gezielte Stimmungmache gegen Arbeitslose

Hi Keane

~Keane~ schrieb:
An was das wohl liegt?:rolleyes: An der Bildung?Wohl kaum oder?
Du kannst Tomaten nicht mit Melonen vergleichen. :)
Klar braucht es die spezifische Bildung und den entsprechenden Arbeitsplatz dazu. Ich denke die Arbeitslosigkeit von diesen "Topleuten" hat einen anderen Grund, welchen auch immer.

Lg

Achilleus
 
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Kirsche schrieb:
Was hast du zB für ein Bild vor Augen wenn du den Satz hörst "ich bin Hartz4 Empfänger" oder "ich gehe jedes Monat aufs Sozialamt, Geld holen"

Sicherlich kein tolles von diesen Leuten. Diese Worte lösen schon alleine ein Bild aus von jemandem der nicht arbeiten will, oder einfach zu dumm ist dafür, und dem Staat nun auf der Tasche liegt.
Nein! Lass dir das bitte nicht einreden, es ist FALSCH.

Du unterschätzt die Menschen.

Viele haben eigene Erfahrungen mit dem Thema.
Entweder bei sich oder in der Familie oder in der näheren Umbebung.

Jeder kann der nächste sein (naja, es sei denn er ist Beamter).

Jeder sieht Fernsehberichte, dass Daimler hier, VW da tausende Menschen
in die Arbeitslosigkeit entlässt.

Jeder, jeder weiss, dass die allermeisten unverschuldet in diese Lage
gekommen sind.

Aber jeder weiss auch, dass hier Missbrauch getrieben wird.

Da ist keine Hetze, kein Hass. Man versucht, dir das einzureden.

Gruss
Camajan
 
Camajan schrieb:
Ja, das ist eine typisch deutsche Krankheit. Über alles meckern.


Genau. Sagt ja keiner.
Wenn andere deshalb aber den Untergang des Abendlandes
zusammenorakeln, sollte man das nicht stehenlassen.
Genau das ha'm wir ja auch gemacht.

Und man sieht wieder mal am Beispiel Preissteigerung wie
trügerisch die eigene Wahrnehmung sein kann. Und die
erklärt man zum Mass aller Dinge "40 - 100% Preissteigerung
bei Lebensmitteln. Is eben so. Kaufst du etwa nicht ein?
Du hast ja eh keine Ahnung. Etc. etc."

Je weniger man weiss, desto mehr bildet man sich ein zu wissen.

Gruss
Camajan

Ich habe eine Weile eine Liste geführt mit den DM- Preisen und später die Euro- Preis dahinter geschrieben. Solche gravierenden Veränderungen haben da nicht stattgefunden. Es gibt einige Artikel die sind schon drastisch höher gegangen und das ist vorallem Kleidung bei den Modehäusern wie Wehmeyer und P&C aber Lebensmittel bei Aldi und Lidl z.B. sind überwiegend massvoll angestiegen. Immerhin sind wir seit 4 Jahren auf Euro, seit dem sind die Preise allgemein natürlich angestiegen, schon wegen der gestiegenen Energiekosten.
 
ElkeB schrieb:
Hab ich überlegt, ich bin offengestanden zu feige, ist der Freund einer Kollegin.
Ja, das versteh ich gut.

Es gibt so eine soziale Komplizenschaft von
Missbrauch und Schwarzarbeit.

Das kenn ich von mir selbst. Ahriman mit seinem
zweifelhaften Bekanntenkreis sowieso. :)
(Nur ein Scherz.)

Ein Dilemma. Meine Pflicht als Bürger gegen meine
Pflicht als Freund, Kollege, Familienangehöriger usw.

Gruss
Camajan
 
Es ist immernoch so, dass ein großer Teil freier Stellen nicht besetzt werden kann weil Arbeitslose keine Lust haben bestimmte Arbeiten zu tun. Es werden immer Reinigungskräfte gesucht, auf dem Bau fehlen Leute, in Speditionsunternehmen fehelen ebenfalls zuverlässige Leute. Mein Bruder hatte ein Speditionsunternehmen, dort kamen die Leute zwei Tage und dann waren sie das erste Mal krank, es war ausgesprochen schwierig die Richtigen zu bekommen.
Ich rede hier von etwas was ich Gott sei Dank noch nie selber erleben musste, nämlich arbeitslos zu sein. Ich danke meinem Schicksal dafür. Ich habe aber Söhne, die betroffen sind. Mein Jüngster hat IMMER Arbeit bekommen, wenn er welche wollte. Der Älteste hat weit weniger Chancen. Der Grund liegt in deren unterschiedlichen Wesen, Neigungen und der Art sich mit einem Arbeitgeber auseinanderzusetzen. Der Eine strahlt eine große Portion Arbeitswillen aus, der Andere weniger.
Die Tochter meiner Kollegin hat sehr erfolgreich ihre Schulausbildung beendet und hat sich nach wenigen Bewerbungsgesprächen zwischen zwei Ausbildungsplätzen einen aussuchen können.
So nun formt sich aufgrund dieser Erfahrungen mein Bild. Ist das verwunderlich? Ich weiß es gibt zu wenig Arbeitsstellen, ich weiß zu viele Firmen melden Insolvenz an (oft in nahezu betrügerischer Weise), ich ahne aber auch, dass viele Menschen überhaupt kein wirkliches Interesse daran haben arbeiten zu gehen, selbst die die Arbeit haben benehmen sich oft so, als wäre ihnen ihr Arbeitsplatz nicht besonders wichtig. Es ist viel im Argen nicht nur in der Politik sondern auch bei den Menschen in unserem Land.
Ich empfinde es als schade was da passiert und für mich wäre es schrecklich ohne mein monatliches Einkommen wieder zurück in die ärmlichere Situation zu kommen.
 
Camajan schrieb:
Ja, das versteh ich gut.

Es gibt so eine soziale Komplizenschaft von
Missbrauch und Schwarzarbeit.

Das kenn ich von mir selbst. Ahriman mit seinem
zweifelhaften Bekanntenkreis sowieso. :)
(Nur ein Scherz.)

Ein Dilemma. Meine Pflicht als Bürger gegen meine
Pflicht als Freund, Kollege, Familienangehöriger usw.

Gruss
Camajan
Ich habe den Beiden mehr als deutlich zu verstehen gegeben wie schäbig ich dieses Verhalten finde. Ich habe seine Dienste auch noch nie in Anspruch genommen aus diesem Grund. Mich wundert aber auch, dass das Arbeitsamt nicht eine Kontrolle durchgeführt hat, immerhin war der Typ drei Monate gesperrt, eben weil er wegen Schwarzarbeit gekündigt wurde.
LG
Elke
 
ElkeB schrieb:
Es ist immernoch so, dass ein großer Teil freier Stellen nicht besetzt werden kann weil Arbeitslose keine Lust haben bestimmte Arbeiten zu tun.
Ja. Aber gerade in dem unteren Lohnsegment haben
die Leute das Dilemma, durch Arbeit praktisch keinen
finanziellen Vorteil im Vergleich zu Sozialleistungen
zu haben. Hier und da noch schwarz. Wozu also arbeiten?

Der Staat tritt als Konkurrent der Arbeitgeber auf.
Und gewinnt dann oft.

Ich denke, gerade für unqualifizierte Arbeit muss
sich da entscheidend was ändern.

Gruss
Camajan
 
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ElkeB schrieb:
Es ist immernoch so, dass ein großer Teil freier Stellen nicht besetzt werden kann weil Arbeitslose keine Lust haben bestimmte Arbeiten zu tun. Es werden immer Reinigungskräfte gesucht, auf dem Bau fehlen Leute, in Speditionsunternehmen fehelen ebenfalls zuverlässige Leute. Mein Bruder hatte ein Speditionsunternehmen, dort kamen die Leute zwei Tage und dann waren sie das erste Mal krank, es war ausgesprochen schwierig die Richtigen zu bekommen.
Ich rede hier von etwas was ich Gott sei Dank noch nie selber erleben musste, nämlich arbeitslos zu sein. Ich danke meinem Schicksal dafür. Ich habe aber Söhne, die betroffen sind. Mein Jüngster hat IMMER Arbeit bekommen, wenn er welche wollte. Der Älteste hat weit weniger Chancen. Der Grund liegt in deren unterschiedlichen Wesen, Neigungen und der Art sich mit einem Arbeitgeber auseinanderzusetzen. Der Eine strahlt eine große Portion Arbeitswillen aus, der Andere weniger.
Die Tochter meiner Kollegin hat sehr erfolgreich ihre Schulausbildung beendet und hat sich nach wenigen Bewerbungsgesprächen zwischen zwei Ausbildungsplätzen einen aussuchen können.
So nun formt sich aufgrund dieser Erfahrungen mein Bild. Ist das verwunderlich? Ich weiß es gibt zu wenig Arbeitsstellen, ich weiß zu viele Firmen melden Insolvenz an (oft in nahezu betrügerischer Weise), ich ahne aber auch, dass viele Menschen überhaupt kein wirkliches Interesse daran haben arbeiten zu gehen, selbst die die Arbeit haben benehmen sich oft so, als wäre ihnen ihr Arbeitsplatz nicht besonders wichtig. Es ist viel im Argen nicht nur in der Politik sondern auch bei den Menschen in unserem Land.
Ich empfinde es als schade was da passiert und für mich wäre es schrecklich ohne mein monatliches Einkommen wieder zurück in die ärmlichere Situation zu kommen.


und @ Camajan

Ja du hast vielleicht diese Erfahrungen von einigen Freunden und Bekannten gemacht, ich habe andere gemacht...
Gut, ich glaube ich kann mich hier mal outen *g*
Ich mach nun seit über einem Jahr eine Umschulung, da ich in meinem alten Beruf gesundheitsbedingt nicht mehr arbeiten kann.
Meinen alten Lehrberuf habe ich nach der Lehrabschlussprüfung hingelegt, da ich schon in der Lehrzeit einige kleine chronische Krankheiten u. Allergien bekam, so ging das danach nicht mehr. Habe danach im Verkauf und im Callcenter gearbeitet, es war leicht einen Job zu finden. Ich hab mich in 2 Firmen beworben und konnte mir aussuchen in welche ich gehe, da mir beide zugesagt haben.
Leider waren aber beide Jobs nicht für ewig, weil sie nicht Vollzeit waren, und ich mit dem Geld nicht auskam.
Danach war die Jobsuche erfolglos, egal wo ich mich bewarb, es funktionierte nichts.
Damals ist mir schon bewusst geworden dass sich relativ rasch am Arbeitsmarkt so einiges verändert hat.
Und dann bekam ich eben diese Umschulung quasi aufgezwungen. (Büro wollte ich nie machen)
Und ich möchte dazu sagen, so wie ich in dieser Umschulungsanstalt als erwachsene Person behandelt werde, bin ich nicht mal als Teenager in meiner Berufsschule behandelt worden.
Man ist nicht, und man gilt nichts wenn man in diesem Land keinen Job hat...
Gut, jetzt mache ich sie, ob ich danach Chancen auf ne Anstellung zur Bürokauffrau habe, bezweifle ich. Es ist praktisch ne Crashlehre auf 1 1/2 Jahre zusammengepfercht.
Ich habe unlängst in einer Firma im Zuge der Ausbildung in der Personalabteilung gearbeitet.
War wirklich geschockt was da an Bewerbungen tagtäglich reinkommen.
Massenweise!
Die meissten Initiativ... es gab Leute mit nem Doktortitel oder sonstigen Titeln, die sich für einen Bürojob beworben haben.
Es gab Leute die an die 5-6 kostenlose Praktiken von jeweils einigen Monaten aufweisen konnten, damit sie in der Bewerbung mehr berücksichtigt werden.
Es gab Leute die schrieben eine Bewerbung, riefen nen Tag später an, um sich zu erkundigen, sagte man ab hatte man 2 Tage später die nächste Bewerbung von der gleichen Person im Postfach.
Es gab genügend die sich, sobald die eine Absage erhielten, für die freiwillige Mitarbeit im Unternehmen einschreiben ließen. (das heisst dort gewisse Fixstd/Woche gratis arbeiten kommen)
Es ist ein Wahnsinn wies momentan da zugeht!
So viele Leute die eigentlich gute Qualifikationen haben, und auf Jobsuche sind, die Firmen können mit offener Hand in die Zuckerldose greifen und sich das goldenste um den niedrigsten Preis raussuchen....


@Camajan
Ich rede mir das nicht ein, ich sehe ja wies zugeht.
Du wirst sehen, es wird in Zukunft noch schlimmer werden, und irgendwann wirst du's auch merken, egal ob du irgendwann mal davon betroffen sein wirst oder nicht. Denk dir mal, zu dir sagt jemand: "entweder machst du eine 1 1/2 Jahre dauernde Lehre, oder du bekommst ab jetzt kein Geld mehr".... und da ist es egal, ob dir dieser Beruf zusagt oder nicht, ob du denen damit kommst, dass du ja so 1 1/2 Jahre praktisch fast kein Geld haben wirst, und du lieber Jobangebote zum Vorstellen gehen bekommen würdest, damit du dann lieber einen fixen Vollzeitjob hast, anstatt eine Ausbildung die dir nicht zusagt, und dazu noch nicht mal die Aussicht auf nen Job danach.

Ich finde sowas sollte nicht sein, und es sollte auch mehr darauf geachtet werden, dass das Arbeitsamt in Zukunft eventuell mehr Jobangebote zum vermitteln hat, und nicht Umschulungen oder was noch schlimmer ist, Kurse in denen man Eierlaufen spielt....
 
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