fckw schrieb:
Oder meinst du, der Akt des Denkens erhebe an sich bereits einen Machtanspruch und sei damit nach deiner Definition "ideologisch" gefärbt?
NEIN! Denken an sich ist keine Ideologie, es sei denn man macht eine draus. Ich bin eine Liebhaberin des Wissens/des Denkens....auch des Fühlens u.s.w...
fckw schrieb:
Ich weiss nicht. Solche Einwände wurden mir auch schon von anderen Seiten vorgebracht. Dazu muss ich sagen, dass leider gerade in der Esoterik die Ratio und alles, was damit zusammenhängt, irgendwie merkwürdig pfui gilt, während alles Gefühlte und Erspürte als hurra erkoren wird (ohne dir indes diesen Vorwurf zu machen).
Ja, ich weiss. Das passiert, wenn man Vernunft und Mindfuxxing in einen Topf wirft. Dann wird das Werkzeug böse. Der Verstand ist ein Schwert, man kann damit analysieren und aber auch willkürlich zerhacken. Beides ist möglich.
fckw schrieb:
Ich bin einfach nicht ein solcher Mensch. Ich benötige die Sicherheit, die mir das Auseinanderhalten, das Kategorisieren und die Logik gibt.
Die Analyse. Ist ja nix schlechtes, Fckw...nur gibt es auch eine Synthese, wie du weißt. Wenn der Verstand nur zerstückelt, hast du einen Haufen Teile und weißt so gut wie nix über das Ganze. Und DAS interessiert dich aber. Der Kontext. Der Zusammenhang. Die Intelligenz drinnen
fckw schrieb:
Ich empfinde das nicht eigentlich als einen Machtanspruch, sondern eher als ein Grundbedürfnis von mir.
Und ich kritisiere das auch gar nicht. Was ich kritisiere ist, dass du in deiner Analyse SCHON bewertest. Du moralisierst. Es ist dir offenbar nicht wirklich bewusst.
fckw schrieb:
Wilber's Unterscheidung von prä-rational und trans-rational halte ich für sehr pointiert, und diese Unterscheidung ist in meinen Augen dringend notwendig.
Ich kenne den Mann nicht. Aber ich kann an der Unterscheidung erkennen, dass es sich hier um Beobachtungen handeln, welche vor allem die westliche Kultur betrifft.
fckw schrieb:
Da wird einfach viel zu viel Kraut und Rüben zusammengeworfen, und das Resultat ist dann irgendeine lauhe Esoterik und eine unbrauchbare Religion.
Ich nenne es schlicht Identitätssuche

Es ist ein Kindergarten, FCKW...und das sage ich ohne Garstigkeit.
fckw schrieb:
Damit kann ich nichts anfangen, und ich habe auch kein Verständnis für diejenigen, welche mich vorwurfsvoll anblicken und sagen: "Du bist immer so böse mit deinen Argumenten! Sei ein bisschen netter zu uns!"
Ich war lange genug in der Szene um zu wissen was du meinst *g*...aber ich kann den Einwand auch verstehen.
Mir persönlich ist die Nettigkeit nicht so wichtig. Ich stehe auf Wahrhaftigkeit, also Authentizität und auf Lebendigkeit....(auch wenn es manchmal nicht so bequem ist...deshalb z.B: setze ich mich auch mit Lazpel auseinander

)
fckw schrieb:
Warum sollte ich das sein, wenn sie Meinungen verbreiten, die meine Erfahrung widersprechen? Ich fresse sie ja nicht als Mensch auf, sondern kritisiere ihren Standpunkt.
Wie gesagt, ich hab da wenig Probleme damit, aber es ist verständlich, dass auch die FORM der Kommunikation ein Teil des Inhalts ist....und die spiegelt zurück.
fckw schrieb:
Vielleicht muss man da auch meinen persönlichen Hintergrund bisserl kennen: Ich bin aufgewachsen in einem christlichen Milieu, wo Glaube ganz hoch gehalten wurde. Dieser Glaube entpuppte sich nur leider als eine krude Mischung, welche letztlich mehr über die Psychologie der Menschen aussagte, als über die Religion. Ich habe nicht viel übrig für solche Art von Glauben, und die typischen Positionen von Kulturromantik und Naturromantik sind nichts anderes als ebensolche Glaubenspositionen. Es war in diesem Sinne ein persönlicher Triumph herauszufinden, dass es etwas gibt, das Wissen ist, und zwar unumstösslich, unwiderlegbar. Davon wussten die Christen nichts. Dieses Wissen war ihnen nicht bloss fremd und unbekannt, nein, sie wehr(t)en sich sogar gegen alles, was sie damit in Kontakt bringen könnte. Darum habe ich für Gläubige aller Couleur herzlich wenig Mitgefühl übrig.
Und vermutlich auch daher diese bisweilen zutage tretende Beharrerei auf irgendwelchen Unterscheidungen oder dergleichen.
Für mich sind alle Wissenschaften welche nur irgendwie dogmatisieren, also Dualismen herstellen, nichts anderes als Religionen. Die Religion ist wie das Schwert, das Denken...sie ist ein Weg...nichts mehr.
Ich weiss sehr wohl, dass ich hier in Bezug auf Religion ziemlich alleine dastehe, denn die meisten denken wohl, dass Religion oder/und der Verstand, die Wissenschaft so etwas wie die letzte Vernunft wäre...so ist es aber nicht.
Mein Background ist einfach zu schildern. Ich bin wenig christlich erzogen worden(die ersten 8 Jahre), eher mit einer Mischung aus Heidentum, Aberglauben und Magie...mein Umfeld hat nur die Madonna angenommen als die Göttin verehrt...und die Göttin mit Kind. Ich selbst bin nicht religiös...und ich bezeichne mich weder/nur selten oder sarkastisch als Esoterikerin, noch als erleuchtet...dazu habe ich keinerlei Bedürfnis.
Ich liebe Gott...und das ist es auch schon.
Caya grüsst.