Niflheimr
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*Hidden paths - Turkmenische Alraune (Mandragora turcomanica)*
Ich erweitere den etnnobotanischen Garten des Forums heute um eine außergewöhnliche Rarität. Turkmenische Alraune (Mandragora turcomanica) eine der seltensten Pflanzen der Erde. Ihr Bestand ist rückläufig und stark gefährdet. 1978 zählte man noch 1000 Exemplare, 1994 nur noch 499 und 2002 lediglich noch 50. Der momentane Bestand ist ungewiss. Sie wächst endemisch im Kopet-Dag-Gebirge an der Grenze zwischen Iran und Turkmenistan. Im UNESCO-Biosphärenreservat Kopet Dag. Das Gebiet beherbergt zahlreiche endemische Pflanzen und Tierarten.
**Mandragora turcomanica** zeichnet sich durch ihre großen, fleischigen Wurzeln aus, die oft menschenähnliche Formen annehmen. Die Blätter sind breit und wellig, während die Blüten eine blassviolette bis blaue Färbung aufweisen. Die Frucht ist eine gelbe bis orange Beere, die giftige Alkaloide enthält. Ihre Erscheinungsform ist beeindruckend, da sie im Durchmesser durchaus 160cm erreichen kann. Was sie von den anderen Alraunen unterscheidet. Außerdem legt sie ihre Blätter nieder, wenn es sehr heiß wird und es so aussieht, als würde sie welken. Steigt jedoch die Feuchtigkeit und es kündigt sich Regen an, so erhebt sie ihre Blätter. Die heimische Bevölkerung vergleicht das, mit den Händen, die sie zum Gebet erheben.
Es gibt Hinweise darauf, dass diese Pflanze möglicherweise eine kultivierte Art ist. Einige Forschende vermuten, dass **Mandragora turcomanica** ursprünglich nicht wild wuchs da frühe Versuche, sie in die Wildnis zu entlassen, nicht erfolgreich waren, ( in der Kultur gedeiht sie problemlos). Dies könnte darauf hindeuten, dass die Pflanze eine lange Geschichte der Kultivierung durch Menschen hat. Ihre Nähe zu einem antiken Sufi Heiligtum,Shibli Baba, scheint das zu bestätigen. Da sie dort verwildert auf alten Kulturboden wächst und vermutlich rituell oder vielleicht als Nahrung angebaut wurde ( im Iran wurde sie vereinzelt als Nahrungsmittel angebaut). Manche Forschende sehen in ihr "Hauma" aus dem Avesta dem heiligen Buch im Zoroastrismus.
Die genaue Herkunft und die Geschichte der Kultivierung von **Mandragora turcomanica** sind noch nicht vollständig geklärt. Botaniker*Innen und Historiker*Innen arbeiten weiterhin daran, mehr über diese faszinierende Pflanze zu erfahren. Die turkmenische Alraune bleibt ein interessantes Forschungsgebiet, das sowohl botanische als auch historische Fragen aufwirft.
Endeckt wurde die turkmenischen Alraune von Olga Mizgirýowa: Eine Pionierin der Botanik in Turkmenistan. Eine bemerkenswerte sowjetisch-turkmenische Malerin und Botanikerin. Ihre Leidenschaft für die Natur und ihre unermüdliche Arbeit haben sie zu einer bedeutenden Figur in der botanischen Forschung gemacht. Sie verschrieb ihr Leben gänzlich der Botanik.
Olga Mizgirýowa begann ihre Karriere als Laborantin in der turkmenischen Versuchsstation des Allunionsinstituts für Pflanzenzucht. Ihre Hingabe und ihr Fachwissen führten dazu, dass sie später die Leitung dieser Station übernahm. Während ihrer Karriere verfasste sie etwa 50 wissenschaftliche Artikel und spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Sünt-Hasardag-Naturschutzgebiets.
Eine ihrer bedeutendsten Entdeckungen war aber die Mandragora turcomanica, die sie 1942 wissenschaftlich beschrieb. Diese Entdeckung war das Ergebnis intensiver Feldarbeit und sorgfältiger Beobachtung. Was für eine Frau in diesen Zeiten sicher eine Besonderheit war.
Olga Mizgirýowas Beitrag zur Botanik ist von unschätzbarem Wert. Ihre Entdeckungen und ihre wissenschaftlichen Arbeiten haben das Verständnis der Pflanzenwelt in Turkmenistan erheblich erweitert. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft für die Natur dienen auch heute noch als Inspiration für viele Botaniker*Innen und Naturschützer*Innen.
Quellennachweis:
“Мандрагора туркменская: загадки длиною в тысячелетия.” Туркменистан: Золотой век, 26. März 2020. turkmenistan.gov.™.
Wikipedia Contributors. “Kopet-Dag.” Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Wikimedia Foundation, https://de.wikipedia.org/wiki/Kopet-Dag.
Memariani, F., Akhani, H., & Joharchi, M. R. (2016). Endemic plants of Khorassan-Kopet Dagh floristic province in Irano-Turanian region: diversity, distribution patterns and conservation status. Phytotaxa, 249(1), 31-117.
doi:10.11646/phytotaxa.249.1.5
Deutsche UNESCO-Kommission. (2023). UNESCO-Biosphärenreservate weltweit. https://www.unesco.de/kultur-und-na...servate-weltweit/unesco-biosphaerenreservat-1
Wikipedia. (2024). Turkmenische Alraune. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Turkmenische_Al
raune
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Ich erweitere den etnnobotanischen Garten des Forums heute um eine außergewöhnliche Rarität. Turkmenische Alraune (Mandragora turcomanica) eine der seltensten Pflanzen der Erde. Ihr Bestand ist rückläufig und stark gefährdet. 1978 zählte man noch 1000 Exemplare, 1994 nur noch 499 und 2002 lediglich noch 50. Der momentane Bestand ist ungewiss. Sie wächst endemisch im Kopet-Dag-Gebirge an der Grenze zwischen Iran und Turkmenistan. Im UNESCO-Biosphärenreservat Kopet Dag. Das Gebiet beherbergt zahlreiche endemische Pflanzen und Tierarten.
**Mandragora turcomanica** zeichnet sich durch ihre großen, fleischigen Wurzeln aus, die oft menschenähnliche Formen annehmen. Die Blätter sind breit und wellig, während die Blüten eine blassviolette bis blaue Färbung aufweisen. Die Frucht ist eine gelbe bis orange Beere, die giftige Alkaloide enthält. Ihre Erscheinungsform ist beeindruckend, da sie im Durchmesser durchaus 160cm erreichen kann. Was sie von den anderen Alraunen unterscheidet. Außerdem legt sie ihre Blätter nieder, wenn es sehr heiß wird und es so aussieht, als würde sie welken. Steigt jedoch die Feuchtigkeit und es kündigt sich Regen an, so erhebt sie ihre Blätter. Die heimische Bevölkerung vergleicht das, mit den Händen, die sie zum Gebet erheben.
Es gibt Hinweise darauf, dass diese Pflanze möglicherweise eine kultivierte Art ist. Einige Forschende vermuten, dass **Mandragora turcomanica** ursprünglich nicht wild wuchs da frühe Versuche, sie in die Wildnis zu entlassen, nicht erfolgreich waren, ( in der Kultur gedeiht sie problemlos). Dies könnte darauf hindeuten, dass die Pflanze eine lange Geschichte der Kultivierung durch Menschen hat. Ihre Nähe zu einem antiken Sufi Heiligtum,Shibli Baba, scheint das zu bestätigen. Da sie dort verwildert auf alten Kulturboden wächst und vermutlich rituell oder vielleicht als Nahrung angebaut wurde ( im Iran wurde sie vereinzelt als Nahrungsmittel angebaut). Manche Forschende sehen in ihr "Hauma" aus dem Avesta dem heiligen Buch im Zoroastrismus.
Die genaue Herkunft und die Geschichte der Kultivierung von **Mandragora turcomanica** sind noch nicht vollständig geklärt. Botaniker*Innen und Historiker*Innen arbeiten weiterhin daran, mehr über diese faszinierende Pflanze zu erfahren. Die turkmenische Alraune bleibt ein interessantes Forschungsgebiet, das sowohl botanische als auch historische Fragen aufwirft.
Endeckt wurde die turkmenischen Alraune von Olga Mizgirýowa: Eine Pionierin der Botanik in Turkmenistan. Eine bemerkenswerte sowjetisch-turkmenische Malerin und Botanikerin. Ihre Leidenschaft für die Natur und ihre unermüdliche Arbeit haben sie zu einer bedeutenden Figur in der botanischen Forschung gemacht. Sie verschrieb ihr Leben gänzlich der Botanik.
Olga Mizgirýowa begann ihre Karriere als Laborantin in der turkmenischen Versuchsstation des Allunionsinstituts für Pflanzenzucht. Ihre Hingabe und ihr Fachwissen führten dazu, dass sie später die Leitung dieser Station übernahm. Während ihrer Karriere verfasste sie etwa 50 wissenschaftliche Artikel und spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Sünt-Hasardag-Naturschutzgebiets.
Eine ihrer bedeutendsten Entdeckungen war aber die Mandragora turcomanica, die sie 1942 wissenschaftlich beschrieb. Diese Entdeckung war das Ergebnis intensiver Feldarbeit und sorgfältiger Beobachtung. Was für eine Frau in diesen Zeiten sicher eine Besonderheit war.
Olga Mizgirýowas Beitrag zur Botanik ist von unschätzbarem Wert. Ihre Entdeckungen und ihre wissenschaftlichen Arbeiten haben das Verständnis der Pflanzenwelt in Turkmenistan erheblich erweitert. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft für die Natur dienen auch heute noch als Inspiration für viele Botaniker*Innen und Naturschützer*Innen.

Quellennachweis:
“Мандрагора туркменская: загадки длиною в тысячелетия.” Туркменистан: Золотой век, 26. März 2020. turkmenistan.gov.™.
Wikipedia Contributors. “Kopet-Dag.” Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Wikimedia Foundation, https://de.wikipedia.org/wiki/Kopet-Dag.
Memariani, F., Akhani, H., & Joharchi, M. R. (2016). Endemic plants of Khorassan-Kopet Dagh floristic province in Irano-Turanian region: diversity, distribution patterns and conservation status. Phytotaxa, 249(1), 31-117.
doi:10.11646/phytotaxa.249.1.5
Deutsche UNESCO-Kommission. (2023). UNESCO-Biosphärenreservate weltweit. https://www.unesco.de/kultur-und-na...servate-weltweit/unesco-biosphaerenreservat-1
Wikipedia. (2024). Turkmenische Alraune. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Turkmenische_Al
raune
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