F
Faydit
Guest
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit jemanden gefragt, wer Gott wirklich versteht. Und bekam eine Antwort. Ich gebe zu, ich verstehe Gott immer noch nicht. Werde es wohl nie. Aber diese Frage löste einen Prozess aus. Dies ist das, wenn auch vermutlich nicht End- so doch Zwischenergebnis. Mir ist bewusst, dass ich mit dem Folgenden meinen eigenen zum Teil im Forum vertretenen Ansätzen widerspreche. Geht nicht anders, da es ein anderer Ansatz ist. Ein weiteres Alternativkonzept. Basiert vermutlich auch auf völlig falschen Grundannahmen. Aber, und das ist das Seltsame daran, es hilft mir, ein paar Dinge ein wenig besser zu verstehen.
Es ist, so gesehen, wohl keine allgemeingültige Wahrheit, eher eine Art Märchen. Vielleicht aber kann es gerade deshalb ein kleines Saatkorn auf den individuellen Wegen sein.
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich eine dermaßen individuelle und aus einer bestimmten Perspektive auch blasphemische Sicht überhaupt publik machen darf.
In gewisser Weise bekam ich dafür vor kurzem die Freigabe. Was meine Zweifel nicht vollends beruhigt, aber andererseits, wenn ich vieles lese und mitbekomme, das hier so abgeht, so ist und wird auch das nur ein Tropfen an Möglichkeiten sein. Möge er zumindest nicht zu viel Schaden anrichten:
Gottes' zweiter Gedanke:
Gott ist, in gewisser Weise wohl machtlos, sogar ohnmächtig, hilflos. Liebe, ohne Wollen. Er lässt uns spielen. Was immer wir wollen. Auf allen Ebenen. Oder lässt uns eben sogar Götter sein. Aber diese Spiele bringen uns ihm nicht näher. Nur, Gott hat Zeit. Genügend. Keine Erlösung, Erleuchtung, gar nichts. Keine Wege, keine Pläne.
Das ist es nicht, war es nie. Nicht einmal eine Suche, ein Sinn. Ist nur alles unser eigener.
Gott singt, tanzt sich. So wie Atome tanzen, so wie das Leben sich ertanzt. Der eine Punkt, der irgendwann begann, sich zu bewegen, bis es zwei waren, zugleich im Raum und doch nur einer.
Die ersten "Zwillinge", die erste Dualität, unauflösbar.
Der Beginn, der Ton der ersten Rotation, Schwingung, der erste "Schrei", geboren aus dem Erkennen des All-Ein(s)-Seins.
Der Schmerz der göttlichen Geburt, die "dunkle" Seite Gottes, von Beginn an mit drin. Das göttliche Erkennen des eigenen "Irrtums", der Versuch, den Fehler zu korrigieren, das erste "Erkennen", so entstand Liebe. Gottes Liebe zu allem, zu seiner eigenen Unvollkommenheit, die mit in die ganze Schöpfung floss. Deshalb. Und sein schlechtes Gewissen, die eigene Reue über den eigenen Schmerz, sozusagen.
Denn da war er es schon, war schon, auch, bereits - unvollkommen!
Gott ist, war - auch - in gewisser Weise unvollkommen!!!
Gott, die ganze Schöpfung ist unvollkommen!
Funktioniert, das ja.
Aber das einzig vollkommene darin war, ist der zweite Gedanke: Liebe.
Denn erst durch genau diese Unvollkommenheit wird Leben, Schöpfung erst möglich. Ein vollkommener Gott, ein vollkommenes Universum, wäre im selben Moment nicht mehr in dem es entstünde. Oder in alle Ewigkeit gleich, unverändert, eingefroren. Und damit leblos, tot. Erst die Asymmetrie, dieser kleine Funken, der eine kleine Unterschied macht das, was entstehen kann, entstehbar. Beide Gedanken gemeinsam, zugleich, und doch hintereinander.
Unsere Existenz verdanken wir Gottes' straucheln, stolpern über sich selbst, über seinen Schmerz, mitten hinein in die Liebe. Seiner eigenen Dualität!
Von dieser Warte aus gesehen.
Gottes' zweiter Gedanke! Nicht der erste! Und deshalb ist alles so wie es ist, ist nicht anders, wird es in diesem Universum nie sein. Geht nicht.
Man kann es auch anders lesen, zuerst war Gott (noch) nicht, wurde es erst durch seinen zweiten Gedanken. Der Schmerz, die Dunkelheit, die Leere, Sadhana, Luzifer, Loki, Kali,... war zuerst. Der ältere Gedanke.
Und doch sofort beides eins, das Licht, das aus der Dunkelheit kommt,
die erste Transformation, die erste "Erleuchtung".
Gottes' Erleuchtung. Sogar das. Es war schon alles da, immer, ist es.
Geht nicht anders. Das ist was ist. Alles andere ist die Wiederholung.
In allem was war, ist, sein wird.
Zuerst war der Schmerz. Unvermeidbar. Dann erst die Liebe. Beides untrennbar eins, wie eine Sinuskurve, minus, plus, minus, plus,... Wie bekommt man eine Sinuskurve wieder gerade? Leben - Tod. Unseres. Gottes'.
Wir können nicht mehr sein, besser sein als Gott. Keiner von uns. Auf keiner Ebene. Alles was wir können ist die Liebe erwidern. Irgendwie. Wie auch immer. Unsere Wahl. Und dafür ist sogar ein ganz normales Leben mehr als ausreichend. Das ist alles. Und das ist genug. Es braucht nicht einmal eine Abkürzung. Weil es alles ist was möglich ist. Ganz einfach.
Am Anfang war das Wort, genauer gesagt, der Ton, die Schwingung.
Zeitgleich mit den ersten Bewusst-Sein.
Der Schmerz, der Liebe gebiert. Das ist alles was ist. So ist es. Und es wird so bleiben. Solange diese Schöpfung, dieses Universum existiert. Egal was wir tun. Es wird nicht anders werden. Kann es gar nicht. Und jeder Versuch etwas "besser" zu machen bringt meist nur noch mehr durcheinander. Ob dieser Versuch nun Jesus, Buddha, oder sonst wer heißt. Es sind Wege, das ja, beschreitbare. Aber sie haben ihren Preis. Den andere meistens zahlen. Es geht nicht. Nicht so. Das System ist gut genug um sich selbst stabil zu halten. Auch wenn es nicht vollkommen ist. Erst unsere guten Absichten bringen es in Unordnung. Alles andere ist Illusion. Die eigene oder die von anderen. Kann auch schön sein, durchaus. Interessant, erfüllend. Solange man sich nicht darin verläuft.
Und so wie dieser Schmerz, der zu Liebe wird, alles entstehen ließ, so erleben wir alle dies auch als Lebewesen. Bereits bei unserer Geburt. Es ist schon alles da, in allem, jedem. Ein Teil ist da, ein kleines bisschen davon, vom Schmerz, und von der Liebe, in dieser menschlichen Form. In uns allen. In allem.
Nur, was kann jemand damit tun? Gegen die Schöpfung, das Universum, das was ist, kämpfen? Um was zu ändern? Die Struktur, die ist?
Unmöglich. Geht nicht. Nicht solange es ist.
Es gibt, in diesem Sinn keine Entwicklung. Nichts, das wirklich getan werden müsste. Das sind alles Manifestationen, Positionen aus bestimmten Blickwinkeln, Interferenzen. Das ganze Leben ist eine Art Störung. Eigenartig, aber schön.
In jeder Form. Nicht perfekt, nicht vollkommen, aber es entsteht, aus sich selbst, immer wieder, immer wieder neu.
Aus den zwei Gründen, die einer sind. Unteilbar. Es ist kein Unterschied.
Nur der beständigen Wechsel von einem Pol zum anderen.
Gut - Böse. Positiv - Negativ. Der Fluss, die Oszillation.
Und deswegen wird zuviel Liebe, Licht auch oft zerstörerisch. Wird dunkel.
Nicht weil was falsch läuft, sondern weil es gar nicht anders geht. Sein kann. Unmöglich. Es gibt nun mal kein Besser. Von ganz oben geht's ganz runter.
Oder umgekehrt. Wie erst aus der tiefsten Dunkelheit wieder ein Licht wird, strahlt.
Außenrum, im Kreis, oder mittendurch, durchs Leben. Oder man pendelt sich irgendwo in der Mitte ein.
Findet die Balance. In sich und im Umgang mit anderen, mit allem.
Was helfen mag, ist das Erkennen, dass Freiheit zwar einerseits bedeutet, alles wählen zu dürfen, aber, da wir uns ja nicht alleine in diesem Raum, Rahmen bewegen, unser Ausnützen dieses Spielraums doch stets mit Konsequenzen für uns als auch für andere verbunden ist.
So gesehen gibt es vermutlich den ewigen Widerstreit der ersten zwei Gedanken in uns allen. Der eine, zweite kann uns führen, leiten, auch in Hinblick auf eine Art inneres Wachstum, hin zu geistiger Entwicklung, oder Gottes Wachstum in uns selbst. Ist, wäre also so etwas wie unser eigener, eingebauter göttlicher Bauplan. Unser eigentlicher Weg.
Der andere führt immer wieder zurück. In den Kreislauf der Schmerzen. Und wenn nicht für uns selbst, so doch zumindest für andere. Wenn wir den Weg verlassen.
Der einzige "Ausstieg" ist das Ende der Schöpfung, des Universums, dieser Wirklichkeit. Das Ende Gottes'.
Alles andere sind Ebenen, Destinationen, Realitäten, Welten, eine so gut wie die anderen. Variationen des einen Themas. Die "Wege", die "Welten" sind existent. Das ja. Aber, sie führen - aus meiner Sicht - nicht dahin, wohin sie angeblich führen sollen. Nicht in letzter Konsequenz. Nicht zu Gott, vielleicht zu so etwas wie dem Gefühl der eigenen Göttlichkeit. Zur Erhöhung des Egos. Schätze ich, kann mich aber auch täuschen.
Bis daher deckt sich das Ganze, so man will, mit meiner Sicht.
Was folgt ist eine mögliche Konsequenz, wenn man den Ansatz versucht, weiterzudenken:
Allerdings, und damit beginnt das eigentliche Problem:
Es gab vermutlich noch eine dritten Gedanken Gottes': Die Liebe, die aus dem zweiten Gedanken entstand war so groß, dass sich Gott in ihr auflöste, in alles andere teilte. Bis nichts übrig blieb von Gott. Gott wurde alles, gab sich selbst in alles, ohne selbst zu bleiben.
Das war Gottes Gewahrwerden seiner eigener Göttlichkeit, und zugleich sein Ende.
Gottes' Freiheit, Gottes Liebe, Gottes' Geist, die sich selbst vergeben, aufgeben, verschenken. Die einzige Möglichkeit, im System so etwas wie Vollkommenheit wiederherzustellen, indem die eigene Göttlichkeit vollkommen aufgegeben wird.
Das ist das, woran sich vermutlich Jesus erinnerte, und was er als reale Manifestation auf die Erde brachte. Um uns zu erinnern. Oder um zumindest einen Keim des Erinnerns zu legen.
Und da sind wir nun, in einem Universum, so gesehen möglicherweise sogar ohne Gott, den es irgendwo, irgendwie zu erreichen gäbe, außer in, durch sich selbst. Und paradoxerweise eben gerade deshalb übervoll mit Gott, in allem Sein. Im Leben selbst. In jedem, in jeder Form. Aber mit jeder Menge selbsterschaffener "Götter", selbsterschaffener "Götterbotschaften", oder "Wunder".
Wir sind göttliche Schöpfung, alles was ist, ist in dieser Schöpfung, und sind zugleich auch wieder Gottes' Schöpfer, Entdecker. Wenn wir den Zugang in uns finden. Und wir haben die Macht, die Ermächtigung, daraus zu schöpfen. Was auch immer. Die große Paradoxie unseres Seins.
Denn sonderbarerweise ist Gott dadurch immer, überall mit dabei, mit drin.
Ist, so gesehen also doch wieder, sogar ewig, zeitlos, solange dieses Universum existiert. Nur nicht irgendwo außerhalb, sondern mittendrin.
In gewisser Weise wohl so etwas wie die erste Seele, die eine Seele, die die anderen sein lässt, wieder aufnimmt, und gleichzeitig immer alle umschließt.
Auch in uns, in jedem von uns. Und unser Weg zu ihm, unsere Gotteserweckung, ja, es ist auch das eine Interaktion, Gott in uns erweckt uns, aber wir erwecken auch Gott in uns.
Gott wächst auch in uns, entwickelt sich mit uns, so gesehen, ist die Wiederholung dieser ersten Gedanken, im (rein theoretischen) Idealfall bis zur eigenen Vollkommenheit, bis zu dem Punkt, an dem zwischen uns und ihm in uns kein Unterschied mehr besteht.
Ober dieser Weg so, nur aus eigener Kraft, überhaupt gangbar wäre, vermag ich nicht zu beurteilen. Zumindest erscheint er mir in dieser Konsequenz doch nach menschlichen Maßstäben eher als fernes Ideal, denn praktikables Endziel. Was vermutlich auch nicht sein muss. Wie vieles, von dem wir es vermeintlich glauben, vermutlich nicht sein muss oder müsste.
Der Rest ist unser Werk. Immer. Alles. Menschenwerk, Werk anderer Intelligenzen, Wesenheiten, Einflüsse aus anderen Ebenen, das ja, aber nicht Gottes' Werk. Nicht so. Die ultimative Freiheit, keine Grenzen außer den eigenen. Segen und Fluch zugleich. Aber auch mit aller darin enthaltenen Verantwortung.
Wir können alles sein, Menschen, Engel, Teufel, sogar Götter vermutlich. Aber eben wohl kaum Gott. Nur, wir selbst sind es dann, tragen alle Konsequenzen, niemand sonst. Unsere Wahl. Die Frage ist, dient es dem Weg zu, mit Gott oder eben nicht.
Verbiegen wir die Welt, das Universum oder verbeugen wir uns vor ihm!!!
Ganz ohne Verbiegen scheint es nicht zu gehen, Jede Aktion verändert das Netz, aber auch dabei kann die eigene Interaktion, die Rückfrage, die eigene Zwiesprache, auf welchem Weg für den einzelnen eben möglich, zumindest ein gewisses Maß an Klarheit schaffen. Lieben, singen, lachen, tanzen,... Oder das Gegenteil. Oder beides, alles. Leben, Wachsen, Vergehen, mit dem Schmerz, mit der Liebe. Mehr ist nicht. Nichts, das zu verbessern wäre, nichts, das zu verbessern ginge.
Fällt nur schwer, es zu akzeptieren. Und es sein zu lassen. Weil nie ein Unterschied da war, alles was da war die Illusion, es zu glauben.
Wie bei uns allen. Wir werden nicht besser, wie auch. Bestenfalls mehr wir selber. So gesehen wäre jede Art, jeder Stufe der Selbsterkenntnis auch zugleich Gotteserkenntnis.
Höher rauf kann dabei manchmal ebenso gefährlich werden wie tiefer runter. Der einzig "reine" Weg zu mehr Göttlichkeit in einem ist wohl der, der über das Erlernen des Mensch-Seins geht, über das Leben von Menschlichkeit.
Achtung, Liebe, Verständnis, Toleranz, Mitgefühl. Für sich selbst und die Anderen. Im Zweifelsfall wohl zuerst den anderen gegenüber.
Manchmal anderen beim Erinnern zu helfen ist schön. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Vorsichtig, behutsam, mit Liebe.
Ebenso ist es mit dem Heilen. Ist eine schöne Sache. Wenn man es kann.
Aber viel mehr, alles andere kann gefährlich werden. Die Balance stören.
Auch der Kreuzweg hat das Leid vermehrt. In bester Absicht. Und doch zu lange. Aber das ist meine Sicht, muss so nicht für andere stimmen.
Das, was ich hier beschrieben habe, wirkt aus einem bestimmten Blickwinkel stimmig. Im Rahmen dessen, was in, aus unserer vermeintlichen Wirklichkeit eben erkennbar ist. Nur, dahinter, und trotzdem immer mittendrin dürfte doch noch einiges mehr sein. Das, was darüber hinausgeht. Das Reich, die Ebene
, in denen Gottes' Vollkommenheit paradoxerweise, eben nur aus Menschensicht schwer begreifbar, dennoch weiter existiert und herrscht. Und der Weg dahin führt ebenso mittendurch. Mitten durchs Herz, durchs Leben, die Liebe, in Gott.
In die eine Liebe, die nicht einmal Vergeben braucht.
Keine Gottwerdung in, aus sich. Keine Selbsterhöhung. Nur die Hand nehmen, die da ist. Die Eine. Die, die wirklich darüber hinausgeht, auf die ganz andere Seite, in die Wirklichkeit dahinter. Hinter das was wir als Schöpfung sehen, verstehen, wahrnehmen können. Nicht hinauf zu den Sternen, sondern bis dahinter hindurch.
In uns ist auch diese Saat.
Es ist, so gesehen, wohl keine allgemeingültige Wahrheit, eher eine Art Märchen. Vielleicht aber kann es gerade deshalb ein kleines Saatkorn auf den individuellen Wegen sein.
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich eine dermaßen individuelle und aus einer bestimmten Perspektive auch blasphemische Sicht überhaupt publik machen darf.
In gewisser Weise bekam ich dafür vor kurzem die Freigabe. Was meine Zweifel nicht vollends beruhigt, aber andererseits, wenn ich vieles lese und mitbekomme, das hier so abgeht, so ist und wird auch das nur ein Tropfen an Möglichkeiten sein. Möge er zumindest nicht zu viel Schaden anrichten:
Gottes' zweiter Gedanke:
Gott ist, in gewisser Weise wohl machtlos, sogar ohnmächtig, hilflos. Liebe, ohne Wollen. Er lässt uns spielen. Was immer wir wollen. Auf allen Ebenen. Oder lässt uns eben sogar Götter sein. Aber diese Spiele bringen uns ihm nicht näher. Nur, Gott hat Zeit. Genügend. Keine Erlösung, Erleuchtung, gar nichts. Keine Wege, keine Pläne.
Das ist es nicht, war es nie. Nicht einmal eine Suche, ein Sinn. Ist nur alles unser eigener.
Gott singt, tanzt sich. So wie Atome tanzen, so wie das Leben sich ertanzt. Der eine Punkt, der irgendwann begann, sich zu bewegen, bis es zwei waren, zugleich im Raum und doch nur einer.
Die ersten "Zwillinge", die erste Dualität, unauflösbar.
Der Beginn, der Ton der ersten Rotation, Schwingung, der erste "Schrei", geboren aus dem Erkennen des All-Ein(s)-Seins.
Der Schmerz der göttlichen Geburt, die "dunkle" Seite Gottes, von Beginn an mit drin. Das göttliche Erkennen des eigenen "Irrtums", der Versuch, den Fehler zu korrigieren, das erste "Erkennen", so entstand Liebe. Gottes Liebe zu allem, zu seiner eigenen Unvollkommenheit, die mit in die ganze Schöpfung floss. Deshalb. Und sein schlechtes Gewissen, die eigene Reue über den eigenen Schmerz, sozusagen.
Denn da war er es schon, war schon, auch, bereits - unvollkommen!
Gott ist, war - auch - in gewisser Weise unvollkommen!!!
Gott, die ganze Schöpfung ist unvollkommen!
Funktioniert, das ja.
Aber das einzig vollkommene darin war, ist der zweite Gedanke: Liebe.
Denn erst durch genau diese Unvollkommenheit wird Leben, Schöpfung erst möglich. Ein vollkommener Gott, ein vollkommenes Universum, wäre im selben Moment nicht mehr in dem es entstünde. Oder in alle Ewigkeit gleich, unverändert, eingefroren. Und damit leblos, tot. Erst die Asymmetrie, dieser kleine Funken, der eine kleine Unterschied macht das, was entstehen kann, entstehbar. Beide Gedanken gemeinsam, zugleich, und doch hintereinander.
Unsere Existenz verdanken wir Gottes' straucheln, stolpern über sich selbst, über seinen Schmerz, mitten hinein in die Liebe. Seiner eigenen Dualität!
Von dieser Warte aus gesehen.
Gottes' zweiter Gedanke! Nicht der erste! Und deshalb ist alles so wie es ist, ist nicht anders, wird es in diesem Universum nie sein. Geht nicht.
Man kann es auch anders lesen, zuerst war Gott (noch) nicht, wurde es erst durch seinen zweiten Gedanken. Der Schmerz, die Dunkelheit, die Leere, Sadhana, Luzifer, Loki, Kali,... war zuerst. Der ältere Gedanke.
Und doch sofort beides eins, das Licht, das aus der Dunkelheit kommt,
die erste Transformation, die erste "Erleuchtung".
Gottes' Erleuchtung. Sogar das. Es war schon alles da, immer, ist es.
Geht nicht anders. Das ist was ist. Alles andere ist die Wiederholung.
In allem was war, ist, sein wird.
Zuerst war der Schmerz. Unvermeidbar. Dann erst die Liebe. Beides untrennbar eins, wie eine Sinuskurve, minus, plus, minus, plus,... Wie bekommt man eine Sinuskurve wieder gerade? Leben - Tod. Unseres. Gottes'.
Wir können nicht mehr sein, besser sein als Gott. Keiner von uns. Auf keiner Ebene. Alles was wir können ist die Liebe erwidern. Irgendwie. Wie auch immer. Unsere Wahl. Und dafür ist sogar ein ganz normales Leben mehr als ausreichend. Das ist alles. Und das ist genug. Es braucht nicht einmal eine Abkürzung. Weil es alles ist was möglich ist. Ganz einfach.
Am Anfang war das Wort, genauer gesagt, der Ton, die Schwingung.
Zeitgleich mit den ersten Bewusst-Sein.
Der Schmerz, der Liebe gebiert. Das ist alles was ist. So ist es. Und es wird so bleiben. Solange diese Schöpfung, dieses Universum existiert. Egal was wir tun. Es wird nicht anders werden. Kann es gar nicht. Und jeder Versuch etwas "besser" zu machen bringt meist nur noch mehr durcheinander. Ob dieser Versuch nun Jesus, Buddha, oder sonst wer heißt. Es sind Wege, das ja, beschreitbare. Aber sie haben ihren Preis. Den andere meistens zahlen. Es geht nicht. Nicht so. Das System ist gut genug um sich selbst stabil zu halten. Auch wenn es nicht vollkommen ist. Erst unsere guten Absichten bringen es in Unordnung. Alles andere ist Illusion. Die eigene oder die von anderen. Kann auch schön sein, durchaus. Interessant, erfüllend. Solange man sich nicht darin verläuft.
Und so wie dieser Schmerz, der zu Liebe wird, alles entstehen ließ, so erleben wir alle dies auch als Lebewesen. Bereits bei unserer Geburt. Es ist schon alles da, in allem, jedem. Ein Teil ist da, ein kleines bisschen davon, vom Schmerz, und von der Liebe, in dieser menschlichen Form. In uns allen. In allem.
Nur, was kann jemand damit tun? Gegen die Schöpfung, das Universum, das was ist, kämpfen? Um was zu ändern? Die Struktur, die ist?
Unmöglich. Geht nicht. Nicht solange es ist.
Es gibt, in diesem Sinn keine Entwicklung. Nichts, das wirklich getan werden müsste. Das sind alles Manifestationen, Positionen aus bestimmten Blickwinkeln, Interferenzen. Das ganze Leben ist eine Art Störung. Eigenartig, aber schön.
In jeder Form. Nicht perfekt, nicht vollkommen, aber es entsteht, aus sich selbst, immer wieder, immer wieder neu.
Aus den zwei Gründen, die einer sind. Unteilbar. Es ist kein Unterschied.
Nur der beständigen Wechsel von einem Pol zum anderen.
Gut - Böse. Positiv - Negativ. Der Fluss, die Oszillation.
Und deswegen wird zuviel Liebe, Licht auch oft zerstörerisch. Wird dunkel.
Nicht weil was falsch läuft, sondern weil es gar nicht anders geht. Sein kann. Unmöglich. Es gibt nun mal kein Besser. Von ganz oben geht's ganz runter.
Oder umgekehrt. Wie erst aus der tiefsten Dunkelheit wieder ein Licht wird, strahlt.
Außenrum, im Kreis, oder mittendurch, durchs Leben. Oder man pendelt sich irgendwo in der Mitte ein.
Findet die Balance. In sich und im Umgang mit anderen, mit allem.
Was helfen mag, ist das Erkennen, dass Freiheit zwar einerseits bedeutet, alles wählen zu dürfen, aber, da wir uns ja nicht alleine in diesem Raum, Rahmen bewegen, unser Ausnützen dieses Spielraums doch stets mit Konsequenzen für uns als auch für andere verbunden ist.
So gesehen gibt es vermutlich den ewigen Widerstreit der ersten zwei Gedanken in uns allen. Der eine, zweite kann uns führen, leiten, auch in Hinblick auf eine Art inneres Wachstum, hin zu geistiger Entwicklung, oder Gottes Wachstum in uns selbst. Ist, wäre also so etwas wie unser eigener, eingebauter göttlicher Bauplan. Unser eigentlicher Weg.
Der andere führt immer wieder zurück. In den Kreislauf der Schmerzen. Und wenn nicht für uns selbst, so doch zumindest für andere. Wenn wir den Weg verlassen.
Der einzige "Ausstieg" ist das Ende der Schöpfung, des Universums, dieser Wirklichkeit. Das Ende Gottes'.
Alles andere sind Ebenen, Destinationen, Realitäten, Welten, eine so gut wie die anderen. Variationen des einen Themas. Die "Wege", die "Welten" sind existent. Das ja. Aber, sie führen - aus meiner Sicht - nicht dahin, wohin sie angeblich führen sollen. Nicht in letzter Konsequenz. Nicht zu Gott, vielleicht zu so etwas wie dem Gefühl der eigenen Göttlichkeit. Zur Erhöhung des Egos. Schätze ich, kann mich aber auch täuschen.
Bis daher deckt sich das Ganze, so man will, mit meiner Sicht.
Was folgt ist eine mögliche Konsequenz, wenn man den Ansatz versucht, weiterzudenken:
Allerdings, und damit beginnt das eigentliche Problem:
Es gab vermutlich noch eine dritten Gedanken Gottes': Die Liebe, die aus dem zweiten Gedanken entstand war so groß, dass sich Gott in ihr auflöste, in alles andere teilte. Bis nichts übrig blieb von Gott. Gott wurde alles, gab sich selbst in alles, ohne selbst zu bleiben.
Das war Gottes Gewahrwerden seiner eigener Göttlichkeit, und zugleich sein Ende.
Gottes' Freiheit, Gottes Liebe, Gottes' Geist, die sich selbst vergeben, aufgeben, verschenken. Die einzige Möglichkeit, im System so etwas wie Vollkommenheit wiederherzustellen, indem die eigene Göttlichkeit vollkommen aufgegeben wird.
Das ist das, woran sich vermutlich Jesus erinnerte, und was er als reale Manifestation auf die Erde brachte. Um uns zu erinnern. Oder um zumindest einen Keim des Erinnerns zu legen.
Und da sind wir nun, in einem Universum, so gesehen möglicherweise sogar ohne Gott, den es irgendwo, irgendwie zu erreichen gäbe, außer in, durch sich selbst. Und paradoxerweise eben gerade deshalb übervoll mit Gott, in allem Sein. Im Leben selbst. In jedem, in jeder Form. Aber mit jeder Menge selbsterschaffener "Götter", selbsterschaffener "Götterbotschaften", oder "Wunder".
Wir sind göttliche Schöpfung, alles was ist, ist in dieser Schöpfung, und sind zugleich auch wieder Gottes' Schöpfer, Entdecker. Wenn wir den Zugang in uns finden. Und wir haben die Macht, die Ermächtigung, daraus zu schöpfen. Was auch immer. Die große Paradoxie unseres Seins.
Denn sonderbarerweise ist Gott dadurch immer, überall mit dabei, mit drin.
Ist, so gesehen also doch wieder, sogar ewig, zeitlos, solange dieses Universum existiert. Nur nicht irgendwo außerhalb, sondern mittendrin.
In gewisser Weise wohl so etwas wie die erste Seele, die eine Seele, die die anderen sein lässt, wieder aufnimmt, und gleichzeitig immer alle umschließt.
Auch in uns, in jedem von uns. Und unser Weg zu ihm, unsere Gotteserweckung, ja, es ist auch das eine Interaktion, Gott in uns erweckt uns, aber wir erwecken auch Gott in uns.
Gott wächst auch in uns, entwickelt sich mit uns, so gesehen, ist die Wiederholung dieser ersten Gedanken, im (rein theoretischen) Idealfall bis zur eigenen Vollkommenheit, bis zu dem Punkt, an dem zwischen uns und ihm in uns kein Unterschied mehr besteht.
Ober dieser Weg so, nur aus eigener Kraft, überhaupt gangbar wäre, vermag ich nicht zu beurteilen. Zumindest erscheint er mir in dieser Konsequenz doch nach menschlichen Maßstäben eher als fernes Ideal, denn praktikables Endziel. Was vermutlich auch nicht sein muss. Wie vieles, von dem wir es vermeintlich glauben, vermutlich nicht sein muss oder müsste.
Der Rest ist unser Werk. Immer. Alles. Menschenwerk, Werk anderer Intelligenzen, Wesenheiten, Einflüsse aus anderen Ebenen, das ja, aber nicht Gottes' Werk. Nicht so. Die ultimative Freiheit, keine Grenzen außer den eigenen. Segen und Fluch zugleich. Aber auch mit aller darin enthaltenen Verantwortung.
Wir können alles sein, Menschen, Engel, Teufel, sogar Götter vermutlich. Aber eben wohl kaum Gott. Nur, wir selbst sind es dann, tragen alle Konsequenzen, niemand sonst. Unsere Wahl. Die Frage ist, dient es dem Weg zu, mit Gott oder eben nicht.
Verbiegen wir die Welt, das Universum oder verbeugen wir uns vor ihm!!!
Ganz ohne Verbiegen scheint es nicht zu gehen, Jede Aktion verändert das Netz, aber auch dabei kann die eigene Interaktion, die Rückfrage, die eigene Zwiesprache, auf welchem Weg für den einzelnen eben möglich, zumindest ein gewisses Maß an Klarheit schaffen. Lieben, singen, lachen, tanzen,... Oder das Gegenteil. Oder beides, alles. Leben, Wachsen, Vergehen, mit dem Schmerz, mit der Liebe. Mehr ist nicht. Nichts, das zu verbessern wäre, nichts, das zu verbessern ginge.
Fällt nur schwer, es zu akzeptieren. Und es sein zu lassen. Weil nie ein Unterschied da war, alles was da war die Illusion, es zu glauben.
Wie bei uns allen. Wir werden nicht besser, wie auch. Bestenfalls mehr wir selber. So gesehen wäre jede Art, jeder Stufe der Selbsterkenntnis auch zugleich Gotteserkenntnis.
Höher rauf kann dabei manchmal ebenso gefährlich werden wie tiefer runter. Der einzig "reine" Weg zu mehr Göttlichkeit in einem ist wohl der, der über das Erlernen des Mensch-Seins geht, über das Leben von Menschlichkeit.
Achtung, Liebe, Verständnis, Toleranz, Mitgefühl. Für sich selbst und die Anderen. Im Zweifelsfall wohl zuerst den anderen gegenüber.
Manchmal anderen beim Erinnern zu helfen ist schön. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Vorsichtig, behutsam, mit Liebe.
Ebenso ist es mit dem Heilen. Ist eine schöne Sache. Wenn man es kann.
Aber viel mehr, alles andere kann gefährlich werden. Die Balance stören.
Auch der Kreuzweg hat das Leid vermehrt. In bester Absicht. Und doch zu lange. Aber das ist meine Sicht, muss so nicht für andere stimmen.
Das, was ich hier beschrieben habe, wirkt aus einem bestimmten Blickwinkel stimmig. Im Rahmen dessen, was in, aus unserer vermeintlichen Wirklichkeit eben erkennbar ist. Nur, dahinter, und trotzdem immer mittendrin dürfte doch noch einiges mehr sein. Das, was darüber hinausgeht. Das Reich, die Ebene
In die eine Liebe, die nicht einmal Vergeben braucht.
Keine Gottwerdung in, aus sich. Keine Selbsterhöhung. Nur die Hand nehmen, die da ist. Die Eine. Die, die wirklich darüber hinausgeht, auf die ganz andere Seite, in die Wirklichkeit dahinter. Hinter das was wir als Schöpfung sehen, verstehen, wahrnehmen können. Nicht hinauf zu den Sternen, sondern bis dahinter hindurch.
In uns ist auch diese Saat.