Natürlich. Losgelassen bzw. das Geschehene akzeptiert hatte ich schon damals. Im fünften oder sechsten Jahr nach unserer Begegnung begannen evtl. Gedanken an ihn, weniger schmerzhaft zu sein bzw. wurden plötzliche Gemütsregungen, zb. wenn ein Lied zu spielen begann, welches in irgendeiner Verbindung zu Ihm stand, weniger. Ich gewann Abstand. Stück für Stück immer mehr. Er war nicht mehr das Orchester was wild in meinem Herzen spielte sondern eine stille immerwährende Melodie die in mir klang. Man könnte meinen die dazugewonnene Reife macht einiges einfacher und leichter, aber das tut Sie nicht. Auch heute, unbedeutend wie taff und legere ich meinen weiteren Weg gegangen bin, beruflich etc., stehe ich vor eben jenem Loch, welches ich über die Jahre mit Reparaturkit versucht habe zu füllen & auch füllen konnte. Das erfühlen jenes Gefühles, das Umarmen dessen und dieses tiefe innerste Empfinden offenbaren in mir das einstige und schmerzliche Befinden. Ich weiss, dass ich unseren neuen, nicht gedachten, Erfahrungen in tiefer Dankbarkeit gegenüberstehen sollte und das tue ich auch, wir haben uns gegenseitig genährt und inneinander gefunden, wie wir es vor zehn Jahren nimmer hätten tun können bzw. erfahren hätten. Ich weiss aber auch, dass ich jetzt, nach all dessen, nicht so tun kann, als wäre dieser Mensch kein Verlust und das in seinem kompletten und stetem Sein.
Nun gut, theatralik hin oder her, ich schaue mal was die Spachtelmasse noch so her gibt...!