Richtig, und genau das geschieht auch im Erwachsenenleben. Es wird zwischen „vertraut“ und „unvertraut“ unterschieden. Gehört jemand zur eigenen sozialen Gruppe oder nicht? M.E. ist diese genetisch veranlagte Sozialphobie seit unserem 8-tenLebensmonat vorhanden und klingt auch nicht wieder ab. Gehe mal in ein Restaurant und beobachte, wohin zwei Personen, die neu hinzukommen, sich hinsetzen. Niemals an einen schon besetzten Tisch, selbst wenn dort noch zwei Plätze frei sind.(Von bayrischen Biertischen mal abgesehen, aber die geben das Zusammensitzen auf einer langen Bank bereits vor.)
Sie schauen sich erst nach einem „unbesetzten“ Tisch um. Erst, wenn klar ist, dass nichts mehr frei ist, entscheiden sie sich – notgedrungen und oft schüchtern– dafür, die Leute an dem bereits besetzten Tisch zu fragen. Höchst ungern, nach meiner Beobachtung. So. Und dieses Verhalten legen sogar Menschen innerhalb ihrer sozialen Gruppe an den Tag. Wie, meinst du, reagieren sie erst bei tatsächlichen "Fremden"?
U.
Wenn man mit jmd. in ein Restaurant geht hat man wohl meistens nicht das Motiv neue Menschen kennenzulernen. Man will vllt. einfach nur essen und sich vertraut unterhalten.
Da ist es angenehmer ungestört zu sein, allein an einem Tisch.
Was du als genetisch angelegte Sozialphobie bezeichnest sehe ich absolut nicht so. Oft, wenn ich alleine mal essen gehe, finde ich es angenehm neue Menschen kennenzulernen, ins Gespräch zu kommen. Deswegen habe ich in meinem Lieblingsrestaurant gerne an der Theke gegessen, weil man da leichter ins Gespräch kommt.
Du erwähnst die „Fremden“---naja ich war jahrelang auf Reisen im Ausland . War selber also der „Fremde“. Ständig wurde ich angesprochen: Hello, where do you come from, what is your name…” Ich habe es genossen „Fremde“ kennenzulernen, je fremder umso besser.
Das Unbekannte mag einem am Anfang hemmen, unheimlich sein oder ängstigen, aber nach und nach merkt man , dass irgendwelche Hemmungen oder Ängste zum allergrößten Teil unbegründet ist. Zum ALLERGRÖßTEN TEIL:
Das ist nicht nur mit Menschen so , auch die Paranoia vor „gefährlichen Tieren“.
Echt , fast alles ist unbegründete Paranoia !!! (Und die wird hier verbreitet)
Anscheinend habe ich wohl ein ganz anderes Sozialverhalten als Du und was du so als normales genetisch bedingtes Sozialverhalten darstellst.
Ich glaube nicht, dass es so ist .
Auch heute habe ich keine Hemmungen meine Neugier zu befriedigen und „Fremde“ anzusprechen . Das Neue, das Fremde ist eine Bewußtseinserweiterung für mich.
Es macht mich traurig, wenn ich sehe wieviel Ablehnung den Fremden gegenüber herrscht.
Aber ich verrate dir eins, der „Fremde“ ist in Wirklichkeit garnicht fremd.