Was soll denn ein Jugendlicher in Syrien machen? Wenn er für sein Land kämpfen will steht er zwischen dem Terrorregime von Assad auf der einen Seite die mit ihren Flugzeugen alles bombardieren was sich bewegt und der IS. In dem Land steht kein Stein mehr auf dem anderen, Millionen Syrer sind (im eigenen Land!) auf der Flucht vor den Kämpfen und verkriechen sich irgendwo.
Da würde ich auch übers auswandern nachdenken.
Es haben sich ja nicht genug als Rekruten für die moderaten Kräfte gemeldet. Die liefen ja alle zu den Jihadisten von der Nusra-Front bzw. vor allem zum IS oder wechselten später dort hin. Wenigstens gilt das für die arabisch-sunnitischen Regionen.
Diese Geschichte der armen Syrer kann man auf diese Weise einfach nicht erzählen. Die moderate Opposition wurde durchaus unterstützt durch den Westen. Und der Sturz Assads (wäre auch ein Fehler gewesen, wie man gesehen hat) wurde nur deshalb nicht weiter verfolgt, weil man eben mitbekommen hat, dass große Teile der Bevölkerung Jihadisten unterstützen, die sich trotz vieler Feinde im In- und Ausland aus sehr kleinen Anfängen durchsetzten. Das sagt leider einiges über den Volksaufstand und damit die Bevölkerung aus, und es ist leider nichts gutes.
Aber wie auch immer, die moderaten Widerständler, selbst wenn wir Assad rausnehmen, welcher aber viel moderater ist als seine Hauptgegner., existieren immer noch. Insofern ist es nicht unmöglich da zu kämpfen.
Jedenfalls, es handelt sich um einen Volksaufstand, der zum Gewaltexzess verkommen ist, getragen von größeren Teilen der sunnitisch arabischen Bevölkerung dort.
In den Medien wurde von Anfang an die Geschichte der Opfer dort geschrieben, weil man Assad zum Feind erklärt hatte wegen seiner Verbindungen zum Iran. Das wurde dann auch nicht wirklich aufgegeben als der Volksaufstand ein jihadistisches Inferno wurde. Stattdessen hat man irgendwie den IS zu einem weiteren Feind des Volkes gemacht, obwohl er sich aus diesem rekrutiert. Das ist ein Bürgerkrieg und keine Invasion von fremdem Boden.
Es ist eine seltsame Wahrnehmung, entstanden aus politischen Absichten die immer weniger zu halten waren. Immer noch will man verhindern, dass Russland da eingreift. Aber wenn Assad fällt gibt es einen Genozid an allen Personen die nicht dem IS-Islam anhängen.