Wie verletzt man andere und wodurch?
Warum und wie verletzt der, der sich am Höchsten schätzt?
Was könnte dagegen helfen?
Tja, ...Es gab hier einen User namens
@Pavel07. Er wurde öffentlich verfolgt, und man hat ihm alles Mögliche unterstellt. Diese Erfahrung war für ihn äußerst schmerzhaft, und schließlich wurde der Thread geschlossen.
Was das Verletztwerden betrifft – oft kann man mit seinen eigenen Worten andere ungewollt verletzen, selbst wenn das gar nicht die Absicht war. Doch manchmal fühlen sich Menschen auch verletzt, selbst wenn das Gesagte nicht als Angriff gemeint war.
Warum passiert das? Wie das buddhistische Seminar und Paul Debes es ausdrücken: Es gibt in uns Menschen manchmal eine dunkle Neigung, Freude daran zu finden, andere zu quälen – sei es körperlich oder durch Worte. Der Pali-Kanon spricht ausführlich darüber, weshalb ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen möchte.
Und wie können wir helfen? Nun, wir alle sind miteinander verbunden – innerlich miteinander verwoben. Das ist der tiefste Kern, die Essenz der Herz- und Diamant-Sutra. Oder man könnte sagen, es ist die Kehrseite von
Anatta – der Lehre von der Ichlosigkeit.
Zum Abschluss möchte ich Jesus zitieren. Er verstand das „Warum“ und das „Helfen“ wohl besser als jeder andere. Oder?
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! | | |
Mt 7,2 | Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. | |
Mt 7,3 | Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? | |
Mt 7,4 | Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? | |
Mt 7,5 | Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. | |
| . | |
Gut. So sagt der Buddhismus:
Dhammapada, Vers 183:
"Das Unterlassen aller Übeltaten, das Ausführen guter Taten und das Reinigen des eigenen Geistes – dies ist die Lehre der Buddhas."
Mehr braucht man nicht, scheint mir: das ‚Erhellen‘ der Kraft der dunklen Triebe – der eigenen Seele. Sigmund Freud würde dem zustimmen, denke ich.
@lSerafiml ,ich kann mich nur wiederholen: Aus einer rein modernen Sicht der Wissenschaft, wie der Neurobiologie, nimmt der Mystiker die Welt, also die Dinge und Phänomene, anders wahr.
Der Mensch sieht alles als fest und dauerhaft, was immer trügerisch ist, denn alles verflüssigt sich, entgleitet ihm, entgeht ihm – wie der eigene Körper, ebenso wie die Gefühle, Gedanken und all das, was ihn umgibt. Dies kann man als den Prozess des unaufhörlichen Wandelns und Verwandels betrachten, also auf Deutsch: „Vergänglichkeit“. Alles ist eher sterblich, und der Tod kommt mit jedem Augenblick näher. Das ist das Gesetz der Natur, aber der Mensch verdrängt dies oder versucht es zu rationalisieren. Er will immer jung, schön und gesund bleiben. Doch das ist wie ein Zustand des Rausches, ähnlich wie bei einer Droge – so sagt es der Buddhismus.
Und deshalb leidet der Mensch, weil absolut alles schwer zu ertragen und schwer zu bewältigen ist, wie es Nyanatiloka ausdrückt. Am Ende verliert man alles, egal ob König oder Bettler – der Mensch will das jedoch nicht wahrhaben.
Er kann nicht erkennen, dass alles, was ihn umgibt, keinen festen Kern hat, also keine eigene innewohnende Existenzweise. Es gibt kein „Ich“ oder „Mein“, das ist reine Illusion – so sieht es der Mystiker.
Der Mystiker sieht die Welt nur aus dem Blickwinkel des ewigen Jetzt, wie aus einem ewigen grünen Nun, nach Meister Eckhart. Die Zeit ist nur eine Konstruktion, und wenn man das Jetzt finden wollte, würde man es nicht finden. Man könnte weder einen Paulus noch einen Buddha finden, auch keine Leerheit – und so weiter, ad infinitum. ( So Dalai-Lama, Harvard-Vorlesungen).
Der Mystiker ist nicht imstande, sich mit dem eigenen Körper zu identifizieren. Ein Mönch wurde von einer giftigen Schlange gebissen, blieb jedoch einige Zeit "gesund". Er sagte dann zu den anderen: „Werft meinen Körper weg, er ist und war immer tot, er ist nur ein Vehikel.“ Das ist die Sicht des Mystikers.
Ein Mystiker wie Ramakrishna wollte niemals seine eigene Frau berühren – so habe ich es gelesen. Der Mystiker wollte keinen Sex mehr, denn er sieht s in der schönen Frau sofort die verwesende Leiche. Das ist die Sicht des Mystikers.
All dies passt niemals in die moderne Leistungs- und Konsumgesellschaft, die jedem Unsinn und den Mist als pures Gold verkaufen will.
So wäre es für den Mystiker, wie es sich wirklich anfühlt – und nicht, wie es in tausenden Büchern steht. Das ist meine eigene Meinung, sorry. LG.