Vielleicht hat es (das Universum) sich aber auch wirklich nur, wie viele Wissenschaftler glauben, zu Anfang mit Überlichtgeschwindigkeit (allerdings vielleicht sogar mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit) ausgedehnt – und die Lichtgeschwindigkeit ist heutzutage das absolute Tempolimit.
Hi Elfman,
Die richtige Antwort ist, wir wissen es nicht. Laut Urknalltheorie handelte es sich bei der schnellen Expansion (Inflation genannt) ohnehin um die Asudehnung des "Stoffes" der Raum-Zeit, und nicht um ein Auseinanderbewegen von Bestandteilen des frühen Universums. Das wäre im eigentlichen Sinn keine Verletzung von Einsteins RT.
Ganz zu Beginn gab es (laut Theorie) aber ohnehin noch kein Licht
Uff...
Jezt wirds kompliziert, sehr theoretisch und ganz fürchterlich "haarig".
Was du sagst, stimmt nur während den ersten Augenblicken des Urknalls (10^-43 s). Nach dieser (Planck-Zeit gennannten Zeit) kann man das Universums als klassischen Hintergrund betrachten, in dem Elementarteilchen sich gemäß den Regeln der QM bildeten. Zu diem Zeitpunkt ist das Universum ca. 10^-33 cm groß, hat eine Temperatur von rund 10^32 Kelvin.
Im chaotischen Modell (
chaotic Inflation) von Andreij Linde, beginnt jetzt (nach Ende der Planck-Zeit) die Inflationsphase.
Nach einger Zeit

D) (etwa 10^-33 Sekunden nach dem Urknall) endet die Inflation bereits. Die Vakum-Energie-Dichte die die Inflation erzeugte wird in Wärme gewandelt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Expansion der Raum-Zeit noch so schnell, dass das Universum jünger erscheint als es ist:
Es scheint nur 10^-35 s alt zu sein

confused

. Wegen der Inflation hat das Universum jetzt bereits eine Größe von mehrerern Metern erreicht (eine Vergrößerung um mehr als das 10^35 -fache seit der Planck-Zeit). Qunatenfluktuationen erzeugen nun zufällig angeordnete Inhomogenitäten in der Struktur des Universums.
Es folgt die sog.
Baryogenese.
Winzige Unterschiede in den Reaktionszeiten von Materie und Antimaterie erzeugen etwa 1 Proton mehr pro 100 Millionen Teilchen (Photonen). Das Universum wächst und kühlt sich ab, bis es etwa 0.0001s nach dem Urknall eine Temperatur von ca. 10^13 K erreicht. Antiprotonen und Protonen venichten sich gegenseitig; übrig bleibt ein wenig Materie und viele, viele Photonen. Nach etwa 1 Sekunde (die Temperatur ist jetzt ca. 10^10 K, "kristallisert" die "Schwache Kraft". Dabei werden aus Protonen, Neutronen im Verhätnis von etwa 1:6 .
Nach etwa 100 Sekunden ist die Temperatur nur noch etwa 1 Milliarde Grad. Elektronen und Positronen vernichten sich gegenseitig und erzeugen noch mehr Photonen. Protonen und Neutronen bilden zusammen Deuterium Kerne, die ihrerseits zu Helium Kernen verschmelzen.
Etwa ein Monat (!!!) nach dem Urknall wird das Strahlungsfeld langsamer als die Expansion des Universums. Zurück bleibt das was wir heute als
"Cosmic Microwave Background", das CMB (kosmische Hintergrundstrahlung) im Unversum erkennen.
Die Dichte der Materie erreicht nach etwa 56'000 Jahren die Strahlugngsdichte. Die Temperaur ist auf rund 9000K gesunken. Dunkle Materie beginnt sich zu klumpen.
Protonen und Elektronen verbinden sich zu Wasserstoff. Dadurch wird das Universum durchsichtig, und die Temperatur liegt bei etwa 3000K. Zu diesem Zeitpunkt (ca. 380'000 Jahre sind seit der Singulairtät vergangen) wird das Universum durchsichtig, und die Unregelmässigkeiten in der CMB werden sichtbar.
Der Rest ist (beobachtbare) Geschichte.
In den folgenden ca. 14 Milliarden Jahren bilden sich Sterne und Galaxien. Nach etwa 10 Milliarden Jahrne bildet sich das Sonnensystem, usw.
[
Quelle: In Anlehnung an Ausführungen von Prof. Edward L. Wright, UCLA]
Ist aber eh alles nur spannend zerstreuende Spekulation, solange „man“ nicht wirklich mit der Stoppuhr nachmessen kann.
Du hast Recht!
Der wesentlich Punkt ist, dass ALLES was wir vor den Zeitpunkt des "Durchsichtig werdens" des Universums (ca. 380'000 nach dem Urknall) darüber wissen NUR das Ergebnis mathematischer Berechnungen, auf Grund von hypothetischen Annahmen, ist. Messbar, und damit Überprüfbar, sind nur spätere Ereignisse.
Die CMB stellt sozusagen eine undurchdringbare Wand dar, durch die die Menschheit niemals wird blicken können, selbst dann nicht wenn man den Märchen von Zeitreisen, Wurmlöchern und "Materie-Beamen" glauben schenkt.
Selbst glaube ich zwar ebenfalls an Überlichtschnelles, bin mir aber spätestens seit der Cern-Neutrino-Verarsche nicht mehr ganz so sicher, ob dafür in nächster Zeit wirklich noch ein wissenschaftlicher Beweis erbracht werden kann.
Vergiss es!
Das wird es nicht geben.
Wir können mit "an Sicherheit grenzender Gewissheit" sagen, dass die Lichtgeschwindigkeit eine absolute Grenze in der relativen Bewegung von Materie und in der Übertragungsgeschwindigkeit von Information darstellt. Das ist zumindest bis zurück zum Zeitpunkt des Sichtbar-werdens der CMB der Fall.
Lichtgeschwindigkeit ist (seither) immer und überall im Universum gleich schnell.