Hinayana- und Mahayana-Buddhismus

Hallo Spieler, ich bin halt eher ein Raja Yogi, also der Praktizierende, als ein Jnana Yogi, der Wissende. Meine Heimat ist vielleicht auch eher der Yoga als der Buddhismus. Und ich kriege jedesmal einen Schreck, wenn ich mir z.B. den Palikanon ansehe und denke, kann man das nicht einfacher darstellen? Immer diese unendlichen Wiederholungen. Und dann muss ich gestehen, dass ich, obwohl ich sehr mit dem Theravada sympathisiere, nicht einmal gewusst habe, dass es noch weitere Hinayana-Schulen gab, die allerdings heute nicht mehr existieren.
 
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Hallo Energiea

Du verstehst die reine Land Schule falsch.

"Kangyur wurde im 13. Jh. n. Chr. kodifiziert"
Er wurde zu der Zeit ins tib. übersetzt, oder nicht? Zusammengestellt wurde er bereits im ersten Jahr. Scheint mir allerdings nicht wirklich wichtig.

"In dem "einen" Budhismus ? Na, da wird sich der Amitabha aber freuen "

Ja, wird er.
Der Buddha hat nie in verschiedene Wege unterteilt, sondern Vinaya, Sutra und Abidharma sind Teil EINES ganzheitlichen Weges. Die daraus entstandenen Schulen sind lediglich in ihren Methoden unterschiedlich, und den Tendenzen und Fähigkeiten der Leute entsprechend gegeben worden.
Das "dreimalige Drehen des Dharmarades" gilt als eine Handlung des Buddha.
Wobei die beim ersten Drehen die Erklärungen zu Ursache/Wirkung gegeben wurden. Die Leute hatten damals ein hinduistisches und ein brahmanistisches Verständnis davon gehabt. Er sprach in diesem Zusammenhang von "Existenz", so als würde Ursache/Wirkung wirklich existieren. "Wenn du dies tust, passiert das" und der Gleichen...

Beim 2ten Drehen (Lehrzykluss) lehrte er Leerheit. Er sprach in diesem Zusammenhang von "Nicht-Exitenz", um das Anhaften an Existenz zu überwinden, indem man versteht, daß Dinge nur in Abhängigkeit entstehen und gleichzeitig in ihrer Natur leer sind.

Im dritten Lehrzyklus, um zu vermeiden, daß die Leute in die Extreme vom Existent und Nicht-Existent fallen, lehrte er die letztendliche Bedeutung, das Freisein, von den Extremen, die ursprüngliche Weisheit, jenseits von Konzepten.

Daraus resultierend das Herzsutra:
Form ist Leerheit
Leerheit ist Form
Form und Leerheit untrennbar.
(Das Gleiche gilt natürlich auch für Laut, Geschmack, Gefühl etc.)

Darin spiegeln sich alle 3 aufeinander aufbauenden Stufen wieder.
Die Schulen unterscheiden sich in den Schwerpunkten, aber sie alle verfügen auch über weiterführende Belehrungen, die Erleuchtung ermöglichen.
Das Ursachefahrzeug, arbeitet dem Namen entsprechend und die tantrischen Schulen arbeiten im Schwerpunkt mit der Auflösung der Dualität, und die Zen und Chan fallen vor allem mit den Erklärungen von Leerheit auf.
Keine nördliche Schule wäre ohne Vinaya denkbar, und rein Vinaya würde nicht alleine zur Erleuchtung reichen, darum sagt man, daß die Arhats dananch Mahayana praktizieren.

Die Sutra-Ebene
Im Zusammenhang mit der Amitabha-Praxis ist die Sutra-Ebene die Basis für die "Reine-Land-Schule", die mit über hundert Millionen Anhängern die größte Buddhistische Schule der Welt überhaupt ist. Hier ist die Hauptpraxis die Rezitation von Buddha Amitabhas Namen, zusammen mit drei Arten der Ansammlung.

Die erste Ansammlung ist Vertrauen in das Westliche Reine Land und Buddha Amitabhas Versprechen, alle zu retten, die seinen Namen rezitieren, ebenso wie das Vertrauen in die eigene Natur, die an sich dieselbe ist wie seine. Den Namen des Buddhas zu rezitieren ist das gleiche, wie die reine Natur des Geistes zu "rezitieren".

Die zweite Ansammlung ist der Wunsch, das Bestreben, im Reinen Land geboren zu werden, im eigenen reinen Geist, um von dort aus in der Lage zu sein, sich selbst und andere von allem Leiden zu befreien.

Die dritte Ansammlung ist zu praktizieren, was in dieser Schule vor allem bedeutet, daß man Buddha Amitabha im Geist hält. Man rezitiert den Namen des Buddhas, bis der eigene Geist und der des Buddha Amitabha völlig untrennbar werden. Stabile Meditation und Einsicht werden so erreicht. Neben der Vergegenwärtigung des Buddha Amitabha ist es ebenso notwendig, die Mahayana-Sutras zu studieren und so viele positive Handlungen wie möglich auszuführen. Auf diese Art kann man sich eine Brücke nach Dewachen, in das Reine Land, bauen.
Aber man kann ebenso sagen, dass diese drei Aspekte von Vertrauen, Wünschen und Praxis in ihrer Essenz dasselbe sind, weil jeder alle enthält und alle in jedem enthalten sind.
Die Hauptpraxis in der Reinen-Land-Schule ist es, den Namen von Amitabha zu rezitieren, aber es gibt noch drei andere Formen. In einer von ihnen ruft man den Buddha an, während man auf eine Statue oder Form des Buddhas schaut. Eine andere Form besteht darin, den Buddha durch Vergegenwärtigung im Geist zu halten, eine dritte durch Meditation auf die wahre Natur des Geistes. Die Rezitation des Namens eines Buddhas hat dieselbe Wirkung wie die Rezitation eines Mantras. Das ist die Verbindung zu den tantrischen oder esoterischen Schulen. Buddhistische Meister aus verschiedenen Traditionen sagen dazu häufig: "Die Methode, den Namen eines Buddhas zu rezitieren, verbindet die Meditation (Zen), Studien der Sutras, Disziplin (Vinaya) und Esoterische Schulen". Das liegt daran, dass man durch die Rezitation des Namens des Buddha sich selbst von allen Schleiern und jeglicher Anhaftung befreit, was Zen bedeutet. Die heiligen Worte "Amitabha Buddha" enthalten unzählige hohe Belehrungen, die in diesen Worten versteckt sind und aus ihnen hervorgehen, was die Bedeutung der Schule der Sutra-Studien ist. Den Namen des Buddha zu rezitieren, reinigt und beseitigt auf einer sehr tiefen Ebene die drei Arten von Karma von Körper, Rede und Geist, was die Schule der Disziplin ist. Die esoterische Schule schließlich wird im Zusammenhang mit der tantrischen Ebene erklärt werden.

(mit freundlicher Unterstützung von Manfred Seegers)

"Na, wenn sich das mal nicht nach Diamantweg-Werbung anhört"
Und das, kannst du dir bitte in die Haare schmieren.

Gruß
FM

P.S. an alle: ich klinke mich an dieser Stelle aus diesem Gespräch.
 
Hallo FrischMilch

Ich frage mich doch immer wieder, wozu man all dieses Wirrwarr braucht. Der Weg zum Nibbana (Nirvana) scheint mir durchaus nicht so schwer zu sein. Mit einigen wenigen Praktiken erscheint mir das machbar zu sein. Dabei habe ich vom Nirvana natürlich meine eigene Vorstellung. Und die lautet in etwa, dass der Mensch einerseits so etwa wie Seligkeit erfährt und dass er andererseits die Möglichkeit bekommt, all sein Potential zu entfalten, welches in ihm steckt.

In meinem Nibbana steckt kein Stück lieber Gott. Darauf kann ich auch sehr wohl verzichten. Es steckt auch kein bischen Dualität und keine religiöse Philosophie dahinter. Mir reicht es ganz einfach, wenn die Menschen glücklich und zufrieden sind und frei sind von Krankheit und Leid. Und wenn es wirklich einen Himmel geben sollte, dann wird man diese Menschen bestimmt zuerst einlassen.

Die Mahayana-Buddhisten und ganz speziell natürlich die Diamantweg-Buddhisten dagegen werden den Himmel, so erscheint es mir, vor lauter rituellem Gestrüpp nicht einmal wahrnehmen. Sie werden sich ganz einfach in ihrer okkulten, mytologischen und wahrscheinlich auch erotischen Welt total verlaufen, so dass sie am Ende sich mehr mit ihren dämonischen Göttern, Bodhisattvas, transzendenten Buddhas und tantrischen Praktiken beschäftigen, als einen Gedanken an ihren spirituellen Fortschritt zu verlieren.

Und auch wenn du immer wieder versuchst, uns davon zu überzeugen, dass die Wurzeln des Mahayana-Buddhismus direkt auf Buddha zurückzuführen sind, so lass dir gesagt sein, dass mich das nicht überzeugt. Die Wahrheit sieht wohl eher so aus:

Der Mahayana-Buddhismus stützt sich auf die Überlieferung des Sanskrit-Kanon, der etwa 500 Jahre nach Buddhas Tod verfasst wurde. Im Original ist er nicht mehr komplett vorhanden, aber in chinesischer und tibetischer Übersetzung. Es gibt im Mahayana somit keinen gemeinsamen Kanon, sondern chinesische (San-Ts’ang) und tibetische Sammlungen (Kanjur) von verschiedenen Texten, die aus dem Sanskrit übersetzt sind, zuzüglich eigene chinesischen oder tibetischen Texten.

Kagyü, Kagyüpa: „Richtung der mündlichen Überlieferung“, geht auf die Wiederbegründer (Marpa, Milarepa) des Buddhismus in Tibet im 11. Jahrhundert zurück.

aus: Die Schulen des Buddhismus
 
Im Mahayana-Buddhismus sagte einmal Milarepa... blablabla... blobb... deshalb glaube ich, kann man nicht sagen dass... laber laber... ist der Erleuchtungsweg tatsächlich viel kürzer. Jedoch geht es gar nicht darum... pffffrrrrttss... vor 532 Jahren von Indien nach China... im Nirvikalpa-Samadhi, welches die vorletzte Stufe darstellt... balla balla plem plem... Und dadurch wurde bewiesen, dass... grrrmpsssumpf... quiiieeetsch... pfffssstsss...

"Sir! Sir! Wachen Sie auf, Sir! Dieser Beitrag muss gelöscht werden, Sir!"

"Jawoll, Commander. Wird sofort ausgeführt."

fckw

ps: Ich bin der Wind, der Wind, das himmlische Kind.

:clown:
 
Nun bin ich doch beim Mahayana-Buddhismus auf etwas sehr mehrwürdiges gestoßen, dass ich mir gar nicht erklären kann.

Dort wird gesagt: Folgende Handlungen sind vom Bodhisattva aufzugeben

6. Die drei Lehrkörbe (Skt. Tripitaka) verachten und behaupten, dass diese Texte nicht Lehren des Buddha seien.

Und zu diesen drei Lehrkörben gehört auch der Korb der Ordensregel mit den 227 Regeln für die Mönche.

Punkt 1 dieser Ordensregel, die zum Ausschluss aus dem Mönchsorden führt lautet:

Welcher Mönch auch, der die Übung und die Lebensweise der Mönche auf sich genommen hat und der sich von (dieser) Übung nicht zurückgezogen und sein Unvermögen kundgetan hat, (obwohl) er sich dem Geschlechtsverkehr hingibt, dessen Erlösungsstreben ist vereitelt; er ist ausgestoßen.

Na, gut, jetzt könnte natürlich ein Mahayana-Buddhist sagen, dass diese Regel für die Hinayana-Buddhisten gilt. Aber ob Buddha wirklich heimlich tantrische Praktiken lehrte, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
 
@FrischMilch

Er wurde zu der Zeit ins tib. übersetzt, oder nicht? Zusammengestellt wurde er bereits im ersten Jahr. Scheint mir allerdings nicht wirklich wichtig.

Nein, das stimmt nicht. "Kangyur" ist der tibetische Kodex, der viele Schriften zusammen gestellt, sehr alte, alte und neuere Schriften.
Du machst den Fehler, dass Du sagst, den Kangyur hätte es ja schon immer gegeben. Und das ist nicht richtig. Es hat die einzelnen Schriften vor der Kodifizierung gegeben, die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind.
Das, was Du machst, das ist so, wie wenn ich über 20 Jahre eine Briefmarken-Sammlung zusammenstellen und dann behaupten würde, die Sammlung hätte es schon immer gegeben. Nur dass dies hier bei dir immerhin beinahe 2000 Jahre sind.
(Opti hat das auch noch mal alles nachgeschaut. Danke !)

Im Jahre eins nach Buddhas Tode wurde nichts aufgeschrieben, vielmehr spezialisierten sich bestimmte Mönche auf Textgruppen und lernt sie auswendig.
Wenn alles aufgeschrieben worden wäre, dann wäre es nicht 100 Jahre später beim zweiten Konzil zu dem Streit gekommen, was der Buddha den nun "eigentlich" gesagt habe.

Du verstehst die reine Land Schule falsch.

Warum lädst Du dir nicht einfach die Datei runter, die ich oben angegeben habe. Das ist immerhin eine Arbeit die sich mit dem Amitabha-Buddhismus auf über 100 Seite und mit sämtlichen Unterschulen wissenschaftlich auseinandersetzt. Lese doch einfach mal die Seiten 94-101.
Ich spreche nicht davon, wie deine Schule den Amitabha in die Yidam-Praxis integriert, sondern davon, wie er seit Tausenden von Jahren praktiziert wird. Die Original-Sutra haben wir ja auch hier im Thread.

Der Buddha hat nie in verschiedene Wege unterteilt, sondern Vinaya, Sutra und Abidharma sind Teil EINES ganzheitlichen Weges. Die daraus entstandenen Schulen sind lediglich in ihren Methoden unterschiedlich, und den Tendenzen und Fähigkeiten der Leute entsprechend gegeben worden.
Das "dreimalige Drehen des Dharmarades" gilt als eine Handlung des Buddha. ...

Und genau hier nimmst Du Anlauf für die Vorstellung "des" Buddhismus. Aber ist doch vollkommen klar, dass das genau die Position deiner eigenen Schule ist. Deine Schule stellt die dritte Drehung des Dharmarades dar.
Was bleibt dir also übrig ? Entweder Du sagst, dass die ersten beiden Drehungen Quatsch sind, aber das kannst Du nicht, denn Du erkennst ja Teile deren Schriften an oder Du sagst, dass alle drei Drehungen zusammengehören und Eins sind. Und dann ist dann natürlich genau das, was Buddha eigentlich "meinte", genau das ist "seine" Handlung - aus deiner Sicht.

Wenn ich einen Anhänger des Theravada frage, dann sagt dieser mir nicht, dass die drei Drehungen Eins sind. Er wird sagen, dass er zu den Theravada gehört, weil er an die Gültigkeit der Pali-Schriften glaubt und die nachfolgenden Schriften (und Drehungen) hält er für Abweichungen des ursprünglichen Weges.

FrischMilch, Du stellst alles aus der Perspektive deiner Schule und aus der Gegenwart dar. Sowohl die Geschichte und die "Einheit" des Buddhismus als auch die Lehre des Amitabha-Buddhismus.

FrischMilch, mir kommt es wieder so vor, dass Du dich von all dem angegriffen fühlst und dich verteidigen musst. Ich kann es nur noch einmal sagen: Ich will hier nicht deine Schule angreifen, sondern ich will und wollte die Perspektiven der verschiedenen Schulen beschreiben. Wenn ich hier sage, dass dies nur die Sicht deiner Schule ist und ein Theravada-Anhänger es anders sieht oder wenn ich sage, dass die "reine Land Lehre" in Asien im Amitabha-Buddhismus vor 1000 Jahren anders praktiziert wurde als in deiner Schule, dann möchte ich nicht sagen, dass das falsch ist, was deine Schule sagt. Aber ich möchte die Sicht, die Du darstellst als die Sicht deiner Schule darstellen und nicht als die Lehrer "des" Buddhismus.
Das Hauptproblem in dieser Diskussion entsteht - meiner Ansicht nach - dadurch, dass Du anscheinend die Perspektive deiner Schule auf den Buddhismus als "den" Buddhismus darstellen musst und die anderen Schulen mit ihren anderen Perspektiven nicht akzeptieren kannst. Du kannst sie nur insofern akzeptieren, dass sie Drehungen eines Ganzen darstellen, aber nicht insofern als sie sagen, dass die zweite und/oder dritte Drehung verfälschte Wege sind.
Wahrscheinlich brauchst Du diese Perspektive - das kann ich verstehen. Aber es kommt hierdurch zu kommunikativen Konflikten. Vielleicht leuchtet dir das ja auch irgendwann ein und dann kannst Du davon loslassen.

Dass Du dich hier auf Manfred Seegers beziehst, das spricht - dieser Argumentation zufolge - gegen dich, da Manfred Seegers ein Lehrer der deutschen Diamantweg-Schule ist. Hättest Du dich auf einen Theravada-Lehrer bezogen, dann hätte ich an meinen Gedanken noch einmal gezweifelt.

Insofern "schmiere ich mir das nicht in die Haare", sondern kann es nur noch einmal schreiben: "Na, wenn sich das mal nicht nach Diamantweg-Werbung anhört" :foto:


@Opti

Aber ob Buddha wirklich heimlich tantrische Praktiken lehrte, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Also ich glaube auch nicht, dass sich der Buddha seine Erleuchtung durch tantrische Praktiken erarbeitet hat :liebe1:
Ich will damit aber nichts gegen den Tantrismus sagen.

Ich kann mir also vorstellen, dass Menschen in die ersten beiden Daseinsbereiche hineingeboren werden, die sich auf Erden bereits gewisse spirituelle Verdienste erworben haben, die aber noch keine Erleuchtung erfahren haben, die also noch immer dem Samsara, dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, unterliegen.

Und diesen spirituell fortgeschrittenen Menschen gönnt man gewissermaßen eine kleine Verschnaufpause in den ersten beiden Daseinsbereichen, bevor sie als Menschen wiedergeboren werden, um eventuell endgültig das restliche Karma abzuarbeiten und Erleuchtung zu finden

Also dem ersten Teil stimme ich zu. Mit der "Verschnaufpause" habe ich meine Probleme. Beispielsweise beim Amitabha-Buddhismus hast Du das ja auch schon geschrieben, dass sie in diesem reinen Land wiedergeboren werden, um dann dort ihre Erleuchtung zu erlangen.
Es ist dann quasi wie ein Zwischenschritt, der "allen" die Erleuchtung garantiert: ich muss in diesem Leben nicht den harten Theravada-Weg gehen, sondern ich mache Zwischenstation in einem Paradies, dort arbeite ich dann weiter bis zur Erleuchtung. Das ist also so eine Art Wochenend-Ticket, wie es das noch vor vielen Jahren gab (für Samstag und Sonntag) :clown: Es ist preiswert, man fährt (mit der Regio-Bahn) etwas langsamer, aber man kann irgendwo Zwischenstation machen und am nächsten Tag noch einmal den ganzen Tag fahren. :banane:

................................................................................

Na, ich hoffe, wir haben den lieben FrischMilch jetzt nicht verjagt. Es ist ja wirklich ein Problem und es tut mir auch Leid. Seine Lehre kann ich nicht akzeptieren, da sie aus meiner Sicht eindeutig die Lehrer seiner Schule repräsentiert. Dann bleibt mir nur das Schweigen oder das Argumentieren. Und ich habe mich entschlossen, in diesem Forum zu schreiben und zu argumentieren.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Du hast bloss n Konkurrenzproblem.
Natürlich haben Kfz Mechaniker am wenigsten Ahnung von Autos und Erzieher verstehen nichts von Jugendlichen. :doof:

Gute Besserung, Oller.
FM
 
Hallo FrischMilch

FrischMilch schrieb:
Hallo Energiea

Du verstehst die reine Land Schule falsch.

"Kangyur wurde im 13. Jh. n. Chr. kodifiziert"
Er wurde zu der Zeit ins tib. übersetzt, oder nicht? Zusammengestellt wurde er bereits im ersten Jahr. Scheint mir allerdings nicht wirklich wichtig.

"In dem "einen" Budhismus ? Na, da wird sich der Amitabha aber freuen "

Ja, wird er.
Der Buddha hat nie in verschiedene Wege unterteilt, sondern Vinaya, Sutra und Abidharma sind Teil EINES ganzheitlichen Weges. Die daraus entstandenen Schulen sind lediglich in ihren Methoden unterschiedlich, und den Tendenzen und Fähigkeiten der Leute entsprechend gegeben worden.
Das "dreimalige Drehen des Dharmarades" gilt als eine Handlung des Buddha.
Wobei die beim ersten Drehen die Erklärungen zu Ursache/Wirkung gegeben wurden. Die Leute hatten damals ein hinduistisches und ein brahmanistisches Verständnis davon gehabt. Er sprach in diesem Zusammenhang von "Existenz", so als würde Ursache/Wirkung wirklich existieren. "Wenn du dies tust, passiert das" und der Gleichen...

Beim 2ten Drehen (Lehrzykluss) lehrte er Leerheit. Er sprach in diesem Zusammenhang von "Nicht-Exitenz", um das Anhaften an Existenz zu überwinden, indem man versteht, daß Dinge nur in Abhängigkeit entstehen und gleichzeitig in ihrer Natur leer sind.

Im dritten Lehrzyklus, um zu vermeiden, daß die Leute in die Extreme vom Existent und Nicht-Existent fallen, lehrte er die letztendliche Bedeutung, das Freisein, von den Extremen, die ursprüngliche Weisheit, jenseits von Konzepten.

Ich möchte dich einmal daran erinnern, dass nicht alle so gut mit dem Buddhismus vertraut sind wie du. Du solltest dieses bitte zukünftig bedenken und eventuell einige erklärende Worte zu den Pali- oder Sanskritbegriffen hinzufügen, die du verwendest. Damit ich deinen Text überhaupt verstehen konnte, habe ich mir einmal die Mühe gemacht, diese Erklärungen einzufügen.

Vinaya, Sutra, Abidharma

Zitat FrischMilch
Der Buddha hat nie in verschiedene Wege unterteilt, sondern Vinaya, Sutra und Abidharma sind Teil EINES ganzheitlichen Weges.

Vinaya Pitaka ist der Korb der Ordens Regeln, die 227 Regeln der Mönche.
Ein Sutra ist ein knapp formulierter Leitfaden, der die wichtigsten Inhalte in wenigen Worten wiedergibt
Abidharma sind die vertiefenden Lehrreden Buddhas

Das dreimalige Drehen des Dharmarades

Dann sprichst du vom dreimaligen Drehen des Dharmarades. Auch das dürfte nicht allen bekannt sein. Mir jedenfalls war es bisher nicht bekannt. Du sagst dazu zwar ein paar Worte, aber ich musste mir das jetzt erst einmal erarbeiten, um es wirklich zu verstehen. Man sollte natürlich hinzufügen, dass das dreimalige Drehen des Dharmarades sehr deutlich unter dem Einfluss des Mahayana steht. Ob man es direkt auf Buddha zurückführen kann, da habe ich wieder so meine Zweifel.

Das Drehen des Dharmarades bedeutet, daß der Buddha nicht nur für die Schüler, die ihn persönlich treffen konnten, gelehrt hat, sondern dass seine Belehrungen von der Zeit an für das ganze kommende Zeitalter zur Verfügung stehen.

1. Das erste Drehen des Dharmarades: Hier lehrte der Buddha zuerst einmal was positives Handeln ist, und wie man negatives Handeln vermeidet, die vier edlen Wahrheiten, den edlen achtfachen Pfad usw. Allgemein hat er die Verbindung von Ursache und Wirkung, also die Funktionsweise von Karma erklärt. Durch das Überwinden der Anhaftung an diese Welt und des negativen Karmas erlangt man als Frucht die Arhatschaft (Erleuchtung), den Zustand von Frieden im Geist.

2. Das zweite Drehen des Dharmarades: In Rajgir, nähe Bodhgaya, lehrt Buddha hauptsächlich die Prajnaparamita-Lehren, die Lehre von der vollkommenen Weisheit. Das Mahayana zeichnet sich durch großes Mitgefühl und ein Verständnis der Leerheit aus. Auf den Bodhisattva-Stufen vollendet man dann, zum Wohle aller Wesen, die befreienden Handlungen, bis zur Erlangung der vollen Buddhaschaft.

3. Das dritte Drehen des Dharmarades: Dies geschah an verschiedenen Orten (z.B. Vaishali und Shravasti), hier lehrte der Buddha Schülern mit besonderen Vertrauen in die Natur ihres eigenen Geistes das »geheime« Mantrayana (Vajrayana = Tantra). Die Belehrungen über die allen Wesen innewohnende Buddhanatur, die schon mit allen perfekten Qualitäten der Erleuchtung ausgestattet ist, ermöglichen durch Identifikation mit den Buddha-Eigenschaften einen speziellen Weg um die volle Erleuchtung zu erlangen.

Kennt jemand noch eine andere gute Erklärung für das Drehen des Dharmarades? Morgen versuche ich, auf den Rest deines Beitrages einzugehen.
 
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Es scheint sogar 2 Abidharma zu gehen. Eines an dem sich der Hinayana orientiert und eines welches dem Mahayana näher steht

Abhidhamma/Abhidharma: Wörtliche Bedeutung: »höhere Lehre«. Dritter Teil des Tipitaka (Dreikorbs) des Pali-Kanons, auf den sich primär der Theravada-Buddhismus beruft. Systematisierung der buddhistischen Lehre. Frühestes Kompendium buddhistischer Philosophie und Psychologie, in dem die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler analysiert, geordnet und systematisiert wurden. Alle geistigen und körperlich-materiellen Prozesse werden mit Hilfe der »Dhammas«, letztendlicher Realitäten, erklärt und in einen logischen, nachvollziehbaren und praktisch anwendbaren Ursache-Wirkungszusammenhang gebracht. Der Abhidhamma besteht aus 7 Büchern, ist in Pali verfaßt und genießt vor allem in Myanmar (Burma) höchste Beachtung.

Der Abhidharma der Sarvastivada-Schule (einer späteren Hinayana- bzw. Dhammayana-Schule am Übergang zum Mahayana), in Sanskrit verfaßt, besteht wie der Abdidhamma ebenfalls aus 7 Büchern, die aber z.T. beträchtlich von diesem abweichen. Er ist nur in tibetischen und chinesischen Übersetzungen erhalten.
 
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