Meditation und Sex

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opti schrieb:
Damit sie nicht durch Geschlechtsverkehr befleckt würden, sondern reine und heilige Mittler zwischen den Menschen und dem Gott oder der Göttin sein könnten, haben sich viele heidnische Priester entmannt.
Das muß man sich jetzt bitte einmal so richtig anhören. Also will ich jetzt einmal nicht gleich dazwischenquatschen, sondern diesen Satz auf mich einwirken lassen.
...

Also, ich will euch sagen, was dieser Satz in mir auslöst. Ein furchtbares Grauen und einen unsagbaren Schmerz. Wie fühlt sich das in mir drin an, wenn ich sage, es entmannt sich einer, weil er glaubt, dadurch ein reiner und heiliger Mittler sein zu können zwischen irgendwem und irgendwas. Grauenhaft fühlt sich das an. Und dann kommt zu dem Grauen in mir noch etwas dazu.
Fragen entstehen da in mir. Viele Fragen. Erstens einmal das Wort Ge-Schlecht-s-ver-kehr. Da ist schlecht und verkehrt gleich mit drin - da wird einem völlig natürlichen Vorgang von der Sprache etwas übergestülpt, hört ihr das?
Wann empfindet man es nötig, ein Mittler zu sein? Mitt-ler - in die Mitte von was? Mittler - zu einem Gott und einer Göttin irgendwo da draußen? Wie findet man die Mitte mit Hilfe eines Mittlers, wenn der dazu nach draußen geht anstatt in die Mitte?
Warum stellt man sich einen Gott und eine Göttin außen vor? Weil man eine Trennung manifestiert. Weil man sich abgeschnitten fühlt. Und warum glaubt man dann, heilig und rein zu werden, indem man sich noch was abschneidet? Ist es nicht eher so, daß sich in einer solchen Art zu denken das Gefühl ausdrückt, man sei nicht so, wie man sein solle - und anstatt das dadurch zu ändern, daß man sich in der eigenen Mitte wieder als Ganzheit findet, will man mit Gewalt etwas an sich verändern? Und was kommt dabei heraus? Eine Verstümmelung. Was für Götter stellt man sich da vor, für die man sich verstümmeln muß, um als heil-ig zu gelten????????? Was für ein Bewußtseinszustand ist denn das?
 
opti schrieb:
Umgang mit Homosexuellen im Judentum

Die „schlimmsten" nicht auf Fortpflanzung gerichteten Sünden waren homosexueller Geschlechtsverkehr und sexueller Kontakt mit Tieren, die als „Greueltaten" und Götzendienst galten. So wurden sie zu religiösen Verbrechen. Sie verletzten Gottes „natürliche Ordnung", und jeder, der solche Verbrechen beging, galt gleichzeitig auch als Ketzer. Unter den Gläubigen konnte er nicht toleriert werden, man musste ihn daher töten.

Religiöse Tradition
Wie schon gesagt war vor dem Judentum eine Naturreligion, da war es heilig, das Heilige Land. Dann kam das Judentum, könnte man sagen, ein Dogma und hat die Naturreligion vertrieben. Die Homosexuellen und Transsexuellen Menschen hatten damals Rollen als Medien und Mittler zwischen den Geschlechtern. Dann kamen die Juden, verbaten die Naturreligion und die jüdischen Priester kamen. Das Volk ging aber weiter zu den Ratgebern der Naturreligion. Naja und da nahm eben die Verfolgung der Homosexuellen und Transsexuellen ihren Anfang und heute haben wir ja die schreckliche Situation, daß wunderbare transsexuelle Wesen sich umoperieren lassen müssen, weil sie sich in unserer "Gesellschaft" nicht ertragen. Und Homosexuelle wie Transsexuelle werden noch immer gefoltert und umgebracht, auch in der Türkei zum Beispiel ist Folter da keine Seltenheit.

Wenn man diese Geschichte als Geschichte betrachtet und nicht als historische Realität, dann ist wohl klar, wie die Geschichte weitergehen wird, wenn es ein gutes Buch wird: der Unterschied der Geschlechter und Geschlechtlichkeiten, der Religionen und Traditionen, Körper und Geister, Energien und Bewußtseinsformen schwindet durch etwas, das alle Bewußtseinsformen eint. Da stell ich mir so eine Art Qualitätsentwicklung in der Kommunikation vor, hab ich die schonmal erwähnt? Man müßte dem Kind vielleicht mal einen Namen geben- naja, bald bin ich soweit. hui, das tut in der rechten Schulter weh, wenn ich das schreibe aber auch da kommen wir durch...Aaah, das nadi kannte ich noch nicht. WOW
 
MrXXX schrieb:
Das willst Du Dir nicht wirklich reinziehen. Wieso fragst Du?
Ach doch, bittebittebitte. Wir meditieren hier und da ist Altes uninteressant, verstehst Du? Das kennen wir alles schon, wir sind über Seite 180. Du kommst jetzt irgendwie als neuer Input also laß mal hören. Hier lauschen so einige, die gar nicht mitschreiben, weißt Du?
 
Kinnaree schrieb:
Das muß man sich jetzt bitte einmal so richtig anhören. Also will ich jetzt einmal nicht gleich dazwischenquatschen, sondern diesen Satz auf mich einwirken lassen.
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Also, ich will euch sagen, was dieser Satz in mir auslöst. Ein furchtbares Grauen und einen unsagbaren Schmerz. Wie fühlt sich das in mir drin an, wenn ich sage, es entmannt sich einer, weil er glaubt, dadurch ein reiner und heiliger Mittler sein zu können zwischen irgendwem und irgendwas. Grauenhaft fühlt sich das an. Und dann kommt zu dem Grauen in mir noch etwas dazu.
Fragen entstehen da in mir. Viele Fragen. Erstens einmal das Wort Ge-Schlecht-s-ver-kehr. Da ist schlecht und verkehrt gleich mit drin - da wird einem völlig natürlichen Vorgang von der Sprache etwas übergestülpt, hört ihr das?
Wann empfindet man es nötig, ein Mittler zu sein? Mitt-ler - in die Mitte von was? Mittler - zu einem Gott und einer Göttin irgendwo da draußen? Wie findet man die Mitte mit Hilfe eines Mittlers, wenn der dazu nach draußen geht anstatt in die Mitte?
Warum stellt man sich einen Gott und eine Göttin außen vor? Weil man eine Trennung manifestiert. Weil man sich abgeschnitten fühlt. Und warum glaubt man dann, heilig und rein zu werden, indem man sich noch was abschneidet? Ist es nicht eher so, daß sich in einer solchen Art zu denken das Gefühl ausdrückt, man sei nicht so, wie man sein solle - und anstatt das dadurch zu ändern, daß man sich in der eigenen Mitte wieder als Ganzheit findet, will man mit Gewalt etwas an sich verändern? Und was kommt dabei heraus? Eine Verstümmelung. Was für Götter stellt man sich da vor, für die man sich verstümmeln muß, um als heil-ig zu gelten????????? Was für ein Bewußtseinszustand ist denn das?
Denk doch mal nach. Wenn Du die Situation hast, daß Du alte und junge Menschen hast, dann ist es so gut wie nicht möglich, das Bewußtsein einer Gesellschaft zu erhöhen. Es werden immer Teile aus allen Generationen nicht mitmachen. Priester sind keine Dummschwätzer, weißt Du? Sie verhelfen Dir zu Bewußtseinssprüngen durch ihr Wort. Diese Worte bleiben als Geschichten erhalten. Und Geschichten verfremden immer Realität und müssen das auch. Warum?

Weil : wenn man den Menschen jetzt als Bundeskanzlerin, Zentrale für Gesundheitliche Aufklärung und Nachrichtensendung sagen würde, sie seien alle Gott, würde das erst einmal nicht geglaubt werden und dann würde ein Tumult ausbrechen. Deshalb verschleiern alle Geschichten (Romane, Historie, Glaubensgeschichte, Wissenschaften, Materie, Lebensgeschichte, Lebensmantra) die Realität, damit immer nur eine Gruppe von Menschen "drauf kommt", die sich nach einem universalen Prinzip (also wie per Wunderlicher Fügung) "trifft". Hast Du das denn noch nie gelesen oder kannst Dich wirklich nicht langsam daran erinnern, daß es so ist? Das ist diese "zweite Erinnerung", von der man so spricht und die alle wollen. Hasch mal danach und nasch mal dran.

Liebe Grüße, Christian
 
Christian schrieb:
Priester sind keine Dummschwätzer, weißt Du? Sie verhelfen Dir zu Bewußtseinssprüngen durch ihr Wort. Diese Worte bleiben als Geschichten erhalten. Und Geschichten verfremden immer Realität und müssen das auch.
Mhm. In diesem Fall geht es aber darum, daß Priester nicht durch ihr Wort irgendwem zu einem Sprung im Bewußtsein zu ver-helfen (bitte hör dir das Wort mal gut an, ich sag dann noch was dazu...) versuchen, sondern mit ihrer von sich abgeschnittenen Männlichkeit oder vielmehr dadurch, daß sie die Handlung des Abschneidens begehen. Damit assoziiere ich spontan nur einen immensen Selbsthaß und einen furchtbaren Schmerz.
Hast Du das denn noch nie gelesen oder kannst Dich wirklich nicht langsam daran erinnern, daß es so ist?
Ja. Hab ich. Kann ich. Und? Wenn ich die Fragen nicht stelle, bleibt dieser altheidnische Verstümmelungskult da unangeschaut stehen. Wenn ich die Fragen stelle, fällt vielleicht noch wem was auf dran, außer mir.

Und jetzt noch kurz die Sache mit dem ver-helfen. Wenn ich wem zu etwas ver-helfe, ist ihm eben nicht ge-holfen, sondern nur ver. Egal ob mit Worten oder mit solch fragwürdigen Taten wie in dieser alten Geschichte.
 
Christian schrieb:
Und Homosexuelle wie Transsexuelle werden noch immer gefoltert und umgebracht, auch in der Türkei zum Beispiel ist Folter da keine Seltenheit.

Das ist natürlich schlimm. Wie geht denn der Islam im allgemeinen mit Homosexuellen um? Ist Homosexualität in der Türkei strafbar?

Hab' mich mal schnell umgeschaut:

"Es ist unmöglich, Moslem und schwul zugleich zu sein" - meinen die meisten Moslems. Sofern sie überhaupt wissen, was Schwulsein bedeutet. In 57 Ländern ist Sex unter Männern ausdrücklich verboten; in 22 davon liefert der Islam mehr oder weniger die Begründung für Ablehnung, Ausgrenzung und Bestrafung. Die andere Seite, das Paradoxe daran: Männer in Islamischen Ländern treiben es untereinander - und das so zahlreich wie sonst nirgends auf der Welt.

Schwulsein? Gar eine schwule Identität? Das gibt es in islamischen Ländern nicht. Aber es muss doch überall auf der Welt schwule geben? Nein, muss es nicht. Eine sexuelle Identität, Schwulsein als Lebensstil, das ist eine Konstruktion der Westlichen Welt. "Den Homosexuellen" gibt es in den meisten islamischen Ländern weder im Denken noch in der Sprache. Also kann es ihn auch nicht in der Realität geben.


Gays und Islam
 
Man mag das Verhalten der heidnischen Priester, sie sich selbst entmannen, als schmerzhaft und unsinnig empfinden. Ich selbst würde es ebenfalls nicht befürworten. Warum sie es getan haben, weiß ich nicht. Es hätte ja eigentlich nicht nötig getan, sich selbst zu entmannen. Vielleicht wussten sie nichts vom Brahmacharya der indischen Yogis.

Aber auch heute noch sind viele indische Yogis bereit, ungeheures Leid auf sich zu nehmen, nur um mit Gott vereint zu sein. Wenn man die Selbstentmannung verurteilt, so ist sie zwar schmerzvoll, aber der Schmerz ist schnell wieder verflogen. Wenn ein Yogi sich dagegen vornimmt, 12 Jahre lang zu stehen, dann bedeutet das 12 Jahre lang Schmerzen zu ertragen. Diese Yogis schlafen übrigens im Stehen und lehnen sich im Schlafen auf eine etwa brusthohe Schaukel. Sie empfinden dabei offensichtlich in jeder Minute Schmerzen in den Hüften und Beinen.

Oder denke man einmal an die vielen Yogis im Himalaya. Dort ist es teilweise bitterkalt und die Yogis laufen entweder nackt oder halbnackt barfuss durch den Schnee. Man muss schon bereit sein, sehr großes Leid auf sich zu nehmen, um so zu Leben. Verglichen mit dem Leid, was die Yogis bereit sind, auf sich zu nehmen, ist die Entmannung der heidnischen Priester also gar nicht mehr so dramatisch.

Man mag nun einwenden, dass das doch alles hochgradig schizophren ist. Dem stimme ich zu. Solch ein Verhalten, solche Askese, beruht auf Unwissenheit. Ob man das allerdings in allen Fällen behaupten kann, kann ich nicht beurteilen. Die Frage ist z.B. ob man diese Askese immer noch als unsinnig abtun kann, wenn das angestrebte Ziel, die Erleuchtung, wirklich erreicht worden ist.

Weiterhin sollte man bedenken, dass jeder, der einen spirituellen Weg geht, bereit sein muss, sehr großes Leid auf sich zu nehmen. Dieses Leid ist zum einen dadurch begründet, dass wir gezwungen waren, vieles, was uns in unserem Leben sonst vielleicht emotional sehr verletzt hätte, runterzuschlucken. Und da das Runterschlucken allmählich zur Gewohnheit wurde, hat sich unendlich viel Hass und Trauer in uns angesammelt. Und wenn wir einen spirituellen Weg gehen, dann müssen wir bereit sein, uns diesem allen zu stellen. Und das bedeutet nichts anderes, als das unendlich viel Leid auf uns zukommt.

Dieses permanente Runterschlucken, hat uns jede Natürlichkeit und unser Lebensglück geraubt. Und genau an dieser Stelle tritt die Sexualität ein. Sie durchbricht wenigstens einmal für ein paar Sekunden diesen Panzer und lässt uns wenigstens für ein paar Sekunden Seligkeit empfinden. Und das führt dazu, dass wir die Sexualität, die eigentlich ausschliesslich für die Zeugung von Nachwuchs gedacht ist, immer und immer wieder für kurze Momente der Seligkeit missbrauchen.

Aber das hat Folgen. Durch die permanente Zweckentfremdung der Sexualität verändert sich die Physiologie. Wir berauben uns der Energie, die der Körper eigentlich für andere Zwecke benötigen würde. d.h. dem Körper fehlen diese Energien. Darauf reagiert der Körper und zwar in einer Weise, die zu mehr oder weniger krankhaften Veränderungen des Körpers führen. Damit setzt er eigentlich Signale, die uns sagen sollen, ändere dein Leben, du lebst ungesund.

Aber wir ignorieren oft genug einfach diese Signale, was dann langfristig zu noch schwereren Krankheiten führt. Wenn wir uns aber für einen spirituellen Weg entscheiden, dann müssen wir uns also auch mit diesen Erkrankungen, die letzten Endes auf den permanenten Missbrauch der Sexualität zurückzuführen sind, auseinandersetzen. Mit anderen Worten, in einem spirituellen Prozess müssen wir nicht nur bereit sein, großes Leid auf uns zu nehmen, welches durch das permanente Verdrängen (Herunterschlucken) unserer emotionalen Verletzungen entstanden sind, sondern wir müssen ebenso bereit sein, großes Leid auf uns zu nehmen, welches durch den permanenten Missbrauch der Sexualität entstanden ist.

Schauen wir also nicht so verächtlich auf die heidnischen Priester und wenden uns mit Grauen von ihrem Tun ab, sondern machen uns vielleicht einmal klar, dass uns selbst jede Menge Leid erwartet, wenn wir wieder genesen wollen. Außerdem sollten wir uns selber und anderen gegenüber so ehrlich sein, und nicht immer wieder erzählen, wie glücklich wir eigentlich sind. Ich denke, hier ist etwas mehr Ehrlichkeit gefordert
 
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Hallo opti

Bei dem was du schreibst, denke ich mir du gehst den Weg des Leidens. Das tut mir leid, aber anscheinend ist es wichtig.

Ich hoffe es wird bald leichter für dich. Es gibt keinen Grund länger als nötig im Leiden zu verharren.

Anatol
 
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