Gibt es nicht dieses uralte Sprichwort: "Beim Geld hört die Freundschaft auf"? Genauso so ist es auch im Großen. Vielleicht geht mir auch ganz einfach nur der Idealismus ab, aber an die Idee einer gleichberechtigten europäischen Gemeinschaft, wo jeder dem anderen hilfreich zur Seite steht, glaube ich nicht. Die einen werden nämlich immer hilflos sein, während die anderen ihnen unter die Arme greifen müssen.
Ich hatte da mal einen Onkel. Der war höchst liebenswert und wir Kinder liebten den. Aber der war ständig "klamm" und mein Vater musste - ich weiß nicht wie oft - einen Teil seiner Schulden übernehmen, damit er wenigsten ein wenig menschenwürdig leben konnte. Im Familienkreise hieß es - wenn von ihm gesprochen wurde - stets "der arme Onkel F.", "nun ist ihm schon wieder dies oder jenes zugestoßen, aber ehrlich gesagt..........." Dann schüttelten die Erwachsenen missbilligend den Kopf und zerrissen sich das Maul über "den armen Onkel F.".
Mir scheint, dass es auch immer Länder geben wird, die meinem Onkel F. ähneln. Den gönne ich es natürlich auch, dass stets jemand an ihrer Seite weilt, um die Schulden aufzufangen. Klar. Ich würde mir aber gleichzeitig wünschen, dass da ein Lerneffekt einsetzt, um es - wenn die Krise überstanden ist - künftig besser zu machen. Bei meinem Onkel hat dies nie geklappt. Wie gesagt: Er war ein liebenswerter Kerl, aber irgendwie lebensuntauglich.
Lg
Urajup