Klassische Astrologie

P.S.: Zum letzten Beitrag noch eine Ergänzung: die PM von dir, Sternja, könnte auch noch über Venus, Mond oder Jupiter umgesetzt werden. Mars und Saturn fallen raus. Venus und Mond ebenso. Daher wäre JU in 5 auch noch ein potenzieller Kandidat. Da er aber das 12. und das 7. Haus beherrscht sowie von SA ein Quadrat erhält, sehe ich ihn nicht ganz als Hauptverwirklicher. Aber er hat bei allem ein gewichtiges Wort mitzusprechen - auch weil er der Horoskopherrscher ist und der Dispositor der SO. Er ist zwar auch Tagplanet, steht aber nicht in seiner Sektion (über dem Horizont) und auch nicht in einem männlichen Zeichen. Da er aber die SO disponiert und ME aspektiert zeigt er u.a. die Methoden, mit denen du deine PM über die SO-ME-Kombination umsetzen kannst: jovial, großzügig, mit Optimismus und (Gott)Vertrauen usw.

ja. Das beschreibt durchaus die Art und Weise, wie ich mit dem Leben als solches umgehe. Vor allem das Gottvertrauen, welches mir aber auch schonmal für einige Jahre abhanden kam, bin aber sehr froh und dankbar, dass ich es wieder gefunden habe. :)

LG
 
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Hi Sternja,

danke für dein Feedback.

Gegen immer gleiche Routine als solches rebelliert aber wohl meine WM-Venus ein wenig.
Das ist sind für mich eher der ME und die SO im Schützen. Der Wassermann ist konservativer als man meint.

Mein Bruder (Haus 3) starb (Haus 8) als ich 10 Jahre alt war und das war auch der Beginn einer Reihe weiterer Erfahrungen und unumgänglichen Auseinandersetzungen mit Tod/Verlust/Angst und Krisen, die mich nun zu dem Entschluß gebracht haben mich beruflich auf dem Gebiet der Psychologie weiter zu entwickeln.
Nach klassischen Prognosemethoden standest du ab Februar `84 unter der Herrschaft von Sonne und Jupiter und von Juli `85 bis Ende Dezember `86 unter der Herrschaft von SO und MA. Damit werden die Themen für die sie im Horoskop stehen ausgelöst. Die SO als Hauptperiodenherrscher gibt dabei den Grundtenor an und die anderen Periodenherrscher geben detailiertere Hinweise. JU und MA sowie SO als Erhöhungsherrscher sind Signifikatoren für das 3. Haus (Geschwister usw.) und die SO herrscht über das 8. Haus (Tod, Verluste, Trauer, Ängste usw.) MA steht in 12 und dieses Haus steht in der Klassik ebenfalls für Verluste, Leid, Isolation, seelische Qualen usw.

Mit 10 Jahren kommt dein profektierter AC zum 11. Haus (nach äqualen Häusern) und MA als Jahresherrscher zeigt durch die Stellung in 12 an, um was es geht: also wieder schwierige Zeiten. MA aspektiert SA in 8 und MA herrscht über das 4. Haus (Familie). MA ist in der Klassik auch der universelle Signifikator für Brüder!
Das profektierte 3. Haus (Geschwister) ist der AC und auch hier ist MA Erhöhungsherrscher und steht in 12, was leidvolle Zeiten für die Geschwister anzeigen kann. SA als Domizilherr steht im 8. Haus des Todes, des Verlustes und der Trauer.

Mit einem vollen 12. Haus und Krebs am DC ist man halt erstmal sehr empfindlich
Das deute ich persönlich nicht so. Das 12. Haus hat für mich nichts mit Neptun zu tun und damit für mich auch nichts mit Empfindlichkeit oder Sensitivität - und für mich hat es von seiner Grundbedeutung auch nichts mit Spiritualität zu tun.
Der DC im Krebs zeigt durch den MO zunächst einmal deine Partner an. Da der MO aber auch Triplizitätsherrscher deines AC ist, hat er natürlich auch mit dir zu tun. Der MO separiert von Neptun und ist daher "getränkt" mit Sensibilität und Ahnungsvermögen, aber auch mit diffusen Ängsten und einer gewissen anfänglichen Ziel und Orientierungslosigkeit. Er appliziert auf MA und das bedeutet für mich, dass du im Laufe deines Lebens immer weniger "träumen" und dich dahintreiben lassen kannst, sondern lernen musst, dich durchzusetzen, dich den Härten des Lebens zu stellen und auch lernen musst, ab und an die Ellbogen einzusetzen. Da der MO abnehmend ist und im letzten Viertel steht, zeigt er auch mehr die Hinwendung und Beschäftigung mit geistigen und innerseelischen Inhalten an. Er wird dadurch aber auch kälter in der Qualität und man setzt sich kritischer mit sich selbst und der äußeren Welt auseinander.
Schließlich steht der MO als Erhöhungsherr von 4 auch noch für deinen Vater (zusammen mit VE).

Später mehr.

LG
Jogi
 
Hallo Jogi,

Hi Sternja,

danke für dein Feedback.

sehr gerne. :)

Das deute ich persönlich nicht so. Das 12. Haus hat für mich nichts mit Neptun zu tun und damit für mich auch nichts mit Empfindlichkeit oder Sensitivität - und für mich hat es von seiner Grundbedeutung auch nichts mit Spiritualität zu tun.
Der DC im Krebs zeigt durch den MO zunächst einmal deine Partner an. Da der MO aber auch Triplizitätsherrscher deines AC ist, hat er natürlich auch mit dir zu tun. Der MO separiert von Neptun und ist daher "getränkt" mit Sensibilität und Ahnungsvermögen, aber auch mit diffusen Ängsten und einer gewissen anfänglichen Ziel und Orientierungslosigkeit. Er appliziert auf MA und das bedeutet für mich, dass du im Laufe deines Lebens immer weniger "träumen" und dich dahintreiben lassen kannst, sondern lernen musst, dich durchzusetzen, dich den Härten des Lebens zu stellen und auch lernen musst, ab und an die Ellbogen einzusetzen. Da der MO abnehmend ist und im letzten Viertel steht, zeigt er auch mehr die Hinwendung und Beschäftigung mit geistigen und innerseelischen Inhalten an. Er wird dadurch aber auch kälter in der Qualität und man setzt sich kritischer mit sich selbst und der äußeren Welt auseinander.
Schließlich steht der MO als Erhöhungsherr von 4 auch noch für deinen Vater (zusammen mit VE).

Interessant. Die Einteilung "Haus 4 = Vater, Haus 10 = Mutter" kommt also aus der klassischen Astrologie ?

Womit hat das 12. Haus denn für dich zu tun ?

Also was du über den Mond schreibst, trifft auf mich schon so zu.
Jetzt versuch ich das aber mal auf "meine Partner" zu übertragen.
Mein erster fester Freund war eher getränkt von Alkohol und Drogen. Jahre nach unserer Beziehung hat er sich damit sogar Hepatitis C eingehandelt. Er war reichlich unsensibel und zuweilen auch brutal.
Mein 2. fester Partner war tatsächlich sehr sensibel. Was wohl für ihn den Vorteil hatte, dass er selbst mit dieser Seite in sich gut umgehen konnte und somit auf Rauschmittel verzichten konnte. Irgendwie konnt ich damals aber nicht damit umgehen und hab die Beziehung dann auch beendet.
Mein 3. fester Partner hat mir andauernd Szenen gemacht, weil ich nicht bei Fuß stand und willig war, wenn er Sex haben wollte, was etwa 2 mal täglich der Fall war. Hab ich ebenfalls beendet.
Mein jetziger Partner steht zwar irgendwie unter Dauerstrom (Mars in 1) wenn es sich um wichtige Entscheidungen handelt ist er aber eher derjenige der abwartet und alles auf sich zukommen lässt, anstatt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen (Mars in Waage). Alkohol ist auch für ihn ein "Problemlösungsmittel", so wie es das auch für seine Eltern war, seine Mutter hat Leberzirrhose.
Faszinierend für mich ist es, dass alle 4 Männer einen geregelten Job hatten/haben und es bereits feststand, dass sie ein Haus erben würden. (mein Jupiter in 4 ?)

Naja und mein Vater hat sich wortwörtlich zu Tode gesoffen. Geregelter Job Fehlanzeige bzw.er hätte in der Kfz-Werkstatt seines Vaters arbeiten sollen, was ihn aber nicht gebockt hat. Allerdings hat tatsächlich auch er (von 4 Geschwistern) das Haus und die Werkstatt seiner Eltern geerbt, welches er aber dann verkauft hat. Sensibel war er mit Sicherheit als Fisch mit AC Krebs, gezeigt hat er es nicht. Er war ein Tyrann.
Und wenn Venus auch Signifikator für meinen Vater ist, kann ich also davon ausgehen, dass dieses Venus/Saturn(Uranus)-Dilemma ein "Erbe" meines Vaters ist. Das ist doch mal ein Ansatz.

Wenn ich nun im Sinne der Klassik weiterdenke ist meine Mutter (Haus 10 Skorpion) der Mars ? Und meine Vermutung, dass meine Eltern irgendwie die Rollen getauscht haben bestätigt sich hiermit wohl.

Ich versuch das jetzt erstmal steinbock-merkurisch einzusortieren. :D

Lieben Dank und LG :)
Stern
 
Liebe Sternja,

Verzeihung, bin ja nicht Jogi...:)
Soweit ich es überblicke, sieht die Klassik im 12. Haus selbstschädigendes Verhalten (z.B. Süchte) und geheime Feinde. Ich glaube, beim Gefängnis in 12 sind sich die moderne Astrologie und die Klassik auch einig.
 
Liebe Sternja,

Verzeihung, bin ja nicht Jogi...:)
Soweit ich es überblicke, sieht die Klassik im 12. Haus selbstschädigendes Verhalten (z.B. Süchte) und geheime Feinde. Ich glaube, beim Gefängnis in 12 sind sich die moderne Astrologie und die Klassik auch einig.

Hallo liebe Chanda,

hier darf doch jeder schreiben. :)

um die Liste komplett zu machen. Rückzug, Kloster, Isolation, Krankenhäuser, Psychiatrien, der Eremit... fällt mir dazu noch ein.

Ich bin einfach nur froh, dass meine Planeten in 12 eigentlich recht gut stehen und nicht angegriffen werden und mir das Trigon zu Saturn sowie der Steinbock-AC dennoch einen gewissen Realitätssinn zu geben scheinen. Natürlich bin ich mit den Themen Rückzug und Isolation vertraut, war bei mir allerdings immer selbst gewollt, zumindest sehe ich das heute im Rückblick so. Aber mein Jupiter macht das scheinbar auf Dauer nicht mit. Irgendwann kam immer mein Befreiungsschlag und ich hab mich wieder hochgerappelt. Auch vor längeren Krankenhausaufenthalten oder gar Ärger mit staatlichen Behörden blieb ich bis dato verschont. Aber wer weiß, vielleicht bewerb ich mich nach Abschluß meiner psychologischen Ausbildung ja um einen Arbeitsplatz in der Psychiatrie. :D

LG
Stern
 
um die Liste komplett zu machen. Rückzug, Kloster, Isolation, Krankenhäuser, Psychiatrien, der Eremit... fällt mir dazu noch ein.

Hab nur kurz Zeit und ergänze deine Liste zum 12. Haus noch etwas: verborgene Aktivitäten, Leid, Not, harte Umstände, Mängel und Verluste aller Art, negative Verhaltensmuster, Krankheit, Unfreiheit, Zwänge, Knechtschaft, versteckte Laster, Phobien, Skandale, Prüfungen, Belastungen, negative/bösartige Gedanken, Verräter, Betrüger, Schwindler, Spione, große Tiere, Überforderung, Sklaven/Sklaverei, Mühen/Plagerei, Eifersucht/Missgunst, Auslandsreisen, Diener/Bedienstete, Exil, Tumult/Aufruhr usw., usf.

Im 12. Haus hat Saturn seine Freude.

Und wenn wir ehrlich sind, dann stellen wir fest: all das gehört auch heute noch zu sehr vielen menschlichen Alltagsrealitäten, zur individuellen Wahrheit einzelner.

Man findet in den alten Schriften nicht das Geringste über Spiritualität, Meditation, Mystik oder Religiösität oder über Sensibilität, Einfühlungsvermögen usw.
Spiritualität ist nicht per se im 12. Haus angelegt - aber wenn es einem richtig dreckig geht, dann fängt man oft an zu "beten" und sucht sein Heil in einer spirituellen Richtung. Meditation, freiwilliger Rückzug oder spirituelle Suche ist für mich höchstens eine Folge der Erfahrungen des 12. Hauses.

LG
Jogi
 
Spiritualität ist nicht per se im 12. Haus angelegt - aber wenn es einem richtig dreckig geht, dann fängt man oft an zu "beten" und sucht sein Heil in einer spirituellen Richtung. Meditation, freiwilliger Rückzug oder spirituelle Suche ist für mich höchstens eine Folge der Erfahrungen des 12. Hauses.

LG
Jogi

Hallo Jogi,

dass es damals keine Verbindung von Spiritualität und 12. Haus gab leuchtet mir dadurch ein, dass es damals ja auch noch keinen Neptun gab. Deine Erklärung dazu leuchtet mir auch ein, aber... irgendwo muss all das ja trotzdem unterkommen oder vorhanden sein, also war Spiritualität früher gar kein Begriff oder es wurde in ein anderes Haus gepackt, in welches ? Das 9. ?

LG
Stern
 
Man findet in den alten Schriften nicht das Geringste über Spiritualität, Meditation, Mystik oder Religiösität oder über Sensibilität, Einfühlungsvermögen usw.

LG
Jogi

Hallo Jogi,

hmmm du meinst damit wohl die alten astrologischen Schriften. Wenn man sich nämlich etwas mit der indischen Religion beschäftigt (z.B.) oder dem Sufismus oder dem Buddhismus dann gabs damals sehr wohl große Mystiker und Meister, die sich sehr intensiv mit Religion, Mystik, Meditation, Gott usw. auseinandergesetzt und auch Texte dazu verfasst haben. Auch die Indianer, die Kelten usw. wussten um ihre geistige Verbindung zu den Naturkräften worauf sich ihre Rituale und schamanischen Reisen (also mystischen Erfahrungen) gründeten. Und wieso gibts Bücher von Lilly mit dem Titel "Christliche Astrologie" wenn Religion überhaupt gar kein Thema war. Warum hätte die Astrologie dies komplett ausblenden sollen ?
Das versteh ich jetzt nicht.

Und auch wenn es wirklich so war, kann ja wohl trotzdem heutzutage niemand mehr an diesen Begriffen und ihrer Bedeutung vorbei... (wie gesagt konnte das von meinem logischen Standpunkt aus auch damals schon keiner) und irgendwie hinterlässt das bei mir halt doch gerade wieder einen sehr "verstaubten" und "überlebten" Eindruck bezüglich der klassischen Astrologie. Was jetzt kein Vorwurf und auch keine totale Ablehnung sein soll, aber halt irgendwie mein Empfinden.

LG
Stern
 
6. Die doppelte bzw. dreifache Natur des Menschen. Der Mensch ist in seinem Werdegang insoweit an die Bewegung der Gestirne gebunden, als er an der sublunaren Welt der Elemente teilhat. Somit sind körperliche Eigenschaften, Konstitution, daraus sich ergebende Charakterzüge, Leidenschaften, sowie die Lebensbedingungen, in die er geboren wird und die er im Laufe seines Lebens vorfinden wird, in ihrem Wesen astrologisch determiniert. Der höhere Intellekt bzw. die höheren seelischen Funktionen sind davon frei. Deshalb ist Vernunft und Weisheit - als Philosophie, als Gnosis oder als Offenbarung verstanden - eine notwendige Voraussetzung für die eigene Emanzipation vom Schicksal.


Vergleicht man dieses Weltbild mit dem mechanistischen Weltbild unserer Tage, so wird hier das Primat des Geistes postuliert. Das Geistige steht am Anfang, die Materie ist eine verdichtete Erscheinung des Geistigen.


Das Handwerk der Astrologie im klassischen Sinne ist nichts anderes als die Astronomie. Die Erkenntnisse über die Bewegungen der Gestirne, über ihre Lage, Beschaffenheit, ihre Rhytmik und ihre gegenseitigen Beziehungen bilden das Substrat der Astrologie. Nun war aber früher die Erforschung des Himmels gleichzeitig eine schauende, womöglich geradezu hellsichtige Betrachtung desselben. Es wird heute häufig suggeriert - wohl als eine weitere Versöhnungsgeste der Astrologie mit dem modernen Wissenschaftsverständnis - die Chaldäer wären mehr oder weniger auf empirischem Wege zur Bedeutung der Gestirne gelangt. Vielmehr scheint es so zu sein, daß die Menschen damals eine viel ausgeprägtere Fähigkeit besaßen, über die Betrachtung der Dinge ihr Wesen zu erfassen. Dieses Erfassen ist nicht einfach ein rein geistiger, denkender Akt, sondern ein seelischer Prozeß. Es war selbstverständlich, daß sich in den Kräften der Natur - auch in den Sternen - geistig-seelische Kräfte und Wesenheiten offenbarten, welche die Menschen regelrecht wahrnehmen konnten, quasi mit der Seele wahrnehmen konnten. Der moderne Wissenschaftler tut dies häufig als kindlichen Animismus ab. Solange der Kosmos als wesenhaft betrachtet wurde, als Ausdruck göttlicher Mächte, die in ihm und durch ihn walten und alle Dinge somit beseelen und zusammenhalten, solange gab es zwischen Astrologie und Astronomie auch keine Unterscheidung. Erst als der Mensch damit begann, den Kosmos zu entseelen, und als rein zufälliges Produkt mechanistischer - und damit toter - Kräfte zu verstehen, mußte es folgerichtig zu einer Scheidung, ja zu einer Feindschaft zwischen Astrologie und Astronomie kommen.


Diese beiden Grundpfeiler - Kosmologie und Gnosis - wieder zu beleben und in den Vordergrund zu rücken bedeutet auch, die astrologische Tradition, die ja eben aus diesem Geiste geboren ist, mit Respekt zu betrachten, wenn auch mit einem kritischen Respekt. Denn zum einen gibt es da vieles, was wir erst wieder verstehen müssen. Zum anderen sind die klassischen Texte auch kein Heiligtum. Liest man die astrologischen Texte aus jener Zeit, so gewinnt man oft den Eindruck, daß Dinge überliefert werden, deren ursprüngliche Bedeutung schon verlorengegangen war.


Quelle:
http://www.hermetische-astrologie.de/publikationen/text_3.htm
 
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Hi Sternja,

Und wieso gibts Bücher von Lilly mit dem Titel "Christliche Astrologie" wenn Religion überhaupt gar kein Thema war. Warum hätte die Astrologie dies komplett ausblenden sollen ?
Ich habe nicht gesagt, dass Religion kein Thema war - das war sie sehr wohl. Aber sie war kein Thema des 12. Hauses.

irgendwo muss all das ja trotzdem unterkommen oder vorhanden sein, also war Spiritualität früher gar kein Begriff oder es wurde in ein anderes Haus gepackt, in welches ? Das 9. ?
Spiritualität war natürlich ein Begriff und sie war zusammen mit der Religion, der Mystik oder auch der Meditation im 9. Haus angesiedelt. Planetarische Signifikatoren dafür waren Jupiter und Merkur und auch das 3. Haus hatte Bedeutungen, die in diese Richtung gingen.

Das Zeichen Fische hat durchaus eine religiöse, spirituelle und ins Mystische gehende Bedeutung, die aber von seinem Domizilherrscher Jupiter kommt. Und jetzt kommt das größte Missverständnis, das in der modernen Astrologie vorherrscht: das Zeichen Fische ist nicht der Bedeutungsgeber für das 12. Haus, genauso wenig wie die anderen Zeichen den restlichen Häusern ihre Bedeutungen gegeben haben. Die einzige Übereinstimmung zwischen den Zeichen und den Häusern bestand in den körperlichen Zuordnungen.

Die Bedeutungen der Häuser entstanden aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen aufgrund dem Lauf der Sonne im Uhrzeigersinn von Ost nach West, dann aufgrund der Planetenfreuden (danach haben bestimmte Planeten einen besonderen Bezug zu bestimmten Häusern z.B. Saturn hat seine Freude im 12. Haus, der Mond im 3. Haus usw.), aufgrund der Anordnung der chaldäischen Reihe, aufgrund der Beziehungen der einzelnen Häuser zum AC und natürlich aufgrund von Beobachtungen und Erfahrungen, die mit keiner der oben genannten Faktoren zu tun haben. Zeichen und Häuser haben eine völlig unterschiedliche Entwicklung genommen - sowohl inhaltlich als auch zeitlich.

Dieses Missverständnis, entstand wohl auch dadurch, dass die Zeichen damals als die Domizile der Planeten bezeichnet wurden, durchaus in dem Sinne, dass man sich vorstellte, dass der Planet dort wohnt, dass er der Hausherr ist. Das, was wir heute Häuser nennen, wurde als "Ort" oder "Platz" bezeichnet. "Domizil" wurde dann später auch als "Haus" übersetzt und als man die "Erdraumfelder" nicht mehr Orte, sondern Häuser nannte, war das der erste Schritt zur Verwechslung der beiden Ebenen. Dazu kommt, dass man damals mit Ganzzeichenhäusern gearbeitet hat und manche Übersetzer sahen wohl auch das fälschlicherweise als eine Gleichsetzung von Haus- und Zeichenbedeutung an.

Es ist also schwarz auf weiß nachzulesen, dass die "Erfinder" der Häuserzuordnungen dabei sicher nicht an die Zeichen gedacht haben. Aber diese Fehlinterpretation der astrologischen Tradition hat sich bereits so stark innerhalb der modernen Astrologie festgebissen, dass sie nicht so schnell auszumerzen ist.

Die Zeichen haben zwar in mancher Hinsicht eine enge Analogie zu den Häusern - mehr aber nicht. Sie sind nicht für die Zuordnungen der Hausbedeutungen verantwortlich.
Dazu nur kurz zwei Beispiele am Schluss: das 7. Haus hat auch die Bedeutung von Feinden, Gegnern und Gerichtsprozessen und somit kann z.B. Venus nicht die Bedeutungsgeberin für das 7. Haus sein. Das 5. Haus ist das Haus für Kinder: das Zeichen Löwe galt aber schon immer als unfruchtbar und kann daher dem 5. Haus nicht seine Hauptbedeutung gegeben haben.

LG
Jogi
 


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