Hier findet man 20 Unterschiede zwischen Mahayana und Theravada aufgelistet:
http://www.buddhanet.net/e-learning/snapshot02.htm
Darunter auch den Unterschied, (20) dass im Theravada nicht - wie im Mahayana - die "innere, eigentliche Buddha-Natur" gelehrt wird.
Speziell zu diesem Thema/Unterschied ist auch die Lehre von "Anatta" interessant - wie dies Opti auch schon in einem speziellen Thread
https://www.esoterikforum.at/threads/36175 angesprochen hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anatta
Die buddhistische
Theravada-Lehre von Anatta (Pāli) bezeichnet das Nichtvorhandensein eines permanenten und unveränderlichen Selbsts, festen Wesenskerns oder Seele. Was normalerweise als „Selbst“ betrachtet wird, ist demnach tatsächlich nur eine Ansammlung von sich konstant verändernden, physischen und psychischen Bestandteilen „(Skandhas“

.
Ein anderes Verständnis dieser Lehre (wie es vom Buddha in den „Tathagatagarbha“-Schriften
des Mahayana erläutert wird) beinhaltet, dass zwar die fünf „Skandhas“ kein festes Selbst haben, denn sie sind der Veränderung und dem Verfall unterworfen, sich aber jenseits dessen noch das ewige Buddha-Prinzip, oder
die Buddha-Natur („Buddha-dhatu“

befindet. Tief in jedem Wesen verborgen ist demnach das überweltliche und unvergängliche Wahre Selbst - dessen volle Wahrnehmung kann jedoch nur durch die Erleuchtung erreicht werden.
Dieser Unterschied zeigt sich folglich auch in der spirituellen Praxis.
In der Theravada-Schule wird
in der Praxis durch Meditation das Loslassen von Anhaftungen praktiziert: eine Empfindung wird nicht als "Ich nehme wahr", sondern als "Es vollzieht sich ein Prozess der Wahrnehmung in den Fünf Gruppen (upadanakkhandha)" verstanden.
Das Selbst/Ich wird vollkommen in die fünf Aneignungsruppen aufgelöst - Körper (rupa), Empfindungen (vedana), Wahrnehmung (sanna), Geistesregungen (sankhara), Bewusstsein (vinnana).
Im Vajrayana-Buddhismus geht es hingegen
in der Praxis um die Verwirklichung der Buddha-Natur und der Erkenntnis des Absoluten. Der Praktizierende wendet sich drei Objekten zu:
de drei Wurzeln des Vajrayana:
1. Die Wurzel der spirituellen Übertragung – der Lama
2. Die Wurzel der Verwirklichung – die Yidam Gottheiten
3. Die Wurzel der Heilsaktivität – die Dakinis und Dharmaschützer
Der Mensch steht in Beziehung mit transzendenten Wesen und diese transzendenten Buddhas etc. verkörpern verschiedene Aspekte Buddhas, mit deren Hilfe der Praktizierende zum Beispiel in der Meditation, das Absolute und die erleuchtete Natur des Geistes erkennt.
Man möge nun wieder einwenden, dies sei alles Eins - in den Schriften, in der Lehre und in der Praxis unterscheiden sich die Wege jedoch erheblich.
