Das freut mich, dass sie das lernen müssen. Das macht ihr späteres Angebot aber nicht wissenschaftlich fundierter oder plausibler. Zum Beispiels Irisdiagnostik, Akupunktur, Homöopathie etc. ist nämlich NICHT wissenschaftlich fundiert (auch, wenn es sogar Ärzte gibt, die das auch anbieten).
Oh, meine Eltern waren diesem Feld ja ziemlich zugeneigt, so dass ich als Kind/Jugendlicher schon einige Heilpraktiker-Praxen von innen gesehen habe und geistheilern auch nahe kam und erlebt habe, was da so abgeht. Damals hat mich das auch beeindruckt. In der Rückschau sieht es anders aus...
Was zählt denn für Dich zur Naturheilkunde?
Phytotherapie?
Homöopathie?
Akupunktur?
Bioresonanz?
Kinesiologie?
Reiki?
Das sind alles Stichworte, die ich auch schon im Oberbegriff Naturheilkunde vorgefunden habe. Wissenschaftlich plausibel und relativ fundiert davon ist einzig die Phytotherapie. Zur Akupunktur gibt es Studien, die zwar eine Wirkung bescheinigen, aber das Modell dahinter schlecht darstehen lassen... also auch noch halbwegs wissenschaftlich tragbar. Der Rest dieser Liste herzlich wenig (auch, wenn Fans dieser Punkte immer wieder jubeln, wenn sie eine Seite finden, auf der selektiv positive Studien herausgepickt und gesammelt werden, wobei da auch nicht auf mögliche Mängel dieser geachtet wird u.ä.)
Ist im Promillebereich auch anzusiedeln, wenn (medizinisch ausgebildete) Journalisten undercover zu Anbietern "alternativer Heuilmethoden" (Heilpraktikler und auch ausgebildete Ärzte, die sich von der evidenz- und wissenschaftsbasierten Medizin aber entfernt haben) gehen und vorgeben, Krebs zu haben, und da dann ein nicht kleiner Anteil der aufgesuchten Anbieter von einer medizinischen Therapie (Kombination aus Chemotherapie, Bestrahlung und Operation) abraten?
Es betrifft nicht alle, aber mehr als ein Promillebereich.
Letzterwer hat aber das Thema eröffnet. Und es ist geradezu skuril, dass der, der die Behauptung man könne Krankheiten in der Aura Jahre im vorraus erkennen, sich darüber derart echaufiert, dass Studien von Pharmafirmen methodische Mängel enthalten.
Das Heilpraktikergesetz gibt vor, was man wissen sollte, damit der Gesetzgeber befriedigt glaubt, man stelle keine Gefahr dar. Das hat mit dem späteren Angebot nicht unbedingt viel zu tun.
Auch in der Kräutermedizin werden Pflanzenteile nur verwendet und verarbeitet.
Ich habe noch kein Rezept in einem Kräuterbuch gelesen: "Rupfe die ganze Pflanze aus dem Boden und verzehre sie sofort unbearbeitet und ungewaschen." DANN wäre es notwendig, ein Patent anzumelden, wenn man das gewerblich groß nutzen wollte. Aber auch NUR dann. Sobald eine Verarbeitung von Pflanzenteilen dazu kommt, steht einer Patentieruzng nur wenig im Weg.