Mögliche physische Ursachen von Depressionen

  • Ersteller Ersteller the_pilgrim
  • Erstellt am Erstellt am
Werbung:
Danke, sehr interessant.
Ich habe eine Freundin mit MS und sie hat oft depressive Phasen.

Bei vielen Autoimmunerkrankungen werden Depressionen, zumindest depressive Verstimmungen als Symptom genannt. Die Verstimmung ist also bereits vor der Diagnose (und nicht als Folge selbiger) da, der diskutierte Zusammenhang mit Entzündungsprozessen wurde schon genannt...finde ich sehr interessant, besonders da in der TCM meines Wissens nach (bitte um Korrektur) ganz klar ist, dass Disbalancen im Körper zu seelischen Ungleichewichten führen.
 
Die Verstimmung ist also bereits vor der Diagnose (und nicht als Folge selbiger) da,.

Genau das weiß man noch nicht ganz genau (bislang ging man vom Gegenteil aus):

http://www.zeit.de/2017/29/depressionen-chronische-entzuendungen-psychologie-forschung
Entzündungen im Körper können die Psyche manipulieren und im Extremfall womöglich Depressionen auslösen. Dann müsste man eine Depression nicht mit einer Psychotherapie oder Antidepressiva behandeln, sondern besser mit Antibiotika oder mit einer Substanz, welche die körpereigenen Botenstoffe der Entzündungsreaktion bremst.
...
An der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie erhalten depressive Patienten, bei denen nichts anderes geholfen hat, das Antibiotikum Minocyclin. Die Ergebnisse der Studie werden für nächstes Jahr mit großer Spannung erwartet.

...
All diese Daten sollen dabei helfen, das Rätsel zu lösen: Wo im Menschen steckt die Depression? Eher im Körper oder doch vor allem im Geist? Eines machen die bisherigen Studien aber schon jetzt klar: Körperliche Erkrankungen haben wohl einen deutlich größeren Anteil an der Entstehung der Depression als gedacht. Im Blut von etwa 40 Prozent aller Depressiven fanden die Forscher bisher erhöhte Zytokinwerte. Die Zahl spricht dafür, dass es sich bei der entzündungsbedingten Depression um eine Untergruppe handelt und es noch weitere Typen der Depression gibt, die ganz andere Ursachen haben.

Man kann die vielen Arten von Depressionen sicherlich nicht über einen Kamm scheren und sollte sehr vorsichtig mit "einfachen" Ursachen und Behandlungen sein.
Vieles spricht dafür, dass einiges zusammenkommen muß, damit es zu einer Depression kommt.
Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse aus der Charite.
 
Entzündungen im Körper können die Psyche manipulieren und im Extremfall womöglich Depressionen auslösen. Dann müsste man eine Depression nicht mit einer Psychotherapie oder Antidepressiva behandeln, sondern besser mit Antibiotika oder mit einer Substanz, welche die körpereigenen Botenstoffe der Entzündungsreaktion bremst.

Den Ansatz kenne und meine ich, sehr ansprechend! Mit "Die Verstimmung ist also bereits vor der Diagnose (und nicht als Folge selbiger) da,." wollte ich genau das unterstreichen. Anders formuliert: Die Verstimmung ist also bereits vor der Diagnose da, und nicht als Bewältigungsprozess oder Erschöpfungszustand als Reaktion auf die Diagnose zu betrachten, im Sinne von: "Mir geht's schlecht, weil ich hab erfahren, dass ich XYZ habe" (Was sicher auch zu depressiven Episoden führen kann...).

Ich denk, wir meinen schon dasselbe - bin ebenso sehr gespannt auf weitere Ergebnisse der Forschung.
 
Den Ansatz kenne und meine ich, sehr ansprechend! Mit "Die Verstimmung ist also bereits vor der Diagnose (und nicht als Folge selbiger) da,." wollte ich genau das unterstreichen. Anders formuliert: Die Verstimmung ist also bereits vor der Diagnose da, und nicht als Bewältigungsprozess oder Erschöpfungszustand als Reaktion auf die Diagnose zu betrachten, im Sinne von: "Mir geht's schlecht, weil ich hab erfahren, dass ich XYZ habe" (Was sicher auch zu depressiven Episoden führen kann...).

Ich denk, wir meinen schon dasselbe - bin ebenso sehr gespannt auf weitere Ergebnisse der Forschung.
Eigentlich meint der Ansatz: erst die Entzündung, dann die Depression und das ganz "physisch", nicht psychisch (z.B. als Reaktion auf die Diagnose).

Der Titel:
Die Hinweise mehren sich, dass chronische Entzündungen Auslöser für Depressionen sein können.

Oder du meinst, dass man die Verstimmung vor der Diagnosestellung merkt (!), aber die physische Krankheit schon ordentlich gewütet hat (also auch letztendlich die Depression ausgelöst hat)?
 
Werbung:
Eigentlich meint der Ansatz: erst die Entzündung, dann die Depression und das ganz "physisch", nicht psychisch (z.B. als Reaktion auf die Diagnose).

Der Titel:
Die Hinweise mehren sich, dass chronische Entzündungen Auslöser für Depressionen sein können.

Ich bin aktuell überzeugt davon, dass dieser Ansatz dringend mehr Beachtung finden sollte. Meiner Erfahrung nach wird zum Beispiel der Begriff "Psychosomatik" auch von Laien fast immer so verstanden, dass psychische Phänomene sich negativ auf den Körper auswirken, selten wird der umgekehrte Weg in Betracht gezogen.
 
Zurück
Oben