Diamantgeist
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Das kann ich verstehen, unsere Kultur ist da ein wenig anders geeicht. Aber wenn man genau hinschaut gibt es große Schnittmengen. Vielleicht weist der Buddhismus sogar auf Aspekte hin, die im Christentum etwas vernachlässigt wurden. Wenn Paulus schreibt „Nicht mehr ich, Christus lebt in mir“ geht es auch dort nicht um eine Person, sondern der Aufgabe des Persönlichen in diesem Chrestos, der auch schon vor Abraham war (was m.E. deutlich macht, das es um ein Prinzip geht) Christliche Mystiker halten naturgemäß ähnlich wenig von der Personifizierung.Den Buddhismus finde ich an sich ja gar nicht so schlecht. Es ist nur so, dass er meine Seele nicht so berührt, bewegt oder erfüllt. Ein Verhältnis also, wie ich auch zu Gott habe. Da ist mir einfach zu wenig Seele mit ihm Spiel. Soll heißen, alles zu kopflastig und zu distanziert. Damit gehen dann die Gefühle von Wärme und Vertrautheit verloren. Zudem liegt gerade in der Seelenwelt im Einfachen meist die größte Kraft.
So ist das also auch mit den Gedanken um ein Danach. Wenn wir diesen Gedanken wirklich brauchen, liegen wir im Sterben und da bieten allzu viele Worte meist nur wenig Trost. Ich denke, dass wir uns in dieser Situation nach etwas umschauen, dem wir unsere Seele anvertrauen können.
Aus Erfahrung weiß ich, dass uns eine solche Vorstellung, das Loslassen vom Leben erleichtern kann. Wenn man so will, ein Licht der Hoffnung in einem dunklen Moment.
Merlin
Nun steht jeder von uns an einer anderen Stelle. Je ichbezogener man ist, um so mehr braucht man einen persönlichen Gott, auch wenn es letztlich kein Ich und keinen personalen Gott gibt. Wir spielen immer mit uns selbst, obwohl auf beiden Seiten keiner steht
Paulus war sicher sehr berührt, christliche Mystiker ebenfalls und wer dem einen oder anderen Lama körperlich nahe gekommen ist kann eine unglaubliche Kraft, Wärme und Liebe in seiner Seele spüren. Selbst beim Dalai Lama, obwohl die Gelbmützen tatsächlich den Intellekt umfangreich einbeziehen. Übrigens gibt es vier große Linien im Buddhismus, die gelbe mag durch den Dalai Lama im Westen am bekanntesten sein, sie ist aber nur eine Linie von vier gleichwertigen, die einen unterschiedlichen Ansatz pflegen. Ich bin bei den Schwarzmützen, sie arbeiten eher über die Triebebene als dem Intellekt.
Was den Tod betrifft ist die Begleitung durch die verschiedenen Bardozustände im Tibetischen Totenbuch am ausgereiftesten , wobei die Zeitfenster sehr ähnlich dem Christentum und Islam sind.
Zur Seele schreibt und spricht Varda Hasselmann sehr gut, welche ich über den Seelenthread kennengelernt habe. Sie deckt sich mit ihren verschiedenen Seelenalter sehr mit meinem Erleben und berichtet von Dingen, welche sich in verschiedenen Kulturen wiederfinden. Sehr inspirierend. Wer weit gekommen ist will nicht mehr die Welt verbessern und kann durchaus unangenehm werden.
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