Du meinst also klar, der Islam ist xyz.
Ich denke das ist ein Trugschluss, weil es 'den Islam' gar nicht gibt, es gibt nur Menschen und sie haben Vorstellungen und handeln daraus. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Vorstellungen der Menschen, welche den Personenkult um Mohammed betreiben, sondern auch für alle anderen Menschen, wenn sie Idole, die nur in ihrer Vorstellungen vorhanden sind folgen, also z.B. auch für die Menschen die an Demokratie glauben, an ein Tausendjähriges Reich, an ein vereintes Europa, an eine Nation, oder an die Zukunft.
Das, was Du hier als klar bezeichnest, ist mitnichten klar. Es ist mitnichten klar, weil es an einem Nachweis mangelt, der erst beweist, dass es 'den Islam' gibt.
Die sich als aufgeklärt und gebildet bezeichnenden Menschen anerkennen bestimmte Methoden und/oder Dinge, wie die Vernunft oder Logik, und weisen damit auch das zurück, dass als unvernünftig oder nicht logisch, nicht folgerichtig, erkannt werden kann. Einher mit diesen Methoden geht ein freies eigenes Bewusstsein, das sich seines eigenen Verstandes bedient, und nicht mehr das anerkennen muss, was ein König, oder ein Fürst oder ein Papst als 'wahr und damit Basta' definiert.
Nun, die damit verbundene eigene Meinung, die jetzt unabhängig von König, Fürst oder Papst gesagt werden kann, wird offensichtlich gern genommen, aber natürlich kann es nicht der Sinn dieser anerkannten Haltung sein, jetzt ebenso wie ein König oder ein Papst etwas als wahr zu definieren, dann wäre das Meinen um nichts besser, als eine definierte Wahrheit von einer Autorität.
Insofern ist Meinung für etwas, das jenseits des Eigenen liegt, völlig irrelevant, wenn es nicht im Zusammenhang von Vernunft und Logik und dem Ganzen der Natur etwas begründet mit Argumenten.
Und es ist wohl fast überflüssig zu sagen, dass die Übung, in politischer Weise, welche ja eine Fortsetzung von Wahrheitsdefinitionen von Königen oder Fürsten ist, das der Natur zu bestimmen, mitnichten dem, was IST, gerecht werden kann.
In dem, was als geistige Strukturen gehandelt wird, gibt es verschiedene Ebenen mit verschiedener Qualität. So kann man erkennen, dass es z.B. sinnlos ist, mit demokratischen Übungen darüber zu entscheiden wie sich die Planeten um die Sonne zu drehen haben, oder wie schnell die Erde sich drehen soll. Aber das, was sich der Demokratie entzieht, hat eine Qualität, die erkannt werden kann als das, was sie ist, und wie es in Mathematik, Logik oder Physik erkennbar ist, ist hier klar zu erkennen, dass ohne etwas mit starken Argumenten zu begründen, das Meinen oder Behaupten wertlos ist.
Wenn man sagt, dass etwas eine Eigenschaft hat, dann muss logischerweise das Objekt existieren, denn das, was keine Existenz hat, kann keine Eigenschaften haben. Wenn man also sagte, dass ein Einhorn rosa ist, dann ist die farbliche Eigenschaft solange irrelevant, wie man das Einhorn nicht als existent nachweist.
Ebenso ist es, wenn man sagt, dass 'der Islam schlecht und böse ist', denn 'der Islam' existiert ebenso wenig wie ein Einhorn; niemand kann mit den Mitteln der Vernunft, oder Logik 'den Islam' nachweisen, und damit sind auch die ihm zugewiesenen Eigenschaften hinfällig.
Natürlich gibt es empfindbare Handlungen von Menschen und auch von Menschen, welche die von Menschen geschriebenen Gesetze für die Schulpflicht, für das Strafgesetzbuch oder den Koran achten und anerkennen, aber es ist Heuchelei, wenn man das Folgen nach den Gesetzen von Menschen in anderen Kulturkreisen nach der eigenen Sozial-Moral beklagt, während man selbst die demokratische Moral mit Waffengewalt in anderen Kulturkreisen realisiert.
Die oben genannten verschiedenen Ebenen sind die Philosophie, die Theologie, die Naturwissenschaft, die Rechtsphilosophie, die Rechtsprechung und die z.B. demokratische Politik. Und wie man es oben erkennen kann, bedürfen z.B. Rechtsprechung oder demokratische Politik einer Hilfe aus der Naturwissenschaft, oder aus der Philosophie, oder auch aus der Theologie, wenn es z.B. um die unantastbare Würde des Menschen geht.
Dabei gibt es in der Philosophie eine Vielfalt von Referenzen, von welchen aber die meisten seit nunmehr 2500 Jahren in interner Diskussion sind, und also es noch keine Einigkeit gibt. In der Theologie sieht es wohl etwas besser aus, wobei man natürlich das, was die Institutionen der Religionen betreiben, als eine korrupte Theologie erkennen kann, weil dort die Freiheit der eigenen Vernunft, als asozial angesehen wird. Anders ist das, wenn man z.B. das, was einzelne Mystiker sagten und erkannt haben, obwohl sie in verschiedenen Kulturen lebten. So kann man vieles das Jesus sagte bei Lao=Tsu oder dem Buddha, oder den Islamischen Mystikern, aber auch z.B, bei Bruno wieder finden, und das Gemeinsame darin erkennen.
Natürlich ist es sinnvoll zu analysieren, d.h. trennen, um das was als wertlos erkannt ist zu unterscheiden von dem, was als wertvoll erkannt ist, aber das macht ja nur Sinn, wenn man dadurch das Ganze, das (wahr) IST, (gemeinsam) erkennt. Nur ein Unterscheiden ohne es wieder im Ganzen zu sehen, ist das Verständnis der sinnlosen Diskrimination, welche dann leicht zu der Diskriminierung leitet, in der der Unterschied mit einer urteilenden qualitativen Zuweisung verbunden ist, wie wir das alle kennen.
Sowohl das Meinen als das Eigene, als auch das Argumentieren von Phantomen, die keine Existenz haben, als auch das sinnlose Zuweisen von Eigenschaften, welche selbst nur Phantome sind - denn niemand hat je das Böse oder das Schlechte bewiesen, es sind moralische und soziale Wertungen die nicht als existent begründet sind - hat keine argumentative Stärke, keine argumentative Qualität.
Qualität ist aber etwas, das nicht das Gut von unbegründeter persönlicher Meinung ist, und im Gegenteil zerstört sie jeder, der vermeint sie auch dann sagen zu müssen, wenn klar ist, dass das Tun die Qualität der gemeinsamen Wahrheitsfindung zerstört.
Wo ist die Wurzel?
Der Mensch ist die Wurzel. Ab wann genau fragt Kabir wird ein Mensch im Mutterleib zum Brahmanen? Niemand kann im Menschen eine Religion nachweisen, aber jeder kann, weil er frei ist zu erkennen, mit Vernunft und Logik Trugschlüsse im Denken eines Menschen erkennen. Ein Denken kann immer mangelhaft sein, aber ein Mensch kann nicht mangelhaft sein, denn seine Würde ist unantastbar.
Hegel sagte: "Die Philosophie ist ihrer Natur nach etwas Esoterisches, für sich weder für den Pöbel gemacht noch einer Zubereitung für den Pöbel fähig; sie ist nur dadurch Philosophie, dass sie dem Verstande und damit noch mehr dem gesunden Menschenverstande, worunter man die lokale und temporäre Beschränktheit eines Geschlechts der Menschen versteht, gerade entgegengesetzt ist; im Verhältnis zu diesem ist an und für sich die Welt der Philosophie eine verkehrte Welt" (G.W.F. Hegel - "Jenaer Schriften" - 1801 - 1807 - Werke 2 - GA - S. 182 - suhrkamp - 1986).
Auch wenn dieses Forum Politisches diskutiert, ist dies ein Forum für Esoterik. Wenn man hier Politisches diskutiert, heißt das nicht zugleich, dass damit jeder Mangel an Respekt an dem Anderen, der sich in seiner persönlichen Meinung äußert, eine philosophische Qualität hat. Mitnichten.
Shalom sagt der Hebräer
Islam oder Salam sagt der Moslem
Peace sagt der Mensch im Westen
love
T.