Schattenarbeit

Liebe Nica,

wir reden schon von der gleichen Sache. Es hat ja seinen Grund, warum Du gerade zu diesem Wortspiel greifst – wir tun nichts ohne einen Grund. Auf rationaler Ebene siehst Du das als Wortspiel, ob dieses aber im Seelenbereich auch als solches interpretiert wird, ist eine andere Sache.

In der Traumwelt gibt es keine Fiktion, dort ist alles Wirklichkeit. Es ist eine Welt der Bilder, Symbole und Allegorien, und wenn Du da die Karte mit dem Dämon ziehst, ist das eine klare Ansage. In den Träumen wird die eigene Persönlichkeit als Haus dargestellt, was würdest Du da sagen, wenn in diesem Seelenhaus plötzlich ein Dämon auftauchen würde?

Ich beschäftige mich hier im Forum schon lange mit den Träumen anderer und da gibt es häufig Zusammenhänge mit dem gewählten Avatar und den Traummustern. Die Leute wundern sich dann, warum sie irgendwelche düstere Träume haben und können das alles nicht verstehen.

Ich sehe nun kein Sakrileg, wenn Du zu den Dämonen gegriffen hast, ich möchte dir nur aufzeigen, was solche suggestive Botschaften verbreiten können. Gerade mit der Schattenarbeit sollte ja im Seelenbereich etwas verändert werden und das muss ja nicht gerade zum Negativen führen. Auch in der Seele wird man nur das finden können, nachdem man sucht.

Du wirst dich eventuell fragen, was die Träume mit der Mediation zu tun haben: Beides spielt sich auf den gleichen Bewusstseinsebenen ab.



Merlin​

ich möchte leisen einspruch erheben
Merlin, wir hatten das schon mehrere Male,
um ein komplettes Bild zu bekommen, brauchen wir einen gesamt eindruck.

möchtest Du mir jetzt erklären Sokrates sei vom Deibel besessen gewesen?
 
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ich finde es ertsmal sinnig überhaupt den schatten mal zu beobachten

erstmal nicht bezogen auf verhaltensweisen, sondern tatsächlich auf den schatten,
den jeder wirft.

warum wird denn überhaupt ein schatten geworfen?
 
Liebe Nica,

der Begriff vom Schatten ist doch für mich kein Neuland, ich kenne Dahlke, aber auch C.G. Jung. Wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb, weiß ich doch, was Du meinst und da widerspreche ich dir auch gar nicht. Die große Frage ist doch, wie gehe ich mit diesen Dingen um und das wollte ich dir nahe bringen. Um eine Melodie auf dem Klavier spielen zu können, sollte man auch wissen, welche Tasten gedrückt werden müssen. Du schreibst in deinem Eröffnungsbeitrag ja selbst von deinem Problem mit der Visualisierung, wie willst Du dann dort etwas verändern oder überschreiben können?

Solange Du nach einer Kraft (Dämon) in deiner Schattenwelt suchst, die dich hindert mit dem Rauchen aufzuhören, wird dir das jedenfalls nicht gelingen. Es sind die falschen Bilder und Botschaften: „Ich habe damit nichts zu tun – es ist nicht meine Schuld!“​

In dieser Botschaft liegt dann auch der Grund, warum viele Entwöhnungstherapien zum Scheitern verurteilt sind. All die Botschaften, mit denen die Raucher ihre Sucht gerne in Verbindung bringen, stellen einen Selbstbetrug dar. Rauchen macht nicht frei und ist auch kein Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche und Hilflosigkeit. „Ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich wollte!“, höre ich oft von Rauchern – nein, sie könnten es nicht!

Du musst dir bewusstwerden, warum „Du“ aufhören möchtest, damit Du das nicht nur mit einer Absichtserklärungen, sondern auch mit deinem ganzen Herzen „wollen“ kannst. Das macht man in der Hypnose, in dem man ein Bild mit einer suggestiven Formel verbindet und damit fest in der Seelenwelt verankert. Auf diese Weise wird diese Botschaft ein Teil der Erinnerung, aus der wir im alltäglichen Tun schöpfen.​

Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich Rede hier nicht nur von einer Theorie, sondern aus eigener Erfahrung. Ich war über Jahre selbst ein sehr starker Raucher und hatte zunächst auch auf unterschiedliche Weise versucht aufzuhören. So ging es mit dem Vorsatz weniger Rauchen ein paar Tage gut, bis dann wieder alles vergessen war. Vor über zwanzig Jahren hatte ich dann von einem Augenblick auf den anderen einfach aufgehört, weil ich das tief aus meinem Herzen wollte. Heute finde ich den Geruch von Tabakqualm einfach ekelhaft.


Merlin​
 
Ich möchte mich hier auch mal äussern zu der Angelegenheit, weil ich das Buch auch gelesen habe.

Zum einen @DruideMerlin:
Es ist mir nicht ganz verständlich, mit wieviel Nachdruck du hier deine Sichtweise vertrittst, ohne den Inhalt des Buches zu kennen.
Bei mir ist die Lektüre jetzt zwar schon eine Weile her, aber so wie ich es verstehe, ist die Methode kein Risiko und hat auch nichts mit Entschuldigung zu tun (Zitat: Es sind die falschen Bilder und Botschaften: „Ich habe damit nichts zu tun – es ist nicht meine Schuld!“ ) Und selbstverständlich zielt sie darauf ab, den Dämon letztlich aufzulösen. Sie ist ja auch nach jahrelanger Suche und Selbsterfahrung der Autorin entstanden und sie selbst hatte ja auch Erfolg damit. Ich muss aber leider gestehen, dass ich nicht konsequent damit gearbeitet habe. Schattenarbeit ist mir jedoch schon vertraut - auch aus der Traumarbeit.

Zum andern: ich denke, man muss hier (bei der Dämonenfütterung) von einer Körper-Psyche-Geist-Einheit ausgehen. Für mich ist jedenfalls Seele nicht mit dem Unterbewusstsein gleichzusetzen, sondern sie ist ja immer und überall gleichzeitig anwesend, auch physisch und im geistigen Ausdruck, will heissen, die Vorstellung ist mir deshalb fremd, ich könnte bewusst etwas evozieren, was im Unterwusstsein dann ein unkontrollierbares Eigenleben weiterführt - oder hab ich dich da falsch verstanden?

So, und dann geht es bei der Methode darum, sich den eigenen behindernden Schattenanteilen, die sich psychisch als Angst/Sucht/Krankheits/Familien- und verschiedene andere "Dämonen" ausdrücken können, zuzuwenden - sie weder zu bekämpfen, noch zu ignorieren, sondern ihnen adäquate Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Wenn man dann in der Entspannung Bilder aufsteigen lässt, so deshalb, um damit eine konkrete Grundlage dafür zu haben, um mit diesen psychischen Anteilen in uns, welche einen im Leben auf irgend eine Weise behindern, in einen Dialog zu treten. Das heisst, dem Dämon werden ganz konkret Fragen gestellt, was er denn eigentlich von uns will. Dann gibt man sich dem Dämon in der Entspannung sozusagen hin und nährt ihn, indem man der Entspannung selbst, dem entspannten Körper, auch eine Form gibt. Diese Prozesse während der Entspannung führen dazu, dass sich der Dämon verändert, bis er sich letztlich ganz auflösen kann.

Des Weiteren wird nicht nur mit Dämonen gearbeitet, sondern auch mit den "Abgöttern", welche der Ausdruck von Wünschen, Sehnsüchten und Hoffnungen sind. Interessant ist natürlich, wie die Dämonen und Abgötter zueinander in Beziehung stehen, und so ergibt sich dann auch wieder das eigene Vorgehen der Zuwendungen.
Und: es werden beim Üben auch Verbündete ausgemacht, positive Kräfte während des Prozesses, die wiederum befragt werden, wie sie einen im Alltag dann unterstützen können, so, dass auch ganz konkret ins Alltagsbewusstsein integriert werden kann.
Ich fand die Lektüre sehr beeindruckend und interessant. Und ich kann mir durchaus vorstellen, es nochmals mit den Übungen zu versuchen.
 
Es ist mir nicht ganz verständlich, mit wieviel Nachdruck du hier deine Sichtweise vertrittst, ohne den Inhalt des Buches zu kennen.
Warum sollte ich denn meine Sichtweise nicht vertreten? Allione und vor ihm C.G. Jung taten es doch auch. Muss ich mich nun jeder Sichtweise anschließen, über die ich schon einmal etwas gelesen habe?


Merlin​
 
Liebe Nica,

der Begriff vom Schatten ist doch für mich kein Neuland, ich kenne Dahlke, aber auch C.G. Jung. Wie ich schon in meinem letzten Beitrag schrieb, weiß ich doch, was Du meinst und da widerspreche ich dir auch gar nicht. Die große Frage ist doch, wie gehe ich mit diesen Dingen um und das wollte ich dir nahe bringen. Um eine Melodie auf dem Klavier spielen zu können, sollte man auch wissen, welche Tasten gedrückt werden müssen. Du schreibst in deinem Eröffnungsbeitrag ja selbst von deinem Problem mit der Visualisierung, wie willst Du dann dort etwas verändern oder überschreiben können?

Solange Du nach einer Kraft (Dämon) in deiner Schattenwelt suchst, die dich hindert mit dem Rauchen aufzuhören, wird dir das jedenfalls nicht gelingen. Es sind die falschen Bilder und Botschaften: „Ich habe damit nichts zu tun – es ist nicht meine Schuld!“​

In dieser Botschaft liegt dann auch der Grund, warum viele Entwöhnungstherapien zum Scheitern verurteilt sind. All die Botschaften, mit denen die Raucher ihre Sucht gerne in Verbindung bringen, stellen einen Selbstbetrug dar. Rauchen macht nicht frei und ist auch kein Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche und Hilflosigkeit. „Ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich wollte!“, höre ich oft von Rauchern – nein, sie könnten es nicht!

Du musst dir bewusstwerden, warum „Du“ aufhören möchtest, damit Du das nicht nur mit einer Absichtserklärungen, sondern auch mit deinem ganzen Herzen „wollen“ kannst. Das macht man in der Hypnose, in dem man ein Bild mit einer suggestiven Formel verbindet und damit fest in der Seelenwelt verankert. Auf diese Weise wird diese Botschaft ein Teil der Erinnerung, aus der wir im alltäglichen Tun schöpfen.​

Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich Rede hier nicht nur von einer Theorie, sondern aus eigener Erfahrung. Ich war über Jahre selbst ein sehr starker Raucher und hatte zunächst auch auf unterschiedliche Weise versucht aufzuhören. So ging es mit dem Vorsatz weniger Rauchen ein paar Tage gut, bis dann wieder alles vergessen war. Vor über zwanzig Jahren hatte ich dann von einem Augenblick auf den anderen einfach aufgehört, weil ich das tief aus meinem Herzen wollte. Heute finde ich den Geruch von Tabakqualm einfach ekelhaft.


Merlin​
Hallo Merlin!

Ich weiß schon sehr wohl, dass es sich um eine Sucht handelt; ich sag auch nicht, dass ich damit nichts zu tun hab und es nicht meine Schuld ist. Klar ist es meine Schuld. Keiner zwingt mich, mir eine Zigarette anzustecken. Ich hab´s schon zigmal versucht und bin immer wieder gescheitert. Ich weiß auch, dass Rauchen nicht frei macht und keine Stärke, sondern eine Schwäche darstellt, das ist mir alles klar, ich hab mich mit diesem Thema schon sehr sehr beschäftigt. Trotzdem.......... ich schaffs nicht. Das mit dem Vorsatz weniger zu Rauchen.. da geb ich Dir recht, das hält meist nur für kurze Zeit. Ich sag auch nicht, dass ich aufhören könnte, wenn ich wollte.. ich will ja, kann aber nicht! Warum ich aufhören möchte weiß ich auch, da gibt's zig Gründe
Ich würde mir echt wünschen, dass ich das auch mal schaffe, dass ein EINFACH AUFHÖRE, einfach so...........
.und Tabakqualm finde ich übrigens auch ekelhaft... ich finde auch den Geschmack von Zigaretten ekelhaft........... einfach alles daran......... und, tja trotzdem...

Danke jedenfalls für Deine Aufmerksamkeit
 
Liebe Nica,

sich zig Gründe vorzustellen, um aufzuhören, ist schwer. Es ist so als wolltest Du versuchen aus einem Vogelschwarm einen einzufangen – Du wirst nach ihnen greifen und am Ende keinen in den Händen halten. „Ich will, aber kann nicht“, ist die falsche Botschaft – sie müsste lauten: „Ich will und kann aufhören!“

Wie sollte dein Selbstvertrauen all seine Kraft mobilisieren, wenn selbst deine Ratio die Botschaft verbreitet, dass dies unmöglich sei („... ich kann nicht!“). Du solltest also alles tun, um über dein eigenes Selbstvertrauen hinauswachsen zu können.

So etwas kann leichter in einer Gemeinschaft gelingen, wobei es nicht darauf ankommt, dass diese aus realen Personen besteht. Das Wir-Gefühl entsteht nachgewiesener Maßen auch zu fiktiven Personen. Um dazu eine Beziehung aufbauen zu können, sind die Visualisierungen und Imaginationen ein gutes Werkzeug. Das bedeutet, dass man etwas Bekanntes (Visualisierung) mit etwas Unbekannten verbindet (Imagination).​

So kann man ein Teil einer solchen Wir-Gemeinschaft werden und von deren übermächtigen Kräften partizipieren (z. B. Engel, Gott usw.). Mit einem solchen Gefährten lassen sich dann auch die Botschaften an die Seelenwelt noch effizienter gestalten: „Lieber ... schenke mir die Kraft, damit ich das Rauchen überwinden kann.“

"Du kannst es schaffen, Du darfst nur diesen Gedanken nicht aufgeben oder in die Ferne rücken!"


Merlin​
 
Guten Morgen Nica
Ich weiß schon sehr wohl, dass es sich um eine Sucht handelt; ich sag auch nicht, dass ich damit nichts zu tun hab und es nicht meine Schuld ist. Klar ist es meine Schuld. Keiner zwingt mich, mir eine Zigarette anzustecken. Ich hab´s schon zigmal versucht und bin immer wieder gescheitert. Ich weiß auch, dass Rauchen nicht frei macht und keine Stärke, sondern eine Schwäche darstellt, das ist mir alles klar, ich hab mich mit diesem Thema schon sehr sehr beschäftigt. Trotzdem.......... ich schaffs nicht. Das mit dem Vorsatz weniger zu Rauchen.. da geb ich Dir recht, das hält meist nur für kurze Zeit. Ich sag auch nicht, dass ich aufhören könnte, wenn ich wollte.. ich will ja, kann aber nicht! Warum ich aufhören möchte weiß ich auch, da gibt's zig Gründe
Ich würde mir echt wünschen, dass ich das auch mal schaffe, dass ein EINFACH AUFHÖRE, einfach so...........
.und Tabakqualm finde ich übrigens auch ekelhaft... ich finde auch den Geschmack von Zigaretten ekelhaft........... einfach alles daran......... und, tja trotzdem
warum rauchst du denn genau?



Und bezüglich dem 'ich seh nix' (beim Aufsteigenlassen von Bildern) - vielleicht bist du nicht der visuelle Typ (der seine innere Verarbeitung/Gedankenwelt auf Bilder/Filme stützt)
Innere Vorstellungsbilder zu kreieren ist auch Übungssache - wenn du das unbedingt möchtest :)
 
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Liebe Nica

Ich habe wohl dein Eingangspost gelesen, auch einiges zwischendurch. Ich kenne das Buch nicht, kenne aber die Werke und Ansichten von Dr. Ruediger Dahlke recht gut, der die Schatten im Zusammenhang mit dem Gesetz der Polarität versteht. Das Alles was eine gute Seite hat auch einen Gegenspieler hat, einen Schatten, wenn wir nur (wie so oft und viel gelehrt) unsere guten Seiten sehen wollen und nur diese fördern und stärken - stärken wir in gleichem Maße auch unsere Schatten (der gegensätzliche Pol wird auf gleichem Niveau im Kräfteverhältnis gehalten) tun wir das immer unbewusst, bzw. unwissentlich besteht die große Möglichkeit, dass wir eines Tages von dieser, vermeintlichen "Übermacht" überrascht werden.
Wir sind also gut Beraten, diese Abgründe in uns zu beobachten, verstehen zu lernen und "den Schatten in unser Leben integrieren" - Dahlke schreibt auch immer wieder von dem Ausspruch den Mephisto im Faust macht: .....bin ich Teil von jener Macht, die stets nur schlechtes will und stets nur gutes schafft.

Zu deinem Raucher-Problem: da gibt es den Ansatz, welcher bei den Natur-u. Pflanzengeistern zu finden ist und ein anderer, großartiger Wissenschaftler in diesem kulturantropologischen Zusammenhang als "Nachtschattenpower" beschreibt. Tabak ist ja ein Nachtschattengewächs, so wie die Kartoffel, die Tomate, die Tollkirsche, der Stechapfel. So hält der Pflanzengeist (Dämon) sein Opfer fest (Sucht, bei Überdosis Tod).
Jetzt weiß man aber, dass beim Rauchen nicht allein der süchtigmachende Inhaltstoff für einen schweren Ausstieg sorgt, sondern auch die mit dem Rauchen verbundenen Handlungen, der Pflanzengeist, wenn man so will, greift in alle Lebensbereiche, in alle, mit dem Rauchen verbundene "Rituale" ein. Du kennst das: eine Zigarette zum Kaffee, eine nach dem Essen, eine gegen Stress, eine gegen Langeweile, ein(ig)e mit den Freunden (soziale Anbindung) usw.......

Es gilt also für dich zu erforschen wie weit die "Tentakel des Dämons", in wie weit du nach den Ritualen süchtig bist - die du in deinem Tagesablauf integriert hast. Sucht (von SUCHEN) findet schon mal ein Ende ihrer Berechtigung, wenn man findet was man sucht......
 
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