Meditation und Sex

opti schrieb:
Du versuchts mich doch nur, mich mit deiner nondualen Schiene wieder auf's Glatteis zu führen. Aber ich habe keine Lust auf deine Nondualität. Sie interessiert mich einfach nicht.

Nein opti. Ich will nur wissen, was für dich Seligkeit ist. Für mich bedeutet Seligkeit Frieden. Ich weiss nicht, was für dich Seligkeit ist. Vermutlich wenn du mit dir selber sex hast, oder ? Ich weiss es nicht! :)
 
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Master Yoda schrieb:
Ach, und da hatte doch Jemand gesagt, dass Künstler viel Sex ausstrahlen, weil das Sexualchakra auch für Krativität steht. Mal im ernst, alle behaupten was anderes. Und warum haben wir dann ein Sexualchakra, wenn Gott es für überflüssig gehalten hätte, dann hätte er es uns doch nicht gegeben. Und dass mit Beethoven, also Gerüchte gibt es immer, aber ihr redet so davon als ob ihr dort wart und Beethoven gut kennt.

Ich vertue meine Zeit nicht mit Leuten, die ohnehin nicht zuhören wollen oder können. Wenn du wirklich Antworten sucht, was ich bezweifle, dann lies die vergangenen Beiträge durch. Dort wurden alle diese Fragen bereits beantwortet.
 
ElaMiNaTo schrieb:
Nein opti. Ich will nur wissen, was für dich Seligkeit ist. Für mich bedeutet Seligkeit Frieden. Ich weiss nicht, was für dich Seligkeit ist. Vermutlich wenn du mit dir selber sex hast, oder ? Ich weiss es nicht! :)

Es ist natürlich die Frage, wie man Seligkeit definiert. Aber ich habe es ja schon mehrfach gesagt, mir gefällt die Definition der Seligkeit (Erleuchtung) von Buddhas Jünger Sariputta (sie könnte auch von Buddha selber stammen) am besten. Er sagte: "Das Verschwinden von Begierde, das Verschwinden von Haß, das Verschwinden von Verblendung, dies wird Nirvana genannt."

Buddhas Jünger
 
Hallo Opti,

habe gerade dein Zitat gelesen und hatte mich davor schon gefragt, was unsere Positionen hier im Thread unterscheidet. Vielleicht können wir das ja mal kurz darstellen.

"Das Verschwinden von Begierde, das Verschwinden von Haß, das Verschwinden von Verblendung, dies wird Nirvana genannt."

Also ich sehe das auch so. Aus der Sicht von Vipassana wird dies dadurch erreicht, dass der Praktizierende die Sankharas (der Anhaftung, Identifizierung, Begierde, Haß, etc. ) aufgelöst hat und jenes Vibrieren im gesamten Körper, über welches wir schon sprachen, eine Art Dauerzustand darstellt. Es gibt dann durchaus noch Gefühle und Emotionen - Karuna, Metta, ..., aber sie haften nicht an und der Gleichmut und der Atem bewahren vor neuer Anhaftung.

Mir scheint, es gibt aber auch einen Unterschied in unseren Positionen. Ich will deine Position damit jetzt nicht kritisieren, sondern ich möchte einfach einmal zurück fragen, ob Du das auch so siehst, dass wir uns hier etwas unterschiedlich erklären/sehen.

Ich werde einfach mal ein paar Punkte nennen und meine Position noch einmal kurz erläutern, vielleicht kannst Du ja dann etwas jeweils dazu sagen.

1. Sexsucht als Produkt der Sozialisation

Wir haben das ähnlich beschrieben, dass die Menschen in einer Sexsucht gefangen sind. Ich habe das vor allem auf die Sozialisation zurückgeführt - glaube jedoch auch, dass es dabei nicht nur um eine "Sexsucht", sondern um eine Sucht-Konstitution generell geht, die aus der Nicht-Verarbeitung von psychischen Traumata, Neurosen etc. folgt - und ich könnte mir durchaus "vorstellen", als Idee und Traum vielleicht auch, dass irgendwann die Menschen ihre Kinder von klein auf zu Buddhas erziehen werden, dass diese Sucht also gar nicht erst entstehen wird, sondern dass die Kinder von Beginn an die Reinheit der Enthaltsamkeit spüren werden. Es findet dann nicht dieser für unsere Gesellschaft typische Prozess der Vergiftung und eventuellen Entgiftung (Beginn des spirituellen Weges) statt, sondern der Weg führt gleich in die Freiheit - und es kommt dann auch nicht zu den typischen krisenhaften, sozialisationsbedingten Aufstieg- Abstieg-Problemen.
Aus dieser Sicht gibt es also keine a priori anthropologische Sexsucht, sondern sie ist sozialisationsbedingt, wobei ich natürlich eingestehe, dass es eine hohe Anforderung für die Gesellschaft bzw. die sozio-kulturelle Evolution darstellt, die Menschen spirituell und frei zu sozialisieren.

2. Sexuelle Energie und spirituelle Energie

Du hast früher schon manchmal geschrieben, wenn ich das richtig erinnere, dass es für dich die Kundalini nicht gibt und auch das Wurzel-Chakra. Aus meiner sicht gibt es beides. Allerdings glaube ich auch, dass es zu Nibbana auch auf zahlreichen anderen Wegen ohne Kundalini kommen kann. Für dich ist der zentrale energetische Prozess, dass die sexuelle Energie (der Samen oder die Energie des Samens [Du hattest oben in Klammern diesen Unterschied bei der Übersetzung gemacht]) in spirituelle Energie umgewandelt wird, indem er/sie aufsteigt.
Ich habe meine Bedenken, was diese "sexuelle Energie" des Samens angeht und ich glaube, dass jedes Chakra durch eine spezifische Energie ausgezeichnet ist, sowohl das Sexual-Chakra als auch das Wurzel-, Bauch-, Herz- etc. Chakra.
Aus meiner Sicht kommt der Sexualität bzw. dem Sexual-Chakra hier kein ausgezeichnete, kein besonderer Stellenwert zu, sondern sie/es hat genauso eine Kraft und Energie wie die anderen Chakren auch. Wichtig ist natürlich, dass das Sexual-Chakra eines der unteren Chakren ist, die anderen also folglich darauf aufbauen. Ohne Urvertrauen (Wurzel-Chakra) oder ohne inneren Frieden (Sexual-Chakra) ist kein stabiler Aufstieg möglich.

Außerdem hast Du auch verdeutlicht, dass in zahlreichen Religionen Enthaltsamkeit praktiziert wird, deren spirituelle Praktiken die anderen Chakren nicht immer miteinbeziehen. (Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass z.B. Weihrauch das Kronen-Chakra aktiviert).

Wie beurteilst du die Energie der anderen Chakren ? Was zeichnet die sexuelle Energie aus ?


3. Zwei Wege zur Enthaltsamkeit ?

Wenn ich deine Position richtig verstehe, dann betonst Du immer wieder, dass dieser Weg der Enthaltsamkeit dadurch eingeschlagen wird, dass man sich wirklich vollkommen geistig und körperlich enthält. Du hast dann zugestanden, dass es schon der inneren Einsicht und des Willens bedarf, um diesen Weg einzuschlagen, dass es nicht alleine von außen kommen darf, weil sonst zu starke Probleme auftreten können.

Ich habe heute auf einer "deutschen" Yoga-Seite den folgenden Text gefunden:

In der Auffassung des Yoga bedeutet 'Brahmacharya' Kontinenz, Kontrolle, Zurückhaltung (auch im Sinne der Enthaltsamkeit, Abstinenz), spirituelle Orientierung, die Transmutation und Sublimierung der sexuellen Energie (sowohl beim Mann als auch bei der Frau) in höhere, subtilere, spirituelle Bereiche. Kurz gefasst, bezweckt man durch Brahmacharya eine perfekte Kontrolle der sexuellen Energie zu erreichen, ohne aber die Möglichkeit der Ausübung der sexuellen Tätigkeit auszuschließen. Dem Yogi stehen somit zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
1. auf die sexuelle Tätigkeit gänzlich zu verzichten, jedoch darauf zu achten, dass durch bestimmte Yoga-Techniken das sexuelle Potential in höhere Energieformen (wie z.B. Vitalität, innere Kraft, reine Liebe, mentale Kraft, Spiritualität) umgewandelt wird. Diese Techniken schließen folglich alle erotischen oder sexuellen Erlebnisse aus.
2. die sexuelle und erotische Tätigkeit von einem neuen Standpunkt aus zu betrachten und durchzuführen, indem man die vollkommene Kontrolle oder Kontinenz der sexuellen Funktion durch intelligente Ausübung dieser anstrebt.
Grundsätzlich verfolgt man den Orgasmus von der Ejakulation zu trennen, wobei die Ejakulation beliebig lange hinausgezögert wird, unabhängig von der Dauer, Intensität und Anzahl der sexuellen Kontakte. Die Ejakulation ist nur dann erwünscht wenn das Paar ein Kind bekommen möchte.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann gestehst Du dem zweiten Weg auch eine Berechtigung, aber Du hältst ihn für den schwierigeren ? Und wie beurteilst Du diesen Text (Zitat) ?

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
opti schrieb:
Ich vertue meine Zeit nicht mit Leuten, die ohnehin nicht zuhören wollen oder können. Wenn du wirklich Antworten sucht, was ich bezweifle, dann lies die vergangenen Beiträge durch. Dort wurden alle diese Fragen bereits beantwortet.

Pah, faule Ausrede. Aber bitte, wenn du dich für so göttlich hälst, dann lebe doch ohne überhaupt eine Frau anzusehen. So wirst du auch nie Kinder haben, aber das ist laut dir bestimmt ja auch gegen das Nirvana. Also wirklich, was lasse ich mich auf auf diesen Mist ein.
 
Hallo Energeia

Kompliment für deinen Fleiß. Man hat den Eindruck, du möchtest ein Buch schreiben. Nur zu. Nun möchte ich versuchen, die Dinge aus meiner Sicht zu beschreiben. Zunächst muss ich sagen, dass mir die schlichte Beschreibung der Erleuchtung so gut gefällt, weil sie verdeutlicht, dass Erleuchtung nicht etwas total abgehobenes, quasi übermenschliches, ja göttliches ist, sondern etwas zutiefst Menschliches. Mir kommt es nämlich oft so vor, als ob einige Menschen eine falsche Vorstellung von der Erleuchtung haben. So werden den Erleuchteren z.B. zum Teil übersinnliche Kräfte zugeordnet, die es meiner Meinung nicht gibt. Auch ein Jesus war meiner Meinung nicht in der Lage, Wunder zu vollbringen.

Ich stimme mit dir überein, dass die Sexsucht sozialisationsbedingt ist. In Bezug auf die zukünftige Erziehung möchte ich mich lieber auf einen überschaubaren Zeitraum beschränken. Und in diesem überschaubarem Zeitraum kann ich keine wesentlichen Veränderungen in Bezug auf die Erziehung erkennen. Mit andern Worten, wir werden wohl auch in den nächsten hundert Jahren unsere Kinder in etwa nach denselben Maßstäben erziehen, wie wir das heute machen. Das hat zur Folge, dass die Gesellschaft weiterhin von überwiegend psychisch kranken Kindern und Erwachsenen geprägt sein wird. Und genau so wie in den vergangenen 5.000 Jahren, wird es nur einige ganz wenige Menschen geben, die den Mut und die Intelligenz besitzen, sich aus den Schlingen ihrer seelischen Verletzungen zu befreien und so etwas wie Erleuchtung erlangen.

Für mich beruht Erleuchtung in erster Linie auf der Umwandlung sexueller Energie. Vielleicht sollte ich es anders beschreiben. Es könnte sein, dass die permanente Abfuhr an sexueller Energie, sich in den Zellen des ganzen Körpers bemerkbar macht. Ordnet man dem Körper gewissermaßen eine Energiebilanz zu, so führt die permanente Abfuhr der sexuellen Energie zu einer negativen Energiebilanz des Körpers. Dieses macht sich in jeder Zelle des Körpers bemerkbar. Die Zellen verlieren an Vitalität, verfallen in eine gewisse Trägheit und sind nicht mehr in der Lage, ihre Funktion hinreichend zu erfüllen.

Dieses macht sich besonders in den Knotenpunkten der Energie, den sogenannten Chakren besonders deutlich bemerkbar, weil hier offensichtlich Zellen bzw. Nervenzentren konzentriert sind, die eine ganz bestimmte Funktion zu erfüllen haben. Ob es dabei so etwas wie ein Basischakra gibt, kann ich immer noch nicht beantworten. Ich lehne mich aber ganz entschieden dagegen, die Kundalini diesem Basischakra zuzuordnen. Das hat mir einen etwas zu religiösen Charakter. Schließlich sagt man der Kundalini nach, sie sei so etwas wie eine göttliche Energie. Da wir aber alle nicht wissen, ob es so etwas wie einen Gott wirklich gibt und wie der beschaffen sein sollte, sollten wir uns von solchen Vorstellungen trennen und uns auf das beschränken, was wir mit unserer menschlichen Auffassungsgabe verstehen können.

Damit schließe ich also die Kundalini als nicht existent aus. Meiner Meinung nach sollte man verstehen, wie es überhaupt zu dem Krankheitsbild des Menschen gekommen ist. Dieses möchte ich aber nur in groben Zügen aufzeigen. Der Mensch hat über Jahrzehnte gegen seine eigene Natur verstoßen. Er hat psychologisch betrachtet im allgemeinen über Jahrzehnte schweren Schaden an seiner Psyche genommen. Er hat sich über Jahrzehnte ungesund ernährt. Dadurch ist ihm jedes Lebensglück mehr oder weniger fremd geworden. In der Sexualität fand er einen Weg, dieses Lebensglück wenigstens hin und wieder für ein paar Sekunden erleben zu dürfen. Daraus hat sich dann allerdings in der Regel eine Sucht entwickelt, die zur Folge hatte, dass die Energie, die eigentlich für das Lebensglück erforderlich ist, immer weiter abnahm. Es wurde dem Körper permanent Energie abgesaugt, die in so kurzer Zeit, dem Körper aber nicht wieder zugeführt werden kann. Damit kam es also zu dem Energieverlust, den ich oben ansprach.

Und bevor ich einen Fehler mache, veröffentliche ich jetzt erst einmal diesen Teil und schreibe gleich weiter, denn ich würde mich doch sehr ärgern, wenn mein Text sich ins Nirvana auflöst. Gleich geht es also weiter.
 
Das Schreiben der Beiträge hat den Vorteil gehabt, dass ich heute Abend einmal auf mein Abendessen verzichtet habe. Denn bevor ich den ersten Beitrag geschrieben habe, habe ich etwa 40 Minuten meditiert. Dann schrieb ich den ersten Teil und anschließend habe ich gejoggt, wie ich das jeden Tag mache. Eine Zeit lang habe ich es tatsächlich einmal geschafft, nach dem Mittagessen nichts mehr zu Esssen. Du kennst ja die Anweisung an die Mönche, dass sie nach 12 Uhr nichts mehr essen sollen. Aber in letzter Zeit habe ich es nicht geschafft, es einzuhalten. Aber dafür esse ich Abends nicht so viel. Und heute Abend ist mein Abendessen ausgefallen. Und das fiel mir gar nicht schwer. Ich freue mich sogar darüber.

Nun aber weiter im Text. Ich glaube, man muss generell zwischen psychischen Verletzungen und zwischen der Sexsucht unterscheiden. Die haben direkt nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Die psychischen Verletzungen können allerdings auch eine Ursache für die Sexsucht sein. Mit diesen psychischen Verletzungen meine ich einerseits die Verletzungen, die bereits in der Kindheit durch das Elternhaus und das soziale Umfeld geschehen sind und die nicht unbedingt einen direkten Zusammenhang mit der Sexualität haben müssen, die aber, wie bei dem kindlichen Missbrauch auch einen Zusammenhang mit der Sexualität haben können.

Aber irgendwie bemerke ich gerade, dass ich mich da auf einem etwas unsicherem Terrain bewege. Denn es dürfte doch wohl sehr schwer werden, die Ursachen für die Sexsucht herauszufinden. Bisher bin ich nämlich davon ausgegangen, dass man die psychischen Verletzungen, die aus der Kindheit resultieren, vollkommen von der Sexsucht trennen könnte. Aber irgendwie sind sie wohl doch miteinander verwoben. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es aufgrund psychischer Verletzungen in der Kindheit, die direkt nichts mit der Sexualität zu tun haben, z.B. wenn man von den Eltern nicht die Liebe und Aufmerksamkeit erfahren hat, nach der man sich so gesehnt hat, dass es dann zu psychosomatischen Erkrankungen kommen kann, die dann aber später Mitverursacher der Sexsucht sein können.

An die Theorie der Energie, die aus dem Samen erzeugt wird, mag ich auch nicht so recht zu glauben. Ich würde den ganzen Körper gewissermaßen als ein einheitliches Energiesystem betrachten, mit einigen Energiezentren, die wohl teilweise auch für die Energieerzeugung verantwortlich sind (Nahrung, Atmung, evtl. Sonnenenergie). Durch die Sexualität wird diesem Energiesystem Energie entzogen. Und da diesem System oftmals mehr Energie entzogen als zugeführt wird, fehlt dem Körper die Energie, um optimal zu arbeiten. Das Optimum heißt für mich Erleuchtung.

Da allgemein aber aufgrund der regen sexuellen Tätigkeit ein Energiedefizit herrscht, kommt es, je nach Veranlagung, zu den unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Diese Krankheiten und das damit empfundene Leid kann nur beendet werden, wenn man den Energieabfluss durch sexuelle Enthaltsamkeit, durch Brahmacharya, vokommen stoppt. Da sich aber infolge der regen sexuellen Aktivität mittlerweile eine Sexsucht eingestellt hat, ist die Enthaltsamkeit nur äußerst schwer zu verwirklichen. Es erfordert einen eisernen Willen, sich dem permanenten Drang nach Sexualität, der weiterhin besteht, zu wiedersetzen. Und meistens klingt diese Sucht erst nach mehreren Monaten ab. Dieser Prozess kann aber aber auch Jahre dauern, wenn man immer wieder gegen das Zölibat verstößt, denn dann erhält das sinnliche Begehren immer wieder neue Nahrung und diese neu entfachte Glut, muss wieder auf's neue gelöscht werden.

Ich glaube, dass dem Sexualchakra (Svadhishthana · Sakralchakra) wohl eine besondere Bedeutung zukommt, weil es neben dem Nabelzentrum (Sonnengeflecht, Solarplexus, Manipura) das am stärksten verletzte Chakra beim Menschen ist. Das Nabelzentrum steht übrigens stellvertretend für die emotionale Seite des Menschen. Einige Menschen haben natürlich auch Probleme mit dem Herzchakra, mit dem Kehlkopfchakra oder anderen Chakren. Im Laufe des Heilungsprozesses nimmt man aber sehr deutlich die Veränderungen an den jeweiligen Chakren wahr.

Die Arbeit an einem Chakra, hat immer auch Auswirkungen auf alle anderen Chakren. Erhöht sich die Energiebilanz im Körper durch die Enthaltsamkeit, so findet im ganzen Körper ein Heilungsprozess statt. Es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass die Heilung gewissermaßen von unten nach oben erfolgt. Dieses kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen, weil ich eben nur meinen eigenen spirituellen Weg kenne. Dabei gehe ich in allen Fällen davon aus, dass zur spirituellen Praxis Brahmacharya unbedingt dazu gehört.

Ich konzentriere mich z.B. bei der Meditation meistens auf das Dritte Auge, lasse aber immer wieder auch gerne Anteile des Autogenen Trainings (Schwereübung) mit einfliessen. Mit der Schwereübung gelingt es mir besonders gut, die untere Körperegion zu energetisieren. Und darum kann ich nicht beurteilen, ob z.B. jemand zu ganz anderen Meditationserfahrungen kommt, wenn er sich bei der Meditation auf das Herz, auf Gott, auf das Gebet oder eine andere Meditationsmethode konzentriert. Ich glaube, dass die Ausgangsmethoden zwar unterschiedlich sind, sich aber schnell aneinander angleichen, sobald sich ein gewisser Automatismus eingestellt hat.

Gleich geht es weiter mit Teil 3.
 
opti schrieb:
Ich muss gestehen, ich kenne weder die Einstellung von scarface noch von venus3. Und ehrlich gesagt, interessieren sie mich auch nicht (weil ich teilweise scarfaces Beiträge kenne). Es mag sein, dass die Bibel uns immer noch ein schlechtes Gewissen bezüglich der Sexualität einredet. Und das Dumme ist, sie hat sogar Recht. Auf die Frage, aus welchen Gründen die Bibel diese Position vertritt, möchte ich nicht eingehen. Es wird auch nicht leicht sein, diese Gründe zu ermitteln.

Mir geht es eigentlich um etwas anderes. Jeder der ein reges Sexualleben hat, wird irgendwann bemerken, welche Nachteile damit verbunden sind. Swami Sivananda hat sie ja sehr gut beschrieben. Ich möcht sie ruhig noch einmal wiederholen:

Sie zeigen sich als Blutgeschwüre auf dem Körper, Bläschen oder Akne auf dem Gesicht, als blaue Linien unter den Augen, als Fehlen von Barthaaren, als eingefallene Augen, als Bleichgesicht mit Blutarmut, als Gedächtnisverlust, als Verlust des Sehvermögens, als Kurzsichtigkeit, als Verlust des Samens zusammen mit dem Urin, als Vergrößerung der Hoden, als Schmerz im Hoden, als Erschöpfung, Schläfrigkeit, Trägheit, Depression, Herzklopfen, als Atemnot oder Schwierigkeit mit der Atmung, als Schwindsucht (Tuberkulose), als Rückenschmerzen, Lendenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, als schwache Nieren, als Urinieren im Schlaf, als Wankelmütigkeit, Denkfaulheit, als schlechte Träume, feuchte Träume (Pollutionen), als Unruhe und Rastlosigkeit.

Und mir sind einige dieser Beschwerden nicht unbekannt. Und genau diese Gründe waren es, die mich veranlasst haben, enthaltsam zu leben. Die Bibel hat bei meiner Entscheidung also keine Rolle gespielt, sondern allein die Einsicht, dass ich mit meinem Tun nur meiner Gesundheit schade. Und ich habe sehr wohl erkannt, dass hinter meinem damaligen Verhalten ein Suchtverhalten stand.
Jaja, bei mir ist ja auch ein Krankheitsempfinden ein ganz wesentlicher Aspekt zum Inangriffnehmen der Wandlung gewesen. Schön daß Du sport machst (hab ich weiter hinten gelesen)- wer macht das denn heute noch, gell?!
opti schrieb:
Und übrigens, Spieler, eigentlich lebst du ja auch so gut wie enthaltsam.
Ja, sicher. Ich beschäftige mich sehr viel mit dem Thema- im Grunde. Mein Ziel nach meiner Krankheit ist, immer in der Zeit bleiben zu können und nicht mehr über gestern nachdenken zu müssen. Und auch keine Pläne für Morgen machen, vorausgesetzt, man verbindet mehr als die Tätigkeit mit diesen Plänen. Im Moment ist es für mich so, daß Krankheit ganz allgemein zuende geht. Mir war z.B. immer übel, weil ich die Art zu kommunizieren, die ich hatte (und die auf der Welt heute im allgemeinen verwendet wir) ekelig fand. Die Leute sagen einfach nicht, was in ihnen ist und hinaus will. Ich sehe aber leider, was in den Leuten ist und ich sehe auch, daß es heraus kommt- nur leider an den falschen Stellen. Wie Du sagst eben im Bereich Krankheit oder besser Einschränkung der Freiheit und des Wohlbefindens ganz allgemein. Es gibt aber auch gesunde Menschen, die dennoch immer rangeln beim Kommunizieren, deshalb nehme ich an und sehe das so bei mir, daß es eine Frage der Reinigung ist und die braucht Zeit.

Liebe Grüße, spieler.
 
Den Weg des Brahmacharya sollte nur jemand wählen, der diesen Weg für sich als richtig erkannt hat. Sonst macht es keinen Sinn und es wird sich auch kein Erfolg einstellen. Es ist also eine Entscheidung, die auf Einsicht und auf Freiwilligkeit beruht. Aber trotzdem werden wohl immer wieder Menschen, die darüber noch nicht richtig nachgedacht haben, die Behauptung aufstellen, man würde seine sexuellen Wünsche unterdrücken. Mal ganz davon abgesehen, wird sich jedenfalls heutzutage niemand mehr zwingen lassen, gegen seinen Willen enthaltsam zu leben.

Swami Sivananda sagt zum Brahmacharya:

Enthaltsamkeit bedeutet weder Unterdrücken noch Verdrängen von Sexualität. Das sexuelle Potential wird für etwas verwendet, das zehnmal, hundertmal großartiger ist. Deshalb ist es ein Missverständnis, von Unterdrückung oder Verdrängung zu sprechen. Das liegt an einem mangelnden Verständnis dafür, was es mit der wirklichen spirituellen Suche auf sich hat. Wenn man es richtig versteht, wird man nicht so darüber sprechen. Wir sind nicht einfach Menschen, wir sind mehr als Menschen. Unsere Erscheinungsform als Menschen ist nur ein schwacher Widerschein dessen, was wir in Wahrheit sind. Der einzige Grund, warum unsere Erscheinungsform als Menschen von Bedeutung und Wichtigkeit ist, besteht darin, dass sie uns, wenn sie richtig verwendet wird, erhebt und dahin bringt, wohin wir eigentlich gehören, in das Königreich, auf das wir ein Geburtsrecht haben.

Wenn ein intelligenter Mensch die gesamte Situation des Lebens gut durchdacht hat und sich sagt: "Wenn ich etwas Großes und Mächtiges erreichen will, kann ich es mir nicht leisten, die mir zur Verfügung stehenden Energien zu verschwenden. Je mehr ich sie bewahre, desto mehr kann ich sie für diese Absicht einsetzen, und desto besser sind die Chancen auf Erfolg." Wenn der Mensch so denkt und die rationale Seite dessen verstanden hat, und wenn die höchste Errungenschaft, zu der er strebt, ihm das wert ist, wenn er oder sie aus freiem Willen, mit voller Absicht und großer Begeisterung zum Zölibat schreitet, wo ist dann Unterdrückung?

Ganz im Gegenteil, das, was als Selbstverleugnung erscheint, gibt effektiv einer höheren Dimension unseres Wesens Ausdruck, in die man sich jetzt begeben hat. Also weit davon entfernt, darauf zu verzichten, sich selbst Ausdruck zu verleihen, gibt es dem Menschen seinen vollen Ausdruck, da er sich nicht länger mit einem niedrigen Aspekt seiner Gesamtpersönlichkeit identifiziert. Er identifiziert sich mit einem höheren Aspekt. Es ist eine Art Befreiung und Entwicklung hin zu einem höheren Niveau. Es ist etwas Positives, Kreatives und nicht etwas Negatives. Es ist kein Verneinen, sondern effektiv ein Ausdruck seiner selbst.

Der erste Schlüssel zum Erfolg in der Enthaltsamkeit besteht also darin, das Heilige und Wertvolle des vorhandenen Energiepotentials zu erkennen und zu verstehen. Wenn man klar erkannt hat, dass es wert ist, bewahrt, erhalten und zum Allergrößten gelenkt zu werden, das man erlangen kann, dann hat man den Wunsch, Brahmachari zu sein. Dann wird es als etwas höchst Positives gesehen. Ein zweiter Schlüssel zum Erfolg und eine Möglichkeit, sowohl Enthaltsamkeit als auch Sexualität zu betrachten, ist sogar noch grundlegender. Es ist das klare Erkennen, dass in allererster Linie das, was man als das männliche Geschlechtsorgan bezeichnet, überhaupt kein Geschlechtsorgan ist. Es ist nichts anders als ein Organ zur Harn- ausscheidung. Und das ist seine Hauptfunktion, von dem Augenblick an, wenn das Kind den Mutterschoß verlässt, bis ins Grab.

Gleich folgt Teil 4.
 
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opti schrieb:
Was ist daran so schwer zu verstehen? Wenn der Weg des Brahmacharya nicht dein Weg ist, dann ist das doch vollkommen in Ordnung. Dann musst du allerdings auch akzeptieren, dass dir das Tor zum Paradies verschlossen bleibt. So einfach ist das. Weißt du übrigens warum Beethoven so ein begnadeter Musiker war? Weil er ein Brahmachari war! Du kannst es hier nachlesen. (Das Aufrufen des pdf-Dokuments dauert eventuell einen kleinen Moment - eventuell neu laden)
Und das ganz tolle ist, daß der Master Yoda doch als Jesus damit Erfahrungen machen wird...
 
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