sich Loslassen trauen ...

blaublümchen

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6. Januar 2016
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Wien
Hallo Ihr,
Ich hab ein bißchen in Eure Beiträge hineingelesen und finde die meisten feedbacks sehr gut und seriös.
Zu meiner Geschichte - ich bin seit 20 Jahren mit einem Mann zusammen, seit 10 Jahren verheiratet und wir haben gemeinsam 2 Buben (19 + 10)
Unsere Partnerschaft plätschert nun schon seit vielen Jahren mehr aus Gewohnheit dahin und seit ich wieder in meinem Beruf tätig bin, gehen wir privat jeder für sich in sehr unterschiedliche Richtungen.
Das Verbiegen innerhalb der Beziehung hatte mehr und mehr ein Ende und die finanzielle Unabhängigkeit hat mir wieder die Möglichkeit gegeben mir auch wieder meine Bedürfnisse zu erfüllen.
In den Jahren zuvor, gabs einfach nur das was er für sich als erstrebenswert befand - er bezahlte schließlich auch, während ich es als Hausfrau und Mutter gemütlich hatte.

Dazu kommen und kamen auch ständige Einmischereien von Seiten seines Vaters, welchen er in den ersten 10 Jahren so gut wie nichts entgegengesetzt hat.

Nun - nach einigen großen Krisen und sich immer wieder soso lala zusammenfinden, ist bei mir nun seit gut 3 Jahren der letzte Funken erloschen.
Bei uns fliegen keine Fetzen, es läuft einfach sachlich und vordergründig freundlich ab.

Und ich gebs ja zu - ich hab die letzten Jahre mit Arbeit verbracht.
Gelegentlich gabs Diskussionen dass er sich ungeliebt und enttäuscht fühlt bei all dem was er für mich getan und geopfert hat.
In den Jahren zuvor hab ich angeregt eine Paartherapie zu machen - aus seiner Sicht nicht notwendig da wir ja eh gut miteinander reden können.
Gut miteinander reden können sieht in der Regel so aus dass ich ein paar Min. Zeit hab meine Gedanken zu äußern, danach übernimmt er das Wort und hält einen ausufernden Vortrag über eine gute Stunde. Dabei werden die Dinge einfach gleichgeredet und die Welt ist wieder in Ordnung. Zumindest für ihn.

Das ist nun jahrelang so gelaufen und die Gewohnheit sowie die Kinder haben unsere Beziehung über die Jahre gerettet.

Nun - im Herbst ist mir ein Mann begegnet der mich komplett aus der Bahn geworfen hat.
Ich weiß schon - der Klassiker ...
Keineswegs die Liebe auf den ersten Blick - dafür aber in vielen Dingen ein Spiegel meines unverbogenen Ich.
Im Zuge unserer Kommunikation ,welche vorerst über Mails stattfand - wir lernten unser über ein Firmenmeeting kennen und es hat sich in weiterer Folge eine Mailfreundschaft entwickelt - sind wir uns auch gefühlsmäßig immer näher gekommen.
Nach einiger Zeit haben wir uns getroffen und die gegenseitigen Gefühle waren auch im persönlichen Kontakt sofort hier.
Wir haben beide in vielem die selben Leidenschaften - musik, reisen, literatur, kino, gut essen gehen, tanzen, politik ... und in vielen punkten die selbe Lebenseinstellung.

Nun - es blieb bei einer Liebelei obwohl von beiden Seiten schon sehr starke Gefühle füreinander da sind.

Ich hab nun zuhause das Thema Trennung auf den Tisch gebracht.
Mein Mann und die Kinder sind nicht begeistert - klar.
Nur - ich will nicht erst soweit kommen in eine Affaire zu geraten und dann wirklich an der Wand stehen.
Das schlechte Gewissen meinen Kindern und auch meinem Partner gegenüber würde mich mein Leben lang belasten.

Der andere Mann ist in seiner Ehe genau in diese Situation geraten.
Mit seiner Partnerin unglücklich, hat er eine Affaire begonnen, diese, als sie aufgeflogen ist, wegen der Kinder abgebrochen und hat letztlich beide Frauen und sich selber unglücklich gemacht.
Die Ehe ist nun trotzdem kaputt und die beiden leben getrennt.
Ein Berg an schlechtem Gewissen
ist bei ihm deutlich zu spüren und die Kommunikation mit der Ex ist mit Sicherheit davon belastet.

So will ich das nicht für mich - trotzdem plagt mich auch die Frage ob es mir zusteht mir selber meinen Wohlfühlraum zu gönnen, indem ich den Kindern die Familie zerstöre ...
Der Bauch sagt - laß los, der Kopf schreit "was machst du da bloss ?"

nicht einfach und begleitet von massiven ups and downs ...

Lgm
 
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Hallo erstmal :)
Na ja, die Frage, ob du den Kindern etwas zerstörst? Es hört sich ja nicht gerade nach einer intakten Ehe an, die ihr da führt, insofern kannst du da was zerstören? Maximal eine Illusion, der sie anhängen ....

Es ist sehr schwer, und nein, eigentlich unmöglich, jemanden da zu raten, die Entscheidung für dich musst du selbst treffen.

Gut finde ich, dass du sagst, du willst nicht diese Ehe auflösen, und dann in die nächste Abhängigkeit ...
Das sagen allerdings viele und tun es dennoch wohl.
Wenn du gehst, täte sicher der folgende Gedanke gut: ich gehe mit MIR allein in ein neues Leben!
Fühlt sich das nicht gut an :) ? Frei und unbestimmt von äußeren Faktoren, sich sein Leben so gestalten zu können, wie man es selbst für erstrebenswert hält ???
Für mich ist das eine tolle Sache :)

Ich wünsch dir viel Erfolg für deinen weiteren Weg :)
Lg
 
♥ lich Willkommen liebe @blaublümchen

ich kann alles sehr gut nachvollziehen, nur denke ich,
dass nur wir selbst die eigene Lösung finden können und sollten.
Ja es ist immer schwer sich für den eigenen bestmöglichen Weg zu entscheiden.
Leidtragend sind immer die Kinder... ich war auch mal Kind
und meine Eltern haben sich scheiden lassen.
Damals habe ich aber auch bereits als ca. 13- 15 Jährige verstanden weshalb sie sich trennten.
Dennoch habe ich gelitten, mein gewohnter Raum veränderte sich,
meine eigene Entwicklung ging voran...
Als Erwachsene konnte ich die Entscheidung meiner Mutter immer mehr und besser nachvollziehen
und hätte es rückwirkend eher jetzt nicht verstanden, wenn sie aus Liebe zu mir
weiter ein Leben geführt hätte, welches Verzicht auf ihre eigene Entwicklung bedeutet hätte.
Ich selbst bin nach langer Zeit auch den Weg der Trennung meines Partners gegangen.

Wie gesagt wissen/ entscheiden kannst nur du alles!

Ich wünsche dir und deinen Kindern eine sehr schöne Zukunft!

LG Sabsy
 
während ich es als Hausfrau und Mutter gemütlich hatte.

lustig und auch schön, dass Du das so empfindest. :)

ist bei mir nun seit gut 3 Jahren der letzte Funken erloschen.

ist etwas besonderes passiert zu dem Zeitpunkt.?

Gelegentlich gabs Diskussionen dass er sich ungeliebt und enttäuscht fühlt bei all dem was er für mich getan und geopfert hat.

Ohje....

In den Jahren zuvor hab ich angeregt eine Paartherapie zu machen - aus seiner Sicht nicht notwendig da wir ja eh gut miteinander reden können.

Ja, leider sehen Männer oft zu spät hin...

Nun - im Herbst ist mir ein Mann begegnet der mich komplett aus der Bahn geworfen hat.
Ich weiß schon - der Klassiker ...

Ja, lach.....zu Hause unverstanden und dann kommt der Neue und der Frühling erwacht nochmal.....Du weisst ja, dass da auch irgendwann der Herbst einkehren wird, weil Du Dich da mit nimmst, dass Du und Dein Mann nicht miteinander reden könnt, liegt wahrscheinlich nicht nur an ihm.

Keineswegs die Liebe auf den ersten Blick - dafür aber in vielen Dingen ein Spiegel meines unverbogenen Ich.

was ist für Dich dieses "ich".?

Der Bauch sagt - laß los, der Kopf schreit "was machst du da bloss ?"

Loslassen ist aber nicht unbedingt eine Trennung, Loslassen würde bedeuten die schlechten Gefühle loszulassen, was dann zum Vorschein käme weis man nicht.

Wenn Du sehr unglücklich bist in der Ehe kann eine Trennung für alle gutes bringen bis zur Wiederversöhnung, was ist denn Dein tiefster Wunsch wie Du es haben möchtest.?

Willkommen im Forum :)
 
Hallo Damour,

Ob die Sache für mich stimmig ist, hab ich nun schon auf allen möglichen Wegen versucht abzuklären.
Vor Weihnachten hatte ich aufgrund beruflicher und dazu nun auch partnerschaftlicher Probleme einen wilden Nervencrash.
Seitdem weiß ich dass ich das Problem Partnerschaft nicht mehr umschiffen kann ...
Ich bin seitdem in psychotherapeutischer Behandlung. Im Zuge dessen hab ich das Thema Trennung auch aufgestellt und nein, es hat im Kern nichts mit dem anderen Mann zu tun. Der Wunsch meinen eigenen Weg zu gehen hat viel tiefere Wurzeln und er existiert schon viel länger.
Klar sind hier Gefühle für den anderen da und ein grosses Interesse auch an dessen Persönlichkeit ...
Aber ich hab ihn nun mal etwas zur Seite gestellt, da ich zu viele Baustellen zur Zeit nicht bewältige.
Mein Plan sieht ohnehin vor erst mal eine Wohnung hier in der Nähe zu finden, damit wir gemeinsam für die Kinder da sein können.

Und ja - der Wunsch ein eigenes kleines Reich zu haben dass ich endlich mal nach meinen Vorstellungen einrichten "darf" ohne vorangehende stundenlange Diskussionen - dieser Gedanke erscheint mir herrlich ...
und er ist schon stärker als der Gedanke den anderen Mann haben zu müssen ...
Der kann ja durchaus irgendwann mal sein, jedoch nicht mehr als Entscheidungsträger über mein Leben.
 
Und ja - der Wunsch ein eigenes kleines Reich zu haben dass ich endlich mal nach meinen Vorstellungen einrichten "darf" ohne vorangehende stundenlange Diskussionen - dieser Gedanke erscheint mir herrlich ...
und er ist schon stärker als der Gedanke den anderen Mann haben zu müssen

hier zeigst Du kurz und knackig das Problem in eurer Ehe auf.
 
und ich bin in Behandlung bei einem Psychosomatischen Energetiker.
Seit ich das mache wird der Weg noch klarer.
Zum Auseinanderleben haben folgende Punkte beigetragen
1. die jahrelange Fremdbestimmung in unserer Beziehung
2. das Untergraben meiner Persönlichkeit - was ich zugelassen hab, aus Schwäche und auch aus finanzieller Abhängigkeit
3. Manipulationen in Richtung Lebensstil/Grundhaltungen/Werte meines Mannes / Schwiegervaters.
dabei gings drum das erbe nicht zu gefährden.
4. das mir Absprechen und Wegdiskutieren meiner Bedürfnisse
z.b. haben wir 15 Jahre lang nur eine einzige Reise ins Ausland unternommen, obwohl er wußte dass ich das brauche. Am Geld kanns nicht gelegen sein, denn ein skiurlaub war immer drinnen ... mit dem argument das wollen wir ja beide ...
Reisen sind anstrengend kosten viel Geld, es gibt ja Dokus im Fernsehen ...
Ins Kino gehen war auch nur dann möglich wenn er den Film aussucht.
Zum Geburtstag bekam ich eine Einladung zu einem Film über Schlaganfallpatienten.
Mal abgesehen davon dass Geburtstage feiern generell überbewertet ist.
Meiner fiel all die Jahre sowieso unter den tisch, da wir zu Allerheiligen dringend zu den Schwiegereltern mußten um als heile Familie gemeinsam am Grab der Grossmutter zu stehen ...
Keine Frage - Ich hab mir das so gefallen lassen !
Aus reiner Angst zu verlieren und auch aus finanzieller Abhängigkeit ...
 
@Moondance
Autsch - ja das ist es.
Nur kommt es bei meinem Mann anders daher als z.b. bei seinem Vater.
Der Schwiegervater ist Widder und schreit ganz offen heraus "ich will ... ich erwarte .... sonst ..."
Mein Mann hat das Temperament seiner Mutter und setzt seine Interessen mittels Manipulation und Emotionaler Erpressung durch.

Im Fall der offenen Konfrontation hilft mir noch der Skorpion - die andere Variante ist echt schwierig, weil auch nicht immer gleich zu durchschauen.

Ich bin als Mädchen schon von Kibdesbeinen dahingehend gut trainiert worden dem Mann gefallen und dienen zu müssen ...
 
Zum Geburtstag bekam ich eine Einladung zu einem Film über Schlaganfallpatienten.

Iiiiiiih.

Rein vom Gefühl her kann ich dir sagen, die Freude auf ein eigenes Leben mit eigener Einrichtung nach eigenem Geschmack klingt gut.

Gut klingt für mich auch, dass dieses für dich im Vordergrund steht und nicht der andere Mann... (der klingt für mich eher nach neuen Problemen, so insgesamt...)

Es ist nie zu spät, selbst zu leben. Ich kann dich dazu nur ermutigen. Ewig alles zu verbiegen um eines Scheinfriedens willen ist nicht gesund.

Alles Gute
Kinnaree
 
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Vielen Dank für eure Feedbacks !

Die Kinder würden übrigens nicht aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden - ich nehm mir eine kleine Wohnung hier in unserer Wohnhausanlage und die beiden können bei ihrem Vater wie auch bei mir sein.
Außerdem werden wir uns beide um die Kids kümmern.
Mein Plan ist folgender: zuerst mal eine eigene Bleibe und dann schau ich weiter.
Step by step ...
 
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