeit miterleben denke ich.
Da sind wir uns einig. Umso weniger verstehe ich Formulierungen mit "Gutmenschen" und "Idealisten", die im Kontext ja durchaus herablassend gemeint sind. Denn wer sich hier vormacht es wäre vielleicht hilfreich die Raubtier-Planwirtschafts-Kapitalismus zu verteidigen, und auf jene zu zeigen die schon jetzt Opfer dessen sind, wird sich irgendwann im Rückblick als sehr naiv wahrnehmen. Allerdings nur wenn bis dahin irgendwann die Zusammenhänge verstanden werden... und die sind einfach ein bisschen komplexer als "hausgemacht" und "wir schicken Afrika ja auch so gut wie nix" und "anderen gehts auch scheiße" etc.