Mein Bruder, meine Mutter und ich

Hallo zusammen ☺

Mein Bruder und seine Frau haben sich getrennt. Nun ist er bei unserer Mutter untergekommen.
Sie lebt alleine in einer kleinen 2 Zimmerwohnung auf 54qm.

Auf Dauer ein recht enges und aufreibendes Miteinander.. bei dem unsere Mutter nun nach einigen Wochen an ihre Grenzen stößt.

Er lebt komplett von ihrer Rente und hat viele Extrawünsche, erst recht wenn seine Kinder zu Besuch kommen.
Ganz selbstverständlich kauft er für seine Kinder von ihrem Geld ein.

Als Fahrer verdient er sich nebenher etwas dazu..doch dieses Geld gibt er komplett für seine Kids aus, wenn sie zu Besuch sind, weile r der Meinung ist, dass er ihnen etwas bieten muss (die Kinder sind 6 und 10 Jahre alt)

Nun hat mich meine Mutter angepumpt, weil sie nichts mehr hatte.
Ich weiß, dass dieses Geld nun auch zu ihm und seine Wünsche fließt.., weil sie ihm keine Grenzen auftun kann.

Er hat noch keine Gelder beantragt..weil er alles schleifen lässt.

Seinen Fokus richtet er komplett auf seine Kinder.. alles muss sich um ihn und seine Kiddies drehen.
Meine Mutter nimmt aus ihrer eigenen Wohnung Reißaus, weil es ihr zu viel wird.

Sie beklagt sich bei mir darüber, dass er ihr Geld wie selbstverständlich ausgibt. Dass sie den ganzen Haushalt führt und noch von ihm kritisiert wird, dass es nicht ordentlich genug ist.
Er aber macht keinen Handschlag.

Sie beklagt sich darüber, dass er von früh morgens bis Abends nur jammert und sich alles um ihn drehen muss, sie dann aber kritisiert wenn sie sich in ihren Antworten wiederholt.

Darüber, dass er seine Wäsche täglich gewaschen haben möchte. Was ja auch alles ins Geld geht.

Nun habe ich auch erfahren, dass er enttäuscht ist, dass ich seine Erwartungen nicht erfüllt habe, indem ich Tantchen für seine Kinder spiele.

Was er all die Jahre zuvor ablehnte und nicht wollte. Und nun auf einmal fände er es super, wenn ich mich mit einklinke.

Er aber hat keinerlei Interesse an unseren beiden Kindern. Die ignoriert er.

Unserer Mutter ist 85 Jahre alt und gesundheitlich nicht mehr ganz frisch, aber noch gut rüstig. Sie macht viele Dinge selbst.

Meine beiden Gesschwister haben nach dem Tod unseres Vaters 2007 mir die Verantwortung aufgebürdet.
Zu Anfang hieß es, dass wir alle für sie da sind, doch nach und nach haben sich die beiden anderen immer mehr aus der Verantwortung gestohlen.
Für sie war und ist es auch jetzt noch,absolu selbstverständlich, dass ich alles mache.

So zB regte sich mein Bruder darüber auf, dass er nun ihre Arzttermine übernehmen solle. Was ich aber seit 13 Jahren mache.
Oder, dass er mit ihr einkaufen fahren muss. Was ich zuvor auch 13 Jahre gemacht habe und nie einer danach gekräht hat. Im Gegenteil, ich durfte mir dann noch anhören, dass ich mich nciht richtig um sie kümmere.

Für mich ist es nun klar, dass er das übernehmen kann dafür dass er bei ihr so ganz umsonst wohnt.

Da meine Mutter nun öfter mal auf der Flucht vor ihm ist, kommt sie zu mir und lässt sich bei mir über ihn aus.

Mit jedem Besuch bei mir, sah ich es ihr an. Sie wirkt fertig, müde und energielos.
Ihr ist schwummrig und sie fühlt sich wackelig auf den Beinen.

Ich merke, dass es ihr nicht gut tut..
Ihr ganzer Alltag ist hin..weil sie alles um ihn drehen muss.
So normale Sachen wie einfach mal Mittags ihre Lieblingssendung zu gucken, ist nicht mehr drinnen.

Ja und dann das mit dem Geld, das zerrt an ihr.
Meine Mutter hat es nie wirklich gelernt NEIN zu sagen.. oder Grenzen aufzutun, für Sich einzustehen.
Im Grunde hat sie mit dem Einzug meines Bruders eine ähnliche Situation wie zu den Zeiten mit unserem Vater, der sehr dominant war.. gegen ihn kam sie nur bedingt an.

Dazu zu sagen ist vielleicht auch noch, dass mein Bruder das Lieblingskind meiner Mutter war und sie ihm sehr viel hat durchgehen lassen.

Wenn man fies ist, könnte man nun in dieser Situation von Karma sprechen.

Ich würde ihr gerne helfen, aber ich weiß, dass es richtig bösen Streit gibt, denn ich würde ihm meine Meinung pfeifen.. und er würde es an unserer Mutter auslassen in dem er sie in ihrer eigenen Wohnung schneidet und ignoriert.. und über mich hechelt.

Unserer Mutter müsste sich "entscheiden".
Ich nehme stark an, sie würde sich für seine Seite entscheiden, weil sie das dem lieben frieden willen immer tat. Sie geht immer den Weg der geringsten Widerstands.

Wie würdet ihr euch verhalten und was meint ihr, wie kann ich ihr helfen?

Ich habe ihr angeboten, dass sie jederzeit zu mir kommen kann.


Bella
Sie soll sich einfach entwickeln, lernen sich abzugrenzen. Damit er wieder anfangen kann Verantwortung zu übernehmen, und der ein oder anderen Sache ins Gesicht zu blicken, das ungeschönt. Sie wird darauf hin auch lernen Verantwortung für sich selber zu übernehmen . Das heißt Sich selbst an erster Stelle stehen zu haben. Sich selber treu zu sein, und sich selber aus zu leben. Diese Abhängigkeit beruht auf 2 Seiten, und ausbrechen kann nur durch abgrenzen gelingen. Das bedeutet nicht nur verbal sondern auch innerlich. Aus der ich Symbiose ausbrechen. Wäre cool wenn ihr Kontakt hättet, aber das Maß erscheint mir sehr wichtig
 
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Dazu muss man nicht fies sein - sondern nur klar denken im Sinne von Ursache und Wirkung.

Ich hatte auch einen solchen Bruder von Mutter nachsichtig als ihren Kronprinzen verwöhnt und damit lebensuntauglich mit erzogen. Er hat dann nach ihrem Tod diesen Anspruch auf den Rest der Welt übertragen und wie selbstverständlich eingefordert und ist sein Leben lang nicht aus Schulden herausgekommen und hochverschuldet im letzten Jahr gestorben. Ich hatte ich seines Drogenkonsumes wegen auch von ihm dann schon vor Jahren getrennt und habe es nie bereut.

Das ist bei meinem Bruder auch so.. es muss sich alles um ihn drehen.
Wenn sich dann mal Jemand erdreistet ein eigenes Problem zu haben hat seine Aufmerksamkeit keine Spannung mehr.. bis man den Satz beendet hat, wo er gleich mit seinem Kram einhakt.. bevor man womöglich Luft holt und weiter redet.

Mag sein, dass sich deine Mutter entscheiden müsste. Ist aber für dich nicht wirklich relevant.

Wenn du dich für dich entscheiden würdest - du nicht selbst den Weg des geringten Widerstandes gehen wollen würdest - im Mitmachen - wäre das Problem für dich gelöst.

Dafür müsstest du aber erkennen und in Kauf nehmen, dich damit abzufinden. dass deine Mutter deinen Bruder mehr liebt als dich. Du mit keiner einzigen Selbstaufopferungs-Gabe das je ändern können wirst.

Wenn du das für dich verinnerlicht hast, dir ihre Liebe nicht mehr verdienen willst auf Biegen und auf Brechen - dann bist du frei - und hängst nicht mehr mit drin und zwischen den Beiden. Wo du eh nichts gewinnen kannst.

Und kannst die Beiden machen lassen - was immer sie wollen. Es ist ihr Leben nicht deins - nur wenn jeder die eigene Aufgabe selbst erledigt- ist sie auch erledigt und getan. Da kann man keinem was abnehmen - auch Familienmitgliedern nicht.

.

Dass ich nicht ihr Lieblingskind bin weiß ich.. und mittlerweile ist das auch OK für mich. Ich kann damit leben, weil ich geliebt werde und geliebt bin. Auch von mir selbst ☺
 
Das ist bei meinem Bruder auch so.. es muss sich alles um ihn drehen.
Wenn sich dann mal Jemand erdreistet ein eigenes Problem zu haben hat seine Aufmerksamkeit keine Spannung mehr.. bis man den Satz beendet hat, wo er gleich mit seinem Kram einhakt.. bevor man womöglich Luft holt und weiter redet.



Dass ich nicht ihr Lieblingskind bin weiß ich.. und mittlerweile ist das auch OK für mich. Ich kann damit leben, weil ich geliebt werde und geliebt bin. Auch von mir selbst ☺
:D
 
@Sweet Lilly

Ja das sehe ich auch so.. sie muss lernen für sich selbst einzustehen.. dabei kann ich ihr nciht helfen und will es auch gar nicht.

Ich möchte für mich wieder auf dieses Gefühl der Distanz kommen, kann ja nicht sein, dass das Ganze nun unser eigenes Leben so sehr beeinflusst und zum Thema wird.
 
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