Ramana Maharshi

Ich war wohl zu faul zu ergründen was denn "Satsang" eigentlich bedeutet. Nun habe ich mich aufgerafft und die Antwort natürlich gefunden. Eine Antwort eurerseits ist also nicht mehr nötig:)

Herzlichst,

Ronin (nowhere)
 
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nowhere schrieb:
Hallo zusammen,

ich möchte euch eine Frage stellen. Zuvor sei gesagt, daß ich seit vielen Jahren versuche mehr über mich selbst zu erfahren und dabei einige "Wege" beschritten habe, lange beschritten habe

Nun viel mir ein Buch von C. Parkin in die Hände. Darin las ich zum ersten Mal Genaueres über Maharshi und muß sagen, daß es mich doch sehr berührt hat. Gleichzeitig aber habe ich einen gewisse innere "Vorsicht", die nicht zuletzt dadurch entstand, daß ich einige sogenannte "Lehrer" auf meinem Weg traf und einige unschöne Erinnerungen daran zurückblieben. Nicht selten ging es doch nur um Selbstbeweihreucherung, Macht und Ohnemacht. Ich möchte diese gar nicht verurteilen, denn auch das hat mich letztendlich weitergebracht, indem abviel, was abzufallen hatte.

Ich würde euch bitten, mir Infomationen bezüglich des genannten Menschen C. Parkin zu geben. Natürlich ist auch mir klar, daß ich mir meine Meinung selbst bilden muß, doch der Austausch unter Menschen ist ja auch nicht vollkommen sinnlos *lächel*

Die Linie, die damit verbunden ist und durch C. Parkin zumindest mit-erschaffen wurde, würdet ihr sie für authentisch halten? Ich habe noch keinen zugang zu den Terminologien dieser Linie, so habe ich wenig oder besser gesagt keine Erfahrung mit dem, wofür das Wort Satsang steht. Auch diesbezüglich wäre ich dankbar über kleine Informationen.

Ich hoffe euch nicht mit meiner Frage auf den Geist zu gehen und wünsche euch allen die Freiheit....wie immer diese auch letztendlich ausschauen mag,

nowhere

Hinter der ganzen Satsang-Bewegung stehen in der Regel Neo-Advaitins, die zwar víel über Erleuchtung reden, sie aber niemals selber verwirklicht haben. Es sind Leute, die glauben, der Yogaschüler könnte auf die klassischen Yogaelmente wie Meditation, Bhakti, ethische Maßstäbe und Brahmacharya verzichten, weil sie ihnen den Weg zur Erleuchtung in ihren Satsangs (Zusammensein) vermitteln würden. Ich halte sie selber noch für spirituelle Sucher, die sich gerne in der Rolle des Gurus sehen, was wohl ihrer Eitelkeit schmeichelt. Vorsicht ist also angebracht.
 
Er gilt als Verfechter einer besonders radikalen Form des Advaita-Vedanta, der Lehre der Nicht-Dualität. Seine Grundaussage war, dass der Mensch bereits erleuchtet sei, und dass es deshalb keinerlei Übungen bedürfe, mit Ausnahme der von seinem Guru empfohlenen Selbsterforschung ("Wer bin Ich"). Er lehrte somit einen Weg der "plötzlichen" Erleuchtung, in Anlehnung an seine eigene Erleuchtungserfahrung. Im Widerspruch zu seiner jahrzehntelangen Übung in Japa-Yoga und Bhakti lehrte er, dass Vorbereitung überflüssig sei.

Obwohl Poonjas Aussage ist bereits ein Widerspruch in sich. Er meint, die Menschen seien bereits erleuchtet und es bedürfe keinerlei Übung, außer der von Ramana Maharshi empfohlenen Selbsterforschung. Dann frage ich mich, wozu dann noch die Selbsterforschung, wenn die Menschen ohnehin schon erleuchtet sein sollen. Und seine eigene jahrelange spirituelle Praxis lässt er einfach unter den Tisch fallen. Manchmal scheinen "Erleuchtete" es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Ich würde sagen, Herr Poonja, da müssen wir uns noch ein wenig mit den ethischen Werten auseinander setzen. Aber viele von den Pooja-Anhängern, die vielfach aus ehemaligen Osho-Anhängern bestehen, scheinen das nicht so genau zu nehmen.

Ausserdem sind von Ramana Maharshi ganz andere Aussagen über die Erleuchtung zu finden. Siehe unter: Sind wir bereits alle erleuchtet?

Obwohl viele seiner Schüler vorgeben in Gegenwart Poonjas erleuchtet worden zu sein, so drückt Poonja in seiner Biographie jedoch Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussagen aus, indem er behauptet, er habe in seinem Leben nur drei Personen getroffen, die vollständig erleuchtet gewesen seien. So behauptete er später, dass Andrew Cohen, den er zunächst in den Westen gesandt hatte, lediglich ein Botschafter seiner Lehre hätte sein sollen. Aus dessen eigener Biographie geht aber hervor, dass er ihm, wie vielen Anderen, die Erleuchtung bestätigt hatte. Besonders Andrew Cohen kritisiert Poonja, und wirft ihm unethisches Verhalten vor. Er hatte herausgefunden, dass dieser mit einer Belgierin, zuerst Meera und später Ganga (nicht Gangaji!) genannt ein außereheliches Kind hatte. Meera / Ganga gibt selbst seit dem Tode Poonjas Satsangs. Außerdem kam es zu einem Eklat, weil Cohen eine Gemeinschaft, einen Sangha um sich bildete, Poonja jedoch die Bildung spiritueller Gemeinschaften ablehnt.

OM C. Parkin zählt übrigens auch zur Neo-Advaitin-Bewegung.

H. W. L. Poonja
 
Lieber Opti.
erst einmal herzlichen Dank für die Mühe dieser ausführlichen Darstellung deiner "Sicht" der Dinge.

Ich muß sagen, daß es in der Tat einen großen Nutzen für mich hatte, mich intensiver mit den Aussagen der "Bewegung" auseinanderzusetzen. Vieles darin ist sehr, sehr stimmig und kann im richtigen Augenblick dafür sorgen, daß einem manch ein Licht aufgeht. Allerdings hat das Ganze eben auch einen gewissen Beigeschmack, den ich, wie bereits geschrieben von manch anderen "Lehrern" her kenne und der mir als eben genau das erscheint, was du in deiner Antwort an mich beschreibst.

Ich empfinde es so, daß die Art der "Lehre" die ja in den Worten der "Lehrer" keine Lehre darstellt, einen sehr weit bringen kann, dann aber genau die "letzten" Schritte "unterbindet" indem sie gewisse Abhängigkeiten schafft, manchmal höchst subtil, manchmal ziemlich offensichtlich. Das ist auch einer der Gründe, warum ich wohl immer ohne einen direkten Lehrer geblieben bin, daß Leben und den Tod ausgenommen, welche die vieleicht einzigen, vollkommen unbestechlichen Lehrer dieser Welt sind.

Nochmals, vielen Dank für deine Antwort und von Herzen das, was dich sicher nach Hause bringt,

Ronin
 
Hallo ronin

Das schöne an deinen Fragen war, dass ich zuerst selber darauf keine Antwort wusste. Aber nachdem sie mir einige Tage im Kopf herumschwirrten, kristallisierte sich allmählich eine Antwort heraus. Und nun sehe ich in einigen Punkten selber etwas klarer. Ich habe dir also zu danken.
 
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Lieber Opti,

dann hat sich mein Fragen umso mehr gelohnt, was mich wirklich sehr freut.

Herzlichst,

Ronin
 
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