Hallo Opti,
1. Stirn-Chakra
Das Thema bewegt mich schon länger und ich habe mir schon öfters überlegt, hierfür einen eigenen Thread zu eröffnen. Ich habe jetzt auch wieder nicht alle meine Hauptgedanken aufgeschrieben, weil es doch ein heikles Thema ist.
a) Soziale Integration und Chakras
Opti schrieb:
bei jemandem das Stirnchakra geöffnet, so muss dieser Mensch eigentlich nicht unbedingt negativ in der Gesellschaft auffallen. Er fällt zwar auf, weil er eine sehr angenehme Ausstrahlung hat, weil er sehr kreativ, lebenslustig, phantasievoll und leistungsfähig ist. Aber davon gibt es eigentlich eine ganze Menge Leute und die werden eigentlich eher geachtet und mitunter vielleicht sogar bewundert, aber sie werden in der Regel nicht irgendwie negativ betrachtet. Ich glaube, dass solche Menschen sich recht gut in die Gesellschaft integrieren können. Und dann gibt es natürlich noch die etwas spleenigen, die sich etwas abseits der Norm bewegen, die schrägen Vögel, die Künstler. Aber wenn die sich erst einmal durchgesetzt haben, dann werden sie so genommen, wie sie sind. In der Regel bringt man ihnen ebenfalls Sympathie entgegen.
Da stimme ich dir weitestgehend zu. Ich glaube jedoch, dass nicht das offene Stirn-Chakra die soziale Integration bewirkt, sondern vor allem die unteren Chakren, insbesondere das Wurzel-Chakra.
Insofern glaube ich, dass Du hier eine erste Gruppe von Menschen mit offenem Stirn-Chakra beschreibt, es aber auch eine zweite, sehr große Gruppe gibt, deren Stirn-Chakra geöffnet ist, die jedoch überhaupt nicht integriert sind.
Die soziale Integration selbst wird - wie gesagt, das ist meine These - durch die anderen, unteren Chakren bewirkt.
b) Der erfolgreiche Normal-Bürger und die Chakras
Der „normale“ Erfolgreiche in unserer Gesellschaft ist meiner Meinung nach durch ein hyperaktives Bauch-Chakra und ein offenes Stirn-Chakra gekennzeichnet. Er hat einen Willen, setzt diesen mitunter sehr druck- und machtvoll durch und er hat die Gabe, flexibel, charismatisch und strategisch kommunizieren zu können. Das reicht mitunter aus, um als Autorität anerkannt zu werden.
Das Wurzel-Chakra muss nicht sehr offen sein, denn eventuell lebt dieser Mensch in einer Familie und er erfährt durch diese Familie eine Urvertrauen – es darf jedoch nicht verletzt sein, sonst kann er sich gar nicht in diese Vertrauens-Beziehung einlassen.
Das Sexual-Chakra kann entweder hyperaktiv sein, also stark sexsüchtig oder es ist ganz verschlossen, die Sexualität wird also ganz unterdrückt. (Das ist ja auch der Unterschied zwischen einem verschlossenen Chakra, bei dem die sexuelle Energie „unterdrückt“ wird, und einem harmonischen Sexual-Chakra, das beispielsweise durch Brahmacharya geöffnet und aktiviert wurde, so dass die sexuelle Energie nach oben geleitet werden kann.)
Das Herz-Chakra muss auch überhaupt nicht geöffnet sein, sondern dieser Mensch, ist lieb zu anderem, um Liebe zu Empfangen. Er kann sich auch gar nicht aus seiner Familie lösen, weil er von dort Vertrauen, also ein Gefühl der Sicherheit erfährt, und weil er sich durch sie geliebt fühlt: die klassische Abhängigkeits-Tausch-Beziehung.
Das Stirn-Chakra und das Kronen-Chakra müssen auch überhaupt nicht geöffnet sein, weil diese Person hier in dieser Gesellschaft, so wie sie ist, ihren Willen durchsetzen und Erfolg haben möchte. Gedanken an eine Transzendenz oder eine bessere Gesellschaft möchte diese Person nicht verschwenden, es sei denn, dass sie hierdurch materiell besser gestellt wird – z.B. weniger Steuern, etc. .
Das ist der Typus, der in unserer Gesellschaft mehr oder weniger erfolgreich ist. Mehr bedarf es nicht.
Wenn eine solche Person nun noch durch ein offenes Stirn-Chakra ausgezeichnet ist, dann tritt genau der Fall ein, dass sie phantasievoll und kreativ, charismatisch ihre Ideen zu verkünden vermag. Alles jedoch immer im „Rahmen“ der gesellschaftlichen Normen. Diese Person wird in der Wissenschaft, Politik, in einer Organisation etc. nicht eine Revolution auslösen, sondern sie wird das was ist weiter entwickeln.
Im Falle des Künstlers ist das auch schon problematischer, aber auch hier stellt sich die Frage dann: passt der Künstler sich an oder macht er eine Kunst, die niemand hören möchte, oder hat er das Glück, dass sein authentischer Ausdruck von vielen anerkannt wird. So lange er sich anpassen und zumindest nur ein klein wenig seine Vision in seiner Kunst ausdrücken kann, so lange wird seine „Stirn-Chakra“-Produktivität in die Gesellschaft integriert.
c) Grenzen der sozialen Integration und Chakras
Jetzt ist aber auch schon klar, wo die Grenze ist. Nehmen wir an, eine Person hat nur ein offenes Stirn-Chakra, aber sie ist überhaupt nicht geerdet und ihr Hals-Chakra ist auch vollkommen verschlossen. Diese Person erfährt spirituelle Erlebnisse, Visionen, Schau-Logik, spürt intuitiv immer wieder spirituelle Ebenen im Alltag, aber sie hat weder die Energie, noch hat sie das Ausdrucksmittel, sich mitzuteilen. Vielmehr drückt sie das, was sie erfährt mit Worten und Begriffen aus, die weder als Kunst noch als verständliche, normale Kommunikation erscheinen.
Man kann diese Grenzen in der Politik, der Wissenschaft, in jeder Institution klar sehen – man denke nur einmal daran, wie unsere Wissenschaften und der Diskurs der Wissenschaften im Gegensatz zu anderen Kulturen strukturiert ist: von ganzheitlichen, spirituellen Ansätzen ist sie weit entfernt, selbst und gerade die Philosophie. Was über die Struktur-Grenzen hinaus geht, die für die interne Entwicklung einer Institution lebenswichtig sind, das wird nicht integriert und je mehr es darüber hinausgeht, desto mehr fällt der Sprechende „negativ“ auf. Neuerungen, Kreationen, all das kann, wenn es nachvollziehbar kommuniziert wird, so fern es auch vom Jetzt-Zustand der Institution entfernt ist, noch positiv integriert werden, aber diese reinen Stirn-Chakra-Visionen, ohne Kraft und ohne Hals-Chakra sind nicht integrierbar.
Wenn man nun noch annimmt, dass diese Person ein stark verletztes Wurzel-Chakra hat, sich also niemanden anvertrauen kann, sich in dieser Gesellschaft und in der Natur überhaupt nicht wohl fühlt, weder die Kraft hat, eine Idee zu verwirklichen und weder die kommunikative Fähigkeit, ihre wahren Idee in einen Diskurs verständlich einzubringen, dann wird diese Person mit ihrem Stirn-Chakra nicht integriert.
d) Untere Chakren und soziale Integration
Mir scheint, dass es zahlreiche Menschen gibt, deren untere Chakren durch Scheidung und/oder destruktiven Beziehungen zu den Eltern gestört sind. Es muss sich in der Familie so etwas wie „Urvertrauen“ ausbilden – Wurzel-Chakra. Der Ödipus-Komplex darf nicht zu stark werden, sonst kommt es zur Idealisierung der Mutter/Frauen und einem ständigen Feind-Konkurrenz-Minderwertigkeitskomplex – Sexual-Chakra und Bauch-Chakra. Die Offenheit der Herzen der Eltern darf nicht zu früh erlöschen – Herz-Chakra. Zwischen den Eltern und den Kindern muss so etwas wie eine dialogische Kommunikation entstehen.
Es ist deutlich, dass, je höher die Chakren liegen, diese Funktionen auch von Außenstehenden erfüllt werden können. Werden diese Funktionen jedoch nicht erfüllt, dann entwckelt sich ein Mensch, der nicht vertrauen kann, der sich ständig beweisen muss, da er von Minderwertigkeitsgefühlen durchdrungen ist, der keine Lebenskraft hat, der auf Liebe angewiesen ist, aber nicht lieben kann, eventuell durch gespielte Liebenswürdigkeit von anderen Liebe erfahren möchte ( die „liebes-Kind“-Rolle ) und der in einer monologischen Welt lebt, also weder andere Menschen verstehen und ihnen zuhören kann, noch so sprechen und nachfragen kann, dass andere ihn verstehen können – bis auf einige sehr emphatische Menschen vielleicht.
Genau darum spricht man ja auch von einem Aufstieg in den Chakren. Das sechste Chakra baut auf den darunter liegenden auf . Sicherlich müssen nicht alle offen oder aktiv sein. So lange konstruktive Energie entsteht, so lange kommt es zu Taten und Realisierungen, aber dennoch sind die oberen Chakren auf die unteren angewiesen.
2. Zwei Wege zur Enthaltsamkeit
Der schnelle Weg bedeutet, dass man das Ziel, das Ablegen der sexuellen Verhaftung, vielleicht nach einem Jahr erreicht hat. Der langsame Weg kann sich sogar bis zu 10 Jahren hinziehen.
Ich will jetzt einmal nachfragen, um dich richtig zu verstehen. „Mit Ablegen der sexuellen Verhaftungen“ meinst Du, dass auch die geistigen Anhaftungen vergehen ? Und worin siehst Du genau den praktischen Unterschied zwischen den beiden – langsam, schnell – Wegen ?
Liebe Grüße
E.