Hinayana- und Mahayana-Buddhismus

Ist mir beim Lesen aufgestoßen:
satnaam schrieb:
Festzuhalten ist hier an dieser Stelle mal wieder, das opti selbst keine konkreten Antworten gibt weil er keine hat.
Entweder klagt er andere an, oder zitiert andere. Von ihm selbst kommt da aus EIGENER ERFAHRUNG sehr wenig.
Das sehe ich nicht so. "Eigene Erfahrung" auf "körperliche Erfahrung" durch Lebenserfahrung zu reduzieren, finde ich wenig selbstbewußt. Der Geist ist das Wesentliche im Leben, Du kannst wenn Du halbtot bist, den körper schinden wie Du willst oder nähren- wenn Du im Geist dreckig bleibst, wirst Du sterben. Wenn Du dagegen Deinen Geist säuberst- egal in welchem Lebensabschnitt- gewinnst Du. Die Säuberung, die opti betreibt, geschieht geistig. Er ist extrem feinsinnig- dank der Erfahrungen, die er in seinem Geiste macht.
er macht nur einen Fehler nicht: er gibt keine Antworten aus dem Geiste heraus- in dem er Verständnis hat- wenn es ihm an körperlicher Lebenserfahrung auf dem Gebiet fehlt. Das ist ein außerordentlich kluger und reifer Wesenszug. Ich sehe da keinen Mangel. Den Mangel siehst Du, satnaam. In Deiner eigenen Jugend vielleicht. In opti sehe ich nur Ressourcen. (Weghören, opti)

Liebe Grüße, spieler.
 
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Hallo Opti,

so viel ich weiß kann man nicht wirklich davon sprechen, dass die anderen Richtungen "erloschen" sind. Manche Schulen sind mit ihren Schriften in den Mahayana "auf/eingegangen".

"Erloschene Systeme"

Mahasanghika . Gegründet im 4. Jh. v.Chr. Vorbereiterin des Mahayana in dem sie schließlich aufging.
Pudgalavada . Gegründet im 3. Jh. v.Chr. Eine der großen frühbuddhistischen Schulen. Untergang im 7. Jh.
Sarvastivada . Gegründet im 3. Jh. v.Chr. Frühbuddhistische Schule mit großer Wirkmächtigkeit. Ging mit der islamischen Eroberung Indiens unter.
Sautrantika . Gegründet im 2. Jh. n.Chr. Frühbuddhistische Schule die mit ihren Lehren viele Impulse zur Entstehung des Mahayana lieferte mit dessen Entstehung sie im 1. Jh. erlosch.

Wie man hier schon sehen kann, so ist die Mahasanghika-Schule ja die große Vorbereiter-Schule des Mahayana. Und von Sautrantika und Sarvastivada wurden auch Impulse weitergegeben.

Ich habe all das aus anderen Schriften, aber es findet sich auch in Wikipedia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sarvastivada
http://de.wikipedia.org/wiki/Mahasanghika
http://de.wikipedia.org/wiki/Sautrantika
-> alle 3 Schulen sind in den Mahayana eingegangen

Ich kenne die Anfangs-Story so, wie sie Frisch-Milch oben beschrieben hat (zumindest den Anfang). Beim ersten Konzil wurde alles lediglich mündliche weitergegeben - so wie Frisch-Milch das beschrieben hat.

Problematisch wurde dann das zweite Konzil (ca. 383 v. Chr.) zu dem es kam, da sich Uneinigkeiten über die Lehre eingestellt hatten. (Wie sollte man das auch anders erwarten, wenn man dies alles mündlich weiter gibt.)
Es gab deshalb Vorschläge für "Neuerungen" und es gab eine Gruppe, die an der alten Tradition festhalten wollte.
Diejenigen, welche die Neuerungen einführen wollten, nannten sich Mahasanghikas (Große Gemeinde), weil sie dachten, sie wären in der Mehrzahlt. Und die traditionellen nannten sich "Theravada", die Anhänger der alten Lehre. Eigentlich hat hier schon die Spaltung stattgefunden.

Dieses ursprüngliche Theravada ist im Pali-Kanon erhalten. Von dem Kanon der Mahasanghikas existiert nur noch das Mahahavastu in einem gemischten Sanskrit (Dialekt).
Die Spaltungsgründe bzw. die Neuerungsvorschläge sind verschiedentlich bekannt: einerseits sollen es 10 Disziplinar-Regeln gewesen sein (sie wurden in einer indischen Schrift dokumentiert: Cullavagga des Vinayapitaka)
Andererseits (nach tibetisch-chinesischen Dokumenten) die Auffassung vom Wesen des buddhistisch Heiligen (Arahant) -> hier liegt der Bodhisattva-Ansatz. Der Buddha wird als Übermensch gesehen, etc. .

Von beiden Hauptschulen splitterten sich in den nächsten Jahrhunderten viele Schulen ab. Die Tradition spricht von 18 Schulen, nach den Schriften waren es jedoch mehr als 30. Manche Schriften sind hier original aufgefunden worden (z.B. das Buch der Sarvastivada)

Die Mahayana-Schulen, die dann im ab dem 1. Jh. v. Christus auftreten sind insofern Fortsetzungen dieser frühen Hinayana-Schulen, als dass sie sich vor allem auf die genannten Schriften beziehen.
Das Leben Buddhas und das Absolute, als das Wesenhafte Buddhas wird dann von diesen Richtungen in langen Mahayanasutras nachträglich ausgemalt und geschildert etc. . (Sanskrit) Es gibt hiervon dann sehr, sehr viele Schriften. (siehe FrischMilch)

Was Tantrismus angeht, da suche und lese ich gerade selbst, aber bis jetzt habe ich nur Quellen ab ca. 100 n. Chr. gefunden, wenn die Symbolik auch aus dem Hinduismus entnommen wurde.

Na, vielen Dank zurück ! Uns interessiert das ja alles, dann ist es eigentlich keine Arbeit :)

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Was ich schon ab und an durchdacht habe, was mir hier im Topic aber wieder sehr bewusst wurde, das ist der Gedanke der Auflösung der Dualität.
Während im Buddhismus die Dualität ab und an dadurch nach Innen augelöst wird, indem der äußere transzendente Buddha als innere Qualitäten angesehen wird, die es zu verwirklichen gilt, so wird im Hinduismus die Dualität nach außen aufgelöst, Atman geht wieder in Brahman auf.
Wenn man jetzt noch Innen und Außen auflöst, was man sowieso macht, wenn man dort angekommen ist, dann ist man da wo Opti gedanklich und Spieler sowieso schon immer ist ;) und dann ist alles Eins, auch Hinduismus und Buddhismus, Leerheit, Energie


Opti, Spieler und FrischMilch brauche ich das nicht erzählen, aber vielleicht findet den Gedanken ein anderer Leser interessant :)

:liebe1:
 
Hallo,

ich habe mir die frühen Hinayana-Schulen jetzt noch einmal angesehen. (Das ist nur eine Zusammenfassung von Wikipedia)

Pudgalavada. Von Vatsiputra (3. Jh. v.Chr.) gegründete frühe Schule des Buddhismus, die dem Zweig des Hinayana angehörte. Von der offiziellen Lehre abweichend, soll Vatsiputra versucht haben, den Begriff der »Person« (Sanskrit: pudgala) in die Lehre einzubringen. Seine Schule wurde deshalb der Häresie bezichtigt. Dennoch entfaltete sich diese zu großer Blüte und konnte sich bis ins 7. Jh. behaupten. Ihr wichtigster Zweig war die Sammatiya, die zu Beginn des 7. Jh. die größte buddhistische Schule in Indien war.
Von "http://de.wikipedia.org/wiki/Pudgalavada"
-> blieb also bis ins 7. Jh. Hinayana

Sarvastivada ist der Name einer dem Hinayana zugehörigen Schule des frühen Buddhismus, die sich im 3. Jahrhundert v. Chr. aufgrund von Meinungsverschiedenheiten u.a. über den Status des Arhat vom Theravada abspaltete.
Im Rahmen ihrer Epistemologie(Erkenntnislehre) widmeten sich die Sarvastivadin einer umfangreichen Analyse der in der Abhidharma-Literatur dargelegten Grundbausteine der Wirklichkeit, den Daseinsfaktoren (dharmas). Nach ihrer Auffassung war es möglich, alle Daseinsfaktoren unmittelbar und direkt wahrzunehmen (bahya-pratyaksha). Sie verfochten dementsprechend einen pluralistischen Realismus und unterschieden vier Stadien, die jene Faktoren im Prozess der Vergänglichkeit durchlaufen: Entstehung (jati), Dasein (sthiti), Verfall (jarata) und Zerstörung (vyaya).

Da die Existenz der Daseinsfaktoren also aufgrund dieser Übergangsphasen mehrere Augenblicke andauerte, mussten diese auch durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hinweg existent sein (daher der Name "Sarvastivada": skrt.: sarvam asti = alles existiert).
Erlösung bedeutet im Sarvastivada, dass keiner der Daseinsfaktoren mehr aktiviert wird - der Lebensstrom (bhavanga) des Erlösten kommt zum Stillstand, wird in einen dauerhaften Ruhezustand überführt. Dieser Zustand entspricht dem "statischen Nirvana", der zu den drei nichtbedingten (asamskrta) Daseinsfaktoren zählt, die im Sarvastivada zusätzlich zu den bedingten Daseinsfaktoren aufgeführt werden: aktives Nirvana (apratishthita-nirvana), statisches Nirvana (pratishthita-nirvana) und Raum (akasha).Jeder Daseinsfaktor verfügt im Sarvastivada über seine ihm jeweils inhärente Eigenschaft (svalakshana), die ihn von anderen Faktoren unterscheidet. Der Same, der zu einem Baum heranwächst, besitzt in seiner Funktion als Ursache ein charakteristisches Merkmal, das ihn mit dieser und nur dieser Wirkung verbindet. Die Fähigkeit, eine bestimmte Wirkung hervorbringen zu können, ist somit bereits in der Ursache angelegt.

Mahasanghika (»Große Gemeinde«). Name einer dem Hinayana zugehörigen frühen Schulen des Buddhismus. Sie entstand um 383 v. Chr. und vertrat eine gegenüber dem Theravada liberalere Haltung in Fragen der Ordensdisziplin und des Mönchsideals im Allgemeinen. Mit ihren Lehren vom Bodhisattva und der Erarbeitung des Begriffs der »Leere« (shunyata) wurde sie zur Wegbereiterin des um die Zeitenwende entstandenen Mahayana, in dem sie schließlich aufging.

Sautrantika ist der Name einer dem Hinayana zugehörigen Schule des frühen Buddhismus, die sich um 150 v. Chr. vom Sarvastivada abspaltete. In seiner Lehrinterpretation bildet das Sautrantika einen Übergang vom Hinayana zum Mahayana und steht unter allen Schulen des Hinayana dem Mahayana am nächsten,.
Die Sautrantikas kritisierten die Vorstellung einer inhärenten "Eigenexistenz" (svabhava), die die Sarvastivadin den Daseinsfaktoren zusprachen. Für sie kam dies einem Verstoß gegen die zentrale buddhistische Lehre vom "Nicht-Selbst" gleich, da die Sarvastivadin die Daseinsfaktoren, welche ursprünglich als Hilfsmittel in der meditativen Praxis angedacht waren, zu "letzten Wirklichkeiten" ontologisierten, und über diesen Weg wieder ein beständiges "Selbst" zur Hintertür einführten.

Die Sautrantikas vertraten im Gegensatz dazu eine Lehre der Augenblicklichkeit (kshanikavada), derzufolge die Daseinsfaktoren im selben Moment entstehen und vergehen. Die Daseinsafktoren besitzen demnach keinerlei zeiträumliche Ausdehnung und keinen linearen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zueinander.

Es sind den Sautrantikas zufolge nur die Abbilder der Wirklichkeit erfahrbar (vijnapti), da die Daseinsfaktoren so kurzlebig sind, dass sie nicht direkt und unmittelbar wahrgenommen, sondern nur geschlußfolgert (bahya-anumeya) werden können. Die Sautrantikas lieferten mit ihrer Lehre, die das Bewusstsein ins Zentrum der Analyse rückt, die Grundlage für das spätere Yogacara. Mehrere im Sautrantika entwickelte Lehrsätze wurden von vom Yogacara übernommen und weiterentwickelt. Erlösung bedeutet im Sautrantika, wie später im Yogacara, ein endgültiges Abreißen dieses Bewusstseinsstromes - welches bewirkt, dass die Skandhas nicht erneut zusammentreten, um eine Folgeexistenz zu bedingen.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Das habe ich gerade gefunden:

https://www.esoterikforum.at/threads/22779&page=2&highlight=Buddhismus

FrischMilch sagte:

Hallo Niemand

Diese Aussage ist aber sowas von gewagt:

Ich rate völlig davon ab, Lehrinhalte zu mischen.
Im Buddhismus sind alle Schritte bis hin zu Erleuchtung exakt beschireben und nachgewiesen. Auch ist jede Erklärung anhand eigener Erfahrungen überprüfbar. Es gibt nichts, was im Buddhismus der Mystik überlassen werden muss, oder die letzendliche Wahrheit dem reinen Glauben überlassen wird.

Wer den Dharma verwendet, so wie er gelehrt wird, wird auch das darin erklärte Ziel völlig sicher, Stufe für Stufe erreichen.

Es gibt den Kangyur, das sind 108 dicke Bücher, die im ersten Konzil, ein Jahr nach Buddhas Tod von dessen Schülern aufgeschrieben wurde und gegenseitig überprüft.
Diese Belehrungen wurden dann von verwiklichten Meistern ergänzt und das sind nochmal 229 dicke Bücher (Tanjur), so daß ingesammt fast 1000 Kilo Belehrungen vorliegen. Also ein riesiger Schatz an Wissen.
Das Christentum hat kleine Bücher voller Aphorismen und voller ungeneuer Angaben und ein paar Apokryphen dazu.
Der Dharma wurde vom historischen Buddha 45 Jahre Jahre lang gelehrt, wohin gegen Christus 4,5 Jahre hatte. Auch hatte der Buddha das Glück, exzellente und gut ausgebildetet Schüler gehabt zu haben, wärend Jesus sich mit Zimmermännern und Fischern umgab.

Ich denke, bei derart ungleichen Voraussetzungen, kann man wirklich nicht im entferntesten von Gleichheit reden.
Wer weiss schon so genau, was Christus wollte? Bis heute wird sich darum ohne Ende gestritten und jeder legt das anders aus.
Bei Buddha gab es das zumindest inhaltlich nie. Nur in der Art der Betonung der Schwerpunkte im Weg, haben für Diskussionen geführt.

Wie Yog124 auf seine Äusserung kommt, schnall ich irgendwie auch nicht. Gerade die Abendländer sind diejenigen, die sich für Elend und Sozialstaaten mit demokratischen Inhalten interessieren.
Gerade hier mag man Patriotismus nicht nur auf stattlicher Ebene. ICh denke eher, daß den Asiaten genau diese Qualitäten fehlen, die Yog124 ihnen zuschreibt.
Aber selbst, wenn dem nicht so wäre und ich in falsch verstanden habe: Dann müsste man ja, um Buddhismus zu praktizieren, erstmal Asiat sein. Das ist nun wirklich eine völlig dusselige Annahme.
Den Dharma kann praktizieren, wer sich dafür öffnen kann. Ein jeder wird eine völlig individuelle Zugangsart finden und den entsprechenden Weg einschlagen.
Der Buddhismus setzt keine ethnischen Voraussetzungen. :-)

FM

FrischMilch, alles wurd "ein Jahr" nach dem Tode aufgeschrieben ? Nein :)
Kangyur wurde im 13. Jh. n. Chr. kodifiziert, Tanjur im 14. ;)
Ein Jahr später wurde alles im 1. Konzil gesammelt und mündlich weitergegeben.

"Es gibt nichts, was im Buddhismus der Mystik überlassen werden muss, oder die letzendliche Wahrheit dem reinen Glauben überlassen wird."
In dem "einen" Budhismus ? Na, da wird sich der Amitabha :schnl: aber freuen :party02:

Na, wenn sich das mal nicht nach Diamantweg-Werbung anhört :)
:banane: :banane:


Na, ich mach nur Spaß :liebe1:
 
Liebe Leute, mir raucht schon ganz schön der Kopf, und ich denke darüber nach, demnächst meine Promotion entweder in Philosophie oder Buddhistischer Theologie abzulegen. Ich muss nur noch die richtige Uni und den richtigen Doktorvater finden. Ausserdem bin ich heilfroh, dass ich weder mit dem Hinayana noch mit dem Mahayana direkt etwas am Hut habe. Was dabei heraus kommt, sehr ihr ja. Ein rauchender Kopf. Und darum bin ich heilfroh, dass ich meinen kleinen, bescheidenen und selbstgestrickten Raja Yoga Pfad habe, der mich direkt ins Nirvana führt und das alles ohne Dualität, ohne Bodhisattvas und ohne transzendente Buddhas. Na, ist das nichts?
 
opti schrieb:
Und darum bin ich heilfroh, dass ich meinen kleinen, bescheidenen und selbstgestrickten Raja Yoga Pfad habe, der mich direkt ins Nirvana führt und das alles ohne Dualität, ohne Bodhisattvas und ohne transzendente Buddhas. Na, ist das nichts?
Nein, es ist gut so, wie es ist...
h022.gif
 
Nein, das hört sich gut an. Ich hoffe übrigens, daß Du bald mal einen Thread zur Enthaltsamkeit aufmachst, damit wir dieses Thema mal nicht nur von der sexuellen Energie aus beleuchten können. Du siehst ja: wenn Du unten zuviel kurbelst, dann geht Energie flöten- jetzt hast Du mit energeia oben ein bißchen gekurbelt und schon raucht Dir der Kopf. Das ist auch eine Art Verschwendung, irgend etwas geht auch in der intensiven intellektuellen Beschäftigung verloren, oder? Ein einziger buddhistischer Wissensorgasmus hier:-))
opti schrieb:
Liebe Leute, mir raucht schon ganz schön der Kopf, und ich denke darüber nach, demnächst meine Promotion entweder in Philosophie oder Buddhistischer Theologie abzulegen. Ich muss nur noch die richtige Uni und den richtigen Doktorvater finden. Ausserdem bin ich heilfroh, dass ich weder mit dem Hinayana noch mit dem Mahayana direkt etwas am Hut habe. Was dabei heraus kommt, sehr ihr ja. Ein rauchender Kopf. Und darum bin ich heilfroh, dass ich meinen kleinen, bescheidenen und selbstgestrickten Raja Yoga Pfad habe, der mich direkt ins Nirvana führt und das alles ohne Dualität, ohne Bodhisattvas und ohne transzendente Buddhas. Na, ist das nichts?
 
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Energeia schrieb:
Hallo Opti,

Also aus meiner Sicht trifft hier Verschiedenes zu, je nach Schule.
In manchen Schulen ist es nur eine Ideation, die letztlich zur Entwicklung innerer Qualitäten anleiten soll. In anderen Schulen befindet sich dieser Buddha oder Bodhisattvas in einer anderen Welt, in einem anderen Daseinsbereich: http://de.wikipedia.org/wiki/Sechs_Daseinsbereiche

Wenn ein Erleuchteter in einer anderen Welt leben kann und diese Welt ist ein Paradies und er ist dort fähig so lange zu leben, bis alle Menschen erlöst sind und er kann von dort aus anderen Menschen helfen und andere Menschen beten ihn und vertrauen sich ihm an, dann ist das kein Schöpfergott, aber ist es ein Mensch ? Was oder Wer ist es ?
Wenn ich an andere "Gottes-Begriffe" als an den Schöpfergott denke, an die griechischen oder indischen Götter, dann steht für mich dieser transzendente Buddha diesen Göttern näher als einem Menschen, SO LANGE ich dieses Glaubenssystem als Beobachter beobachte - 2 dieser 6 Daseinsbereiche befinden sich "über" der Menschenwelt.
Ich sage auch nicht, dass dies Götter sind, sondern dass es ganz auf den Gottes-Begriff ankommt, ob man diese Wesen, die in manchen Schulen angebetet und verehrt werden, als Gott bezeichnen kann oder nicht.

Wenn ich natürlich an dieses Amitabha-System glaube, dann ist das natürlich ein erleuchteter Mensch, der dort tatsächlich erleuchtet wirkt, dort in diesem Paradies :)
Aber noch begreife ich mich selbst als distanzierter Beobachter, der diese Religion beobachtet, und nicht als Gläubigen.

Ich glaube, dass es wirklich sinnvoll ist, die verschiedenen Schulen einzeln zu betrachten.

Liebe Grüße, Energeia

Ich habe mir das, mit den leidenden Göttern und den sechs Daseinsbereichen noch einmal angeschaut. Es geht also um die Wiedergeburt. Man kann also in eine der sechs Daseinsbereiche wiedergeboren werden. Dabei möchte ich mich einmal auf die drei oberen Daseinsbereiche beschränken:

1. Der Bereich der Götter
2. Der Bereich der eifersüchtigen Götter
3. Der Bereich der Menschen
4. Der Bereich der Tiere
5. Der Bereich der Hungergeister
6. Der Bereich der Hölle

Wenn die kostbarste Geburt die Geburt in den Bereich der Menschen ist, da dort Befreiung aus dem leidvollen Daseinskreislauf (Samsara) möglich ist, dann ist es ja eigentlich kein Vorteil, wenn man in einen der ersten beiden Bereiche hineingeboren wird. Ich kann mir also vorstellen, dass Menschen in die ersten beiden Daseinsbereiche hineingeboren werden, die sich auf Erden bereits gewisse spirituelle Verdienste erworben haben, die aber noch keine Erleuchtung erfahren haben, die also noch immer dem Samsara, dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, unterliegen.

Und diesen spirituell fortgeschrittenen Menschen gönnt man gewissermaßen eine kleine Verschnaufpause in den ersten beiden Daseinsbereichen, bevor sie als Menschen wiedergeboren werden, um eventuell endgültig das restliche Karma abzuarbeiten und Erleuchtung zu finden, so dass sie dem leidvollen Daseinskreislauf endgültig entrinnen können und nicht mehr wiedergeboren werden.
 
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