Er gilt als Verfechter einer besonders radikalen Form des Advaita-Vedanta, der Lehre der Nicht-Dualität. Seine Grundaussage war, dass der Mensch bereits erleuchtet sei, und dass es deshalb keinerlei Übungen bedürfe, mit Ausnahme der von seinem Guru empfohlenen Selbsterforschung ("Wer bin Ich"). Er lehrte somit einen Weg der "plötzlichen" Erleuchtung, in Anlehnung an seine eigene Erleuchtungserfahrung. Im Widerspruch zu seiner jahrzehntelangen Übung in Japa-Yoga und Bhakti lehrte er, dass Vorbereitung überflüssig sei.
Obwohl Poonjas Aussage ist bereits ein Widerspruch in sich. Er meint, die Menschen seien bereits erleuchtet und es bedürfe keinerlei Übung, außer der von Ramana Maharshi empfohlenen Selbsterforschung. Dann frage ich mich, wozu dann noch die Selbsterforschung, wenn die Menschen ohnehin schon erleuchtet sein sollen. Und seine eigene jahrelange spirituelle Praxis lässt er einfach unter den Tisch fallen. Manchmal scheinen "Erleuchtete" es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Ich würde sagen, Herr Poonja, da müssen wir uns noch ein wenig mit den ethischen Werten auseinander setzen. Aber viele von den Pooja-Anhängern, die vielfach aus ehemaligen Osho-Anhängern bestehen, scheinen das nicht so genau zu nehmen.
Ausserdem sind von Ramana Maharshi ganz andere Aussagen über die Erleuchtung zu finden. Siehe unter:
Sind wir bereits alle erleuchtet?
Obwohl viele seiner Schüler vorgeben in Gegenwart Poonjas erleuchtet worden zu sein, so drückt Poonja in seiner Biographie jedoch Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussagen aus, indem er behauptet, er habe in seinem Leben nur drei Personen getroffen, die vollständig erleuchtet gewesen seien. So behauptete er später, dass Andrew Cohen, den er zunächst in den Westen gesandt hatte, lediglich ein Botschafter seiner Lehre hätte sein sollen. Aus dessen eigener Biographie geht aber hervor, dass er ihm, wie vielen Anderen, die Erleuchtung bestätigt hatte. Besonders Andrew Cohen kritisiert Poonja, und wirft ihm unethisches Verhalten vor. Er hatte herausgefunden, dass dieser mit einer Belgierin, zuerst Meera und später Ganga (nicht Gangaji!) genannt ein außereheliches Kind hatte. Meera / Ganga gibt selbst seit dem Tode Poonjas Satsangs. Außerdem kam es zu einem Eklat, weil Cohen eine Gemeinschaft, einen Sangha um sich bildete, Poonja jedoch die Bildung spiritueller Gemeinschaften ablehnt.
OM C. Parkin zählt übrigens auch zur Neo-Advaitin-Bewegung.
H. W. L. Poonja