Bhairava ist eine Form von Shiva, genau wie Rudra, der Vorgänger von Shiva ist. Beides sind eher wilde zornvolle Gottheiten. Um göttliches Bewusstsein zu erlangen, würde ich für Menschen, die nicht so erfahren sind, Gottheiten wie Shiva oder Vishnu empfehlen.
Nun ja, ich habe das Buch des transpersonalen Psychologen Renauld van Queklberger zum Thema 'Ozeanisches Bewusstsein' gelesen. Er erklärt das ganze, aber rein wissenschaftlich und sehr praktisch auch. Ich würde das Thema allerdings nicht zu eng erfassen, obwohl ich es selbst nicht praktiziere. Es gibt dazu ein wirklich tolles Buch. Ich verlinke:
Vijnana Bhairava - Das göttliche Bewußtsein.
Vijñana Bhairava ist eines der ältesten und bedeutendsten Tantras des kaschmirischen Shivaismus. Der Text lehrt „die Erkenntnis (Vijñana) des Göttlichen (Bhairava, ein Name Shivas, auch das Absolute)“ in 112 Meditationen, die von der Atemkonzentration bis zu alltäglichen oder außergewöhnlichen Erlebnissen reichen und alle Dimensionen der menschlichen und spirituellen Erfahrung einschließen.
Ich denke, das ist keine alleinige Eigenart des Buddhismus, sondern eine Eigenart von Mystik im Allgemeinen.
Klar, denn der Mystiker nimmt die Welt anders wahr. Ich möchte es hier nicht weiter vertiefen – das ist dein Faden. Das Problem besteht jedoch darin, dass der Mystiker weiterhin lebt und lehrt, er strahlt vielmehr ( eigen-t-lich) seine eigene Erfahrung aus. So wie z.B. Satprem, der nur einmal flüchtig Sri Aurobindo gesehen hatte, und dieser Moment veränderte sein ganzes Leben. Nur ein Augenblick, mehr nicht.
Welche Hoffnung bleibt den Menschen dann noch? Sollen sie ewig gefangen bleiben im Hamsterrad der Illusion und der Geistesgifte? Die Hoffnung auf Befreiung wischt alle Bedenken beiseite.
Ja, ok, aber schau dir an, wie die moderne Gesellschaft tickt. Die Menschen sind verblendet, wie es der Buddhismus sagt, und das entspricht den Erkenntnissen der modernen Neurowissenschaften. Sie sind, wie du sagst, 'gefangen' und sehen es einfach nicht. Denn für das Überleben des Homo sapiens ist es notwendig, weil die rein biologische Evolution ihre eigenen Ziele verfolgt – so sehe ich das. Das "Erwachen" ( "Erleuchtung"), gehört nicht dazu. Eher, die passt nicht dazu.
Der Mystiker schweigt, weil ihn sowieso niemand versteht. Und alles Reden nutzlos erscheint
Der Buddha war ein Mystiker, aber er sprach mehr als 40 Jahre lang, deshalb gibt es den Pali-Kanon. Er verbreitete seine Lehre, gründete einen Orden usw. Auch Jesus sprach – warum nicht? Wir kommunizieren ja auch und nutzen die Sprache als Medium, um auf das hinzuweisen, was außerhalb der Sprache existiert. Das ist ganz normal, denke ich.
Das Problem war, apropos, sehr gut von L. Wittgenstein erfasst:
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen. ...