Meditation und Sex

Anatol schrieb:
Dies, ist eine friedliche Welt.

Ja, eine sehr friedliche Welt. Komm mal wieder runter, von deinem Harmonietrip. Mir scheint, du hast Angst der Realität ins Auge zu sehen. Und dieses Gefühl habe ich bei dir schon lange.
 
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Ja manche Dinge anzuschauen fällt mir schwer. Da hat dich deine Gefühl nicht betrogen. Das sind eben die (momentanen) Grenzen meiner Persönlichkeit.

Aber das ist bedeutungslos. Darum geht es eigentlich:

Mir ist diese friedliche Welt erschienen, die entsteht, wenn jeder Mensch seine eigene Realität leben darf.
Eine sehr reale Welt war das.

Viele Grüsse
Anatol
 
opti schrieb:
Mir hat diese Aussage von Swami Chidananda sehr gut gefallen:

Was ist das höchste Glück? Es ist Gottrealisierung, Befreiung, göttliche Vervollkommnung, höchstes spirituelles Bewusstsein, Erleuchtung. Nur dafür sind wir geboren. Das allein macht das Leben lebenswert. Egal wie hoffnungslos das Leben sein mag, wenn du nur dieses eine Ziel hast, göttliches Bewusstsein zu erreichen, dann erhälst du die Stärke, alle Wechselfälle des Lebens zu ertragen und sie zu überwinden.

"Ich bin göttlich. Vorübergehend hatte ich es vergessen. Und bis ich göttliches Bewusstsein erreicht habe, ist mein Leben nicht zufriedenstellend." Wenn dieses dein Ziel ist, egal was dir geschieht, wird alles andere zweitrangig und weniger wichtig. Wenn dein oberstes Ziel, die Verwirklichung deiner göttlichen Natur ist, dann wird es dein Leben beherrschen, und dich über alles Unglück hinwegtragen. Es gibt dir Stärke und bestimmt die Richtung in der sich dein Leben bewegt. Von diesem Moment an, bewegt sich dein Leben in der von dir bestimmten Richtung. Dieses Leben kann durch kein Unglück berührt werden. Hat man einmal Kraft und Energie gewonnen, dann reitet man triumphierend über alle Höhen und Tiefen des Lebens zum göttlichen Selbst.

Das gefällt mir ja sogar mal! Und es ist ja auch so, daß in vielen Partnerschaften irgendwann einmal eine Leere auftritt, weil man im Partner eben diese Sehnsucht nach Gott erfüllen wollte. Und das geht ja nicht.

Aber es spricht doch nichts gegen ein erfülltes, partnerschaftliches Leben mit Sexualität, wenn man sich dessen bewußt ist.

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
 
opti schrieb:
Egal wie hoffnungslos das Leben sein mag, wenn du nur dieses eine Ziel hast, göttliches Bewusstsein zu erreichen, dann erhälst du die Stärke, alle Wechselfälle des Lebens zu ertragen und sie zu überwinden.
Darin lese ich, Opti, dass du wirklich schlimm verwundet bist und dir dein gewählter Weg ein Anker ist, das zu überleben. Helmut hat uns ja anvertraut, was ihn auf den Weg brachte...
Für sowas hab ich Verständnis.
Ein Junge aus unsrer Nachbarschaft, gerade knappe 13 Jahre alt, hat vor ein paar Tagen seinen Vater verloren. Der hat sich zu Tode gesoffen. Als dieser Nachbarsjunge vier war, ist seine Mutter an einem Tumor im Kopf gestorben. Ich erinnere mich an den Tag ihres Todes, die Kinder kamen zu uns und haben Bilder am Computer gemalt, als die Mutter gerade eine Stunde tot war. Nun ist der Vater auch weg. Der Junge lässt sich nichts anmerken, lacht und spielt... denn das Leiden zuzulassen würde gewiss unerträglich sein...
Der Weg, den er vor sich hat, der wird heftig sein, wenn er nichts findet, was ihn heilt oder ihm wenigstens tiefen Sinn gibt.
Gebe zu, dass ich bisher unter eher begünstigten Verhältnissen gelebt habe und wohl kaum ermessen kann, was Leid wirklich bedeutet... also auch nicht ermessen kann, welche Chance in einer solchen spirituellen Praxis gefunden werden kann, um doch Glück zu erleben.

K.S.
 
Saraswati schrieb:
Darin lese ich, Opti, dass du wirklich schlimm verwundet bist und dir dein gewählter Weg ein Anker ist...

Gebe zu, dass ich bisher unter eher begünstigten Verhältnissen gelebt habe und wohl kaum ermessen kann, was Leid wirklich bedeutet...

Erstaunlich, was du alles so sehen kannst. Weisst du übrigens, warum ich genau diesen Beitrag geschrieben habe (er ist ja eigentlich von Swami Chidananda)? Weil ich denen, denen es wirklich nicht gut geht, Mut machen wollte.

Und das zweite, wollte ich dir vor ein paar Tagen mit fast den gleichen Worten sagen, wie du es jetzt selber gesagt hast. Ich hab's aber sein lassen. Aber jetzt weiß ich, dass meine Menschenkenntnisse mich doch wohl nicht getäuscht haben. Warum ich's dir nicht gesagt habe? Weil ich mir gedacht habe, dass du sicherlich nicht mit den menschlichen Abgründen vertraut bist. Aber das angenehme an deinen Beiträgen ist, dass sie eine gewisse Freundlichkeit ausstrahlen, was viele andere Beiträge vermissen lassen.
 
Alana Morgenwind schrieb:
Topper wer sagt denn eigentlich, daß eine Ehe das Ende aller Sehnsucht ist?

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
Hi Alana,
@opti hat das ja bereits angeschnitten ... viele Menschen glauben heute die eigene innere Leere und Sehnsucht mit dem Eingehen einer Partnerschaft füllen zu können ... und wenn der eine Partner sie nicht mehr reizt, dann lassen sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen und probieren den nächsten aus. Ich weiß ... hier im Forum tut das niemand und alle sind viel, viel besser ;-)

Dieses Schauspiel beginnt jedenfalls mit der Pupertät und setzt sich weit in die 20er fort. Mit der Zeit, so glaube ich zumindest, setzt dann doch ein gewisses Umdenken ein und die Menschen erkennen: Ok, da besteht die Möglichkeit einer Partnerschaft ... und wenn ich mich bemühe und die Faktoren güstig sind wird das eine wunderschöne Sache. Doch mein innigstes Verlangen gilt dem Göttlichen. Das hat top Priorität! Alles weltliche hat ein Ende und deswegen setze ich mir ein absolutes Ziel! Und wenn ich einen Partner finde, der mich darin unterstützt, dann erfüllt diese ihren höchsten Zweck.

Doch damit ich mir unter dem Göttlichen überhaupt was vorstellen kann ... muss ich gewisse Erfahrungen gemacht haben ... ich muss was spüren ... ein Gefühl ... ein Kribbeln ... eine Energie ... eine Gänsehaut ... oder wie auch immer sich das äußert. Es ist einfach ein unbeschreiblich wohles Gefühl, dass einen umfängt ... eine Art Liebe, die sich in das eigene Gefäß hineingießen möchte ... wenn wir es nur aufnehmen könnten. Doch wir sind einfach NOCH zu beschränkt bzw. nicht leer/offen genug dafür.

Krishanmurti hat einmal einen Yogi gefragt, von dem man behauptet hat er hätte die Erleuchtung erlagt: "Herr, man sagt ihr hättet Erleuchtung erlangt. Könnt ihr mir auch von dieser Erleuchtung geben?" Da antwortete der Yogi: "Ja, ich kann sie dir geben, aber kannst du sie auch nehmen?" Darum ist Empfänglichkeit so wichtig.

Und wer sein Leben damit verschwendet sich dem Reiz der äußeren Sinne hinzugeben (wo ja die Sexualität das Paradebeispiel ist), der kann das Höhere nicht annehmen. Zumindest in dieser Phase. Man darf natürlich davon ausgehen, dass jeder Weg nur dazu dient, uns auf dieses eine Ziel auszurichten. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo der Mensch sein eigenes Verhalten hinterfragen muss und hier auch entsprechende AKZENTE setzen muss. Auf die TATEN kommt es an. Natürlich braucht alles seine Zeit, aber der Mensch neigt in seiner Trägheit auch dazu, eine Prüfung ständig aufzuschieben, wodurch ihm der Aufstieg in die nächste Schulstufe verwehrt bleibt. Irgenwann muss ich diese Hürde nehmen, irgendwann muss ich mich zusammenreißen und allen Mut und Selbstdisziplin zusammennehmen.

Was ich z.B. merke bei mir ... wenn ich meine Sexualität regelmäßig (täglich oder mit ein wenig geringerer Häufigkeit) auslebe, dann entsteht in mir eine gewisse Unruhe. Ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben soll. Und wenn mir Frauen im Alltag Frauen begegnen, dann werde ich von sexuellen Gedanken nur so bombadiert. Es fällt mir extrem schwer das Göttliche in dieser Frau zu sehen ...

Ja und das Interessante aber ist, wenn ich jetzt einige Tage lang sexuell nicht aktiv bin, dann entferne ich mich aus der Umklammerung der sexuellen Gedanken, und ich sehe Frauen viel vollkommener und bin viel ausgeglichener. Aber mit der Zeit steigt das sexuelle Verlangen natürlich wieder an, und nach zwei Wochen werde ich wieder 'unruhig'.

Naja, ich werde mir jetzt ein wenig Mäßigung verordnen, vom echten Brahmacharya bin ich ja noch weit entfernt, aber Mäßigung hat noch nie jemandem geschadet! Und ich hab auch das Gefühl, dass ich tiefer in die Meditation 'hineinkäme', sorgte ich in diesem Bereich für ein wenig mehr Reinheit.

Ich frag mal die Zügellosen hier. Mal ehrlich ... findet ihr nicht, dass sich beim Sex immer wieder das gleiche Schauspiel wiederholt? Lust wird auf- und wieder abgebaut, wird wieder aufgebaut und abgebaut? Wie oft muss man das im Leben denn machen, auf dass man genug davon bekommt? Oder glaub ihr, dass euer Sex aus eurer Selbstlosigkeit hervorgeht und ihr dem anderen damit einen selbstlosen Dienst erweist? Ich frage mich, wer denn da schon genauer hingeschaut hat und sich selbst wahr-zunehmen vermag.

Aber natürlich habt ihr die Kontrolle, und es sind nicht eure Begierden, die euch kontrollieren, sondern der freie Wille. Es ist wie bei allen Süchtigen die den Verlust der eigenen Autonomie verleugnen.

lg
Topper
 
Ja, Topper, jetzt werden wieder die Kanonen geladen und zum Angriff geblasen. Volle Deckung, die Kavallerie ist schon im Anmarsch. Verstehen? Was gibt's denn da zu verstehen? Das war eine Kriegserklärung. Also werden die Schützengräben ausgehoben, die Fusstruppen in Marsch gesetzt und zum Angriff geblasen. Woll'n doch mal sehen, ob wir den Topper nicht überzeugen können. Jeder macht das eben auf seine Art. Oder sehe ich da etwa irgendwo eine weiße Flagge wehen? Nein, es waren nur die ersten Brandfackeln. Also auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht.

Ich wollte nur sagen, war wieder einmal toll dein Beitrag.
 
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opti schrieb:
Ja, Topper, jetzt werden wieder die Kanonen geladen und zum Angriff geblasen. Volle Deckung, die Kavallerie ist schon im Anmarsch. Verstehen? Was gibt's denn da zu verstehen? Das war eine Kriegserklärung. Also werden die Schützengräben ausgehoben, die Fusstruppen in Marsch gesetzt und zum Angriff geblasen. Woll'n doch mal sehen, ob wir den Topper nicht überzeugen können. Jeder macht das eben mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Oder sehe ich da etwa irgendwo eine weiße Flagge wehen? Nein, es waren nur die ersten Brandfackeln. Also auf in den Kampf, die Schwiegermutter naht.

Ich wollte nur sagen, war wieder einmal toll dein Beitrag.
*g* ... danke, ich bin bereit, sollen sie nur kommen ... diese Lüstlinge! hehe
:move1: <= Ablenkungsman&#246;ver
:katze: <= Kampftiger

lg
Topper
 
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