Soll Griechenland raus aus Euro...

Griechenland raus aus Eurozone?

  • Ja

    Stimmen: 72 66,1%
  • Nein

    Stimmen: 23 21,1%
  • Weiß nicht

    Stimmen: 14 12,8%

  • Umfrageteilnehmer
    109
Gestern im TV wurde ein Grieche interviewt zum Thema Mehrwertsteuererhöhung in Restaurants u.dgl. Er erzählte, dass dies schon einmal so war, damals gingen 4000 Betriebe pleite. Er hält von dieser hohen Mehrwertsteuer nichts. Er zahlt den Differenzbetrag selber - dann bleiben die Kunden nicht weg, und es ist billiger als eine Pleite.

Im übrigen verletzt die Austeritätspolitik Menschenrechte (wieso stört sich da keiner dran?). Das hat Amnesty International vor Jahren moniert, und das wird auch hier in diesem Interview moniert.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-07/sparpolitik-griechenland-menschenrechte

Dieses ständige Griechenland-Bashing ist - mit Verlaub - ziemlich erbärmlich.

Aus deinem Link:
Zum Beispiel das Recht auf Gesundheit und ein funktionierendes Sozialsystem, Arbeitnehmerrechte, die Tariffreiheit der Gewerkschaften und das Recht auf ein würdiges Auskommen. Es ist ganz offensichtlich, dass viele Griechen diese Rechte seit fünf Jahren nicht mehr ausüben können.

Das bedeutet, ein Großteil der EU Staaten die dortigen Bürger all dies nicht haben und auch nie hatten. Die sozialen Menschenrechte, von denen Salomon da spricht im interview, bestehen nicht mal in Deutschland oder Österreich.

Meines Wissens gab es in GR auch vor der EU nie die o.g. sozialen Leistungen. Es wurde auch nach Beitritt mit den vielen EU-Geldern nie versucht diese einzuführen. Man kann also die fehlenden sog. sozialen Menschenrechte nicht der EU anlasten.

Lg
Any
 
Werbung:
Anevay schrieb:
Meines Wissens gab es in GR auch vor der EU nie die o.g. sozialen Leistungen. Es wurde auch nach Beitritt mit den vielen EU-Geldern nie versucht diese einzuführen. Man kann also die fehlenden sog. sozialen Menschenrechte nicht der EU anlasten.

Ich laste ihnen (und auch Deutschland!) aber an, dass sie es nicht der Mühe wert finden, Hilfskonvois nach GR zu schicken - mit Medikamenten, Krankenhausbedarf, Lebensmitteln etc.pp. Das wäre das Allermindeste!

Anevay schrieb:
Das bedeutet, ein Großteil der EU Staaten die dortigen Bürger all dies nicht haben und auch nie hatten. Die sozialen Menschenrechte, von denen Salomon da spricht im interview, bestehen nicht mal in Deutschland oder Österreich.

Du gestattest, dass ich dir widerspreche. Sowohl DE als auch AT haben ein dichtes soziales Netz. Natürlich fallen auch Menschen durch den Rost, aber das sind mehr Ausnahmen als die Regel.

Anevay schrieb:
Zum Beispiel das Recht auf Gesundheit und ein funktionierendes Sozialsystem, Arbeitnehmerrechte, die Tariffreiheit der Gewerkschaften und das Recht auf ein würdiges Auskommen. Es ist ganz offensichtlich, dass viele Griechen diese Rechte seit fünf Jahren nicht mehr ausüben können.

Eben. Und jetzt komm mir nicht wieder mit den Aussagen á la "den Griechen gehts so gut, die haben sooo viel Geld, die Griechen sind eh nur faul, die Griechen gehen zu früh in Rente etc.pp."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich laste ihnen (und auch Deutschland!) aber an, dass sie es nicht der Mühe wert finden, Hilfskonvois nach GR zu schicken - mit Medikamenten, Krankenhausbedarf, Lebensmitteln etc.pp. Das wäre das Allermindeste!

GR ist kein Kriegsgebiet. Die haben eine Krise. Und wir wären dann ja dabei Menschen durchzufüttern, weil die eigene Regierung in GR das Geld lieber für Rüstungsgüter ausgibt.

Schickt Österreich denn Medikamente, Krankenhausbedarf und Lebensmittel nach GR?

Ich wüsste auch nicht, dass in GR nun der globale Hunger ausgebrochen ist, nur weil eine kurze Zeit die Leute nur 60,- Euro am Tag aus dem Automaten ziehen konnten.

Lg
Any
 
Anevay schrieb:
GR ist kein Kriegsgebiet. Die haben eine Krise.

Na und? Hör mir auf mit dem Schmarrn, das sind lauter Ausreden, um das eigene Ego zu streicheln.

Auch wenn (noch) kein (Bürger-)Krieg herrscht, die humanitäre Lage ist mehr als katastrophal. Und da hat man verdammt nochmal die Pflicht zu helfen - und nicht nur grosse Töne zu spucken, was die anderen gefälligst zu tun und zu lassen haben.
 
Na und? Hör mir auf mit dem Schmarrn, das sind lauter Ausreden, um das eigene Ego zu streicheln.

Auch wenn (noch) kein (Bürger-)Krieg herrscht, die humanitäre Lage ist mehr als katastrophal. Und da hat man verdammt nochmal die Pflicht zu helfen - und nicht nur grosse Töne zu spucken, was die anderen gefälligst zu tun und zu lassen haben.
Welches Ego?

Wo ist die humanitäre Lage in GR katastrophal?

LG
Any
 
Anevay schrieb:

Das deutsche.^^ Sprich: von so manchen Menschen, inklusive diverse Politiker.

Anevay schrieb:
Wo ist die humanitäre Lage in GR katastrophal?

Diese Frage ist ernst gemeint?

Sorry, aber darauf gibts von mir keine Antwort. Du kannst ruhig deine Sinne aufmachen, auch mal für andere, und nicht nur immer für dich selber.
 
Wo ist die humanitäre Lage in GR katastrophal?


Folgen der Sparpolitik:
Säuglingssterblichkeit in Griechenland steigt um 43 Prozent

Mehr Totgeburten, HIV-Neuinfektionen, Tuberkulose- und Depressionsfälle sowie Suizide: Der drastische Sparkurs in Griechenland hat einer Studie zufolge verheerende Auswirkungen. Eine Hilfsorganisation spricht von einer vollständigen Verletzung der Menschenwürde.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...en-fuer-gesundheit-der-griechen-a-954879.html


Griechische Schüler werden vor Hunger ohnmächtig
Die Krise in Griechenland trifft die Schwächsten: Immer öfter sind Kinder unterernährt. Das fällt vor allem Lehrern in Schulen auf. Jetzt wollen die Pädagogen in Eigenregie helfen.
http://www.welt.de/politik/ausland/...e-Schueler-werden-vor-Hunger-ohnmaechtig.html


In Griechenland setzt sich der Hunger fest
Die Durchhalteparolen der Politik klingen für viele Griechen nur noch zynisch. Nach Jahren der Rezession und unzählbaren Sparprogramme sind sie verzagt und zermürbt. Hunger und Verzweifelung breiten sich aus.
http://www.handelsblatt.com/politik...nland-setzt-sich-der-hunger-fest/6273708.html


Millionen ohne Krankenversicherung
Griechenland scheint gerettet - die Sparauflagen sind umgesetzt, der Haushalt wieder stabil. Doch das griechische Sozialsystem kollabiert: Millionen Griechen können sich keine Krankenversicherung mehr leisten, werden nicht behandelt, bekommen keine Medikamente. Die Gesundheit der Bevölkerung steht auf dem Spiel.
http://www.deutschlandfunk.de/griec...rsicherung.795.de.html?dram:article_id=288350



P.S.: Und das sind alles Artikel von VOR SYRIZA, da ja gerne behauptet wird, die seien an allem Schuld.

 
Anevay schrieb:
GR ist kein Kriegsgebiet. Die haben eine Krise. Und wir wären dann ja dabei Menschen durchzufüttern, weil die eigene Regierung in GR das Geld lieber für Rüstungsgüter ausgibt.

Du weisst ganz genau, dass da entsprechende Interessen aussernhalb GRs mit eine Rolle spielen - inklusive Deutschland, das sich im Prinzip an GR dumm und dämlich verdient.

Anevay schrieb:
Schickt Österreich denn Medikamente, Krankenhausbedarf und Lebensmittel nach GR?

Ich habe gesagt, EU. Die Merkel hat neulich sehr laut getönt, wenn Grexit da ist, dann muss humanitäre Hilfe geleistet werden.

Aha. Wieso denn dann so plötzlich? GR ist dann immer noch kein Kriegsgebiet, sowas aber auch.^^

Anevay schrieb:
Ich wüsste auch nicht, dass in GR nun der globale Hunger ausgebrochen ist, nur weil eine kurze Zeit die Leute nur 60,- Euro am Tag aus dem Automaten ziehen konnten.

Wer hat etwas von globalem Hunger gesprochen? Reicht dir die Aufzahlung von Condemn nicht? Und reicht es dir nicht, dass die EU im Falle eines Grexit von mindestens 50 Mrd. Hilfspaket für humanitäre Zwecke rechnet?

Alles uninteressant, Any frönt mal wieder ihrer Besserwisserei?
 
Joa, danke Condemn.

Nur, Island hat laut dem einen Artikel nicht am Gesundheitssystem gespart, GR weigerte sich nicht dagegen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...en-fuer-gesundheit-der-griechen-a-954879.html
Ärzte und Kliniken reagierten mit Gebühren, die viele Griechen angesichts dramatisch sinkender Einkommen und Rekordarbeitslosigkeit nicht zahlen können.
...
Angesichts dieser Zustände werfen die Forscher den verschiedenen griechischen Regierungen seit Ausbruch der Krise regelrechte Realitätsverweigerung vor. Das Abstreiten ernsthafter Probleme und die Behauptung, Bedürftige würden kostenfrei und ausreichend versorgt, sei eine Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse - die im Übrigen auch bei der spanischen Regierung zu beobachten sei.


Als Gegenbeispiel für eine verantwortliche Gesundheitspolitik während einer tiefen Wirtschaftskrise wird Island genannt. Das Land habe den Rat des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht befolgt, die Gesundheits- und Sozialausgaben radikal zu kappen. Das Ergebnis: Trotz der massiven Krise habe es keine erkennbaren Auswirkungen auf die Gesundheit der Isländer gegeben.


Ich sehe da keinen Zwang der EU bzw. des IWF, wieso ist der griechischen Regierung ihr Volk dann egal? Die Nöte sind hausgemacht.

LG
Any

 
Werbung:
Wer hat etwas von globalem Hunger gesprochen? Reicht dir die Aufzahlung von Condemn nicht? Und reicht es dir nicht, dass die EU im Falle eines Grexit von mindestens 50 Mrd. Hilfspaket für humanitäre Zwecke rechnet?

Alles uninteressant, Any frönt mal wieder ihrer Besserwisserei?

Nö, darum geht es nicht, sondern um die hier munter getätigten Schuldzuweisungen: GR gut, EU böse. Länder sind immer noch selbstverantwortlich, auch für soziale Notstände im eigenen Land.

Dass die EU keine Sozialgemeinschaft ist, sondern ein Wirtschaftsclub, ist doch hinlänglich bekannt.

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die EU kein Wohlfahrtstaatenbund werden kann, weil schlicht zu viele Menschen da sind und die Wirtschaftsleistung der sehr wenigen Länder, wo man sich gerade eben noch Soziales leisten kann, nicht ausreicht auch den großen Rest mitzufinanzieren. Wo nix ist kann nix verteilt werden. Genau darum wird sich munter nach unten orientiert, auch in Deutschland mit seien sozialen Leistungen.

LG
Any
 
Zurück
Oben