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Primor
Guest
Normalerweise wird die Kundalini als göttliche Energie betrachtet, die im Basischakra ruht. Ich halte diese Vorstellung für falsch, weil für mich die Kundalini identisch mit der sexuellen Energie ist. Und die ruht im Sexualchakra.
Könnte es denn nicht zufällig sein, dass hier ein und das selbe gemeint ist, und die verzerrte Überlieferung Schuld an diesem Unterschied ist ?
Zum Beispiel was das "Sexual-" und "Basischakra" betrifft -
schau Dir doch mal folgende Bilder an:
Auffällig ist immer wieder, dass vor allem das "Basischakra" nicht exakt zu lokalisieren ist. Siehst Du es ? Auf der folgenden Beschreibung wird das Basischakra gar mit "Erdung" UND "Sexualität" in Verbindung gebracht.
http://www.aura-soma-wellness.de/pages_inhalt/Kraft_der_Chakren.html
Und während das darüberliegende Zentrum auf den Bauch zugeschrieben wird, ist es in anderen Beschreibungen wiederum das Sexualchakra:
http://www.reikipoint.de/pageID_3431428.html
http://www.eman.be/Sjankara/SJ-Chacra.htm
Lustig ist, dass dieses "Sexualchakra" im Dao das Nabelzentrum ist und wiederum das "Sonnengeflecht" nicht an der Milz sondern am zentralen Lymphknoten angezeigt wird - in dieser Abbildung (Reikipoint) ....
Wie Du also siehst, ist es erstmal garnicht so klar und eindeutig, was mit dem "Basischakra" gemeint ist. Ganz offensichtlich - und da wirst Du mir sicherlich zustimmen - sind die Überlieferungen über die Energiezentren verzerrt worden. Es ist nicht auszuschliessen, dass mit dem "Basischakra" in Wahrheit das oder ein Sexualchakra gemeint ist.
Es gibt zwischen Damm und Perineum einen Punkt, der z.B. in folgender Abbildung mit dem Wurzelchakra gleichgesetzt wird:

Was hier jedoch auffällt, ist, dass diesem "Wurzelchakra" keine spezielle Drüse oder ein Organ zugeordnet wird. Es wird als Verbindung zur Erde dargestellt, ist im Meridiansystem jedoch vor allem Knoten- und Kreuzpunkt zwischen dem kleinen Energiekreislauf und den Bahnen in den Beinen - also über die Füsse auch zur Erdenergie. Denn die Quelle der Erdenergie entspringt der Fussohle. (sprudelnder Quell). Diesem Punkt wird im Daoistischen System also gar keine so grosse Bedeutung beigemessen.
Interessant wird es nun aber, wenn man fragt, wo in der Daoistischen Version das bzw. die Sexualchakren liegen. Das ist nämlich bei Mann und Frau unterschiedlich. Beim Mann liegt es in den Hoden (wo analog Spermien produziert werden) und in der Prostata (auch Samenpalast genannt, wo ein Grossteil des Ejakulats produziert wird). Bei der Frau ist es im "Ovarpalast", analog dazu die Eierstöcke (wo die Eier heranreifen). Dieser Punkt liegt ein wenig über dem "Samenpalast", also der Prostata, aber noch immer zwischen Nabel und Steissbein.
So liessen sich nun die unterschiedlichen Versionen gut erklären. Beim Mann gibt es demnach zwei Sexualchakren, wovon das eine sogar noch ein Stück unter dem Perineum liegt, bei der Frau nur eines ein Stück unter dem Bauchnabel. Auch die Version, bei der das "Wurzelchakra" am untersten Ende des Steissbeins liegt, lässt sich hier einfügen - als Eintrittspunkt der Energie in den Wirbelkanal, in dem Nervenbahnen liegen, die wiederum auch eine Energieleitbahn im Meridiansystem darstellen. Denn sowohl Mann als auch Frau sollen ihre sexuelle Energie über diesen Punkt in das Energiesystem einleiten.
Also - könnte es sein, dass hier das selbe gemeint ist ?
Und wenn die Kundalini mit der sexuellen Energie identisch ist, und es überhaupt keine göttliche Energie im Basischakra gibt, dann führt diese Betrachtungsweise zu einem ganz bestimmten Verhalten. Sie führt nämlich dazu, dass man die sexuelle Energie bewahren sollte, dass man enthaltsam leben sollte, wenn man das Ziel der "Erleuchtung" erlangen möchte.
Die nächste Frage wäre - wieso sollte die sexuelle Energie denn keine "göttliche" Energie sein ? Vielleicht liegt hier wiederum einfach nur ein Missverständnis vor. Vielleicht ist die sexuelle Energie tatsächlich eine Energie, die irgendein "Gott" verwendet oder vielleicht gibt es ja ein "Energiewesen", dass nur aus sexueller Energie besteht, und wir haben unabhängig davon das Glück, dass unser Körper eben die selbe Energie produziert. Was meinst Du ?
Und ja, Du magst recht haben, dass nun viele Menschen so denken - wobei ich jetzt noch nie auf die Idee kam, in diese Richtung zu denken. (Du?) Jedoch, auch hier muss es doch keinen Widerspruch geben. Vielleicht ist es einfach so, dass jeder Mensch erstmal grundsätzlich aus sich selbst heraus sexuelle Energie produziert. Aber gleichzeitig gibt es irgendwo da draussen auch ein Meer dieser Energie - von dem wir jedoch abgeschnitten sind. Und vielleicht ist es aber möglich, diese Trennung zu überwinden - was dazu führen würde, dass man dann Unmengen sexueller Energie aus diesem Meer abschöpfen könnte. Denkst Du, dies wäre möglich ? Ich denke - ja, das ist es. Es gibt auch Menschen, die behaupten, dass sie dies erlebt haben. Auch wenn sie sich nicht überall in den Vordergrund drängeln und damit angeben.
Abgesehen davon gibt es z.B. eine interessante Übung, um sexuelle Energie "nachzuladen" - und zwar über die Sonne. Soweit ich es beurteilen kann, funktioniert es. Auch wenn es nicht die selbe Energie ist, die man aus dem "Himmel" abschöpfen kann.
Was hälst Du davon ?
Nimmt man hingegen an, die Kundalini sei eine göttliche Energie, dann könnte das dazu verleiten, dass die Menschen denken, von der göttlichen Energie sei ohnehin genug vorhanden, sie würde ohnehin permanent wieder ersetzt, also könne man seine sexuelle Energie munter vergeuden.
Es wäre fatal, so zu denken. Jedoch irgendwann wird jeder Mann kapieren, dass die Energie nicht so schnell "nachrutscht", wenn er sie vergeudet hat. Ganz einfach weil man es fühlt. Weil man sich schlapp und kraftlos fühlt. Das geht ab einem bestimmten Alter den meisten Männern so. Auch wenn sie es verdrängen und nicht wahrhaben wollen. Dabei spielt es doch erstmal auch keine Rolle, woher der Nachschub kommt. Ob von "Gott" oder aus dem eigenen Körper. In jedem Falle dauert es eine Weile und arg viel ist es - gemessen am kurzen Vergnügen eines Orgasmus mit Ejakulation - nicht. Oder etwa nicht ?
Außerdem hält man dann weiter an einem religiösen Weltbild fest, für das es keinerlei Beweise gibt.
Dies ist bei allen Menschen so. Jeder Mensch glaubt an irgendetwas, für das es keine "Beweise" gibt. Auch Du. Solange man sich dessen auch bewusst ist, was ist daran falsch ?
Gleiches gilt für das Prana. Wenn ich davon ausgehe, dass ich mit jedem Atemzug neues Prana, neue göttliche Energien einatme, dann könnte man davon ausgehen, dass man über unendliche Energien verfügt. Wer sagt aber, dass mit jedem Atemzug neue Energien aufgenommen werden?
Da würde ich Dir aber widersprechen. Denn - selbst wenn es in der Luft unbegrenzte Mengen an Energie gibt - erstens Mal kann die Aufnahmefähigkeit über das Atmen begrenzt sein, womit einem all die Energie auch nicht viel nützt. Zum anderen kann es sein, dass diese Energie nur eine spezielle Energieform darstellt, wir jedoch viele andere Energien benötigen. Also relativiert es sich doch. Und mal ehrlich - wer ist schon so dämlich, zu glauben, ihm könnte die Energie, die er mit Atmen aufnimmt, für sein Leben ausreichen ? Jeder erlebt doch täglich die Erschöpfung trotz dem er andauernd atmet.
Ich halte diese Vorstellungen für falsch. Sie beruht schlicht und einfach auf einem falschen Ansatz. Und man sollte endlich mit solchen falschen Vorstellungen aufräumen. Gleiches gilt für die Wiedergeburt. Für mich ist sie nichts als ausgemachter Unsinn.
Nur weil es das für Dich ist, kann Du Deine Haltung keineswegs beweisen. Und auch DU glaubst an Dinge, die nicht beweisbar sind. Wieso räumst Du nicht erstmal bei Dir selbst mit "falschen" Ansichten ? Wenn Du wirklich so realistisch wärst, wie Du vorgibst, würdest Du z.B. die Wiedergeburt nicht einfach abtun sondern sie zumindest mal nicht ausschliessen.
Aber die Menschen brauchen diese Vorstellung, weil sie nicht den Mut und die Kraft haben, sich in ihrem jetzigen Leben mit ihrem Leid auseinander zu setzen. Also vertröstet man auf ein nächstes Leben.
Soweit bekannt, führt ein Glaube an Karma und Wiedergeburt zu einem Versuch, sich hier und jetzt positiv zu verhalten - da man ansonsten in einem späteren Leben oder auch schon nach dem Tod unter den Rückwirkungen zu leiden hat. Das bedeutet, sich heute und hier mit seinem Leben auseinander zu setzen - also genau das Gegenteil von dem, was Du schreibst. Wer vertröstet denn wen inwiefern auf ein nächstes Leben ?