Islam, meine Meinung und das problem unserer Gesellschaft

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Jo. So ungefähr hab ich mir gedacht. Die Ansicht eines naturgemäß begrenzt denkenden überzeugten Vertreters einer einzigen Denkrichtung übernehmen und als alleingültige Wahrheit verkaufen.

Und dazu noch alle Quellen, die dieses wahrhaft fundierte Weltbild erschüttern könnten, a priori als unseriös abqualifizieren. So erwirbt man sich wahrhaftig den geistigen Horizont eines Frosches, der im Brunnen sitzt.

Vielleicht ist die folgende Quelle hier ja für dich auch unseriös :D. Aber ganz interessant zu lesen - hinsichtliche der heiligen Sunniten, die ja alles viel besser machen würden als die pöhsen Schiiten, die sie ja nicht lassen.

http://www.orientdienst.de/muslime/minikurs/minikurs_islam.shtml

Also Deine Unterschiebungen gehen mir echt auf die Nerven. Ich möchte von Dir keinerlei Reaktionen mehr haben,weil Du alles verdrehst.

Niemals habe ich etwas als allgemein gültig hingestellt. Immer habe ich meine einzige Quelle betont.

Aber Du willst streiten und ich will den Frieden. Das ist der Unterschied zwischen uns.

Ich benütze jedenfalls wenigstens eine direkte Quelle, die mein Wissen speist, Du aber musst Dich wirklich mit nicht immer einwandfreiem Brunnenwasser zufrieden geben. Dann bist doch eher Du diejenige mit der Froschperspektive.

:autsch:
 
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Ich habe nie behauptet, dass der Islam ganz prima ist, aber wohl feststellen müssen, dass er nicht so schlecht ist wie man ihn hinstellt.

Es kann einem allerdings ganz schnell schlecht werden, wenn man sich näher mit dem Islam beschäftigt. Zwei Beispiele, die ich demnächst noch etwas ausführlicher darstellen möchte. Du kannst sie dir aber bereits schon jetzt durchlesen, damit du ein wenig vorbereitet bist:

 
Du unterschiebst mir etwas, liebe Sabine, oder habe ich Dich falsch verstanden?

Ich habe nie behauptet, dass der Islam ganz prima ist, aber wohl feststellen müssen, dass er nicht so schlecht ist wie man ihn hinstellt.

Nur das sollte jedem klar werden und sonst gar nichts.

Liebe Grüße

eva07

Liebe Eva,
(gegen meinen Vorsatz bin ich nochmal hier:))
ich will Dir nichts unterschieben. Nur erinnert mich Deine Argumentation sehr daran, wie das damals im Ostblock war.
Bei jeder Kritik wurde gesagt, daß man noch nicht den Kommunismus erreicht habe, aber wenn...dann wäre alles gut. Schließlich wäre die reine kommunistische Lehre das Gute an sich. Nur die Umsetzung noch nicht so optimal, da es ja noch keinen kommunistischen Staat gäbe.
Nur ist das doch reine Ideologie und die reine (theoretische) Lehre macht es möglich, daß es im echten Leben zu diesen Auswüchsen kommt. Immer wenn es eine perfekte Lehre gab, für die die Menschen nur noch nicht reif genug waren und also erzogen werden mußten, führte es zu ähnlichen, gewalttätigen, Ergebnissen. Und als das Christentum meinte, es sei das Gute an sich und man müsse alle zwangsbekehren zu ihrem Glück, kam genau das selbe raus- die Kreuzzüge.
Und ich vertrete ganz entschieden die Meinung, daß deshalb eine Religion, die sich gerade in diesem Stadium befindet, nicht verherrlicht werden sollte. Alle anderen Religionen, sogar der Kommunismus, sind inzwischen zu Reflexion fähig und haben sich reformiert. Im Islam, ist das per Koran verboten. Man hat die Wahrheit und ist im Namen dieser Wahrheit zu einigem bereit.
Und- ich kann leider nicht so schön kompliziert formulieren wie Tucholsky;), würde jetzt gerne philosophisch werden, also wie ist das nochmal mit der einen Wahrheit?

Es wäre schön, wenn Du mal mit offenem Geist die vielen Quellen hier in diesem Thread anschaust, anhörst, liest und zumindest als einen Teil der Wirklichkeit anerkennst.

Viele Grüße
 
Es kann einem allerdings ganz schnell schlecht werden, wenn man sich näher mit dem Islam beschäftigt. Zwei Beispiele, die ich demnächst noch etwas ausführlicher darstellen möchte. Du kannst sie dir aber bereits schon jetzt durchlesen, damit du ein wenig vorbereitet bist:


Das schlimme mit dir ist, das Du immer nur am hetzen bist.

Ob nun gegen Sex oder in diesem Fall den Islam.

Und dann kommen so alberne Argumente wie die Scharia.

Die Scharia ist nicht im Koran verankert, sondern wurde durch Menschen interpretiert und geschrieben.
Ebenso wie ein mir vorliegendes Buch das sich mit christlicher Rechtsprechung befasst.
Dieses Rechtsbuch wurde auch vom Papst abgesegnet.
Malleus Maleficarum

Basierend auf diesem Buch wurde in Europa über Jahrhunderte Recht gesprochen.

Auch nicht besser als die Scharia.

Und Eines dürfte selbst einem von Hass auf alles Andere zerfressendem Menschen wie dir klar sein.
Hätte der Papst noch die nötige Macht, wäre eben dieses Buch auch noch als geltende Rechtsgrundlage aktuell.
 
Das schlimme mit dir ist, das Du immer nur am hetzen bist.

Ob nun gegen Sex oder in diesem Fall den Islam.

Und dann kommen so alberne Argumente wie die Scharia.

Die Scharia ist nicht im Koran verankert, sondern wurde durch Menschen interpretiert und geschrieben.
Ebenso wie ein mir vorliegendes Buch das sich mit christlicher Rechtsprechung befasst.
Dieses Rechtsbuch wurde auch vom Papst abgesegnet.
Malleus Maleficarum

Basierend auf diesem Buch wurde in Europa über Jahrhunderte Recht gesprochen.

Auch nicht besser als die Scharia.

Und Eines dürfte selbst einem von Hass auf alles Andere zerfressendem Menschen wie dir klar sein.
Hätte der Papst noch die nötige Macht, wäre eben dieses Buch auch noch als geltende Rechtsgrundlage aktuell.

Erstens ist die Scharia dem Koran übergeordnet. Zweitens kramst du hier olle Kamellen aus dem Christentum der vergangenen Jahrhunderte aus. Du musst ja einen ganz schönen Hass auf das Christentum haben, wenn du es immer wieder so herabwürdigst. Und dabei vergisst du immer wieder, dass die Kelten, die du so bewunderst, dem Christentum an Grausamkeiten sicherlich an nichts nachstanden. Deshalb kann ich deine Bewunderung für die Kelten nicht nachvollziehen. Mir kommt das fast so vor, als würde jemand die Neandertaler als das große Vorbild unserer heutigen Zeit hinstellen.

Die Grausamkeiten des Christentums sind mehr oder weniger Vergangenheit. Sollte es heute im Christentum irgendwelche unsinnigen Gesetze oder Verfügungen geben, dann erhebt sich zu recht weltweit dagegen Protest. Dieser Protest fehlt aber vollkommen, wenn es um die Grausamkeiten des Islam geht. Im Gegenteil, sie findet vielfach weltweit Unterstützung. Drittens vergisst du, dass das Christentum sich in den vergangengenen Jahrhunderten enorm gewandelt hat. Dieser Wandel ist aber nach dem Selbstverständnis des Islams ausgeschlossen. Ich möchte dich sehen, wie es dir gefällt, wenn du in einem islamisch beherrschten Staat lebst.
 
Ich befürchte, daß es gerade unsere Toleranz ist, die die Verachtung der Gegenseite provoziert. Zumindest in den islamistischen Strömungen.
und ich fürchte, dass eure toleranz etwas ist, das nicht auf freiwilliges handeln sondern auf dem überlegen bestimmter nachteile oder vorteile besteht .. wenn man sich innerhalb eines gesetzlichen rahmens befindet und wegen dem gesetz bestimmte dinge unterlässt, sagt das sicher nichts über "unsere toleranz" aus, sondern nur darüber, wie sehr wir gesetze akzeptiert haben! .. und das hat wiederum mit angst vor gesetz bzw. strafe zu tun ...
Der Islam ist durch unsere Haltung der Toleranz und des "Respekts" ihrer Gefühle in den letzten Jahren ja nicht wirklich toleranter geworden, eher auffällig angriffslustiger.
das stimmt wieder nicht .. ich mache hier ein beispiel: wenn freiheitliche partei in österreich in den letzten jahren immer mehr stimmen gewinnon hat, sagt das nicht aus, dass es in diesem augenblick mehr fremdländerfeindliche österreicher gibt und braune parteien deshalb so gewonnen haben .. braune gesinnung war leider schon immer hier, aber durch jetzige staatskunst wird solchen parteien mehr beachtung verschenkt und solche können wiederum völlig deutlich vernehmbar bellen! ..

Ich verlange z.B. im Falle der Mohammed- Karikaturen, daß Moslems akzeptieren, daß bei uns Presse- und Meinungsfreiheit zu den Grundrechten gehören. Ich denke nicht, daß wir bereit sein sollten, unsere Werte so großzügig zur Disposition zu stellen, wenn sich jemand in seinen Gefühlen verletzt fühlt.
das ist ein wichtiger punkt .. ich bin auch dafür, dass jede religion durchs feuer der kritik muss .. das ist richtig, denn diese einsicht hat vielen länder zu etablierte demokratie geholfen .. aber abgesehen davon, dass eine bildliche darstellung von mohammed keine karikatur mehr ist, denn im islam ein bildervorbot gilt, macht es einen grossen unterschied, ob ein magazin eine karikatur z.b. von einem kardinal groer zeichnet, der den po eines jungen priester leckt, oder ob jesus von nazareth gezeichnet wird, wie er bei ein paar kinder masturbiert .. und zwar mit einer gezeichnete blase vor seinem mund, die seinen gedanken enthält: "lasset eure kleinen kinder zu mir kommen, ich will euch beleben".. sorry aber wenn man zwischen diesen beiden bildern keine unterscheidung empfindet, bringt man keine wichtige vorbedingung für ein differenzierte meinung im karikaturenstreit mit .. das bild mit groer würde der katholischen kirche eine notwendige diskussion über kindesmissbrauch von priester zuschieben, während das andere bild mit jesus einfach nahelegt, dass sich alle christen aller zeiten von einem kinderschänder betrogen haben lassen .. was ich die ganze zeit versuche zu sagen, ist die tatsache, dass solches aufstacheln zum hass kein geeignetes mittel für eine notwendige diskussion ist .. das ganze führt dazu, dass eine konstruktive diskussion mit moslems zum scheitern verurteilt wird .. und dafür kämpfe ich, denn keine religion gehört in die winkel des fanatismus abgedrängt ..

lg
PT
 
Die Grausamkeiten des Christentums sind mehr oder weniger Vergangenheit. Sollte es heute im Christentum irgendwelche unsinnigen Gesetze oder Verfügungen geben, dann erhebt sich zu recht weltweit dagegen Protest. Dieser Protest fehlt aber vollkommen, wenn es um die Grausamkeiten des Islam geht. Im Gegenteil, sie findet vielfach weltweit Unterstützung. Drittens vergisst du, dass das Christentum sich in den vergangengenen Jahrhunderten enorm gewandelt hat. Dieser Wandel ist aber nach dem Selbstverständnis des Islams ausgeschlossen. Ich möchte dich sehen, wie es dir gefällt, wenn du in einem islamisch beherrschten Staat lebst.

warum haben die christen dann in kreuzzügen, mit der inquisition unzählige menschenleben ausgelöscht, wenn christentum nicht aggressiv war?? .. oder anders ausgedrückt: ist islam eine aggressive religion?? .. wenn ja, warum gibt es millionen friedfertiger moslems auf der welt?? .. diese sollten ja dann alle nicht wirklich gläubige moslem sein! .. und es gibt auch gewaltbereite nicht-moslems .. wo kommt deiner meinung nach deren gewaltbereitschaft her??? ..

du hast keine ahnung was menschen aggressiv und gewaltbereit macht ... die religion macht sicher keinen friedfertigen zum gewalttäter .. aggressionen gegen andere kulturen und menschen haben ihr ursachen nicht in der religion, sondern einzig und allein in der schädigenden prägung der menschen in der kindheit ..

PT
 
Die Grausamkeiten des Christentums sind mehr oder weniger Vergangenheit. Sollte es heute im Christentum irgendwelche unsinnigen Gesetze oder Verfügungen geben, dann erhebt sich zu recht weltweit dagegen Protest. Dieser Protest fehlt aber vollkommen, wenn es um die Grausamkeiten des Islam geht. Im Gegenteil, sie findet vielfach weltweit Unterstützung.

Wo finden die Grausamkeiten wie Unterstuetzung? Wo siehst Du unterstuetzung? Ich sehe weltweiten Protest gegen Steinigungen, Genitalverstuemmelung etc. In welchen nicht-islamischen Gegenden wird das toleriert oder gar unterstuetzt?

Drittens vergisst du, dass das Christentum sich in den vergangengenen Jahrhunderten enorm gewandelt hat. Dieser Wandel ist aber nach dem Selbstverständnis des Islams ausgeschlossen.

Dieser Wandel war (und ist teilweise noch) aber auch im Selbstverständnis des Christentums ausgeschlossen. Und dieser Wandel hat bei der Mehrheit der Moslems - die immer wieder hier angesprochenen "normalen" Moslems - bereits stattgefunden.

Ich möchte dich sehen, wie es dir gefällt, wenn du in einem islamisch beherrschten Staat lebst.

Es gibt auch Länder, in denen der Islam die Hauptreligion ist, die aber ebenfalls eine Trennung zwiaschen Staat und Kirche haben und die Todesstrafe nicht praktizieren - also zumindest von staatlicher Seite haben Religionswechsler da nichts zu befuerchten. In so einem Land zu leben (z.B. die Tuerkei) hätte ich nicht viel dagegen.
 
warum haben die christen dann in kreuzzügen, mit der inquisition unzählige menschenleben ausgelöscht, wenn christentum nicht aggressiv war?? .. oder anders ausgedrückt: ist islam eine aggressive religion?? .. wenn ja, warum gibt es millionen friedfertiger moslems auf der welt?? .. diese sollten ja dann alle nicht wirklich gläubige moslem sein! .. und es gibt auch gewaltbereite nicht-moslems .. wo kommt deiner meinung nach deren gewaltbereitschaft her??? ..

du hast keine ahnung was menschen aggressiv und gewaltbereit macht ... die religion macht sicher keinen friedfertigen zum gewalttäter .. aggressionen gegen andere kulturen und menschen haben ihr ursachen nicht in der religion, sondern einzig und allein in der schädigenden prägung der menschen in der kindheit ..

PT

Immer wieder werden die Kreuzzüge des Christentums von euch als Symbol des Christentums dargestellt. Die Keuzzüge liegen ersten etwa 800 Jahre zurück und sie sind zweitens in keiner Weise mit dem christlichen Selbstverständnis, nämlich mit dem Neuen Testament, vereinbar. Sowohl die Kreuzzüge als auch die Inquisition widersprechen sogar dem, was Jesus lehrte. Wollte das Christentum so etwas heute noch einmal veranstalten, so wäre das wahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit. Sie denken nicht einmal daran. Und sollten solche Gedanken jemals im Christentum aufkommen, so gäbe es weltweit Protest dagegen. Im Christentum hat sich also ein wesentlicher Wandel vollzogen.

Im Islam dagegen sieht dies ganz anders aus. Dort ist der Jihad (Dschihad), der Heilige Krieg, Bestandteil der Ideologie des Islam. Der Jihad gegen die Ungläubigen und Schriftenbesitzer (Juden und Christen) war bereits zu Mohammeds Zeiten Bestandteil des islamischen Glaubens und da der Koran nach islamischem Selbstverständnis für alle Zeit seine Gültigkeit hat, ist der Heilige Krieg gegen die Ungläubigen, Juden und Christen bis heute ein elementarer Bestandteil des Islams.

Sure 66,9 nennt z. B. die Ungläubigen und die Heuchler als Ziel des Heiligen Krieges: "Prophet! Führe Krieg gegen die Ungläubigen und die Heuchler und sei hart gegen sie! Die Hölle wird sie aufnehmen und dies ist ein schlimmes Ende!" (66,9) Nach Sure 49,15 ist die Bereitschaft, den heiligen Krieg zu kämpfen, ein Kennzeichen echter muslimischer Frömmigkeit. Sie wird in eine Reihe mit dem Glauben an Gott und das Prophetentum Muhammads gestellt: "Die Gläubigen sind diejenigen, die an Gott und seinen Gesandten glauben und hierauf nicht Zweifel hegen, und die mit ihrem Vermögen und in eigener Person um Gottes willen Krieg führen. Sie sind es, die es ehrlich meinen" (49,15). Auch die Überlieferung hebt den Heiligen Krieg lobend hervor, wenn sie sagt: "Der Jihad ist eines der Tore zum Paradies", oder: "Der Jihad ist ein Akt reiner Hingabe" (an Gott).

Quelle: Der Jihad im Islam
 
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"Letzter Kunstgriff

Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob. Das Persönlichwerden besteht darin, daß man von dem Gegenstand des Streites (weil man da verlornes Spiel hat) abgeht auf den Streitenden und seine Person irgend wie angreift: man könnte es nennen argumentum ad personam, zum Unterschied vom argumentum ad hominem: dieses geht vom rein objektiven Gegenstand ab, um sich an das zu halten, was der Gegner darüber gesagt oder zugegeben hat. Beim Persönlichwerden aber verläßt man den Gegenstand ganz, und richtet seinen Angriff auf die Person des Gegners: man wird also kränkend, hämisch, beleidigend, grob. Es ist eine Appellation von den Kräften des Geistes an die des Leibes, oder an die Tierheit. Diese Regel ist sehr beliebt, weil jeder zur Ausführung tauglich ist, und wird daher häufig angewandt. Nun frägt sich, welche Gegenregel hiebei für den andern Teil gilt. Denn will er dieselbe gebrauchen, so wirds eine Prügelei oder ein Duell oder ein Injurienprozeß.

Man würde sich sehr irren, wenn man meint, es sei hinreichend, selbst nicht persönlich zu werden. Denn dadurch, daß man Einem ganz gelassen zeigt, daß er Unrecht hat und also falsch urteilt und denkt, was bei jedem dialektischen Sieg der Fall ist, erbittert man ihn mehr als durch einen groben, beleidigenden Ausdruck. Warum? Weil wie Hobbes de Cive, Kap. 1, sagt: Omnis animi voluptas, omnisque alacritas in eo sita est, quod quis habeat, quibuscum conferens se, possit magnifice sentire de seipso. – Dem Menschen geht nichts über die Befriedigung seiner Eitelkeit und keine Wunde schmerzt mehr als die, die dieser geschlagen wird. (Daraus stammen Redensarten wie »die Ehre gilt mehr als das Leben« usw.) Diese Befriedigung der Eitelkeit entsteht hauptsächlich aus der Vergleichung Seiner mit Andern, in jeder Beziehung, aber hauptsächlich in Beziehung auf die Geisteskräfte. Diese eben geschieht effective und sehr stark beim Disputieren. Daher die Erbitterung des Besiegten, ohne daß ihm Unrecht widerfahren, und daher sein Greifen zum letzten Mittel, diesem letzten Kunstgriff: dem man nicht entgehen kann durch bloße Höflichkeit seinerseits. Große Kaltblütigkeit kann jedoch auch hier aushelfen, wenn man nämlich, sobald der Gegner persönlich wird, ruhig antwortet, das gehöre nicht zur Sache, und sogleich auf diese zurücklehnt und fortfährt, ihm hier sein Unrecht zu beweisen, ohne seiner Beleidigungen zu achten, also gleichsam wie Themistokles zum Eurybiades sagt: pataxon men, akouson de. Das ist aber nicht jedem gegeben.

Die einzig sichere Gegenregel ist daher die, welche schon Aristoteles im letzten Kapitel der Topica gibt: Nicht mit dem Ersten dem Besten zu disputieren; sondern allein mit solchen, die man kennt, und von denen man weiß, daß sie Verstand genug haben, nicht gar zu Absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen; und um mit Gründen zu disputieren und nicht mit Machtsprüchen, und um auf Gründe zu hören und darauf einzugehn; und endlich, daß sie die Wahrheit schätzen, gute Gründe gern hören, auch aus dem Munde des Gegners, und Billigkeit genug haben, um es ertragen zu können, Unrecht zu behalten, wenn die Wahrheit auf der andern Seite liegt. Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert. Die Übrigen lasse man reden, was sie wollen, denn desipere est juris gentium, und man bedenke, was Voltaire sagt: La paix vaut encore mieux que la vérité; und ein arabischer Spruch ist: »Am Baume des Schweigens hängt seine Frucht der Friede.«

Das Disputieren ist als Reibung der Köpfe allerdings oft von gegenseitigem Nutzen, zur Berichtigung der eignen Gedanken und auch zur Erzeugung neuer Ansichten. Allein beide Disputanten müssen an Gelehrsamkeit und an Geist ziemlich gleichstehn. Fehlt es Einem an der ersten, so versteht er nicht Alles, ist nicht au niveau. Fehlt es ihm am zweiten, so wird die dadurch herbeigeführte Erbitterung ihn zu Unredlichkeiten und Kniffen [oder] zu Grobheit verleiten.

Zwischen der Disputation in colloquio privato sive familiari und der disputatio sollemnis publica, pro gradu usw. ist kein wesentlicher Unterschied. Bloß etwa, daß bei letzterer gefordert wird, daß der Respondens allemal gegen den Opponens Recht behalten soll und deshalb nötigenfalls der praeses ihm beispringt; – oder auch daß man bei letzterer mehr förmlich argumentiert, seine Argumente gern in die strenge Schlußform kleidet."
(Arthur Schopenhauer)

Um das zu verstehen, bedarf es der geistigen Reife.

Ich muss als eine Verehrerin des Telegrammstils gestehen, dass mir deine etwas längeren Texte doch besser gefallen, als die Kurzen und Dezenten. Und obwohl ich im Allgemeinen keine so längeren Texte gerne lese, ermunterten mich deine, näher hinzuschauen. Alle Achtung! ;)
 
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