Wald Buddha
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Es wird ja heutzutage viel über "Meditation" erzählt, berichtet und philosophiert. Ich habe da auch meine Erfahrungen. Nun möchte ich hier etwas Grundsätzliches zur Meditation sagen, aus meiner Sicht, basierend auf meinen Erfahrungen. Das muss für andere nicht genau so gelten, kann aber dennoch ähnlich und darum hilfreich sein. Wichtig ist der Weg, der zur Wahrheit führt. Ich verkünde hier also keine "Wahrheiten."
Drei Dinge sind zur Meditation erforderlich: Entspanntheit | beständig Zuschauen | kein Urteil. Dies sind die Voraussetzungen. Erstens eine bequeme Haltung, in der man sich entspannen kann, den Körper und den Geist. Jeder muss das selbst herausfinden, wie und wo das bei ihm am besten gelingt. Zweitens das beständige Zuschauen, die bewusste Wahrnehmung seiner Umgebung, vor allem der Geräusche. Dieser Punkt gilt auch vor allem außerhalb der eigentlichen "Meditation", die ja üblicherweise mit geschlossenen Augen durchgeführt wird, also im ganz normalen Leben, im Alltag. Irgendwann, nachdem der Anfänger die Meditationstechniken verworfen hat, sollte ja das ganze Leben Meditation sein. Meditation ist also ein allgemeiner Seinszustand, kein aufgesetztes Ritual. Und Meditationstechniken sind immer nur für den Anfang, es sind meistens Suggestionen, Visualisierungen und deshalb auch gefährlich. Es können Halluzinationen auftreten oder man verirrt sich gänzlich in einer Technik. Die Technik ist wie gesagt nur für den Anfang, für Anfänger. Fortgeschrittene brauchen das nicht mehr. Drittens dann das neutrale Zuschauen, Zeuge sein: Kein Urteil. Stell dir vor, du musst alles, was dir widerfährt in dieser Welt, als Zeuge vor Gericht aussagen. Du darfst also nicht Partei ergreifen, darfst dich mit keiner Seite identifizieren, du musst neutral bleiben, das ist wichtig. Und alles, was du hörst und siehst, was dir widerfährt, alle Gedanken kommen von außen, von der Welt. Kein einiger Gedanke entspringt aus dir, sie alle kommen von außen. Deshalb ist es sinnlos, sich mit ihnen zu identifizieren, außer, man will alles beim alten lassen und der Alte bleiben. Dann ist aber die ganze Meditation sinnlos. Wer in der Welt bleiben will und damit zufrieden ist, sollte keine Anstrengungen unternehmen, sie zu transzendieren, über sie hinaus zu gelangen.
Diese drei Dinge müssen also erfüllt sein, bevor Meditation geschieht. Und sie geschieht einfach, man kann sie nicht direkt herbeiführen. Sie überkommt einen sozusagen nach einiger Zeit, wenn diese drei Voraussetzungen erfüllt sind. Man meditiert also sozusagen "indirekt", es geschieht einfach wie Liebe geschieht, ohne dass wir sie direkt herbeiführen könnten. Sind die Voraussetzungen erfüllt - geschieht Meditation. Und es braucht Übung, der Anfänger hat erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, die er geduldig hinnehmen und mit der Zeit überwinden muss. Es gibt keine ideale Meditationstechnik für alle. Jeder sollte so lange ausprobieren, bis er etwas für ihn geeignetes gefunden hat. Besonders für Frauen kann Sex zur sehr schönen und idealen Meditation werden. Aber es gibt zum Thema "Meditation" eine Menge Irritationen und Desinformation, damit die Sucher nie zum Ziel finden... Eine sind die Suggestionstechniken, die ich persönlich nie angewandt habe und auch nicht empfehlen kann.
Meditation hat kein Ziel. Mit Meditation kommt man nirgendwo hin. Das muss zuerst einmal völlig mal klar sein. Es geht um gar nichts! Meditation ist kein Tun, keine Arbeit, auch keine Konzentrationsübung, wie manche Irreführer behaupten. Allenfalls könnte man Meditation als "Spiel" bezeichnen, man sollte also etwas spielen, etwas herumexperimentieren mit den Techniken. Konzentration hingegen bedeutet Ernst, Anstrengung, Arbeit. Wie soll es da zur Entspannung kommen? "Mein Arbeitsplatz - mein Kampfplatz für den Frieden!" Es ist egal, ob du am Arbeitsplatz oder auf dem Schlachtfeld kämpfst, Arbeit ist niemals Entspannung, wer das behauptet, ist ein Illusionär, er lebt in einer Traumwelt, einem sehr gefährlichen Zustand und versucht nun, auch andere dahin zu locken. Also, keine Konzentration - einfach nur entspannter Zeuge sein, unbeteiligter Zeuge aller Geschehnisse und Vorgänge, in dir und außerhalb von dir, entspanntes Zusehen ohne Bewertung, ohne Urteil. Es geht dich alles nichts an, es ist die Welt, die Spielchen spielt, was kümmert es dich? Beobachte es einfach, identifiziere dich nicht mit Dingen, die dich nichts angehen! So geschieht Meditation, anders nie.
Aber der Verstand hat ein Problem: Er kann nicht glauben, dass so - auf diese Art und Weise - etwas geschehen soll, eine "Transformation", das "höhere Selbst", die "Erleuchtung." Deshalb muss der Verstand beiseite gelegt werden, nicht direkt, aber indirekt. Ich möchte hier ausdrücklich davor warnen, jemals den Verstand anzurühren, ein wenig aufbessern zu wollen, aufzupolieren, wie die Esoteriker und Yogis das immer gerne tun. Es führt nirgendwohin und ist gefährlich hoch drei! Es führt weder zur Meditation noch zu Erleuchtung; es führt ins Irrenhaus! Wer den guten alten Verstand anrühren, verbessern, umprogrammieren will, wird verrückt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!
Lass den Verstand besser einfach links liegen und geh mit aller Totalität im Augenblick auf, in den Moment hinein, genau auf den Punkt. Wenn du ganz und gar hier bist, in dieser Sekunde, in diesem Augenblick, verschwindet der Verstand. Er kann dir dahin nicht folgen, er weiß nichts vom Hier und Jetzt. Der Verstand ist ständig angespannt, ständig entweder in der Zukunft, 5 Minuten oder 3 Monate später oder er schwelgt in der Vergangenheit, wie schön es doch gestern war oder noch vor einer Minute. Der Verstand ist nie im Moment. Das ist der "Trick", ihn beiseite legen zu können, ohne in anzurühren, ohne ihn jemals auch nur subtil zu berühren und wie gesagt: Wer den Verstand anfasst, wird verrückt! Hüte dich also vor Irrlehrern, die dir sagen, du müsstest den Verstand kontrollieren, verbessern und ein wenig aufpolieren, um deine "schlechten Eigenschaften" zu verbessern, usw... Also zum Beispiel Leute, die dir z.B. einen bestimmten esoterischen Wortschatz beibringen wollen, eine bestimmte Sprache, andere esoterische Glaubenssätze oder Dogmen. All das ist Irreführung und vergrößert das Ego nur noch mehr. Es führt zum Gegenteil von Meditation, zur weiteren Aufblähung des ohnehin schon tumorartig vergrößerten Egos.
Geh also voll in den Augenblick hinein, geh vollkommen im Augenblick auf, ähnlich wie beim Sex, sofern du noch weißt, was richtiger Sex ist. Die Leute sollen ja heutzutage auch alles mögliche beim Sex noch nebenher machen, Fernsehen, Bücher lesen, Denken, usw. Verliere dich also vollkommen im Augenblick, sei ganz und gar wach und voll bei der Sache, wie ein kleines Kind. Kleine Kinder sind von Geburt an Meditierer - wir alle werden als Meditierer geboren, wir kennen dieses Gefühl schon, es ist nicht neu für uns. Und wenn du kleine Kinder einmal beobachtest, so etwa bis zu 3 Jahren sind sie ganz und gar Meditierer, sie gehen ganz und gar im Augenblick auf. Wir können sehr viel von diesen kleinen Kindern lernen, solange sie noch nicht verdorben sind. Sie denken weder an Morgen noch an Gestern, sie genießen einfach den Augenblick. Und sie sehen Dinge, die du in deiner Verkopftheit und Verspanntheit gar nicht mehr wahrnimmst, wie zum Beispiel einen Schmetterling oder ganz kleine Blümchen oder bunte Steinchen. Werde also wieder ganz klein und unschuldig, begegne allem - jedem Tag, jedem Ding - so, als wäre es zum ersten Mal. Spiele anfangs etwas damit, tu so, als ob, und mit der Zeit übernimmst du dann diese bewusste Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge am Wegesrand und bist in Meditation.
Meditation ist also nichts anderes, als volle Bewusstheit, glasklare Bewusstheit für den Moment, den Augenblick, das Momentane, Augenblickliche, das Hier und Jetzt. Nichts anderes, nicht mehr und nicht weniger. Und alles, jede noch so komplizierte "Meditationstechnik", die du auf teuren Meditations-Seminaren langwierig lernen kannst, führt letztendlich auch nur dahin, zu dem Punkt, wo du stiller, unbeteiligter Zeuge bist. Und wenn nicht, ist es nur esoterische Spinnerei, keine Meditation.
Es geht in der Meditation im Grunde nur darum, aus dem Kopf herauszukommen. Denn der Kopf gehört zur Welt, er wurde weltlich programmiert, er wurde von der Welt verdorben, verseucht. Du bist nur vom Kopf her Ideologe, Nazi, Kommunist, Katholik, Geschäftemacher oder Gelehrter und zettelst Kriege an und zerstörst die Welt. Nur der Kopf ist wirklich krank und der Satan erreicht nur den Kopf. Auf Körper und Seele hat er keinen Zugriff, sonst wären wir längst tot. Der Kopf ist also im Grunde das einzige Problem und auch Krankheitsursache Nr. 1. Und ich sage außerdem, dass alle körperlichen Krankheiten in Wahrheit vom Kopf her kommen, "der Fisch stinkt vom Kopf her." Deshalb ist es neben Gesunder Ernährung unumgänglich, aus dem Kopf herauszukommen, wenn man körperlich und geistig gesunden will. Die Ernährung ist "schnell umgestellt", der Kopf bleibt weiter das Problem...
Es ist gesagt worden, dass Meditation kein Ziel hat, das ist richtig. Will ich aber so etwas wie einen "Sinn und Zweck" der Meditation nennen, so ist es das "aus dem Kopf heraus kommen." Dies ist der "Sinn" von Meditation, den Kopf zu verlassen, all die Traumwelten und Wolkenschlösser, all die Ängste und Zukunftsängste, all die Verspannungen, all die Projektionen und Illusionen, all das ganze dreimal um die Ecke gesponnene Zeug, das ganze Kreuz- und Querdenken. All das zu beenden und wieder zum Kind zu werden, ganz und gar hier und jetzt, bei dem, was ich gerade tue, sehe oder höre, bedeutet Meditation. Deshalb ist Meditation ein Seinszustand - das Leben. Es ist nichts, was du spielen oder aufsetzen kannst, woraus du dir ein Mäntelchen stricken könntest. Gute Maler müssen Meditierer sein, gute Musiker ebenso, Tänzer... Sogar Workaholics und Leistungssportler müssen ganz und gar im Augenblick sein, wenn sie was schaffen wollen, der Verstand muss beiseite gelegt sein, fallen gelassen - doch wie gesagt nur indirekt, durch die Meditation eben.
Doch das ist dem Ego, das der Verstand erschafft, die Vorstellung vom "Ich", einfach zu wenig. Der Verstand kann sich damit nicht zufrieden geben, einfach nur still hier und jetzt zu sein und sonst gar nichts! Dass ist ihm einfach zu billig, zu schnöde, zu primitiv. "Und wann kommt die Erleuchtung? Und wozu das alles? Was ist mit dem höheren Seinszustand?" So kommt es zu allen möglichen Entstellungen, zu Irrlehren, die sich auch alle "Meditation" nennen und nirgendwo hinführen.
Ich entspanne mich, ich gehe in den Augenblick hinein, gehe vollkommen darin auf und nach einer Weile stellt sich das Gefühl der Glückseligkeit ein, ähnlich eines orgastischen Empfindens. Nach einiger Zeit verschwindet es wieder, aber das körperliche Wohlgefühl der totalen Entspanntheit bleibt, ich fühle meinen Körper fast nicht mehr, es ist wie ein Schweben, es ist wunderschön, eine wunderbare Erfahrung. Diesen kurzen Zustand der Glückseligkeit, der wieder vergeht, nennt man "Satori." Wenn es für immer bleibt, ist man "erleuchtet." Aber was ändert das? Wirst du als "Meditierer" von der Welt für verrückt erklärt, erklären sie dich als "Erleuchteten" erst recht für verrückt. Wozu also meditieren? Zu meditieren ist vollkommen sinnlos, ohne Sinn und Zweck. Für wen oder was tust du das? Und vor allem: Wer tut das?
Fortsetzung UNTEN
Drei Dinge sind zur Meditation erforderlich: Entspanntheit | beständig Zuschauen | kein Urteil. Dies sind die Voraussetzungen. Erstens eine bequeme Haltung, in der man sich entspannen kann, den Körper und den Geist. Jeder muss das selbst herausfinden, wie und wo das bei ihm am besten gelingt. Zweitens das beständige Zuschauen, die bewusste Wahrnehmung seiner Umgebung, vor allem der Geräusche. Dieser Punkt gilt auch vor allem außerhalb der eigentlichen "Meditation", die ja üblicherweise mit geschlossenen Augen durchgeführt wird, also im ganz normalen Leben, im Alltag. Irgendwann, nachdem der Anfänger die Meditationstechniken verworfen hat, sollte ja das ganze Leben Meditation sein. Meditation ist also ein allgemeiner Seinszustand, kein aufgesetztes Ritual. Und Meditationstechniken sind immer nur für den Anfang, es sind meistens Suggestionen, Visualisierungen und deshalb auch gefährlich. Es können Halluzinationen auftreten oder man verirrt sich gänzlich in einer Technik. Die Technik ist wie gesagt nur für den Anfang, für Anfänger. Fortgeschrittene brauchen das nicht mehr. Drittens dann das neutrale Zuschauen, Zeuge sein: Kein Urteil. Stell dir vor, du musst alles, was dir widerfährt in dieser Welt, als Zeuge vor Gericht aussagen. Du darfst also nicht Partei ergreifen, darfst dich mit keiner Seite identifizieren, du musst neutral bleiben, das ist wichtig. Und alles, was du hörst und siehst, was dir widerfährt, alle Gedanken kommen von außen, von der Welt. Kein einiger Gedanke entspringt aus dir, sie alle kommen von außen. Deshalb ist es sinnlos, sich mit ihnen zu identifizieren, außer, man will alles beim alten lassen und der Alte bleiben. Dann ist aber die ganze Meditation sinnlos. Wer in der Welt bleiben will und damit zufrieden ist, sollte keine Anstrengungen unternehmen, sie zu transzendieren, über sie hinaus zu gelangen.
Diese drei Dinge müssen also erfüllt sein, bevor Meditation geschieht. Und sie geschieht einfach, man kann sie nicht direkt herbeiführen. Sie überkommt einen sozusagen nach einiger Zeit, wenn diese drei Voraussetzungen erfüllt sind. Man meditiert also sozusagen "indirekt", es geschieht einfach wie Liebe geschieht, ohne dass wir sie direkt herbeiführen könnten. Sind die Voraussetzungen erfüllt - geschieht Meditation. Und es braucht Übung, der Anfänger hat erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, die er geduldig hinnehmen und mit der Zeit überwinden muss. Es gibt keine ideale Meditationstechnik für alle. Jeder sollte so lange ausprobieren, bis er etwas für ihn geeignetes gefunden hat. Besonders für Frauen kann Sex zur sehr schönen und idealen Meditation werden. Aber es gibt zum Thema "Meditation" eine Menge Irritationen und Desinformation, damit die Sucher nie zum Ziel finden... Eine sind die Suggestionstechniken, die ich persönlich nie angewandt habe und auch nicht empfehlen kann.
Meditation hat kein Ziel. Mit Meditation kommt man nirgendwo hin. Das muss zuerst einmal völlig mal klar sein. Es geht um gar nichts! Meditation ist kein Tun, keine Arbeit, auch keine Konzentrationsübung, wie manche Irreführer behaupten. Allenfalls könnte man Meditation als "Spiel" bezeichnen, man sollte also etwas spielen, etwas herumexperimentieren mit den Techniken. Konzentration hingegen bedeutet Ernst, Anstrengung, Arbeit. Wie soll es da zur Entspannung kommen? "Mein Arbeitsplatz - mein Kampfplatz für den Frieden!" Es ist egal, ob du am Arbeitsplatz oder auf dem Schlachtfeld kämpfst, Arbeit ist niemals Entspannung, wer das behauptet, ist ein Illusionär, er lebt in einer Traumwelt, einem sehr gefährlichen Zustand und versucht nun, auch andere dahin zu locken. Also, keine Konzentration - einfach nur entspannter Zeuge sein, unbeteiligter Zeuge aller Geschehnisse und Vorgänge, in dir und außerhalb von dir, entspanntes Zusehen ohne Bewertung, ohne Urteil. Es geht dich alles nichts an, es ist die Welt, die Spielchen spielt, was kümmert es dich? Beobachte es einfach, identifiziere dich nicht mit Dingen, die dich nichts angehen! So geschieht Meditation, anders nie.
Aber der Verstand hat ein Problem: Er kann nicht glauben, dass so - auf diese Art und Weise - etwas geschehen soll, eine "Transformation", das "höhere Selbst", die "Erleuchtung." Deshalb muss der Verstand beiseite gelegt werden, nicht direkt, aber indirekt. Ich möchte hier ausdrücklich davor warnen, jemals den Verstand anzurühren, ein wenig aufbessern zu wollen, aufzupolieren, wie die Esoteriker und Yogis das immer gerne tun. Es führt nirgendwohin und ist gefährlich hoch drei! Es führt weder zur Meditation noch zu Erleuchtung; es führt ins Irrenhaus! Wer den guten alten Verstand anrühren, verbessern, umprogrammieren will, wird verrückt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!
Lass den Verstand besser einfach links liegen und geh mit aller Totalität im Augenblick auf, in den Moment hinein, genau auf den Punkt. Wenn du ganz und gar hier bist, in dieser Sekunde, in diesem Augenblick, verschwindet der Verstand. Er kann dir dahin nicht folgen, er weiß nichts vom Hier und Jetzt. Der Verstand ist ständig angespannt, ständig entweder in der Zukunft, 5 Minuten oder 3 Monate später oder er schwelgt in der Vergangenheit, wie schön es doch gestern war oder noch vor einer Minute. Der Verstand ist nie im Moment. Das ist der "Trick", ihn beiseite legen zu können, ohne in anzurühren, ohne ihn jemals auch nur subtil zu berühren und wie gesagt: Wer den Verstand anfasst, wird verrückt! Hüte dich also vor Irrlehrern, die dir sagen, du müsstest den Verstand kontrollieren, verbessern und ein wenig aufpolieren, um deine "schlechten Eigenschaften" zu verbessern, usw... Also zum Beispiel Leute, die dir z.B. einen bestimmten esoterischen Wortschatz beibringen wollen, eine bestimmte Sprache, andere esoterische Glaubenssätze oder Dogmen. All das ist Irreführung und vergrößert das Ego nur noch mehr. Es führt zum Gegenteil von Meditation, zur weiteren Aufblähung des ohnehin schon tumorartig vergrößerten Egos.
Geh also voll in den Augenblick hinein, geh vollkommen im Augenblick auf, ähnlich wie beim Sex, sofern du noch weißt, was richtiger Sex ist. Die Leute sollen ja heutzutage auch alles mögliche beim Sex noch nebenher machen, Fernsehen, Bücher lesen, Denken, usw. Verliere dich also vollkommen im Augenblick, sei ganz und gar wach und voll bei der Sache, wie ein kleines Kind. Kleine Kinder sind von Geburt an Meditierer - wir alle werden als Meditierer geboren, wir kennen dieses Gefühl schon, es ist nicht neu für uns. Und wenn du kleine Kinder einmal beobachtest, so etwa bis zu 3 Jahren sind sie ganz und gar Meditierer, sie gehen ganz und gar im Augenblick auf. Wir können sehr viel von diesen kleinen Kindern lernen, solange sie noch nicht verdorben sind. Sie denken weder an Morgen noch an Gestern, sie genießen einfach den Augenblick. Und sie sehen Dinge, die du in deiner Verkopftheit und Verspanntheit gar nicht mehr wahrnimmst, wie zum Beispiel einen Schmetterling oder ganz kleine Blümchen oder bunte Steinchen. Werde also wieder ganz klein und unschuldig, begegne allem - jedem Tag, jedem Ding - so, als wäre es zum ersten Mal. Spiele anfangs etwas damit, tu so, als ob, und mit der Zeit übernimmst du dann diese bewusste Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge am Wegesrand und bist in Meditation.
Meditation ist also nichts anderes, als volle Bewusstheit, glasklare Bewusstheit für den Moment, den Augenblick, das Momentane, Augenblickliche, das Hier und Jetzt. Nichts anderes, nicht mehr und nicht weniger. Und alles, jede noch so komplizierte "Meditationstechnik", die du auf teuren Meditations-Seminaren langwierig lernen kannst, führt letztendlich auch nur dahin, zu dem Punkt, wo du stiller, unbeteiligter Zeuge bist. Und wenn nicht, ist es nur esoterische Spinnerei, keine Meditation.
Es geht in der Meditation im Grunde nur darum, aus dem Kopf herauszukommen. Denn der Kopf gehört zur Welt, er wurde weltlich programmiert, er wurde von der Welt verdorben, verseucht. Du bist nur vom Kopf her Ideologe, Nazi, Kommunist, Katholik, Geschäftemacher oder Gelehrter und zettelst Kriege an und zerstörst die Welt. Nur der Kopf ist wirklich krank und der Satan erreicht nur den Kopf. Auf Körper und Seele hat er keinen Zugriff, sonst wären wir längst tot. Der Kopf ist also im Grunde das einzige Problem und auch Krankheitsursache Nr. 1. Und ich sage außerdem, dass alle körperlichen Krankheiten in Wahrheit vom Kopf her kommen, "der Fisch stinkt vom Kopf her." Deshalb ist es neben Gesunder Ernährung unumgänglich, aus dem Kopf herauszukommen, wenn man körperlich und geistig gesunden will. Die Ernährung ist "schnell umgestellt", der Kopf bleibt weiter das Problem...
Es ist gesagt worden, dass Meditation kein Ziel hat, das ist richtig. Will ich aber so etwas wie einen "Sinn und Zweck" der Meditation nennen, so ist es das "aus dem Kopf heraus kommen." Dies ist der "Sinn" von Meditation, den Kopf zu verlassen, all die Traumwelten und Wolkenschlösser, all die Ängste und Zukunftsängste, all die Verspannungen, all die Projektionen und Illusionen, all das ganze dreimal um die Ecke gesponnene Zeug, das ganze Kreuz- und Querdenken. All das zu beenden und wieder zum Kind zu werden, ganz und gar hier und jetzt, bei dem, was ich gerade tue, sehe oder höre, bedeutet Meditation. Deshalb ist Meditation ein Seinszustand - das Leben. Es ist nichts, was du spielen oder aufsetzen kannst, woraus du dir ein Mäntelchen stricken könntest. Gute Maler müssen Meditierer sein, gute Musiker ebenso, Tänzer... Sogar Workaholics und Leistungssportler müssen ganz und gar im Augenblick sein, wenn sie was schaffen wollen, der Verstand muss beiseite gelegt sein, fallen gelassen - doch wie gesagt nur indirekt, durch die Meditation eben.
Doch das ist dem Ego, das der Verstand erschafft, die Vorstellung vom "Ich", einfach zu wenig. Der Verstand kann sich damit nicht zufrieden geben, einfach nur still hier und jetzt zu sein und sonst gar nichts! Dass ist ihm einfach zu billig, zu schnöde, zu primitiv. "Und wann kommt die Erleuchtung? Und wozu das alles? Was ist mit dem höheren Seinszustand?" So kommt es zu allen möglichen Entstellungen, zu Irrlehren, die sich auch alle "Meditation" nennen und nirgendwo hinführen.
Ich entspanne mich, ich gehe in den Augenblick hinein, gehe vollkommen darin auf und nach einer Weile stellt sich das Gefühl der Glückseligkeit ein, ähnlich eines orgastischen Empfindens. Nach einiger Zeit verschwindet es wieder, aber das körperliche Wohlgefühl der totalen Entspanntheit bleibt, ich fühle meinen Körper fast nicht mehr, es ist wie ein Schweben, es ist wunderschön, eine wunderbare Erfahrung. Diesen kurzen Zustand der Glückseligkeit, der wieder vergeht, nennt man "Satori." Wenn es für immer bleibt, ist man "erleuchtet." Aber was ändert das? Wirst du als "Meditierer" von der Welt für verrückt erklärt, erklären sie dich als "Erleuchteten" erst recht für verrückt. Wozu also meditieren? Zu meditieren ist vollkommen sinnlos, ohne Sinn und Zweck. Für wen oder was tust du das? Und vor allem: Wer tut das?
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