Warum so schüchtern, man darf im eigenen Zuhause doch Regeln aufstellen!
Keine Straßenschuhe, nicht Rauchen wenn man Nichtraucher ist, den Hund nicht mitbringen wenn man Allergiker ist - alles nur Beispiel.
Umgekehrt nehme ich auch Rücksicht auf meine Gäste - serviere ihnen kein Fleisch, wenn sie Vegetarier sind oder Alkohol wenn sie ein Problem damit haben.
Wo ist das Problem - Regeln aufzustellen?
Bei mir muss jeder die Schuhe ausziehen auch Klienten und jeder ist bereit, das zu tun; ich warnen am Telefon vor, so kann jeder die Entscheidung, zu kommen oder nicht, selbst wählen. Ich stelle natürlich gepflegte Hausschuhe und Socken parat und das wird gerne angenommen und egal wo ich hingehe, ich siehe auch die Schuhe aus. Das ist doch ein Akt der Höflichkeit (und Stöckelschuhe auf Parkettböden sind unhöflich - ein bisschen Knigge kann man erwarten).
Ich habe viele Jahre an der dänischen Grenze gelebt und man sah an allen Häusern die Schuhe draußen vor dem Haus platziert.
Als 1986 der Reaktorunfall in Chernobyl war, habe ich erlebt, dass sogar Arzt Praxen darauf bestanden, dass die Patienten die Schuhe auszogen. Man machte sich zuvor auch keine Gedanken darüber, wieviel mehrere Trillionen Becqurell in die Erdatmosphäre geschleudert wurden und dann in Häuser geschleppt wurde. Wer wollte sich schon freiwillig diesem Giftstoff aussetzen?
Heute geh ich durch die Stadt und es ist ziemlich unappetitlich anzusehen, was so rumliegt und die Gehwege versaut. Mir vorzustellend, das würde über Schuhe ins Haus getragen, meine Gesundheit und die meiner Katze zu gefährden, das muss doch nicht sein.
Der schöne Nebeneffekt ist, man muss nicht so oft saugen oder schrubben, weil der Dreck draußen bleibt.
Und so k.o. Argumente "dann gehe ich nirgendwo hin, wo ich Schuhe ausziehen muss" haben keinen Platz im freundlichen Umgang mit Freunden.
"ich gehe zu niemandem mehr, bei dem ich die Schuhe ausziehen muss" ist recht kindisch, denn wenn man darauf pocht, nur das zu tun war mal selbst für richtig hält ist man schnell ziemlich einsamen. Als Hausherrin kann ich doch Regeln für mein Zuhause aufstellen.
Früher hörte man auch den Spruch: „Ich gehe nirgends hin, wo mir das Rauchen untersagt wird?“
Solche Haltungen sind antiquiert. Es ist so selbstverständlich geworden, niemanden die Bude einzuqualmen - ähnlich sehe ich es mit dem „Schuhausziehgebot“.
Ein paar Knigge Regeln erleichtern doch den Umgang miteinander - oder?!