Nuja, also wie dem auch sei: die Heraufkletterei vom 1. zum 3. Chakra ist zunächst einmal das was man die Reise durch die Person nennen könnte. Alles, was uns "bewegt" dreht sich da ober- und unterhalb dieses Sexualzentrums im Bauchraum. Die Person, die hat ein Ich, ein Selbst, hat ein individuelles Gefühl und alles, was sie von anderen Menschen unterscheidet. Und obendrauf auf diesem Bauchraum, da ist, könnte man sagen, die Zukunft, wenn man den Bauchraum als mit der Vergangenheit beschäftigt versteht. Mein Gefühl, mein Antrieb, meine Gedanken: Alles vom Bauchraum motiviert. Jedoch: durch das Nutzen der über dem Bauchraum gelgenen Zentren der Heilung kann man lernen, die Verstrickungen, die sich im Bauchraum so ergeben, zu entknoten, indem man den Körper zu verknoten lernt im Lotossitz. Lustig, ne? Nur in diesem Sitz kommt die Basis des Körpers wirklich optimal auf die Erde. Ohne körperliche Übung, ohne "Disziplin" also kein Gewinn, sondern höchstens esoterisches, mit der Exoterik nicht verbundenes Erfahren.
Im Herzen, über der Beschäftigung mit der Individualität, ihrem Hin und Her in ihren Wünschen, Gefühlen und Sehnsüchten, ihren Wurzeln, Antrieben und Aus- und Einlassungen, da sitzt die Essenz. Sagt der Inder. Und der Buddhist ebenso, auch Jesus Christus sah es so, Mohammed hoffentlich auch. (weiß ich nicht)
Liebe und Frieden - das ist wohl das, was dem Herzen am Häufigsten zugeordnet wird. Aber auch die Flamme des Feuers, der Wunsch etwas zum Guten zu verändern. Heilsam zu sein im weiteren Sinne. Der Wunsch nach Besserung und nach Gutem ist ja eine dem Menschsein innegelegene Motivation, welche an der Evolution mitwirkt. Was nicht "besser" ist als das Andere, fällt im Allgemeinen weg. Man sieht es an der Tatsache, daß wir aktuelles Wissen von altem Wissen unterscheiden und altes Wissen für veraltet halten. Denn wir meinen, daß das menschliche Bewußtsein damals noch nicht weit genug entwickelt war, um wirklich eine Erklärung für die Dinge zu finden. (Wir machen da in dieser Annahme aber insofern einen Fehler, als daß sich nicht das Verständnis für das Menschsein erhöht hat, sondern nur die Qualität der Erklärung sich verändert hat. Hinein in ein allumfassendes Verstehen, wenn man's insgesamt betrachtet, in die Zukunft gedacht.
Das Herz, das verbindet als mittlere "Schaltzentrale" des Energiesystems das Oben mit dem Unten, den Himmel mit der Erde. Unter ihm ist das Zwerchfell, das auf einem fluiden Raum liegt, der mit Organen und den sie bildenden Gefäßen angefüllt ist. Also eine gewisse "Materie".
Um das Herz herum liegt die Lunge, also Luft im Weiteren Sinne. Unten war es fest-flüssig und fluide, hier oben ist es dehnbar und weit, je nach der Fähigkeit des Brustkorbs, sich zu erweitern. Durch einfaches Einatmen kann man es spüren.
Jetzt kommt es auf die Entfaltungsfähigkeit an, ob man eigentlich die klitzekeline Spannung wahrnehmen kann, welche die Visualisierung der Kundalini an ihrem Stab, dem Mittelkanal verursacht, und zwar in diesem luftgefüllten Bereich. Wenn man mal eben im Sitzen so den Buckel zurücknimmt wie ich gerade und sich mal streckt und lockert, sich mal verwurzelt nach unten hin und das Türmchen visualisierend und in den Körper hineinspürend aufbaut, dann ergibt sich da eine gewisse Präsenz im Bauchraum. Merkt Ihr das? Sehr Ihr, das liegt daran, daß wir die ersten, unteren Chakren mal wieder besprochen haben, und zwar mehr als die Oberen. Da unten vegetiert etwas in unserem Inneren, das sind die Organe, es ist eindeutig. Sie haben und generieren unsere "Energie". Ganz grob gesagt, wie der Inder es verstanden haben mag.
Das Herz dagegen macht was? Einen Rhythmus. Das konnte der Inder bemerken, auch wenn er den Körper nicht geöffnet hat. Es gab ja damals auch noch kaum Verletzungen, die den Körper wirklich soweit öffneten, daß man mal hineinschauen hätte können. Handgranaten gab es nicht, nur Granatäpfel.
Das Herz macht also Rhythmus, es macht den Takt zu einer Musik. Und zwar etwa im 60-er Rhythmus, was den modernen Menschen betrifft. So kennen wir es. Der Yogi, der sieht das wieder anders: durch die Versenkung in seine Herzessenz erfährt er seine Essenz, und das ist ein Wahrnehmungsraum, in dem Zeitlosigkeit herrscht. Es gibt dort also auch keinen Takt, innerhalb dessen Zeit wahrnehmbar wäre. Diesen zeitlosen Zustand nennt der Yogi daher "Sein". Kommt Zeit in's Spiel, gerät Sein zum Tun, denn man kann beobachten, was man macht und daß man etwas macht, immer. Während des Seins geht das nicht, da ist man einfach nur. Und das gelingt im Herzen.
Vorher beschäftigt man sich: mit den Inhalten der unteren drei Chakren, auf dem aufsteigenden Weg der Kundalini. Dadurch, daß das Sein gleichzeitig die Basis des menschlichen Lebens ist, verbindet der Inder darüber hinaus die Seinsessenz des Herzens mit dem Wurzelthema. Das Sein und die Rückverbindung bedingt also, das haben wir gesehen, die "Klärung" der Inhalte des Wurzelchakras, des Sexualchakras und des Individualchakras, sonst kann die spirituelle Liebe, die der Inder meint, nicht entfaltet werden. Weil der Inder eine Naturphilosophie als Grundlage seiner Lehre hat, auf die er eine Erfahrungswissenschaft aufbaut, und nicht eine belegbare Wissenschaft, müssen wir davon ausgehen, daß er eine ganz bestimmte Seinsqualität mit "Liebe" bestimmt, und daß Liebe nicht einfach Alles auf einen Haufen und dann alles augelöst ist in's Nichts. Es gilt also, die Herzessenz zu erfahren und durch sie die Erlösung in den Dilemmata der unteren Chakren zu finden. Einen Weg zur Erlösung bietet zum Beispiel Buddha an, in der Gestalt Avalokiteshvaras. Oder aber Jesus Christus, der symbolisiert ebenfalls den Weg des Herzens, das ist die Vergebung der Sünden, an denen wir leiden und gelitten haben. Muß man beobachten wollen. ;-)
Ja, Liebe.
Hat man zu ihr gefunden, dann kommt das Nächste, so lehrt es der Inder: die Stimme. Auf zum Halschakra, und damit auch zu dem, was uns erwürgt, was uns die Stimme verschlägt, was uns traurig macht und uns dauerhaft mit Leid belegt hat. Die Erlösung durch das Kreuz symbolisiert diesen Zustand durch die 4 Endpunkte seiner beiden Strahlen und den Mittelpunkt als fünften Punkt, der die Zahl des Menschen 5 komplett macht.
Und damit beginnt auch: der Blick vom Herzen hoch zu Gott. Was man so nennt. In Indien.