Mystik - Mein Weg zu Gott

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Auch Erwachsene leiden sehr! Mit buddhistischer Lehre bist du ja vertraut und weisst daher, warum alle leiden.
Das ist nicht korrekt, mein Lieber, und ich erkläre dir, warum.

Die Erwachten (nicht die Erwachsenen, lol-- aber ich gehe weiter) identifizieren sich nicht mit dem Körper, der Krankheit, dem Sterben und dem Tod, denn alles, was entsteht, vergeht. So lautet das Kausalitätsgesetz-- in der Fachsprache.

Erwacht zu sein bedeutet, dass es nur den Prozess des Wandels gibt, also den Prozess der unablässigen Veränderung. Wenn wir normalerweise sagen: „Es regnet“, dann gibt es kein „Es“, das den Regen auslöst. Der Mensch lässt sich durch die duale Kraft der Sprache täuschen (ver-narr-en) /ver-blend-et/. Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern sehen unsere eigene Konstruktion, also das Modell der Welt.

Und das ist der Weg zur Mystik, wie ich es verstehe. Alle Wesen leiden, alle sind vergänglich und sterblich, auch die Götter (zumindest im Buddhismus) sind keine Ausnahme. Wenn ich das tiefste Mitgefühl für das ganze Elend empfinde und mich mit allem verbunden fühle, dann gibt es keine Dualität, keine Trennung, sondern ein alles umfassendes Netz der Beziehungen – ähnlich wie im holografischen Universum. Das verleiht dem Leben Sinn, denke ich.
 
Ich betrachte als eher im Sinne, das eigene Schicksal vorbehaltlos zu akzeptieren, also die Demut und die Hingabe,
Joga kommt aus der indischen Ursprache Sanskrit und hat etymologisch die Bedeutung von Joch, anschirren, aufzäumen, das Joch auf sich zu nehmen, welches das Schicksal dem Menschen auferlegt. Und es ist so, wie du sagst, das Schicksal vorbehaltlos zu akzeptieren.
LG ELI
 
Das ist nicht korrekt, mein Lieber, und ich erkläre dir, warum.

Die Erwachten (nicht die Erwachsenen, lol-- aber ich gehe weiter) identifizieren sich nicht mit dem Körper, der Krankheit, dem Sterben und dem Tod, denn alles, was entsteht, vergeht. So lautet das Kausalitätsgesetz-- in der Fachsprache.

Erwacht zu sein bedeutet, dass es nur den Prozess des Wandels gibt, also den Prozess der unablässigen Veränderung. Wenn wir normalerweise sagen: „Es regnet“, dann gibt es kein „Es“, das den Regen auslöst. Der Mensch lässt sich durch die duale Kraft der Sprache täuschen (ver-narr-en) /ver-blend-et/. Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern sehen unsere eigene Konstruktion, also das Modell der Welt.

Und das ist der Weg zur Mystik, wie ich es verstehe. Alle Wesen leiden, alle sind vergänglich und sterblich, auch die Götter (zumindest im Buddhismus) sind keine Ausnahme. Wenn ich das tiefste Mitgefühl für das ganze Elend empfinde und mich mit allem verbunden fühle, dann gibt es keine Dualität, keine Trennung, sondern ein alles umfassendes Netz der Beziehungen – ähnlich wie im holografischen Universum. Das verleiht dem Leben Sinn, denke ich.
Ja super aber 90% der Menschen sind nicht erwacht. Diese 90% der Menschen leiden mehr oder weniger, wobei es da auch große Unterschiede gibt.
 
Joga kommt aus der indischen Ursprache Sanskrit und hat etymologisch die Bedeutung von Joch, anschirren, aufzäumen, das Joch auf sich zu nehmen, welches das Schicksal dem Menschen auferlegt. Und es ist so, wie du sagst, das Schicksal vorbehaltlos zu akzeptieren.
LG ELI
Richtig, das Wort Yoga kommt von Anschirren. Aber ansonsten frage ich mich ernsthaft, ob du den Link in deinem Kommentar auch mal gelesen hast?

Es geht nicht darum, das vom Schicksal auferlegte Joch auf sich zunehmen und so zu akzeptieren.

Beim Yoga geht es darum, sich an Gott anzuschirren. Wie schirrt man sich im Hinduismus an Gott an? In dem man passiv verharrt und auf den Tod wartet bis sein Schicksal sich vollendet hat? NEIN! Sondern in dem man eines der Yogasysteme praktiziert. Sich entweder durch das Praktizieren von Karma-, Bhakti-, Jnana-, Raja-, Kundalini oder Tantra-Yoga Methoden mit Gott verbindet.

Ich zitiere mal Stutley zum Yoga:

Die Yoga-Lehre
Das Wort Yoga bedeutet "anschirren"und bezieht sich speziell auf das Zureiten von Pferden, auf ihre Schulung und Lenkung durch das Geschirr. Es wird auf verschiedene Yoga-Methoden angewendet, die ebenfalls "anschirren", nämlich die körperlichen und seelischen Kräfte disziplinieren und vervollkommnen sollen - bis zum intuitiven Wissen von der Einheit hinter der scheinbaren Vielfalt der Welt. Der Ausdruck kann auf alle asketischen oder meditativen Wege angewendet werden, sein sie nun mystisch kontemplativ, erotisch oder magisch.

Hinduismus: Eine Einführung in die große Weltreligion, Seite 86
 
Ja super aber 90% der Menschen sind nicht erwacht. Diese 90% der Menschen leiden mehr oder weniger, wobei es da auch große Unterschiede gibt.
Naja, es gibt kein Erwachen; das Wort ist bar jeder Bedeutung. Es geht eher um veränderte Bewusstseinszustände, die kommen und gehen. Dieses Gerede über das Erwachen macht mich manchmal fertig. Ich zitiere kurz Fred von Allmen:

"Nur schon dieses Wort, 'Erleuchtung'! Es handelt sich um einen Begriff des Westens, der zur Zeit der Aufklärung bei uns in Umlauf kam. In Asien ist davon nicht die Rede. Irgendwie soll es in uns 'Bingo!' machen, dann bist du high, und alles ist gut. Diese Vorstellung steckt sehr tief in uns, aber sie ist eine Illusion. Erwachen im buddhistischen Sinn bedeutet, mehr und mehr zu verstehen, wie unser Geist funktioniert. Das ist kein Flash, sondern ein kontinuierliches Erkennen und ein Verstehenlernen, wie wir uns das eigene Leiden selbst erschaffen. Das geschieht innerhalb von dicht verwobenen Gewohnheiten, und die lassen sich nicht abstellen, bloß weil wir sie erkennen."

So lernt man zu verstehen, wie der eigene Geist funktioniert. Dazu ein eigener Fall aus dem Pali-Kanon: Nach der Leichenbetrachtung einer sehr schönen Kurtisane (das war im alten Indien in Ordnung), als die jungen Mönche die zerfressende Leiche, die von Würmern aufgefressen wurde, gesehen hatten, begingen enorm viele Leute Massen-Suizid. Gut, dann hatte der Vetter von Buddha dem Chef unumwunden gesagt: "Also mein Lieber, wenn es so weitergeht, dann verlieren wir alle Männer." Ok, der Buddha hat die Methode dann ein wenig angepasst. Aber wer mit dem eigenen Kopf denkt und nicht nur die heiligen ("") Texte liest, sollte verstehen, dass der Buddha heute wegen Beihilfe zum Selbstmord vor Gericht gelandet wäre und direkt in den Knast gekommen wäre. War er dann erleuchtet? Oder?

Ich betrachte auch Yoga anders; für mich war es zuerst Tao (Dao), die Wiege. Man sollte sich an-jochen, aber am Ende alles los-lassen, denn im Grunde genommen war der ganze Weg nur ein Um-weg, mehr nicht. So rackert man das Leben lang ab, und am Ende landet man genau dort, wo man begonnen hat. Basta.

Wir sind alle "erwachsen" – das war das Wortspiel, oder? Aber man leidet, weil man auf den Schmerz des Lebens re-agiert. Der ist unvermeidlich, aber unsere eigene Einstellung ist es nicht. Viel Spaß beim Weiterzitieren, das kann ich auch, lol... Alles Gute damit!
 
"Leiden" tun alle, sogar der Buddha. Nach der Vergiftung, wie man so sagt, hat er enorm gelitten. Er hatte blutige Durchfälle und großen Durst. Bestimmt war er dabei (als ob) „erwacht“ und sehr klar „erwachsen“. Tja, korrekt, oder? Gut, ich verdufte mich, ich kann woanders zitieren – das bereitet mir keinen Spaß. :escape:
 
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Und es ist so, wie du sagst, das Schicksal vorbehaltlos zu akzeptieren.
Ich sehe es wie der Christ, eigentlich, lieber Eli:

und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! (Mt 6,10; Joh 18,11) 
Jesus wusste sehr gut, was ihn erwartet; er war auch wirklich--richtig!-- "erleuchtet".

Das ganze Drama war wie vorbestimmt.

In der Psychoanalyse spricht man über die archetypischen Muster. LG.

Archetyp (Psychologie)
 
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