find mich da gar nicht so cool, eher pragmatisch.
was nützt es, vor mich hinzuträumen? Das ist so eine Illusionswelt dann.
Was es nützt? Sie macht, subjektiv gesehen, Sinn. In ihr erscheint, die Sehnsucht nach dem, was gelebt werden will. *Fortschrittlicher* ist es natürlich, es gleich zu leben. Doch scheint es Gründe zu geben, die das eben gerade nicht ermöglichen. Wenn es gelingt, etwas Abstand zu erzeugen und zu sehen, was die wirklichen Wünsche dahinter sind bzw. was dieser Traum eigentlich ist, kann es doch gelingen, damit sinnvoll zu arbeiten, daraus auszusteigen.
klingt nach einer Art übernommenem Ritual, und solchen gegenüber hege ich ein tiefes Misstrauen.Gibt ja auch so Christen, die meinen, man müsse sich mit so einer Art "Übergabegebet" bekehren. Ich meine, wenn es von Herzen kommt, klar, dann ist es immer richtig, selbst so ein Ritual. Aber sonst ist die Gefahr da, es äußerlich nachzuplappern und innerlich den Schritt des Loslassens doch noch nicht getan zu haben.
Wenn es nur eine äußere Form hat und leer ist, dann stimmt das. Ich habe es die Male wo ich es in Gedanken gesagt hab, als bewusst machen, dass da eben gerade wieder Gedanken bzw. ein Anhaften sind genommen. Das brachte mir insofern was, weil ich da nicht reinging, in den Traum, sondern achtsamer war, hey,jetzt ists wieder da und dann hab ich die *Affirmation* genommen.
Grundsätzlich hast du natürlich recht, wenn es leer bleibt, dass Herz nicht dabei ist, ist es eine leere Hülle. Nur in dem Fall des Verliebtseins, ist das Herz ja eh dabei und die Affirmation geht ja in die Richtung bedingungslose Liebe.
Da kann ich jeden Tag affirmativ vor mich herplappern "ich lass los, ich lass los, verdammt noch mal, ich lass jetzt endlich los".
Viel klarer finde ich, erstmal zu erfassen, wofür diese und genau diese Person mir im Leben begegnet ist, in welcher Form auch immer. Also für sie eine Art Platz in meinem Lebensmuster zu finden. Und die Erfahrung zeigt, wenn erstmal eine Art "Sinn" in der Begegnung gefunden wurde, ist es ganz leicht, loszulassen.
Das ist immer eine meiner ersten Fragen. Ich kann das abwechselnd, nach Sinn fragen und träumen

. Es ist ja eine *alte* Geschichte und ich hab da schon viel über bzw. für mich gesehen. Wenn ich jetzt deine Behauptung anlege, hieße das, es ist noch nicht DER Sinn bzw. es gibt noch mehr zu sehen. Auf Entfernung ist das allerdings etwas umständlich und mit der Kommunikation klappt es auch nicht. Daher eben auch der Griff zum Ritual, wie Briefe schreiben und verbrennen oder eben die Affirmation oder die Idee, einer Übertragung.
Nur dass Personen keine Objekte sondern Subjekte sind. Das bedeutet, da ist ein Spiegel vor mir, der mir etwas von meinem Inneren zeigen kann.
Jeder Mensch, der mir begegnet im Außen, ist doch eine Chawa für mich, eine "hilfe mir gegenüber".
Am Anfang, also nach ein paar Begegnungen, war da mal ganz überraschend bei mir der Gedanke, wie ich dich geschaffen hab. Ich war so verwundert, diesen Gedanken zu haben, hatte das Gefühl, der kommt gar nicht von mir, naja, der Gedanke war merk würdig bis heute. Ansonsten hab ich da auch diese DS Gedanken gehabt bei dem Versuch das für mich zu begründen. Ich stelle jedenfalls sehr viele Ähnlichkeiten fest und habe immer das Gefühl, wirklich, das heißt in der Tiefe, gesehen zu werden, dann ganz nackt zu sein, was den Kontakt von meiner Seite nicht einfach macht.
Was ist denn interessanter und spannender als das?
Und wenn man erstmal damit angefangen hat, ist das ja nur der Anfang.
Jeder Mensch kann mir doch auf hunderten von verschiedenen Ebenen begegnen, also ist das der Anfang einer wunderbaren Beziehung.
Ja. Und doch gibt es Menschen, die bewegen einen mehr bzw. berühren einen tiefer.
Ich habe lieber lauter lebendige Beziehungen zu allen Menschen, die mir begegnen.
Ich will gar keinen "loslassen", hee, der gehört doch auch dazu, nöö, will gar keinen ausgrenzen. Wir sind doch 7.5 Milliarden Menschen hier auf einer großen menschlichen Bewusstseinswelle, also warum loslassen, nachher fällt da jemand über Bord?
Die dürfen schon im Boot bleiben, sein. Lebendige Beziehungen sind doch schön. Die die bewegen, sind halt auch die, wos irgendwie hakt. Da kann die innere See dann schon mal stürmischer werden. Vielleicht ist Loslassen auch gar nicht das richtige Wort, vielleicht eher Gelassen im Umgang sein, Gelassen miteinander sein. Wenn das nicht der Fall ist, ist da eben noch was. Wenn *etwas* *zwischen* zwei Menschen ist, ist da doch so eine Spannung, die eben nicht gelassen macht bzw. den anderen gehen lassen will.
Lieber die Verbindung spüren, und die kann sich immer tiefer vertiefen, bis ich in jedem Menschen Gott sehen kann, wie er mir gegenüber sitzt/lacht/tanzt/spielt/mir zuzwinkert/wertvolle Infos gibt/mit mir verschmilzt/das Leben feiert... also da geht es immer noch weiter.
Ja genau und da solls ja hin gehen.
Ich hab solche Sehnsucht nach allen Menschen, am liebsten würde ich alle heiraten. Mh, geht nicht, ok. Aber dann doch erkennen, in welcher Form ich längst mit allen, und zwar mit jedem einzelnen anders, verheiratet bin im Bewusstsein.
Wir sind soviel tiefer und inniger miteinander verwoben als es ein Internet uns glauben machen könnte.
Lieber erforsche ich also den ganzen Reichtum der Beziehungsvielfalt, die mit Menschen möglich ist, als auch nur einen einzigen loszulassen.
Umso verständlicher ist doch dann der Wunsch, wenn das Ungeklärte geklärt und das gelassen miteinander sein gewünscht wird.