Es ist ganz einfach wichtig zu verstehen: was sind "meine" Bilder, und was sind Bilder, die man bei einer geistigen Disziplin nutzt. Wenn ich zum Beispiel der Meinung bin, das Visualisieren von einem solchen "Apparat", wie ihn der Inder beschreibt, in meinem Körper bringe nichts, das alles sei Unfug, dann ist das ein eigenes Bild. Man hat ein Bild, und das ist ablehnend. Man hat vielleicht keine aufgestiegene Kundalini, so daß man das Bild, das man hat, nicht sehen kann. Aber dennoch hat mein ein Bild, im Unbewußten sozusagen.
Bei Kundalini, wenn die da hochgelatscht ist, über die Jahre, sieht man jedoch dieses unbewußte Bild. Man sieht die eigene Meinung, das eigene innere Bestreben, und hat auf einmal die Möglichkeit, anders zu handeln und anders zu bewerten als bisher. Denn man hat das innere Bild bisher ja nicht gesehen und kann gar nicht beurteilen: wie, aus welchen Einstellungen und Ideen entsteht eigentlich meine Meinung? Hat das alles, worauf ich da mein Wertesystem etc. baue, meine Entscheidung und so weiter, überhaupt einen Wert? Oder verfügt es über ausreichend Qualität, "will" ich also überhaupt das, was ich da innendrin sehe? Oder will ich mal mich oder etwas in mir kultivieren?
Vorher kam diese Entscheidung ja gar nicht in Betracht. Denn man sah sich ja nicht, innendrin, man hörte nicht die eigenen Gedanken und man spürte nicht die eigenen Gefühle. Man handelte vielmehr aus einem Verbund all dieser Eigenschaften, ohne jemals zu reflektieren, was man eigentlich tut. Man war eigentlich wie ferngesteuert, könnte man sagen.
Und dann, dann kommt das, was man immer so "Erweckung" nennt, ne? Erweckt wird immer der Mensch, nie das Instrument. Das Instrument ist ein Instrument und bleibt auch immer Eins, das ist bei geistigen Instrumenten wie der Lehrer von der Kundalini genauso wie bei einem irdischen Instrument. Das Alles ist zusammengebautes Wissen und eigentlich tote Materie. Aber man kann Musik darauf machen, das ist das Entscheidende. Der menschliche Körper zum Beispiel kann singen. Da ist das Instrument schon eingebaut - toll.
Nur ist die Frage: hat denn der Mensch schon Lieder? Ist denn sein 5. Chakra schon wach? Kann er schon eigene Lieder singen? Oder kann er nur nachäffen, was Andere im Radio plärren? Und wie ist das mit Wort, ist das Wort frei, oder druckst die Person da herum, daß man sich fragt, was sie eigentlich sagen will. Wie ist die Stimme, geht die durch bis in den Bauch und kann sie auch hoch in den Kopf, oder wie gelingt dem Körpers sonst das hervorbringen von Lauten im Allgemeinen? "Stimmt" es?
Man sieht: da kommen Konflikte auf einen zu. Sowohl oben beim Öffnen des Dritten Auges, als auch beim Finden der eigenen Stimme geht es nicht ohne Klagen ab. Das ist so. Man sieht nicht nur Schönes in sich drin, man hört auch nicht nur Schönes in sich drin, aber man kann es erfassen, zum Beispiel als Text, und es aufschreiben. Oder erzählen, auch nur für sich wissen. Dann hat man "was Eigenes", gell, so im Sinne von Loriot, auf das man achten kann. Man erkennt sich selbst wieder, kann sich von Anderen unterscheiden und das ist Gold wert.
Untendrin im Bauch dagegen, da sind wir doch sehr viel Gleicher als oben. Oben sagt Jeder was Anderes und sehen tut auch jeder was Anderes. Aber unten im Bauch, da haben wir alle einen Magen, Gedärm, mehrere Organe, Häute, Muskeln, Bänder, ein ganzes Universum sozusagen. Und wir leben alle im gleichen Universum und sind uns in den Dingen, so wie wir sie verstehen und verarbeiten, alle sehr gleich - als Menschheit. Insgesamt. "Jeder Mensch ist gleich" - das hat auf vielen Ebenen Gültigkeit, unter Anderem in den Dingen, die uns alle beschäftigen: was sind unsere Wurzeln? Wie verbinden wir uns mit Anderen? Wie finden wir zu und bleiben bei uns selbst? Was öffnet unsere Herzen? Was ist unser wirkliches Begehren im Leben? Wie sehen wir die Dinge wirklich und nicht nur im Rahmen einer Meinung?
Was ist ganz tief in uns da drin, was ist unser Kern und wie bewegt er uns. Das Bild der Schlange, wie sie im Körper schlummert und uns antreibt in unserem Sein, symbolisiert diesen Prozeß, unseren inneren Kern zu entwickeln und zur Heilung zu finden.
Ab jetzt fange ich (1-7) an, die einzelnen Bemerkungen mitunter mit den Zahlen der Chakren (7) zu hinterlegen, um zu zeigen, woraus der dargestellte Zusammenhang entspringt, bzw. welchem Chakra er zuzuorten ist. Ich denke so lernt man es am Leichtesten.