Meikel3000
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Das mit der Grundbedingung stimmt ja schon deswegen, weil jede virtuelle Welt das Konstrukt von jemandem in einer nicht-virtuellen Welt ist. Das heißt: Eine virtuelle Welt ist einer nicht-virtuellen Welt untergeordnet, weil sie von ihr abhängig ist. Umgekehrt trifft das nicht zu. Das ist die Bedingung.Es gibt aber noch einen Faktor: die Unterscheidung zwischen wahrer und virtueller Welt. Diese Distinktion ist die Grundbedingung, dass es so eine Konstruktion überhaupt erst geben kann.
Wenn du das Kriterium ”Unterscheidbarkeit“ ansprichst, dann gibt es sie nur in der nicht-virtuellen Welt. Warum? Weil die virtuelle Welt keinen Zugang zur nicht-virtuellen Welt hat (man kann mit der Spielfigur Lara Croft nicht nach McDonalds oder sonst wo gehen). Das heißt: Für die Sichtweise aus der virtuellen Welt gilt die Tatsache: Über etwas, zu dem keine Informationen vorliegen, kann man auch keine Aussagen machen. Doch Unterscheidbarkeit wird ja erst dann ermöglicht, wenn zwei unterschiedliche Aspekte vorhanden sind. Erst das gewährleistet eine Vergleichbarkeit und wird Unterschiede aufzeigen. Doch aus einer virtuellen Welt liegt nun mal keine Informationen über die nicht-virtuelle Welt vor, so dass es zu einer Vergleichbarkeit und damit zu einer Unterscheidbarkeit kommen könnte.
Das heißt: Vergleichbarkeit und Unterscheidbarkeit ist nur in der nicht-virtuellen Welt möglich.
Anders verhält es sich, wenn man selbst kein Bestandteil der virtuellen Welt ist (keine Spielfigur), sondern einer ihrer Teilnehmer/Benutzer, sozusagen ein Konsument. Wenn dann noch hinzu kommt, dass den Konsumenten auf raffinierteste Weise der Zugang zur nicht-virtuellen Welt blockiert ist, dann fällt die Unterscheidbarkeit weg. Dann sind die Teilnehmer einer virtuellen Welt absolut davon überzeugt, dass ihre Welt eine Realität ist.
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