Die Phosphatide, die durch Samenerguss dem Körper entzogen werden, haben große Auswirkungen auf die Thymusdrüse, die sich beim Menschen oberhalb des Herzens befindet. Sie dient zur Entwicklung von Lymphozyten. (Lymphozyten sind zelluläre Bestandteile des Blutes. Sie gehören zu den sogenannten weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind für die Erkennung von Fremdstoffen (Immunabwehr), wie zum Beispiel Bakterien und Viren, verantwortlich.) Die Thymusdrüse ist für ihr normales Wohlbefinden und Funktionieren sehr stark von der Versorgung mit ausreichenden Mengen von Phosphor abhängig. Es ist interessant, dass mit der zunehmenden Aktivität der Sexualdrüsen in der Pubertät und dem damit einhergehenden Rückgang von Phosphatsäuren, die Leistung der Thymusdrüse abnimmt.
Dieser Rückgang kann auf Lecithinmangel zurückgeführt werden, ähnlich wie der Rückgang, den Mc Carrison beim Vitamin-B-Mangel festgestellte. Der Mangel an Vitamin B verursacht bei der Thymusdrüse ebenso eine Störung, wie der Mangel an Lecithin. Beide Auswirkungen sind in etwa gleich. Tierversuche haben gezeigt, dass die Thymusdrüse leichter als andere Drüsen von einem Mangel an Phosphor und Vitaminen in der Ernährung betroffen ist. Wird es dieser Elemente beraubt, dann verkümmert die Thymusdrüse. Die Lymphzellen der Thymusdrüse, die normalerweise für die Antikörperbildung verantwortlich sind, enthalten, laut Chittenden, 3,5 Prozent der Nukleoproteine, die reich an Phosphor sind.
Laut Hammar, erhöht die Thymusdrüse ihr Gewicht von 5 Gramm bei der Geburt, bis zu 25 Gramm in der Pubertät. Danach beginnt sich das Gewicht normalerweise zu verringern und verliert im Alter zwischen 15 und 25 Jahren 5 Gramm. Allerdings gibt es Menschen, bei denen die Gewichtsabnahme der Thymusdrüse während des gesamten Lebens nicht stattfindet. Es ist wahrscheinlich, dass Phosphatmangel, infolge sexueller Aktivitäten in der Pubertät, diese Gewichtsreduzierung bewirkt. Dies resultiert aus einer Störung des Phosphorstoffwechsels, die zu einer Störung des Kalziumstoffwechsels führt. Basch fand erhebliche Kalziumausscheidungen bei Tieren, denen man die Thymusdrüse entfernt hatte.
Quelle:
The physiological value of continence