Nif´s andere Welt ....

Ich bin ja echt überzeugt von mir und das zu Recht *hehe*, aber du schaffst es mir immer wieder Achtung und Respekt, vor deinem handwerklichen/künstlerischen Können und Wissen um alte Traditionen abzuringen, und das ist wirklich nicht einfach.
 
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*Wilde Düfte - Hyraceum*

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In der dunklen Jahreszeit beschäftige ich mich unteranderem mit Duftstoffen, bzw Räucherwerk und ihren speziellen Eigenschaften und Verwendungen. Natürlich bietet unsere heimische Botanik eine ganze Palette an Pflanzen und Pilzen/Flechten, die jetzt gerade in dieser dunklen Zeit ihr Licht, ihre Botschaften und ihre Duftvielfalt zu uns tragen , beispielsweise in Form von Räucherwerk, Ölen oder Parfüme.

Eine interessante, nicht heimische, Kuriosität oder Rarität, viel mir vor Jahren in einem gut sortierten Räucherladen in die Hände, Hyraceum.
Es ist ein ganz besonderer Duftstoff, der aus den versteinerten Exkrementen von Klippschliefern (Procavia capensis) gewonnen wird.

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©von [polyfish] über Pixabay gemeinfrei

Diese kleinen, nagerähnlichen Tiere leben in Afrika und im Nahen Osten. Und diese Tiere gehören zu der Ordnung Afrotheria, zu denen auch Elefant und Seekuh gehört.

Über viele Generationen benutzen diese Tiere die gleiche "Toilette". Meistens in Höhlen oder Felsspalten, wo dann die Exkremente über Jahrtausende fementieren und letztlich versteinern. Das Hyraceum ist meistens zwischen 50.000 und 70.000 Jahre alt, steril, aber duftet immer noch nach "Pumakäfig".

Dennoch gehört es zu den begehrten tierischen Duftstoffen in der Parfümerie, wo es eine lange Tradition hat. Ebenso wird es in Südafrika als Heilmittel in der Volksmedizin eingesetzt.

Hyraceum gilt als ethisch vertretbar, da kein Tier getötet werden muss und die Tiere in der Regel auch nicht gestört werden. Allerdings kritisiert die Forschung den kommerziellen Abbau, da damit wervolle Informationen über das Klima in der Erdgeschichte verloren gehen. Das Hyraceum enthält beispielsweise konservierte Pflanzenreste, die in dem sehr trockenen Klima nicht verloren gehen. Und für die heutige Klimaforschung sehr wertvoll sind.

Warum diese tierischen Duftstoffe so begehrt sind, vor allem in der Parfümerie, kann man sich im ersten Moment gar nicht recht vorstellen. Weil der Rohstoff mit unter erbärmlich stinkt. Hyraceum hat einen beißenden Geruch nach Ammoniak und Terpentin mit Pferdeäpfel. In der Parfümerie ist Hyraceum eine sogenannte Basisnote, aber auch ein Fixativ. Es fixiert flüchtige florale Duftnoten extrem gut und man riecht es auch nicht mehr. Kompiniert wird Hyraceum Absolue auch gerne mit tiefen Duftnoten, wie Patchouli, Zeder, Tabak, Leder, oder Labdanum. Außerdem enthält es Pheromone.

Man munkelt außerdem, dass Hyraceum ein gutes Mojo macht....🫢


Literaturhinweise und Quelle:
Fikentscher, L. (1851). Das Hyraceum in historischer, chemischer, pharmaceutischer und therapeutischer Beziehung

Mandy Aftel
Essence and Alchemy: A Natural History of Perfume

Hyraceum Wikipedia
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Hyraceum

Klippschliefer Wikipedia
 
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*Wilde Düfte - Hyraceum*

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In der dunklen Jahreszeit beschäftige ich mich unteranderem mit Duftstoffen, bzw Räucherwerk und ihren speziellen Eigenschaften und Verwendungen. Natürlich bietet unsere heimische Botanik eine ganze Palette an Pflanzen und Pilzen/Flechten, die jetzt gerade in dieser dunklen Zeit ihr Licht, ihre Botschaften und ihre Duftvielfalt zu uns tragen , beispielsweise in Form von Räucherwerk, Ölen oder Parfüme.

Eine interessante, nicht heimische, Kuriosität oder Rarität, viel mir vor Jahren in einem gut sortierten Räucherladen in die Hände, Hyraceum.
Es ist ein ganz besonderer Duftstoff, der aus den versteinerten Exkrementen von Klippschliefern (Procavia capensis) gewonnen wird.

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©von [polyfish] über Pixabay gemeinfrei

Diese kleinen, nagerähnlichen Tiere leben in Afrika und im Nahen Osten. Und diese Tiere gehören zu der Ordnung Afrotheria, zu denen auch Elefant und Seekuh gehört.

Über viele Generationen benutzen diese Tiere die gleiche "Toilette". Meistens in Höhlen oder Felsspalten, wo dann die Exkremente über Jahrtausende fementieren und letztlich versteinern. Das Hyraceum ist meistens zwischen 50.000 und 70.000 Jahre alt, steril, aber duftet immer noch nach "Pumakäfig".

Dennoch gehört es zu den begehrten tierischen Duftstoffen in der Parfümerie, wo es eine lange Tradition hat. Ebenso wird es in Südafrika als Heilmittel in der Volksmedizin eingesetzt.

Hyraceum gilt als ethisch vertretbar, da kein Tier getötet werden muss und die Tiere in der Regel auch nicht gestört werden. Allerdings kritisiert die Forschung den kommerziellen Abbau, da damit wervolle Informationen über das Klima in der Erdgeschichte verloren gehen. Das Hyraceum enthält beispielsweise konservierte Pflanzenreste, die in dem sehr trockenen Klima nicht verloren gehen. Und für die heutige Klimaforschung sehr wertvoll sind.

Warum diese tierischen Duftstoffe so begehrt sind, vor allem in der Parfümerie, kann man sich im ersten Moment gar nicht recht vorstellen. Weil der Rohstoff mit unter erbärmlich stinkt. Hyraceum hat einen beißenden Geruch nach Ammoniak und Terpentin mit Pferdeäpfel. In der Parfümerie ist Hyraceum eine sogenannte Basisnote, aber auch ein Fixativ. Es fixiert flüchtige florale Duftnoten extrem gut und man riecht es auch nicht mehr. Kompiniert wird Hyraceum Absolue auch gerne mit tiefen Duftnoten, wie Patchouli, Zeder, Tabak, Leder, oder Labdanum. Außerdem enthält es Pheromone.

Man munkelt außerdem, dass Hyraceum ein gutes Mojo macht....🫢


Literaturhinweise und Quelle:
Fikentscher, L. (1851). Das Hyraceum in historischer, chemischer, pharmaceutischer und therapeutischer Beziehung

Mandy Aftel
Essence and Alchemy: A Natural History of Perfume

Hyraceum Wikipedia
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Hyraceum

Klippschliefer Wikipedia
Erinnert mich ein bißchen an die Herstellung von Misha-Kaffee...😅
 
Ist eigentlich nicht viel anders, als die Pelle einer Bratwurst.
Eine Kaffeebohne mit einer Bratwursthaut/Pelle zu vergleichen ist lustig, aber du hast recht!
Viele Metzger verwenden heute noch Gedärme, (hauptsächlich vom Schwein) um ihre Würste damit zu füllen.
So gesehen, haben diese Kaffeebohne und die Bratwursthaut schon etwas gemeinsam...:D
 
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Hier schläft unter dem Eis, die Wasserfeder (Hottonia palustris) , die sich erfolgreich im Sumpfbeet vermehrt hat. Und eine der Arten, die sich dort, relativ schnell angesiedelt hat. Im Sinne des Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und dem Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG ) ist ihr Habitat besonders geschützt. Sie steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten.

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