...hmmmm...
..und trotzdem würde ich Joscha zustimmen, wenn sie sagt, dass Liebe nur Liebe ist. Wahrscheinlich hängt es von der SIchtweise ab.
Viele erleben Liebe als relativ. SIe lieben ihren Partner, wenn er Blumen mitbringt oder nett ist, aber sie
hassen ihn, wenn er sie betrügt oder nicht nett ist. Diese Liebe ist vergänglich, denn sie entsteht durch die Situation und vergeht mit ihr wieder.
Echte Liebe ist dauerhaft und nicht an Situatuionsbewertungen gebunden, die nach dem Schema "Angenehm=Liebenswert, Unangenehm=Nicht liebenswert" funktionieren. Es ist die
bedingungslose, echte Liebe.
Vermutlich kennt diese bedingungslose Liebe kaum jemand. Auch unsere Kinder lieben wir nur, solange sie keine Tiere quälen oder Renter überfallen. Auch uns selbst lieben wir nicht immer bedingungslos; wir erkennen das daran, dass wir auf uns selbst wütend sind oder uns Vorwürfe machen.
Es gibt sie aber dennoch, nur wird es niemandem helfen, wenn ich das so schlacksig behaupte.
Ich behaupte jetzt auch nicht, dass ich alles bedingungslos liebe - ich bin wohl eher weit davon entfernt.
Doch, Joscha hat es schon richtig formuliert: Liebe ist Liebe, Assoziationen und Beispiele aus
unserem täglichen Leben sind nicht das, was diesen Namen verdient. Wir sollten eher von "mögen" sprechen und uns des Wortes "Liebe" mit großer Vorsicht und Präzision bedienen.