curcuma
Sehr aktives Mitglied
Danke für diesen interessanten Beitrag!*Santo grasia nal - heilige Gnade Mais*
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"Hopi Mais oder Blue Corn (Zea mays var. indurata) und "Ur-Mais " Teosinthe (Zea mexicana)
Ich erweitere den ethnobotanischen Garten des Forums heute mit einer sehr besonderen Pflanzenseele, Mais! Abgeleitet von dem Wort mahiz aus der arawakischen Sprache (ausgestorben). Die Maiskultivierung liegt in Zentralmexiko und begann vermutlich vor etwa 9000 Jahren.
So unscheinbar und auch gewöhnlich sie inzwischen für uns geworden ist, ist sie eine der Getreidearten, die die Evolution der Menschheit entscheiden verändert bzw beschleunigt hat.Die Domestikation von Getreide wie Mais ,war ein entscheidender Schritt in der menschlichen Geschichte, der es der Menschheit ermöglichte, sesshaft zu werden und komplexe Gesellschaften zu entwickeln. Diese Entwicklung hat nicht nur die Pflanzenwelt, sondern auch die menschlichen Kulturen tiefgreifend beeinflusst.
Die Verbindung von Menschen und diesen Pflanzenseelen ist faszinierend. Vor allem im Hinblick der Domestikation und den ethnologischen Perspektiven.
Mesoamerikanische Kulturen, wie die Maya Zivilisation, verehrten den Mais als etwas Heiliges. In zahlreichen Ritualen fand und findet der Mais Anwendung. Und spielte eine zentrale Rolle in ihrem Schöpfermythos. Denn sie glauben, das Menschen aus Mais gemacht sind. Hun Nal Yeh ist einer der Maisgötter der Maya Kultur.
Dieses Jahr habe ich sogenannte Milpa Beete in meiner Zuflucht anglegt und beobachtet. Eine der Maissorten war Teosinthe (Zea mexicana) eine der möglichen Vorfahren des heutigen Mais. Insgesamt gibt es fünf Teosinthearten. Ihre DNA ist tief im Erbgut des Mais verankert und bietet wertvolle Informationen für die moderne Landwirtschaft und Pflanzenforschung.
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Teosinthe (Zea mexicana)
Dieses Wildgras ist in Mexiko beheimatet. Rein äußerlich unterscheidet es sich kaum von den Kultursorten. Bildet allerdings nur diese winzigen Ähren die büschelweise zusammenstehen. Und kleine dreieckige Körner bilden. Allerdings auch nicht alle.
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Eine der Pflanzen hatte sowohl runde als auch dreieckige Samen entwickelt, das deutet darauf hin, dass sie genetische Merkmale von verschiedenen Maisarten in sich trägt. Dies kann durch natürliche Kreuzung oder durch genetische Variabilität innerhalb der Pflanze geschehen.Vermutlich hat man dann genau diese Variante weiter gezüchtet, gekreuzt etc um letztlich zu den heutigen Maissorten zu gelangen.
Am Ende möchte ich noch etwas zeigen, was sich auch sehr schnell zum Mais gesellte.
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Der Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) oder Cuitlacoche, ein Pilz....
Literatur Hinweis und Quellen:
Gepts, P. (2004). Crop evolution: from gene to crop diversity. Blackwell Publishing.
Doebley, J. F. (2004). The genetics of maize evolution. Annual Review of Genetics, 38, 37-59.
Hastorf, C. A. (1990). The emergence of agriculture in the Americas. Science, 248(4956), 501-507
Smith, John A., and Barbara C. Jones. "Titel des Artikels." American Journal of Botany, vol. 110, no. 1, 2019, pp. 193. https://bsapubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.3732/ajb.1100193
Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung. (2023). <i>Menschen aus Mais.</i> Pflanzenforschung.de. https://pflanzenforschung.de/biosicherheit/basisinfo/123.menschen-mais.html

Vielleicht könntest du mir ein paar Tipps für den Anbau geben. Ich versuche nämlich seit einigen Jahren lila Mais (Maiz morado) in unserem Garten anzubauen. Leider sind die Ernten ziemlich mickrig, bzw. manchmal gab es gar keine Fruchtbildung.
Ich gebe dem Saatgut die Schuld und auch die längere Vegetationsdauer gegenüber unseren heimischen Maissorten. Aber auch das Wetter passt manchmal nicht. Einmal hatte ein orkanartiger Sturm beinahe alle Pflanzen zerstört, da sie bis zu 4 Meter hoch werden und sehr viel Angriffsfläche haben.
Hab auch schon versucht zusammen mit Käferbohnen (Feuerbohne) zu pflanzen, daraus wurde leider auch nichts...
In Summe habe ich in all den Jahren wahrscheinlich keine 20 Maiskolben geerntet.