Ireland
Sehr aktives Mitglied
Natürlich sind das alles Rituale und trotzdem steht doch die Frage offen, ob es tatsächlich "Glaube" im weitesten Sinne ist, der die Menschen dazu veranlasst oder ob das es einfach zu der jeweiligen Kultur/ der jeweiligen sozialen Gruppe/ religiösen Glaubensgemeinsschaft dazu gehört und unreflektiert übernommen/ mitgemacht wird....ja die gibt's tatsächlich ......und es sind meiner Meinung nach sogar ziemlich Viele... und warum sollte man nicht an die Wirkung von Ritualen glauben?
...oder wie würdest Du zB den Ablauf während eines Gottesdienstes nennen .. sind doch alles rituelle Handlungen - oder das Räuchern der Häuser und der Ställe oder das Entzünden der Lichter am Weihnachtsbaum, was genau ist das für Dich? Kein Ritual? Denkt nicht die Bauersfamilie, durch das Ritual des Räucherns sein Heim und seine Tiere geschützt zu wissen, durch wen auch immer?
Rituale sind mächtige Werkzeuge, ist meine Meinung... eigentlich müsste es ja heissen : "es soll heute noch vereinzelt Menschen geben, die nicht an Rituale glauben"...
Transparenz/ Intransparenz sind hier von zentraler Bedeutung - Placebos wirken unter bestimmten Umständen auch bei absoluter Transparenz, bzw. werden sogar ganz bewußt selbst inszeniert.
Zudem grenzt das Thema an den Bereich Entwicklungspsychologie (Rituale haben in jedem Alter eine andere Bedeutung) bis hin zu Zwangserkrankungen ... .
https://de.wikipedia.org/wiki/Ritual
Ein wirklich spannendes Thema, dass man nicht aufgrund seines Alltagswissens und seiner Alltagswahrnehmung abhandeln kann.
Und trotzdem gehe ich davon aus, dass kaum ein Erwachsener wirklich (!) daran glaubt, dass allein ein Ritual irgendwas bewirken kann, außer in der Wahrnehmung, dem Denken, dem Lernen und somit der Motivation des Ritual- Ausführenden und natürlich in kulturellen Umgangsformen sowie der Alltagsgestaltung ... (s. Link) - es würde mich sehr erschrecken, wenn das in großen Teilen der westlichen Bevölkerung anders wäre, aber dazu kenne ich keine Zahlen.