Sooo hat man mir das auch gelehrt.
Was war ich erstaunt, dann festzustellen, dass es sie dennoch gibt! Diese Menschen sind halt oft *bloß* unfähig sich mitzuteilen. Es WIRKT auf Umstehende also exakt so als hätten sie da ein gewaltiges Manko.
Sayalla
ich würde es so formulieren -
noch nicht mit dem bewusstsein erfahrenes versucht sich mitzuteilen.
den vergleich mit den ausdrucksformen eines kleinkindes, halte ich für nicht zutreffend. den bewusstwerdungsprozess des kleinkindes haben die betroffenen ja längst durchlaufen.
ich will nicht verallgemeinern, aber ich denke schon, dass die meisten erkrankungen in einer phase der selbstfindung ausbrechen - etwa in der pubertät - oft mit verzögerung -
oder/und wenn ein anderes ereignis - inneres oder äußeres - zu einer neuorientierung zwingt.
im fall meines sohnes war es so - denke ich - dass zuerst einmal die orientierung angestanden ist, ob er dem vorbild des vaters folgen will oder nicht. nachdem er das offensichtlich nicht wollte, kamen die verdrängungen an die reihe, die ich mir selbst nicht bewusst machen wollte -
all das was ich nicht sehen wollte aus angst vor veränderung.
im grunde genommen hat er
mich therapiert -
und nachdem ich auch darauf eingegangen bin, ist es weitergegangen -
und es ging um die
allgemein menschlichen verdrängungen.
sowohl bei den familiären verdrängungen, als auch erst recht bei den allgemein menschlichen, handelt es aber um unterbewusste inhalte - um irrige, unreflektiert übernommene denkmuster, die erst durch die kooperation von unterbewusstsein und verstand aufzudecken, zu entschlüsseln, zu korrigieren - und in eine allgemein verständliche sprache zu übersetzen sind.
das können die betroffenen offensichtlich nicht alleine - die botschaften des unterbewusstseins
sind eben noch nicht übersetzt.
ich wurde zu seiner übersetzerin.
bei mir hat der verstand dominiert - die 'normalität' - bis ich nach und nach gelernt habe, in mir selbst zu einer mitte zwischen unterbewusstsein und verstand zu finden.
mir ist schon klar, dass es sich um eine geschichte handelt, die außergewöhnlich ist - außergewöhnlich
wurde durch meine bereitschaft mich in einem so hohen ausmaß einzulassen und selbst zu hinterfragen.
ein erkrankter, der eine solche bereitschaft nicht vorfindet, bleibt wahrscheinlich eher hängen in den anfängen des bewusstwerdungsprozesses.
mein sohn wurde ja immer verständlicher in all dem was er aufgezeigt hat -
aber die verzweiflung war bei uns beiden gewaltig -
denn auch meine klare sprache konnte keinerlei umdenken bei jenen bewirken, die mithelfen hätten können, dass er seinen fähigkeiten entsprechend seinen beitrag leisten hätte können, ein umdenken zu bewirken.
ich weiß von einigen menschen, die um sein charisma wussten - seiner empathie - seiner fähigkeit menschen zu durchschauen - und je nach dem die positiven anteile - oder natürlich auch die negativen - zum vorschein zu bringen.
aber die positiven waren menschen, die keine macht hatten, und keinerlei möglichkeit ihn zu unterstützen - vielmehr hat er
ihnen weiter geholfen.
ich erzähle das alles, weil ich denke, dass es der weg wäre, der vom ersten ausbruch an beschritten werden müsste -
angefangen in der familie.
ich hatte ja auch absolut keine ahnung.
zwei jahre sind vergangen, bis ich soweit war mich einzulassen auf ihn.
und davor schon jahre, in denen ich ganz einfah nur den pubertierenden gesehen habe - wie jeder andere auch.
wie das auch der psychiater formuliert hat - der auch zu jenen gehört hat, der sich nicht durchsetzen konnte -
mein sohn war ein pilot - fall.
es geht nicht darum, dass ich es ihm 'schuldig' wäre -
oder mir schuldig wäre -
für wahrheit zu kämpfen -
es ist nur ganz einfach zu meinem lebensauftrag geworden - zum sinn meines lebens -
für veränderung zu kämpfen -
nicht erst seit seinem tod.
zu seinen letzten worten hat gehört -
'ich vertraue dir'.
über den computerbildschirm (den ich inzwischen ausgewechselt habe) hat er in roter farbe geschrieben -
'gegen jede regel'.
er hat es mir mit seinem tod nicht wirklich leichter gemacht -
leichter zwar insofern, als das land abkühlen und fruchtbar werden kann - das land um den erloschenen vulkan -
aber das land hat sich auseinander zu setzen mit der beharrung weiterhin -
und der noch verstärkten unterstellung, ich würde handeln aus meinem schulddenken heraus.
wie der besagte psychiater damals formuliert hat -
ein elternteil, der sich so einlassen kann, hat das schulddenken bereits in einem sehr hohen ausmaß aufgelöst.