ich hatte mich - ohne mir dessen bewusst zu sein, auf eine statistik aus den 70iger jahren bezogen, die inzwischen überholt zu sein scheint.
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/index.html
dennoch - die gewaltbereitschaft psychotischer menschen stellt sich ganz anders dar, als die gewaltbereitschaft nicht psychotischer.
wie der zitierte artikel ausführt, handelt es sich um keine akte skrupelloser böswilligkeit und richtet sich wohl in der hauptsache gegen menschen im persönlichen umfeld.
ich kann nur eines sagen - mein sohn hatte sich im laufe der jahre zum schwersten aller beschriebenen fälle entwickelt -
aus dem oben zitierten artikel:
Drohende Mimik und Körperhaltung, unbändiger Rededrang, ja Schreien, Heulen, Schimpfen, Gestikulieren usw. Ferner stürmische Bewegungsunruhe, Zerreißen der Kleidung und der Bettwäsche, wildes Um-sich-Schlagen, Zertrümmern aller erreichbarer Gegenstände, blindwütige Angriffe auf die Umgebung mit Anspucken, Kratzen, Beißen, Stoßen, Ausreißen der Haare usw.
aber er hat nie einem menschen auch nur ein haar gekrümmt - keine erheblichen schäden angerichtet, außer an seinen eigenen besitztümern - und die blindwütigen angriffe sind immer nur verbal geblieben.
und vor allem - sobald ich verstanden hatte was er ausdrücken wollte, hat er sich völlig ohne medikamente von sich aus beruhigt. bis dahin bin ich allerdings genau so auf hochtouren gelaufen wie er, denn es hat alles grausam bedrohlich gewirkt - und der schlafentzug über mehrere tage und nächte war ganz besonders belastend.
was ich hier an erkenntnissen von mir gebe, ist ein kleiner teil des outputs dessen
was in beruhigt hat - und ich für mich als wahr erkannt habe.
dass möglicherweise die gewaltbereitschaft psychotischer menschen ansteigt - wenn es nun tatsächlich so ist - halte ich für höchst verständlich.
man versuche sich mal vorzustellen wie es ist, an einer krankheit zu leiden, die nicht verstanden werden kann - und auf grund der wechselwirkungen zu einer minderheit zu gehören, die über absolut keine lobby verfügt.
die angehörigen können die lobby nicht sein - sie bräuchten selbst eine lobby.
in welchem ausmaß angehörige allein gelassen und selbst ausgegrenzt werden, habe ich zur genüge erlebt.
zum 'offiziellen opfer' wurde ich erst erhoben, nachdem mein sohn sich getötet hat.
vorher gab es für mich keinerlei hilfe - entspannung nur, wenn er sich wieder einmal selbst auf die psychiatrie katapultiert hatte (ans gitterbett gefesselt und niedergespritzt) - denn auch die polizei war hilflos, da es ja keine körperliche gewaltanwendung gegeben hat.
schlimm ist - wer wagt unliebsame wahrheiten aufzuzeigen - wird immer wieder der schuldzuweisung bezichtigt -
selbst dann, wenn man wie ich nur daran arbeitet das bewusstsein zu verändern - ohne anzuklagen.