Meditation und Sex

tomsy schrieb:
sagst du!
ernste frage:
hast du diese erfahrung selbst gemacht oder beziehst du dich auf niedergeschriebene erfahrung??

Du solltest deine Frage etwas besser formulieren. So weiß ich wirklich nicht, was du meinst.
 
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opti schrieb:
Ich glaube, die Irrlehre der taoistischen Sexualpraktiken konnte nur dadurch entstehen, dass selbst unter Yogis der Irrglaube zu herrschen scheint, dass bei der Sublimation, also der Umwandlung von sexueller Energie in spiritueller Energie, der Samen selber zum Gehirn aufsteigt. Diese Theorie wird scheinbar selber sogar von Swami Sivananda aufrecht erhalten, soweit ich das im Moment überblicken kann. Aber ich bin da noch in einem meinungsbildungsprozess.

Es könnte auch sein, dass der Same in Energie umgewandelt wird und das diese Energie zum Gehirn wandert. Jedenfalls sagen die Yogis, dass der verwirklichte Brahmachari keinen Samen mehr von sich gibt und demzufolge nicht einmal mehr feuchte Träume (nächtliche Samenergüsse = Pollutionen) hat, weil der Samen (bzw. die Samenenergie) vollkommen zum Gehirn tranportiert wird.
Nun ja, Same "ist" Energie und zwar sehr essentielle. Der ägyptische Gott Tefnut (ich meine er war es) ejakulierte seinen eigenen Samen in seinen Mund (die Technik gibt es auch als Yoga-Übung, weiß grad nicht wie sie heißt) und schöpfte dann durch das Ausspucken jede Menge Aspekte der göttlichen Welt. Ich kann das wohl körperlich hinkriegen, habe da jetzt aber so kein großes Interesse dran. Also bis auf die Flexibilität in der Wirbelsäule und die offenen Leisten und Schultern, die man dafür benötigt.

Liebe Grüße, spieler.
 
Spieler schrieb:
Ja, Beeinflussung der atmung gibt es auch. Aber insgesamt ist wohl das Wesentliche, daß die Atmung "bewußt" wird und losgelassen werden kann. Der Körper atmet ganz alleine und anders, als der oft hektische und bemühte Geist oder die nach Wandlung sinnende Seele.
Diese Gemeinsamkeit der Techniken ist ja ein weiterer Hinweis, daß es im Grunde nur um "Eines" geht: das "universale" Bewußtsein, also die Non-Dualität, gegen die Du dich noch ein bisserl sträubst. Vielleicht mußt Du da einfach noch ein bißchen einen Weg wirklich mit vollem Herzen und aus voller "Überzeugung";-) gehen, um dann zu sehen, daß nach einer Weile eine "Loslösung" von der inneren Haltung des Praktizierenden geschieht und man wirklich zunächst einmal "leer" wird.
Gerade in der Unterscheidung eines (von anderen übernommenen) Weges liegt ja das Dilemma, daß der Mensch sich als getrennt empfindet, mit verborgen. Auch wenn jeder Weg eben zur Auflösung dieser Ego-Zentriertheit führen kann. Insgesamt bekommt jeder das, was seine Angst zuläßt, denke ich mal. Gegen Dummheit z.B. läßt sich nicht argumentieren, da kannste machen was Du willst und bist aufgeschmissen. Da ist man dann wohl nicht am rechten Fleck im Rahmen seiner Sendung (ob man diese nun emfpindet oder nicht, ist ja völlig unerheblich. "Sendung" ist für mich wieder nur ein Wort für eine bestimmte Energie, die entsteht, wenn der Geist lange genug leer ist).

Tschüss, Du Kristall!

Im Prinzip bin ich gar nicht so sehr gegen die Nondualität. Es könnte tatsächlich so etwas wie, nennen wir es einmal die Nondualität, bestehen. Aber wir wissen es nicht. Wir bewegen uns also auf einem unsicheren Untergrund. und wenn man sich einmal wissenschaftliches Denken zu eigen gemacht hat, dann muss man sich auf das beschränken, was unserem Verstand zugänglich ist und darf sich nicht in Vermutungen und Glaubenssätzen verlieren. Und das versuche ich zu beherzigen. Denn sonst könnte ich die gewagtesten Theorien aufstellen und auf Richtigkeit pochen. Dann aber verlasse ich den Boden der Sachlichkeit.

Natürlich atmet der Körper ganz von alleine. Aber wir atmen alle ungesund, weil wir nämlich alle verlernt haben, gesund zu atmen. Wir atmen alle viel zu oberflächlich. Unser Zwerchfell ist im allgemeinen doch viel zu verspannt. Damit wollen wir offensichtlich unsere Emotionen abwehren, denn tiefes atmen erweckt die Emotionen. Und wenn sich da im Bauch jede Menge Wut, Hass und Trauer angesammelt hat, die bei jedem Atemzug ins Bewusstsein dringen, dann neigt man dazu, schnell und flach, halt oberflächlich zu atmen.
 
Hallo Opti,

Der Beitrag ist gerade in der Flut der Beiträge etwas untergegangen, weshalb ich ihn hier noch einmal poste:

1. Sexsucht

a) Sexsucht und Sozialisation

Also wir stimmen hier überein, dass die Sexsucht im Sozialisationsprozess entwickelt wird. Und ich gebe dir hier Recht, es ist wichtig auf einen überschaubaren Zeitraum (die nächsten 100 Jahre) zu blicken - ich neige dazu die Idee (Jupiter) zunächst mehr zu sehen, als die praktische Integrationsmöglichkeit (Saturn).
Wenn man sich allerdings bewusst macht, dass - im Gegensatz zu z.B. den Sklaven-Gesellschaften - so etwas wie Menschenrechte vor ca. 220 Jahren entstanden ist, dass auch die Kindheit als Phase der Kindheit anerkannt wurde und Kinder nicht mehr wie Erwachsene behandelt werden und schon im frühsten Alter aus dem Hause zu anderen Familien als Arbeitskraft oder in einen Bergwerkstollen gegeben werden und wenn man registriert, dass die körperliche Gewalt in der Erziehung stark rückläufig ist, dann sehe ich dennoch einen Trend in diese Richtung. Allerdings sind wir noch weit von einer liebevollen, spirituellen Erziehung entfernt – nach wie vor wird anhand psychischer Gewalt, Scham (Gewissen), etc. erzogen und die Eltern sind nicht spirituell weit genug fortgeschritten um, die notwendige Liebe, Anerkennung und Offenheit lange genug sowie die spirituelle Praxis dem Kind zu schenken. Vielmehr werden die Neurosen, Traumata, Gewalt-Skripte etc. von Generation zu Generation weitergegeben, ohne dass wir hierfür unsere Eltern verantwortlich machen könnten, denn auch sie haben sie erhalten. Ich sehe hier allenfalls einen Prozess der Milderung im Grade der Verletzungen.

b) Sexsucht und psychische Verletzungen

Ich gebe dir erst einmal Recht, dass man zwischen Sexsucht und psychischen Verletzungen trennen muss. Die Sexsucht wird konditioniert und zwar durch Praktiken, die in der Gesellschaft an die Kinder durch Zeitschriften etc. in der frühsten Kindheit herangetragen werden – wenn man mal von sexuellem Missbrauch in der Familie absieht. Außerdem findet dann aber noch so etwas wie die Ödipus-Phase statt, wenn sich die ersten sexuellen Energien im Kind stärker entwickeln, und es ist dann die Frage, inwiefern die Eltern das Kind emotional auffangen können bzw. wie sehr sich das Kind auf Masturbation zurückzieht, um diesen „Schock“ und das eventuelle Defizit an Wärme und Zuneigung zu kompensieren. Schon ab der frühen Kindheit stürzen sich die sozial tradierten Sexual-Praktiken sowie das sozial tradiert Sexual-Wissen auf das Kind und es wird zumeist eine Sexsucht konditioniert.
Andererseits glaube ich nun, dass die psychischen Verletzungen ( und das fängt schon mit der Einsamkeit an) in der frühen und späten Kindheit dazu führen, dass die Süchte generell, nicht nur die Sexsucht - aber ihr kommt eine prominente Stellung zu, da der Suchtstoff ja leibbedingt immer zur Verfügung steht – ein Kompensationsmechanismus und im weitergehenden Sinne ein Verarbeitungsmechanismus – der eventuell nie zur vollständigen Verarbeitung führt - für psychische Verletzungen darstellt. Die Süchte führen dann oft mit der Zeit wiederum zu neuen Ich-Regressionen oder sie bedingen zumindest eine Stagnation in der Ich-Entwicklung. Das Ich schafft es ja jedes mal nicht, seine Ich-Grenze zu ziehen, sondern wird immer Zuschauer der eigenen Schwäche, wenn die Sucht das Ich überfällt. Die Sucht wird dann oft einfach bejaht, damit dieser Konflikt gar nicht erst bewusst wird – oft beispielsweise bei der Zigarettensucht gut zu beobachten, also bei gesellschaftlich weitestgehend anerkannten Süchten.
Wenn eine solche Limitierung des Ichs und des Bewusstseinsniveaus vorliegt, dann spiegelt sich das natürlich auch im ganzen Alltag wider: in der Ernährung, in den sozialen Beziehungen, im Schlaf und Arbeitsverhalten, in der Freizeitgestaltung.

2. Sexuelle Energie und Chakren

Opti schrieb:
An die Theorie der Energie, die aus dem Samen erzeugt wird, mag ich auch nicht so recht zu glauben. Ich würde den ganzen Körper gewissermaßen als ein einheitliches Energiesystem betrachten, mit einigen Energiezentren, die wohl teilweise auch für die Energieerzeugung verantwortlich sind (Nahrung, Atmung, evtl. Sonnenenergie). Durch die Sexualität wird diesem Energiesystem Energie entzogen. Und da diesem System oftmals mehr Energie entzogen als zugeführt wird, fehlt dem Körper die Energie, um optimal zu arbeiten. Das Optimum heißt für mich Erleuchtung.

Ja, ich wusste gar nicht, dass sich unsere Meinungen hier so nahe stehen.

Opti schrieb:
Ich glaube, dass dem Sexualchakra (Svadhishthana · Sakralchakra) wohl eine besondere Bedeutung zukommt, weil es neben dem Nabelzentrum (Sonnengeflecht, Solarplexus, Manipura) das am stärksten verletzte Chakra beim Menschen ist. Das Nabelzentrum steht übrigens stellvertretend für die emotionale Seite des Menschen

Also ich glaube auch, dass empirisch bei den meisten Menschen die oberen Chakren vollkommen verschlossen sind, dass es sich aber ganz anders auf das alltägliche Leben auswirkt, als wenn die unteren Chakren verschlossen sind. Es ist ja paradoxerweise so, dass in unserer Gesellschaft Menschen deren Stirn-Chakra oder Kronen-Chakra geöffnet ist, die damit einen „spirituellen Aufstieg“ vollziehen, nahezu als verrückt betrachtet werden, wenn sie sich nicht einer Religion anschließen. Hingegen die Menschen, deren Bauch-Chakra sehr aktiv ist, zumeist „gesellschaftlichen Aufstiegs-Erfolg“ verzeichnen, der von vielen allen anerkannt wird - man denke nur an die "Stars", "VIPs" etc. . Wenn das Sexual-Chakra oder das Bauch-Chakra verletzt ist, dann wird dies sozial auch als Verletzung wahrgenommen, weil dann eine sozial-wahrnehmbare Leistung nicht erbracht wird - während die Performance des dritten Auges ja eher als Störung empfunden wird
Meiner Ansicht nach kommt hier dem Wurzel-Chakra aber auch eine große Bedeutung zu. Wenn das Wurzel-Chakra verletzt ist, dann lebt man ständig in Existenz-Ängsten und man fühlt sich in der Gesellschaft und der Natur vollkommen unsicher, man kann anderen Menschen nicht vertrauen und sich selbst auch nicht. Es fehlt dann vollkommen an Urvertrauen. Es scheint mir so, dass das Wurzel-Chakra von Kindern beispielsweise oft in Scheidungen verletzt.
Und wenn das Herz-Chakra verletzt und verschlossen ist, dann merkt dies auch fast niemand. Ich möchte das an dem Herz-Chakre ausführlicher darstellen, weil der "Liebe" eine so große Stellung in unserer Gesellschaft beigemessen wird (Liebe, Sexualität, Rationalität, Individualität und Karriere):

Die sozialen Beziehungen sind ja zumeist nicht durch Liebe geprägt, aber das will niemand zugeben. Lieben kann man meiner Meinung nach erst dann, wenn man eine spirituelle Reife entwickelt hat. Zuvor sehnt man sich vor allem nach Liebe: Liebe zu empfangen, ohne dass man reif genug ist, selbst zu lieben.
Das, was nach einer Trennung weh tut, das ist nicht die Liebe, sondern das ist, dass man "geliebt werden möchte", das "Ego" schmerzt sowie viele Ängste stellen sich ein - irrigerweise wird all das in unserer Gesellschaft "Liebeskummer" genannt, was jedoch nur anzeigt, wie sehr man sich in der Beziehung selbst verloren hat, wie unselbständig und unfrei man geworden oder noch immer ist.
Oft wird das Verliebtsein, Vermissen, Abhängig-Sein, Sexualität, Leidenschaft, Begehren, eine Idealisierung, Glück, die Beziehung für „Liebe“ gehalten. Das ist Liebe jedoch alles nicht, sondern das wünschen sich Menschen von der Liebe. Das alles ist vor allem Ausdruck von "Liebe-Haben-Wollen", "Geliebt-Werden-Wollen", Ausdruck von Unfreiheit und Abhängigkeit. Zwischen den beiden unfreien, abhängigen Menschen entsteht dann eine „Tausch-Beziehung“ und der andere wird als wertvoll empfunden, weil man erwartet, dass sich all diese Traumerwartungen erfüllen werden.
Liebe ist jedoch nichts Nehmendes, sondern Liebe ist Offensein, was man in der Brust, im Herzen (Herz-Chakra) als Kribbeln oder "Offenheit" und "Leichtigkeit" fühlen kann (wenn man nicht lieben kann oder wenn man Liebesschmerzen verarbeitet, dann fühlt man hier oft nur Taubheit oder ein Drücken oder Klemmen, manchmal auch Schmerzen). Wenn man liebt, dann möchte man den anderen nicht verändern, sondern man kann ihn so verstehen, annehmen, lieben wie er hier und jetzt ist. Man ist erfüllt von Gelassenheit, Loslassen und Frei-Sein, hier und jetzt im Moment-Sein und von Mitgefühl (nicht Mitleid). Man fühlt den natürlichen Nähe-und-Distanz-Rhythmus und lässt los und nimmt mit dem freien, starken Ich immer wieder Abstand und kehrt dann aus dieser Freiheit zurück, nicht weil man sich nach all dem so sehr sehnt und abhängig ist, sondern man kehrt aus dieser Freiheit zu dem anderen zurück, weil es wirklich um die Individualität und höhere Verbindung geht, die in dieser Freiheit entsteht.
Aber – wie gesagt – die meisten Menschen wünschen sich Liebe, weil ihr eigenes Herz-Chakra nicht offen ist. Aber das Problem wird nicht erkannt, weil genau diese Tausch-Beziehung als Liebe anerkannt ist.

3. Enthaltsamkeit

Also ich fand das gesamte Zitat sehr passend und möchte noch einmal einen Hauptgedanken zitieren:

Swami Sivananda sagt zum Brahmacharya:
Enthaltsamkeit bedeutet weder Unterdrücken noch Verdrängen von Sexualität. Das sexuelle Potential wird für etwas verwendet, das zehnmal, hundertmal großartiger ist. Deshalb ist es ein Missverständnis, von Unterdrückung oder Verdrängung zu sprechen. ...

Der erste Schlüssel zum Erfolg in der Enthaltsamkeit besteht also darin, das Heilige und Wertvolle des vorhandenen Energiepotentials zu erkennen und zu verstehen. Wenn man klar erkannt hat, dass es wert ist, bewahrt, erhalten und zum Allergrößten gelenkt zu werden, das man erlangen kann, dann hat man den Wunsch, Brahmachari zu sein. Dann wird es als etwas höchst Positives gesehen.

Zum letzten Punkt, ob es zwei Wege zur Enthaltsamkeit gibt, habe ich jedoch noch keine klare Position gefunden.
Ich stimme dir zu, dass es natürlich nicht sinnvoll sein kann, wenn es einzig darum geht, die Ejakulation vom Orgasmus zu trennen, um dann noch mehr an all das Begehren anzuhaften. Das ist dann lediglich "gekonnte Empfängnisverhütung" und dies würde zu unserer begehrenssüchtigen Gesellschaft passen, dass letztlich die „Technik“ eingesetzt wird, um die Sucht, das Erlebnis, das Anhaften zu optimieren.

Das einzige, was ich mir vorstellen kann, was ich jedoch selbst nicht lange genug praktiziert habe – was vor bei mir noch vor 7-8 Jahren eher einer Idee und "Lust" entsprang – das wäre ein Weg, auf dem man sich wirklich langsam vom Begehren löst. Das erste Etappenziel ist ja gerade nicht „Orgasmus“, sondern Gleichmut. Man kann hier immer die Frage stellen: Ja, warum lässt Du noch nicht ganz los ? Wieso gehst Du immer wieder zur Sinnlichkeit zurück ? Darauf könnte man dann nur antworten: ich begann in einem Zustand voller Abhängigkeit, Sinnlichkeit und Begehren und das langsame Loslassen ist für mich der einzige Weg, mich aus diesem Zustand zu befreien. Aus diesem Grunde praktiziere ich Tantra und deshalb versuche ich über das Begehren vom Begehren loszulassen.
Wie gesagt, das ist nicht mein Weg, aber das wäre die einzige Argumentation, die mir hier einfällt.

Mir persönlich scheint der erste Weg gangbar. Wenn man sich klar macht, dass man diesen Weg zunächst einmal für einen bestimmten Zeitraum gehen will, und das kann zu Beginn auch ein kurzer Zeitraum ( vielleicht ein paar Wochen, ein paar Monate, ein Zeitraum, in dem man sich intensiv spirituellen Praktiken widmet) dann ist das eine erste Grundlage. Wenn man dann praktiziert, dann wird man sehen, wie hilfreich diese Enthaltsamkeit für die spirituelle Praxis ist und man wird erkennen, wie sehr man konditioniert ist/war, wie sehr diese Bilder sich im Unbewussten eingenistet haben und man wird dann umso mehr Einsicht und den Willen entwickeln, diese Konditionierungen und die Sucht aufzulösen. Wenn man hier angekommen ist, dann kann man sich wiederum überlegen, wie man nun vorgeht und ob man den Zeitraum nicht ausdehnen möchte.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
opti schrieb:
Im Prinzip bin ich gar nicht so sehr gegen die Nondualität. Es könnte tatsächlich so etwas wie, nennen wir es einmal die Nondualität, bestehen. Aber wir wissen es nicht. Wir bewegen uns also auf einem unsicheren Untergrund. und wenn man sich einmal wissenschaftliches Denken zu eigen gemacht hat, dann muss man sich auf das beschränken, was unserem Verstand zugänglich ist und darf sich nicht in Vermutungen und Glaubenssätzen verlieren. Und das versuche ich zu beherzigen. Denn sonst könnte ich die gewagtesten Theorien aufstellen und auf Richtigkeit pochen. Dann aber verlasse ich den Boden der Sachlichkeit.

Natürlich atmet der Körper ganz von alleine. Aber wir atmen alle ungesund, weil wir nämlich alle verlernt haben, gesund zu atmen. Wir atmen alle viel zu oberflächlich. Unser Zwerchfell ist im allgemeinen doch viel zu verspannt. Damit wollen wir offensichtlich unsere Emotionen abwehren, denn tiefes atmen erweckt die Emotionen. Und wenn sich da im Bauch jede Menge Wut, Hass und Trauer angesammelt hat, die bei jedem Atemzug ins Bewusstsein dringen, dann neigt man dazu, schnell und flach, halt oberflächlich zu atmen.
Ja, aber Du darfst nie von Dir auf andere schließen, solange Du in der Dualität zuhause bist ;-)
 
Spieler schrieb:
Jau, das denke ich auch, daß diese Praktiken entweder vor oder nach einem spirituellen Weg natürlich entstehen könnten, aber sie jetzt zum Weg zu erheben- lieber nicht.

Richtig.

Spieler schrieb:
Obwohl: wenn jemand seinen Körper wirklich überhaupt nicht spürt und auch sein Geschlecht nicht- was hat man da sonst für eine Chance?! Also verstehen kann ich das schon, auch wenn es vielleicht kein geistiger Weg ist. Laßmer se mal an ihren Eiern ziehen... Die Meridiane öffnet das ja schon- insbesondere der Lebermeridian ist eng mit den Hoden verbunden. Deshalb sind Männer die ihre Männlichkeit nicht integriert haben auch oft so wütend.
Man kann aber auch an den Ohren ziehen- das hat so etwa den gleichen Effekt... wirkt nur "höher".

:) Ja, lassmer se mal.

Es ist schon möglich, dass die meisten ihre Energie von den Hoden nur bis zur Leber hochziehen können. Und in Verbindung mit Alkohol (hab zwar nichts gegen Alkohol) ergibt das dann die Wut.

Ch'an
 
Ch'an schrieb:
Richtig.



:) Ja, lassmer se mal.

Es ist schon möglich, dass die meisten ihre Energie von den Hoden nur bis zur Leber hochziehen können. Und in Verbindung mit Alkohol (hab zwar nichts gegen Alkohol) ergibt das dann die Wut.

Ch'an
Das verspannte Zwerchfell, das opti erwähnt, wird es wohl auch nicht möglich machen, die Ohren genauso hängen zu lassen, wie die Eier ;-)) Auch ohne allohool. hihi, die Atmung verbindet die Hoden mit den Ohren- ist doch witzig. Naja, wenn man z.B. viel von Frauen umgeben ist und kann nicht auf seine eier hören- da ist schon schlecht Zuckerschlecken. Da sind wir wieder beim Integrieren des Mannseins angekommen- auweiowei, wir drehen uns im Kreis, mir wird ganz schwindelig:mad2:
 
opti schrieb:
Natürlich atmet der Körper ganz von alleine. Aber wir atmen alle ungesund, weil wir nämlich alle verlernt haben, gesund zu atmen. Wir atmen alle viel zu oberflächlich. Unser Zwerchfell ist im allgemeinen doch viel zu verspannt.

Das sehe ich auch so.

opti schrieb:
Damit wollen wir offensichtlich unsere Emotionen abwehren, denn tiefes atmen erweckt die Emotionen. Und wenn sich da im Bauch jede Menge Wut, Hass und Trauer angesammelt hat, die bei jedem Atemzug ins Bewusstsein dringen, dann neigt man dazu, schnell und flach, halt oberflächlich zu atmen.

Das sehe ich anders.
Tiefes einatmen in einer emotionsgeladenen Situation verstärkt zwar die Verspannungen, das ist richtig. Doch, jemand, der in Atemtechnik geübt ist, wird in einer solchen Situation konzentriert und lang ausatmen. Die dadurch entstehende Energie lässt die Emotionen abfliessen. Diese Ausatmung muss dann quasi durch den Bauchnabel (Sakralchakra) geschehen. Karatesportler wenden diese Art der Atmung an, wenn sie z.B. mit der Handkante einen Ziegelstein zerschmettern wollen.
 
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Hallo Energeia

Mir hat deine Beschreibung der Suchtentwicklung sehr gut gefallen.

Ich habe ehrlich gesagt, noch gar nicht darüber nachgedacht, ob in unserer Gesellschaft bei den Menschen die oberen Chakren mehr oder weniger geschlossen sind. Ist aber bei jemandem das Stirnchakra geöffnet, so muss dieser Mensch eigentlich nicht unbedingt negativ in der Gesellschaft auffallen. Er fällt zwar auf, weil er eine sehr angenehme Ausstrahlung hat, weil er sehr kreativ, lebenslustig, phantasievoll und leistungsfähig ist. Aber davon gibt es eigentlich eine ganze Menge Leute und die werden eigentlich eher geachtet und mitunter vielleicht sogar bewundert, aber sie werden in der Regel nicht irgendwie negativ betrachtet. Ich glaube, dass solche Menschen sich recht gut in die Gesellschaft integrieren können. Und dann gibt es natürlich noch die etwas spleenigen, die sich etwas abseits der Norm bewegen, die schrägen Vögel, die Künstler. Aber wenn die sich erst einmal durchgesetzt haben, dann werden sie so genommen, wie sie sind. In der Regel bringt man ihnen ebenfalls Sympathie entgegen.

Und ich glaube, mit dem Wurzelchakra habe ich mitunter auch so meine liebe Not. Ich glaube, ich habe die Anteile des Wurzelchakras immer ein wenig dem Nabelzentrum zugeordnet. Um diesem Chaos zu entkommen, hilft nur Spiritualität.

Deine Beschreibung der Liebe gefällt mir so gut, dass ich mir wünschen täte, dieser Text wäre eines Tages in einem Buch zu lesen. Du solltest wirklich einmal über eine schriftstellerische Tätigkeit nachdenken. Das Talent jedenfalls dazu hast du. Sollte das aber nicht deine Absicht sein, dann würde es mich freuen, wenn du mir erlauben würdest, den Text eventuell sogar irgendwann einmal selber in einem eigenen Buch zu veröffentlichen. Ich werde ihn mir jedenfalls erst einmal abspeichern, denn auch im Umformulieren habe ich mittlerweile einige Talente entwickelt. Du weißt ja, wegen des Copyrights. Aber ich bin eine faule Socke, was das Schreiben eigener Bücher betrifft.

Bei der Enthaltsamkeit sehe ich generell zwei Wege. Einmal einen schnellen Weg und einmal einen langsamen Weg. Dabei denke ich jetzt nur an Brahmacharya, denn ich bin davon überzeugt, dass Tantra so gut wie nie zum Ziel führt. Die Menschen sind einfach zu schwach in der sexuellen Vereinigung auf den Orgasmus (Samenerguss) zu verzichten. Darum lehne ich den tantrischen Weg generell ab. Man kann ihn ja einmal ein halbes oder ein Jahr ausprobieren. Merkt man aber immer wieder, dass die Sinne obsiegen, dann sollte man diesen Weg schleunigst wieder verlassen. Und das trifft wohl auf die große Masse zu.

Also bleibt nur der Weg des Brahmacharya. Und hier bleibt zu überlegen, entscheidet man sich für den schnellen oder den langsamen Weg. Der schnelle Weg bedeutet, dass man das Ziel, das Ablegen der sexuellen Verhaftung, vielleicht nach einem Jahr erreicht hat. Der langsame Weg kann sich sogar bis zu 10 Jahren hinziehen. Ich würde auf alle Fälle den schnellen Weg favorisieren, weil man irgendwann Erfolge sehen möchte, weil man das Gefühl haben möchte, dass die sinnliche Begierde irgendwann einmal geringer wird oder vielleicht sogar vollkommen verschwindet. Hat man aber über das Jahre das Gefühl, dass sich keine Erfolge einstellen, dann hat man vielleicht irgendwann das Gefühl, dass so etwas gar nicht möglich ist, dass die Sexsucht gewissermaßen niemals endet. Und dann gibt man alle Versuche resigniert auf.

Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, kann ich persönlich nur empfehlen, diesen Weg schnell und konsequent zu beschreiten. Und dann werden sich auch die entsprechenden Erfolge einstellen. Es wird ein harter Kampf mit der eigenen Sinnlichkeit, mit dem permanenten Begehren. Aber am Ende weiß man, dass sich die Mühen gelohnt haben, denn es winkt die Seligkeit. Aber dann kommen neue Schwierigkeiten auf einen zu. Man wird auf einmal so übermütig, dass man fast meint, man sei der liebe Gott selber. Und das kann ganz schnell wieder zum Absturz führen, und der kann sehr tief sein. Der Aufstieg ist schwer und mühevoll, aber der Absturz kann schnell und sehr tief sein.
 
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